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Full text of "Die Welt, 1985, Germany, German"

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Donnerstag, 31- Januar 1985 - D * * * 

Wtö.JG&SZSEESJ&m, (0 SB 54)10 IS 24 / Veiträbnbtefinac 


DI E 



WELT 


Nr. 26 - 5.W.- Preis 1,20 DM - 1 H 7109 A 

Beiden 36.00 bfr. Mnemarfc 8.00 dkr. Frankreich 650 F. Griechenland 1 TO Dr, 
Großbritannien 65 p. Italien 1300 L, Jugoslawien 140.00 Din. Luxemburg 28,00lfi', 
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w «Den dafecfacn Wertpapterbörsen UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Sdn^lenit50 SÜctawS^O rf^SpaSiM^S^ft^sche^ln 150 Pis! 





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Sr«m&reiiäärte.esköiijie nicht 

vsratien, daß 
•fneäücbe Büigeränd Folizeibe- 
^HrtevnuScfaKffm und Extremi- 
steaan GeseAeit und Eigentum 


Genscher- Visite: Bundesaußen- 

minister Genscher fliegt heute zu 
zweitägigen Gesprächen mit der 
jugoslawischen: 'Führung nach 
Belgrad. Im Mittelpunkt stehen 
Fragen der Ost-West-Beziehungen 
und der Rüstungskontrolle. 

NS-Praaeß: Wegen Beihilfe zum 
Mord an Juden verurteilte das Bo- 
chumer Landgericht den Rentner 
Helmu^C- Krizons aus Reckling- 
hausen JEU drei. Jahren Haft (S. 4) 

Volk^egehiemAlsverfassungs- 
widrigjehnte das lrinenrnkiisteri- 
im Byien-Württembergs das im 
Jazm^ ; beantragte bundesweite 
erste .Volksbegehren für den 
Frie^eh^ ab. Das Begehren sei 
zwar: yorsdmftsmäßig gestellt, 
doch^erstbBe es gegen die Lan- 
deätföfessung. da die Stationie- 
ruagipon Pershmg-ll-Raketen 
Bund’eSangelegenheit seL 


Geldstrafe; Ein Bonner Awit-qgp- 
rieht verurteilte Walter Sauer - 
milch und Dieter Bur gmann, Run, 
destagsabgeordnete der Grünen, 
wegen Verletzung der Rannmoiip 
bei der Demonstration am 1L No- 
vember zu Geldstrafen von 1800 
beziehun g sweise 1200 Marie. 

Sendetennhu Die ARD-Tagesthe- 
men sollen vom 1. Januar 1986 an 
im Ra hme n einer ns^n Pro- 
grammstmktur um 15 Minuten 
auf 22.15 Uhr vorgezogen werden. 

ÖJ-Preis: Neun der 13 Opec-Mit- 
gfiedsstaaten einigten sich in flgnf 
auf die Reduzierung des Höchst- 
preises pro Barrel 01 um 1,50 Dol- 
lar auf 29 Dollar. Der Mindestpreis 
bleibt - Venezuela ausgenommen 
- bei 26,50 Dollar. Algerien, Li- 
byen und Iran stimmten dagegen, 
Gabun enthielt sich. (S. 11) 

Nominiening! Einstimmig bestä- 
tigte der US-Senat die Nominie- 
rung des ehemaligen Stabschefs 
des P räsidialamt es, Baker, mim 
neuen Finanzminister. 

US-Verteidigungsetat: Die Fron- 
ten in der Auseinandersetzung um 
die Reduzierung des US-Verteidi- 
gungsetats haben sich verhärtet 
Im Senat lieferten sich Verteidi- 
gungsminister Weinberger und 
die auf Etatminderung pochenden 
Senatoren der Republikaner ei- 
nen Schlagabtausch. (S. 5) 


<r- 



ZITAT DES TAGES 


99 Die Technische Universität 
hat immer eine gute Reputation 
gehabt Die Freie Universität hat 
inzwischen auch das Augenmerk 
auf die Bereiche gelenkt, wo sie 
jeden Vergleich mit anderen deut- 
schen Universitäten aushält 99 

Der Berliner WIssenschaftssenatnr Wil- 
helm Kewenig in einem Gespräch mit der 
WELT (S. 10) FOTO: KLAUS MEHfSt 


WIRTSCHAFT 


CSKiqfo:,. Nßü* einer. Umsatzstei- 
gerung um rund elf Prozent auf 
141 Mfffiarden Mark im vergange- 
nen Jahr, das der Präsident des 
Verbandes der chemischen Indu- 
strie als .Spitzepiahr" charakteri- 
sierte, rechnet die deutsche Che- 
mie 1985 mit einer .Stabilisierung 
auf hohem Niveau". (S. 11) 

Tourismus: Die beiden Reisever- 
anstalter NUR und PTS wollen in 
Kürze aus Gründen des Wettbe- 
werbs einen Antrag auf Zusam- 
menschluß beim Bundeskartell- 
amt in Berlin stellen, kündigte 
JTS an. (S. 12} 

Thyssen: Im Geschäftsjahr 


, 1983084" verifelchnete-die -Thyssen - 
AG bei einem Außenumsatz von 
32,4 Milliarden DM nach Verlu- 
sten im Vorjahr einen Gewinn von 
181 Millionen DM. (S. 13) 

Börse: Massive Kaufaufträge aus 
dem Ausland führten an den deut- 
schen Aktienmärkten zu Kursstei- 
gerungen auf breiter Front Der 
Rentenmarkt wartet auf die Ent- 
scheidung des Zentralbankrates. 
WELT-Aktiemndex 167,3 (166,6). 
BHF-Rentenindex 102,008 

(101,969). Performance-Index 
99,746 (99,679). Doflannittelkurs 
316,70 (316,40) Mark. Goldpreis 
pro Feinunze 303,00 (303,25) Dol- 
lar. 


KULTUR 


Kunstpreis Berlin: Der mit30 000 
Marie dotierte Große Kunstpreis 
Berlin wird als „Fontane-Preis“ in 
der Sparte Literatur an Brigitte 
Krrjijaiuer vergeben. Die Jury ehr- 
te -dte Autorin „für ein erzähleri- 
sches' Werk, in dem die offenen 
Frag») der Literaturmodeme ein- 
gehoSTsind in die Tradition des 


■-1M 

;. .t - 


„Tristan und Isolde“: Einen ein- 
drucksvollen Beleg für ihre künst- 
lerische Leistungsfähigkeit erhiel- 
ten jetzt die Opernhäuser m der 
Bundesrepublik Deutschland. Im 
Abstand von mir zwei Tagen 
brachten die Opernhäuser von 
London und Paris „Tristan“ -In- 
szenierungen deutscher Opem- 
chefs heraus. (S. 17) 


SPORT 


Motifflsporti Walter Röhrt hat wie- 
der dte Führung bei der Rallye 
Monte eaiicÄübemommen. Er lö- 
ste den Finnen Vatanen ab, der 
acht Stra&ninuten auferiegt be- 
kam. (S 9) 


Ski Alpin: Marina Kiehl konnte 
sich im letzten Training zur Welt- 
meisterschaft in Bormio für die 
Kn^ hinatinnsahfahr t q ualifizie - 
ren, mit der die Wettbewerbe heu- 
te beginnen. (S. 9) 


AUS ALLER WELT 


Scb^Verfahrec Im Verfahren 
gegen den früheren Box-Europa- 
meister Gustav Scholz fordert die 
Staatsanwaltschaft eine Freiheits- 
strafe von drei Jahien und acht 
Monaten wegen fahdässiger To- 
tung seiner Ehefrau Bdga und un- 
eriaubtea -Wafc^»Ä£es: ' Die 
A nMagti b cH S ede grf^^vsmio- 
dertdfeSd»dd^gkAte. (S. 18) 



m:, . • _ 

puh^ateB- SSeb^bfoger 
oad<fer^näerS^ab»r : ' 

i'. . L . V.fiv i S.'.i 

An zeichen für < 


tkä(dfe«cte- VonM^S^n -' SU ; 



Nein ans Oxford: Mit '538 gegen 
319 Stimmen lehnten Professoren 
und Löirbeanftragte der Oxford- 
Universität <Se Verleihung der 
Ehrendoktorwürde an die bri- 
tische Pi rTOiprrniniftprin Marga- 
ret Thatcher ab. (S. 18) 

Wetten Bedeckt, morgens Regen. 
Bis 10 Grad. * 

in dieser Ausgabe: . 1 

Forum: Personalien und Leser- 
briefe an die Redaktion der WELT 
-Wort des Tages . S.9 

Paris Aufstand in der KPF - Ra- 
gout und Juquin contra Marchais 
-Von A. GrafKageneck S. 1A 

Airbus Industrie: Eine neue Spit- 
ze - Bemard Lathifere und Roger 
BetdEe scheiden aus S. 11 



Unita; ,Warum hilft der. 

xisten?“ - .Gespräch 
;Gener^s^retär - S, 5 

) Bach: Unruhe vor 

__ _ fit - Unter- 

schätzte- Kanzler E^iard S.8 



Porträt Herbert Gro- 
Großstadtpoet mit 
[in der Kehle S.16 

J. Bosse inszeniert 
-Ein unsteter Träumer 
S.17 



Thorn: Anwalt verwahrt sich 
gegen Angriff auf toten Priester 

Prozeß um Popieluszko-Mord hat Rückwirkungen auf den Polizeiapparat 


DW.Thom 

In einer von scharfen Angriffen ge- 
gen prominente Persönlichkeiten der 
katholischen Kirche belasteten At- 
mosphäre hat gestern der Nebenklä- 
ger im Thomer Popifiuszko-Prozeß, 
Rechtsanwalt Edward Wende, zentra- 
le Thesen der Staatsanwaltschaft zu- 
rückgewiesen. Wende, der in dem 
Verfahren den Popieiuszko-Chauf- 
feur Waldemar Chrostowski vertritt, 
wandte sich insbesondere gegen den 
Vorwurf, der im Oktober 1984 ermor- 
dete Priester habe durch „polittechen 
Extremismus“ selber seinen Tod her- 
beigeführt Wende: „Eine solche 
Gleichsetzung zwischen Mörder und 
Opfer ist niemals zuvor in irgendei- 
nem Gericht vorgekommen.“ 

Die vier von der Familie des toten 
Priesters beauftragten Anwälte spra- 
chen sich aus moralischen Gründen 
gegen die Verhängung der Todesstra- 
fe aus. Sie beriefen sich darauf; daß 
Popieluszko stets gegen solche Urtei- 
le aufgetreten sei Auch das Gericht 
sollte sich an die zehn Gebote und vor 
allem die Weisung „Du sollst nicht 
töten“ halten. Am Vortag hatte 
Staatsanwalt Leszek Pietrasmski für 

Ungarischer 
Spitzenpolitiker 
bei Reagan 

DW. Washington 

Der amerikanische Präsident Ro- 
nald Reagan ist gestern im Weißen 
Haus zu ronem Meinungsaus tausch 
mit dem ungarischen Politbüro-Mit- 
glied Ferenc Havasi zusammengetrof- 
fen. Einzelheiten über das Treffen 
wurden nicht bekannt 

Havasi, ein Wirtschaftsfachmann, 
güt als möglicher Nachfolger des un- 
garischen Parteichefs Janos Kadar. 
Er hat sich als Vertreter einer aktiven 
und bemerkenswert „liberalisierten“ 
Wirtschaftspolitik einen Namen ge- 
macht und ist der bisher ranghöchste 
Besucher aus dem kommunistische 
Ungarn -in den-' USAr Efer S$?!wo- 
chige „Privatbesuch“ HaWsis ist in 
den USA mit großer Aufmerksamkeit 
aufgenommen worden. Nach Ansicht 
von Beobachtern steht dahinter die 
seit einiger Zeit spürbar differenzier- 
tere Haltung der amerikanischen Au- 
ßenpolitik gegenüber den Staaten des 
Ostblocks. Vermerkt wird die um ge- 
wisse Eigenständigkeit bemühte Au- 
ßenpolitik Rumäniens und die freizü- 
gige Wirtschaftspolitik Ungarns. Am 
Dienstag war Havasi Gast von Außen- 
minister Shultz. Am Vortag hatte er 
mit Vizepräsident Bush gesprochen. 

Löhne: Vorsichtige 
Prognose Blüms 

pje. Bonn 

Anders als die Bundesregierung in 
ihrem gestern vorgdegten Jahres- 
wirtschaftsbericht für 1985 geht das 
Bundesarbeitsmmisterinm von pessi- 
mistischeren Prognosen der Einkom- 
mensentwickluDg aus. Während der 
Jahres wirtschafts bericht einen An- 
stieg der Bruttolöhne und -gehalter 
um rund 3,5 Prozent prognostiziert, 
rechnet man im Arbeitsministerium 
mit gjupr Steigerung um mairiTnal 
drei Prozent Überfinkiinmend wird 
dagegen die Entwicklung der Zahl 
der Beschäftigten bewertet (plus 0,5 
Prozent). Der Pessimismus des Hau- 
ses Blüm wird mit der Abhängigkeit 
der Rente nfinanzierung von diesen 
Daten begründet: Man wolle sie bei 
schlechterer Entwicklung nicht lau- 
fend korrigieren müssen. 

Seite 2i Bericht zur Wledervorlaf 
Seite 11: Steuerreform i 


einen der an geMag ten ehemaligen 
Polizeioffiziere, Grzegorz Piotrowski, 
die Todesstrafe verlangt 

CARL GUSTAF STRÖHM, Wien 

Einmal die Todesstrafe - und drei- 
mal je 25 Jahre Gefängnis: So lautet 
das Plädoyer des Staatsanwalts im 
Popifiuszko-Prozeß von Thom. Die 
mit Macht und Privilegien ausgestat- 
teten Funktionäre des Regimes, die 
bisher niemandem Rechenschaft 
schuldig waren, werden somit in ei- ; 
ner Weise bloßgesteDt, wie es bisher 1 ’ 
in keinem kommunistischen Staat 
möglich schien. Wohl hat es bereits 
früher rnhaftipningen u nd Hinrich- 
tungen von Geheimpolizisten gege- 
ben - etwa in der Sowjetunion. Aber 
nie zuvor hat es einen halbwegs öf- 
fentlichen. Prozeß gegeben, wie jetzt 
in Thora. 

Was beabsichtigte das kommuni- 
stische Regime mit diesem Verfahren 
und welche sind die möglichen Fol- 
gen? Zunächst sollte offenbar die Be- 
hauptung bekräftigt werden, wonach 
die vier Angeklagten auf eigene Faust 
handelten, also ohne Hintermänner. 
Auffällig, wie jeder geringste Ver- 
such, das Umfeld der vier Angeklag- 


ten in Thom auszuleuchten, vom Ge- 
richt sofort unterbunden wurde. Aber 
die Anklage, wonach die vier eine 
„Provokation“ geplant hätten, muß 
angesichts des F ehlens von Hinter- 
männern einige Zweiffi nach sich zie- 
hen. Wer etway „provoziert“, muß 
auch politische Ziele verfolgen. Kann 
man sich voisteüen, daß Geheim- 
.dienst-Oberst Pietruzka die Absicht 
• hatte, Erster Sekretär dd* polnischen 
Kommunistischen Partei zu werden? 

Offenbar hat-in Thom das Regime 
Jaruzelski die Quadratur des Kreises 
versucht Den Sicherheitsdienst - der 
womöglich gegen den General und 
Parteichef intrigierte -- zur Räson zu 
»-bringen, ohne den so kostbaren und 
lebenswichtigen Apparat ganz zu zer- 
schlagen. Das hat zu den Absurditä- 
ten und verkehrten Frontstellungen 
der Thomer Verhandlung beigetra- 
gen, die manfhmal den Eindruck ent- 
stehen ließ, der eigentliche Angeklag- 
te sei nicht der Mörder, sondern der 
Ermordete - und nicht die Geheimpo- 
lizei, sondern die katholisch e Geist- 
lichkeit habe sich zu rechtfertigen. 

Ob das, was die vier Angeklagten 

• Fortsetzung Saite 10 


Geißler. Geschützt wird 
allem das Gewissen 

SPD-Kritik an ZivOdienst vor Verfassongsgericht znruckge wiesen 


RÜDIGER MONIAC, Karlsruhe 

Die Kritik der SPD-regierten Bun- 
desländer und der SPD-Bundestags- 
fiaktion an dem seit gut einem Jahr 
gültigen Gesetz über die Anerken- 
nung von Kriegsdienstverweigerern 
ist von Bundesminister Heiner Geiß- 
ler vor dem Bundesverfassungsge- 
richt als nicht stichhaltig zurückge- 
wiesen worden. In dem Normenkon- 
troUverfehren. das vor dem Karlsru- 
her Gericht von den Bundesländern 
Bremen, Hamburg, Hessen, Nord- 
rhem-West&len und der Bonner 
SPD-Fraktion angestrengt worden 
^fef^^xfräai^stem^ie $toj»ßbetei- 
ligteri gehört. Dabei erklärte Geißler 
als Vertreter der Bonner Koalition, 
die Reform der Kriegsdienstverwei- 
gerung sei der neuen Regierung 1982. 
als das vordringlichste Projekt über- 
haupt erschienen. 

Die SPD-Folitiker Koschnick, Em- 
meriteh und Anke Fuchs erklärten, 
der Gesetzgeber habe die „schwierige 
Gratwanderung“ zwischen dem Ver- 
fassungsauftrag der Landesverteidi- 
gung und dem Schütz des Grund- 
rechts der Gewissensentscheidung in 
drei wesentlichen Punkten verfehlt 

Rätsel um 
Anwalt Vogel 

W KL Bonn 

Die Deutsche Dienststelle zur Regi- 
strierung von Gefallenen und Ver- 
mißten der ehemaligen Wehrmacht 
(WASt) in Berlin untersucht den rät- 
selhaften Fall eines möglicherweise 
unter dem Namen eines prominenten 
SED-Juristen bestatteten Soldaten. 
Bei einer Aktenprüfung hat sich her- 
ausgestellt, daß die Personalien eines 
anhand der bei ihm gefundenen Er- 
kennungsmarke als „Wolfgang Vo- 
gel“ identifizierten Wehrmachtsange- 
hörigen der Identität des internatio- 
nal bekannten Ost-Berliner Anwaltes 
und JDDR“-Unterhändlers Wolfgang 
Vogel entsprechen. 

- WASt-Leiter Günter Bogdanski 
will sich zu dem rätselhaften Fall erst 
nach Abschluß der laufenden Unter- 
suchungen äußern. 

Seite 3: Der Mann Kr Grenzfölle 


Koschnick sagte, die Dauer des Zivil- 
dienstes von 20 Monaten sei verfas- 
sungswidrig, ebenso die „Kumula- 
tion“ - die Belastung aus Dauer des 
Zivildienstes und zusätzlicher Über- 
prüfung der Gewissensentscheidung 
- sowie schließlich der Wegfell einer 
aufschiebenden Wirkung des Aner- 
kennungsantrages für den Zeitraum 
des erklärten Spannungs- und Vertei- 
digungsfelles. 

Geißler betonte, die Koalition habe 
als Leitlinie für die Novellierung die 
„Probe aufs Gewissen“ genommen 
und die Verlängerung des Zivildien-.. 
sfes auf $0 Monate eingeführt Ge- 
schützt werde nicht „die Ablehnung 
einer politischen Position, sondern 
ausschließlich und allein das Gewis- 
sen“. 

Nach Darstellung des Regierungs- 
beauftragten für den Zivildienst, 
Hintze, wird das gegenwärtige Aner- 
kennungsverfahren von den Betroffe- 
nen akzeptiert Beim Zivüdienst sei 
die Zeit des „massiven Unfriedens“ 
vorbei Auch stünden die Zivildienst- 
leistenden nicht mehr im „Ruch der 
Drückebergerei“. 

Kernenergie wird 
positiv bewertet 

gba.Borm 

Etwa 68 Prozent der Bevölkerung 
stehen der Kernenergie positiv ge- 
genüber, erklärt der Parlamenta- 
rische Staatssekretär im Bundesin- 
nenministerium, Carl-Dieter Spren- 
ger, in einem Interview der WELT. 
Nach Umfragen wächst die Zahl de- 
rer, die Atomstrom für ausgespro- 
chen umweltfreundlich halten. 1979 
waren dies noch 25 Prozent heute 
sind es 40 Prozent Zu der für den 
kommenden Montag erwarteten Ent- 
scheidung der Geseüschafterver- 
sammlung der Deutschen Gesell- 
schaft zur Wiederaufarbeitung von 
Kernbrennstoffen (DWK), wann und 
wo die von der Bundesregierung be- 
fürwortete Wiederaufarbeitungsanla- 
ge gebaut werden soll, sagte Spren- 
ger: „Dies ist eine rein unternehme- 
rische Entscheidung.“ 

Sette 7: Mehrheit positiv eingestellt 


DER KOMMENTAR 


Zweiter Anlauf 

WILFRIED HERTZ-EICHENRODE 


N ach der Ostpolitik Willy 
Brandts fordert die SPD von 
Kanzler Kohl eine „zweite Ostpo- 
litik“. Ost-Berlin versteht das of- 
fensichtlich so, daß auch eine 
„zweite Deutschlandpolitik“ am 
Platze wäre. Im Klartext: Mit der 
„Respektierung“ einer separaten 
Staatsbürgerschaft will Honecker 
im zweiten Anlauf die uneinge- 
schränkte völkerrechtliche Aner- 
kennung der „DDR“ durch die 
Bundesrepublik Deutschland 
durchsetzen, die im Grundlagen- 
vertrag offen geblieben ist 

Honeckers Postille „Neues 
Deutschland“ listet akribisch auf; 
was Ost-Berlin unter der „Respek- 
tierung“ versteht Die Quersum- 
me kann man mit einem einzigen 
Satz ziehen: „Respektierung“ soll 
ohne jeden Abstrich die Aner- 
kennung einer „DDR“-Staatsbür- 
gerschaft durch die Bundesre- 
publik Deutschland bedeuten. 
Demnach hätte die Bundesrepu- 
blik ihr Grundgesetz und alle Ge- 
setze, die von der einen deutschen 
Staatsbürgerschaft des Grundge- 
setzes ausgehen, zu ändern. Ort- 
Berlin will für sich das internatio- 
nale Recht in dem Sinn in An- 
spruch nehmen, daß Völkerrecht 
das Verfassungsrecht der Bundes- 
republik breche. 

Das ist ein parteiisch-formaler 
Standpunkt Geht man auf das In- 
haltliche des Völkerrechts ein, 
dann stößt man sofort auf die 
Menschenrechte. Das weihnacht- 


liche Drama der Flüchtlinge in un- 
serer Prager Botschaft ist noch in 
aller Erinnerung. Strangulierte 
Menschenrechte in der „DDR“ 
führten zur vielfachen Flucht von 
Menschen, die Ost-Berlin „Bürger 
der DDR" nennt in die Prager 
Botschaft und damit in den Gel- 
tungsbereich des Grundgesetzes. 
Die Bundesrepublik Deutschland 
stand den Flüchtlingen gegenüber 
in der Obhutspflicht die aus der 
einen deutschen Staatsbürger- 
schaft des Grundgesetzes folgt 
konnte sie aber auf Grund der 
macht politischen Konstellation 
nur jammervoll ausüben. Ost-Ber- 
lin versucht jetzt seinen „Sieg“ 
über die Obhutspflicht Bonns aus- 
zukosten, indem es mit dem 
Grundgesetz die staatlichen Fun- 
damente der Bundesrepublik 
Deutschland diskriminiert 

W eil die SPD ihren Ge- 
sprächsfaden mit Ost-Ber- 
lin neu knüpfen möchte, über- 
zieht sie Honeckers Geraer Forde- 
rungen mit einem irreführenden 
Grauschleier. Was die Frage der 
Staatsbürgerschaft betrifft bat 
die „DDR“ den Schleier brüsk 
weggezogen, so daß die harte 
Kontur deutlich zu sehen ist: Ho- 
necker redet von Staatsbürger- 
schaft und meint die vorbehalt- 
lose völkerrechtliche Anerken- 
nung seines Sowjet-Zwangsstaa- 
tes durch das freie Deutschland. 
Da wird nichts laufen, solange 
Helmut Kohl Bundeskanzler ist 


Bonn ist gegen 
Grundsatzstreit 
mit der „DDR“ 

Co. Bonn 

Die Bundesregierung hat Ost-Berli- 
ner Formel von der „Respektierung“ 

. einer „pDR“-^taat^>ürgerschaft auf- 
grund eines Artikels imBED-Zentral- 
organ „Neues Deutschland“ endgül- 
tig abgelehnt Damit ist eine Debatte 
abgeschlossen, in deren Verlauf auch 
Mitglieder der Bundesregierung 
mehr fach den Wunsch geäußert hat- 
ten, Ost-Berlin möge den Begriff 
„Respektierung“ im Unterschied zur 
Anerkennung“ der Staatsbürger- 
schaft erläutern, um eine Meinungs- 
bildung darüber zu erleichtern. 

Dazu erklärte das „Neue Deutsch- 
land" gestern, der Terminus „Respek- 
tierung“ beinhalte, daß die Ausübung 
der Personalhoheit eines Staates sich 
ausschließlich auf eigene Staatsbür- 
ger beschränke. Daraus ergebe sich, 
daß die Bundesrepublik die „Inan- 
spruchnahme“ von Einwohnern der 
„DDR“ als „deutsche Staatsangehö- 
rige“ aufzugeben habe. Sie sei ferner, 
verpflichtet, die Ausstellung oder 
Einziehung von Personaldokumen- 
ten für „DDR“-Einwohner zu unter- 
lassen und die Ausübung von Schutz- 
rechten für sie emzustellen. Durch 
diese Erläuterung, so stellte Regie- 
rangssprecher Peter Boenisch in 
Bonn fest, sei klar, daß die „DDR" 
mit der „Respektierung“ ihrer Staats- 
bürgerschaft den Verzicht auf eine 
einheitliche deutsche Staatsangehö- 
rigkeit verlange. Die Bundesregie- 
rung bleibe jedoch dabei, daß es für 
sie nur eine deutsche Staatsangehö- 
rigkeit gebe. Eine Auseinanderset- 
zung darüber führe nicht weiter. Man 
sollte sich stattdessen auf Machbares 
konzentrieren. 


In Berlin wieder 
Austausch von 
Kulturgütern 

hrk. Berlin 

Der „DDR“ ist offenbar weiterhin 
an einem Mindestmaß guter Verbin- 
dungen zum Senat von Berlin gele- 
gen: Heute übergeben Gstberliner 
Denkmalschutz-Experten die Guß- 
foim eines Taufbeckens der von 
Schinkel entworfenen Nazareth-Kir- 
che im Westberliner Bezirk Wedding 
in die Obhut des Senats. Die west- 
liche Seite revanchiert sich mit der 
Übergabe von vier Abdrückformen 
für Medaillons an den Figuren der 
Ostberliner Schloßbrücke. 

Mit diesem Austausch wird der 
Versuch fortgesetzt, zumindest auf 
künstlerischem und stadtarchitekto- 
nischem Gebiet die Einheit Berlins zu 
wahren. Die Serie der wechselseiti- 
gen Gaben begann im Frühjahr 1982, 
als der damalige Regierende Bürger- 
meister Hans-Jochen Vogel (SPD), 
seinerzeit noch gegen einen gewissen 
Widerstand der CDU-Opposition, die 
Übergabe der acht Schloßbrückenfi- 
guren an den Magistrat im Ostteil 
Berlins veranlaßte. Die andere Seite 
revanchierte sich durch die Überlas- 
sung des wertvollen Archivs der ehe- 
maligen Königlich-Preußischen 
Porzellanmanufaktur (KPM). 

Zwei -Jahre später entschied der 
Regierende Bürgermeister Richard 
von Weizsäcker, die in West-Berlin 
seit Jahrzehnten aufbewahrten Stei- 
ne des ehemaligen von den Nazis ab- 
gerissenen Ephraim-Palais nach Ost- 
Berlin schaffen zu lassen. Im Rahmen 
der Wiederbelebung des alten Stadt- 
zentrums baut Ost-Berlin das reprä- 
sentative Haus des Finanziers Fried- 
richs des Großen am Ursprungsort 
wieder auf. 


Peking droht Hanoi mit 
einer „zweiten Lektion“ 


yy 


Mitläufer “ erobert das Weiße Haus Chinas Trappen an der Grenze zu Vietnam kampfbereit 

«/ . nw. Pelrine/Hanf»i Tnaurisehen hat Moskau sein En@a- 


FRITZ WIÄTH, Washington 

Sie waren auf das Schlimmste ge- 
faßt im Weißen Haus. Auf Angriffe 
aus der Luft - und sie hatten zu die- 
sem Zweck Abwehrraketen im Gar- 
ten installiert Auf Frontalangriffe zur 
Erde und auf Versuche, mit Brachial- 
gewalt die Tore zu stürmen - und sie 
hatten zu diesem Zwecke Betonklot- 
ze in der Erde versenkt Auch auf 
Attacken aus der Tiefe - und sie hat- 
ten zu diesem Zweck alle Kannldek. 
kfi in der Nahe des Weißen Hauses 

zugeschweißt 

. Doch dfe Generalstabsplaner wider 
den Terror im Weißen Haus hatten 
eines vergessen: Sie hatten sich nicht 
auf Robert Latta aus Colorado, auf 
das Simple und Naheliegende einge- 
richtet Und so' nahm dieser Robert 
Latta, der im Zivilberuf in Denver 
Wasseruhren abliest auf die denkbar 
natürlichste Weise jene Festung, die 
der amerikanische Geheimdienst als 
für Unbefugte uneinnehmbar hielt: 
Er ging just hinein. 

Und nun gibt es sehr viele rote 
Gesichter. Denn es geschah am 20. 
Januar, dem Tag, an dem Präsident 


Ronald Reagan im Weißen Haus vor 
geladenen Gästen den Amtseid leiste- 
te. Man hatte zur Inauguration Millio- 
nen für die Sicherheit des Präsiden- 
ten ausgegeben. 6000 Polizisten und 
Soldaten befanden sich mehr oder 
minder sichtbar in der Stadt 

Sie alle wurden vom 45jährigen Ro- 
bert Latta zum Narren gehalten. Und 
die Verlegenheit unter den Sicher- 
heitsexperten war so groß, daß man 
zehn Tage lang dem Präsidenten die 
ganze Sache verschwieg. Er erfahr 
erst davon, als eine Zeitung in Denver 
den erstaunten Robert Latta wie ei- 
nen Helden feierte. Zur „Tatzeit“ wa- 
ren die Reagans gerade in der Kirche. 

Das Schlimme war: Latta hat ach 
bei seinem Eindringen ins Weiße 
Haus gar nicht angestrengt Er stand 
da an jenem bittericalten Morgen nur 
so vor dem Osteingang herum, getrie- 
ben eigentlich nur von seinem Be- 
dürfnis, dem Präsidenten nahe zu 
sein und dem Wunsch nach wannen 
Füßen. Da fugte es sich, daß die Mari- 
nekapelle erschien und sich durchs 
Tor drängte. Latta schloß sich kurzer- 
hand an und wurde, obwohl ihn keine 


Uniform zierte, sondern nur ein schä- 
biger Mantel, eingelassen. Doch 
konnte er, entgegen anders lautenden 
Meldungen, nicht bis ins Privatquar- 
tier des Präsidenten Vordringen. 

Es dauerte sechs bis 15 Minuten, 
bis der Geheimdienst ein paar Haus- 
diener und der Dirigent der Kapelle 
auf die' Idee kamen: „Der Mann ge- 
hört nicht zu uns.“ Er wurde auf der 
Stelle verhaftet fünf Tage hinter Git- 
ter gesteckt auf sein geistiges Wohl- 
befinden und sein Verhältnis zum 
Präsidenten überprüft und dann ge- 
gen eine Kaution von tausend Dollar 
wieder an die Denverer Wasseruhren 
entlassen. 

Der Geheimdienst hat inzwischen 
versprochen, das Weiße Haus auch 
gegen Wasseruhren-Ableser aus Den- 
ver sicher zu machen. Larry Speakes, 
der Sprecher des Präsidenten, glaubt 
auch schon den Uxfehler entdeckt zu 
haben: „Wäre die Musikkapelle durch 
das Eingangstor hineinmarschiert, 
wäre er sofort ertappt worden.“ Klare 
Sache: Ob Terroristen oder Wasser- 
uhrableser - der mangelnde Gleich- 
schritt entlarvt sie am Ende alle. 


DW. Peking/Hanoi 

Die chinesischen Truppen an der 
Grenze zu Vietnam sind kampfbereit 
erklärte gestern ein Sprecher des Au- 
ßenministeriums in Peking. Er wollte 
filwriings nicht sagen, ob Verstär- 
kungen an die Grenze verlegt worden 
seien. Zuvor hatte Außenminister Wu 
Xueqian in einer von der amtlichen 
Nachrichtenagentur Xinhua zitierten 
Erklärung gesagt China behalte sich 
das Recht vor, Vietnam wegen seiner 
„zügellosen Provokationen“ eine 
„zweite Lektion“ zu erteilen. 

Westliche Diplomaten vermuten, 
daß China verstärkte Aktionen Ha- 
nois in Kambodscha befürchtet Ein 
thailändischer Militärsprecher be- 
richtete gestern von einer „unge- 
wöhnlichen und massiven“ Konzen- 
tration vietnamesischer Trappen vor 
Stützpunkten der Roten Khmer. 

Die Volksrepublik China hatte 1979 
als Vergeltung für den vietnamesi- 
schen Emmarsch in Kambodscha 
Trappen nach Vietnam geschickt 
Die Vietnamesen hatten in Phnom 
Penh die von China unterstützte Re- 
gierung der Roten Khmer gestürzt 


Inzwischen hat Moskau sein Enga- 
gement für Vietnam bekräftigt und 
dem Regime in Hanoi erneut zuge- 
sagt, daß es seine Unterstützung der 
vietnamesischen Kambodscha-Poli- 
tik nicht der Normalisierung seiner 
Beziehungen zu Peking opfern wer- 
de. In einem gestern vom Hanoier 
Partei-Organ „Nhan Dan“ veröffent- 
lichten Artikel zum 35. Jahresteg der 
Allianz der Kreml-Führung mit dem 
vietnamesischen KP-Begründer Ho 
Chi Minh betonte der sowjetische Vi- 
zeaußemninister Michail Kapiza: 
„Der Gedanke einer Abwertung unse- 
rer Beziehungen treuer Freundschaft 
als Preis für eine Normalisierung mit 
China ist für unsere beiden Länder 
nicht akzeptabel“ Die Sowjetunion 
unterstütze weiterhin die Politik Viet- 
nams in Südostasien. 

Nach Ansicht politischer Beobach- 
ter will der Kreml mit der feierlichen 
Bündnisbekräftigung die Sorgen aus- 
räumen, die bei den Vietnamesen 
durch die sowjetisch-chinesische An- 
näherung nach einem Vierteljahrhun- 
dert der Feindseligkeit ausgelöst wur- 
den. 




2 


MEINUNGEN 



DIE m WELT 

UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND 


Mal wieder Gewaltverzicht 

Von Bemt Conrad 

D ie Sowjetunion hat auf der Stockholmer Konferenz für 
Vertrauensbildung (KVAE). den Entwurf eines Gewaltver- 
zichtsvertrages vorgelegt der ihr verhandlungstaktische und 
propagandistische Vorteile bringen soll, ohne den Konferenz- 
beratungen zu nutzen. Denn der Aiiftrag der KVAE besteht 
darin, „konkrete und wirksame Schritte“ zu beschließen, die 
der Pflicht der Staaten zum Verzicht auf die Androhung von 
Gewalt „Wirkung und Ausdruck verleihen“. So haben es die 
Teilnehmer des Madrider KSZE-Folgetreffens beschlossen. 

Deshalb erstrebt der Westen in Stockholm praktische und 
nachprüfbare Maßnahmen zur militärischen Vertrauensbil- 
dung, die eine Konkretisierung des Gewaltverzichts darstellen 
würden. Welchen Wert hätte demgegenüber die formelle Be- 
kräftigung eines schon mehrfach - vor allem in der UNO-Char- 
ta und der KSZE-Schlußakte - vereinbarten, aber von Moskau 
täglich in Afghanistan und anderswo ignorierten Verzichts auf 
Gewaltanwendung? 

Um Moskau für praktische Maßnahmen geneigter zu stim- 
men, ist auf westlicher Seite allerdings schon seit einiger Zeit 
die Bereitschaft gewachsen, einen neuen Gewaltverzichtsver- 
trag grundsätzlich nicht auszuschließen - falls ein solcher 
Vertrag wirklich Neues brächte und er am Ende eines durch 
konkrete Vertrauensbildung untermauerten Entspannungs- 
prozesses stünde. Davon kann jedoch bei dem sowjetischen 
Vorschlag keine Rede sein. 

Einerseits ist er schon vom Text her unzulänglich; so enthält 
er nichts über den Verzicht auf Androhung von Gewalt und 
will den Genfer Verhandlungen über Weltraumwaffen vorgrei- 
fen. Andererseits kann kein Zweifel daran bestehen, daß Mos- 
kau bei Abschluß einer solchen Vereinbarung jedes Interesse 
an konkreten vertrauensbildenden Maßnahmen verlieren und 
den Standpunkt verträte, mit dem Gewaltverzicht sei das Ziel 
der KVAE ja praktisch schon erreicht 
Darauf kann sich der Westen nicht einlassen. Er muß darauf 
bestehen, daß die Sowjets in Stockholm von der Propaganda 
zur praktischen Arbeit übergehen. 


Bericht zur Wiedervorlage 

Von Peter Gillies 

R ückblick, Ausblick, Hoffnung, Selbstverpflichtung, Er- 
folgsbilanz, Verteilungsgschmeiz - dies altes spiegelt der 
Jahreswirtschaftsbericht wider, den die Bundesregierung ge- 
stern vorlegte. Sie hat kein Horoskop zu stellen, sondern jene 
Pflichten zu markieren, die zur erwünschten Projektion füh- 
ren: möglichst lang anhaltendes, in fiationsfreies und arbeits- 
platzschaffendes Wachstum. 

Die Eröffnungsbilanz ist gut bis sehr gut, wiewohl die Be- 
schäftigung nur zäh reagiert Oft verkannt wird jedoch ein 
Erfolg, der noch vor Jahren für unmöglich gehalten wurde: die 
-■ Verbindung von Wirtschaftwachstum und Geldwertstabilität 
Jahrzehnte galt es als Naturgesetz der Ökonomie, daß eine 
blühende Wirtschaft steigende Inflationsraten im Kielwasser 
mitführe. Mehr noch, viele Wirtschaftspolitiker glaubten sogar, 
durch Inkaufnahme von Geldentwertung Wachstum stimulie- 
ren zu können. 

Nicht nur die Bundesrepublik Deutschland, auch andere 
große westliche Industrienationen wie die USA haben diesen 
vermeintlich siamesischen Zusammenhang erstmals getrennt 
Damit schwindet die Furcht vor einer Stabilisierungskrise, 
einer Rezession. Der Bundeswirtschaftsminister machte deut- 
lich, wie mühsam die Beiträge sind, die der Staat zur Versteti- 
gung des Aufschwungs zu leisten vermag: mehr Marktwirt- 
schaft, weniger Bürokratie, niedrigere Steuern, Kampf für den 
Freihandel. Förderung der Kapitalbildung zu Lasten des Kon- 
sums und staatlicher Wohltaten. 

Seine Predigt dringt nicht alle Ohren. Wie anders wäre es 
dann zu erklären, daß selbst im Koalitionslager schon Stim- 
men zu vernehmen sind, die Sanierung der Staatshaushalte sei 
bewältigt und man könne wieder zur Verteilung neuer Nettig- 
keiten an unruhige Gruppen schreiten. Zur Erinnerung: Das 
Jahr 1985 begann mit der Rekordverschuldung von rund 800 
Milliarden Mark und weiter steigenden Zinsen dafür. Wer mehr 
produktives Kapital und damit mehr Arbeitsplätze will, sollte 
sich auf magere Zuwachsraten bei Einkommen, Renten und 
Transferleistungen einstimmen. Auch diese schmerzliche Bot- 
schaft gehört zum Jahreswirtschaftsbericht 


Erblicher Omnibus 

Von Friedrich Meichsner 

I n Rom streikten die Arbeitnehmer der öffentlichen Ver- 
kehrsbetriebe. In den letzten Tagen hatten sie in gewerk- 
schaftlich organisierten Betriebsversammlungen die Forde- 
rungen diskutiert, die bei den Verhandlungen über den neuen 
Tarifvertrag präsentiert werden sollen. Einige als besonders 
radikal geltende Diskussionsredner hatten sich dabei erstaun- 
lich konservativ gegeben: Sie zögerten nicht die volle Reakti- 
vierung eines königlichen Dekrets aus dem Jahre 1931, also aus 
der Hoch-Zeit des Faschismus, zu verlangen. Dieses Gesetzes- 
dekret Nummer 148 legt fest, daß bei Neueinstellungen in 
städtischen Verkehrsbetrieben im Falle gleicher Eignung den- 
jenigen Bewerbern der Vorzug zu geben sei, deren Väter 
bereits dem Betrieb angehören. 

Im Jahre 1931 herrschte in Italien noch - neben dem „Duce" 
- die Erbmonarchie. Das Volk, zu dessen fortschrittlichsten 
Kräften sich schon immer auch die römischen Straßenbahn- 
und Omnibusschaffner zählten, hat sie nach dem Krieg in 
einem Referendum hinweggefegt, und auf dem Capitol resi- 
diert heute als Garant des „Fortschritts“ ein kommunistischer 
Bürgermeister. Daß einige seiner Wähler jetzt plötzlich das 
Erbfolgerecht neu entdecken, mag manchen, der auf histo- 
rische Kontinuität hält, tröstlich stimmen - auch wenn es bei 
der Vererbung nicht mehr um den Platz ira Quirinalspalast, 
sondern um denjenigen am Steuer eines Autobusses geht. 

Den Kommunisten und der von ihr beherrschten Gewerk- 
schaft kommt solches Traditionsbewußtsein freilich etwas un- 
heimlich vor. Lucio De Carlini, Generalsekretär des Gewerk- 
schaftsverbandes der Verkehrsbetriebe, sprach von „Verir- 
rung“. Er hüteie sich allerdings, das von den traditionalisti- 
schen Kollegen herangezogene Gesetzesdekret Nummer 148, 
dem im übrigen schon in einigen betriebsintemen Vereinba- 
rungen wieder Geltung verschafft worden ist zu verdammen. 
Dieses Dekret so meinte er nur, werde von den Verfechtern 
eines Erbanspruchs etwas „leichtfertig“ interpretiert 
Unerwähnt blieben in der ganzen Diskussion die Fragen der 
Wirtschaftlichkeit und Effizienz der städtischen Verkehrsbe- 
triebe. Sie ins Spiel zu bringen, wäre allen Beteiligten nun 
wohl doch als reichlich reaktionär erschienen. 


v 


x 






DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985 



KLAUS BÖHLE 


Wider das Kompetenzdefizit 


Von Peter Philipps 


D ie SPD leidet Zwar hat sie sich 
in den Meinungsumfragen sta- 
bilisiert scheint der Fall von den 
Höhen Schmidtscher Regie- 
rungsmacht aufgefangen zu sein, 
doch von einer Chance zur Regie- 
rungsübemahme in Bonn ist nichts 
zu sehen. Was immer die Bürger 
dieses Landes an der Koalition aus- 
zusetzen haben, es schlägt sich 
nicht in Aufwärtstrends für die grö- 
ßere Oppositionspartei nieder, im 
Gegenteil. Sprecher der rechten 
SPD^Fraktionsminderheit wiesen 
darauf hin: „Die allgemein günsti- 
gere Stimmung zum Jahreswech- 
sel schlägt voll auf ein besseres 
Image der CDU durch" (Herbert 
Ehrenberg). Und was an Protest- 
Potential vorhanden ist wandert 
zu den Grünen und nimmt noch 
etwas an den Rändern der SPD 
mit 

Die SPD leidet daran, daß sich 
ihr immer noch unumstrittener. 
Vorsitzender stark auf Fragen der 
Dritten Welt und der allgemeinen 
Außenpolitik konzentriert hat an- 
statt seiner Partei als Lotse zu die- 
nen. Zusätzlich ist Willy Brandt 
wiewohl in allen Schlichen erfah- 
ren, auch noch unversehens in die 
Rolle des Zauberlehrlings geraten. 
Er wird die Geister, die er rief, 
nicht mehr los: 

Nach der Hessen-Wahl entdeckte 
er die „Mehrheit diesseits der 
Union" und signalisierte damit die 
Öf&iung der SPD gegenüber den 
Grünem Brandt trat damit eine 
Schneewehe los, die sich zur Lawi- 
ne entwickelte, die über alle ande- 
ren Diskussionen der größeren 
Oppositionspartei hinwegfegte. 
Das Schielen auf die kleinere über- 
lagert mittlerweile fast alle inhaltli- 
chen Diskussionen, lähmt die Par- 
tei, lenkt sie von sich selbst ab. 

Der zweite Geist sind die von 
Brandt mit Zuneigung und Vor- 
schußlorbeeren bedachten politi- 
schen „Enkel“, auf die er seine Zu- 
kunftshoffh ungen öffentlich setzte: 
Lafontaine und Schröder, Eng- 
holm und Hauff Damit rückte der 
Parteichef die Chancen zur Rück- 
kehr an die Regierungsmacht in 
weite Feme, stellte selbst die Chan- 
cen der vorerst einzig denkbaren 
Kanzlerkandidaten Vogel und Rau 
als gering dar. 

Brandt hat dies inzwischen ein- 
gesehen. Auf der letzten Vorstands- 
sitzung am Montag nannte er diese 
alles beherrschenden Diskussio- 
nen „unfruchtbar“, man sei sie „ei- 
gentlich leid“. Die „Enkel-Diskus- 
sion“ würde er am liebsten „unge- 
schehen“ machen. Aber während 
der Zauberlehrling noch seinen 
Meister im Hintergrund hatte, der 


die Besen mit dem richtigen Wort 
wieder in die Ecke stellen konnte, 
kann niemand Brandt aus der 
Klemme helfen. 


Was die Partei benötigt, sind die 
Sachthemen und Personen, in de- 
nen sie sich dem Wähler als glaub- 
würdige und zugkräftige Alternati- 
ve darstellen kann. Oppositions- 
führer Hans-Jochen Vogel, zur Jah- 
reswende von seinem Parteichef 
mehrfach öffentlich wegen mangel- 
hafter Attraktivität seiner Kärrner- 
arbeit gescholten, hat dies erkennt, 
beginnt Pflöcke einzuschlagen. 
Nachdem er zuerst seine vordring- 
liche Aufgabe darin gesehen hatte, 
die Fraktion als eine Art Syndikus 
erst einmal zusammenzuhalten, be- 
ginnt er nun Wege zu weisen, die 
von der Fraktionsplattform aus 
auch der gesamten SPD begehbar 
gemacht werden sollen. 


Wahlperiode hinaus“, die von der 
Partei entwickelt werden müßten. 
Er schreibt von den für zusätzliche 
Wählergruppierungen wichtigen 
Zunahme., „inhaltlicher Berührun- 
gen und IlhPT pinstimmnnffi m“ mit 
den Kirchen, von denGewerk- 
schaften, die ihr Problem der „Ver- 
schiebungen vom sekundären zum 
tertiären Sektor“ (vom produkti- 
ven in den Dienstleistungssektor) 
in den Griff bekommen müßten, 
und vom „wirtschaftspolitischen 
Gebiet“, auf dem die vielen Einzel- 
aussagen zu einem „Konzept zu- 
sammengefaßt“ werden müßten. 


In seinem „Liebe Freunde“- 
Brief, mit dem er vor wenigen Ta- 
gen selbst die Grundsatzdebatte in 
der Fraktion über die künftigen Ar- 
beits-Schwerpunkte angestoßen 
hatte, wurde dies deutlich - wobei 
er sich fast wie ein Steuerzahler 
verhielt, der in seiner Einkommen- 
steuer-Erklärung extra ein paar 
„Bolzen“ einbaut, damit das Amt 
über die versteckten Einspar-Ver- 
suche um so eher hinweggeht An 
dem Knochen „Grüne“ nagten die 
Genossen Öffentlich herum, die an- 
deren, vorsichtiger markierten 
Pflöcke schlugen ohne Streit eher 
unterschwellig in die Köpfe durch. 
Da ist die Forderung nach den 
„neuen Perspektiven über die 


Die SPD leidet unter dem Ruf, 
die „Schuldenmacheipartei" zu 
sein, unter den bei allen Umfragen 
festzustellenden Kompetenz-Defi- 
ziten in entscheidenden Fragen des 
Gemeinwesens. Sie wird sich nicht 
eher wieder in die Bonner Minister- 
sessel setzen, als sie hier überzeu- 
gen kann - mit sachlichen Vor- 
schlägen, ^ber auch personellen Al- 
ternativ«!. 


In diese Rubrik gehört auch die 
Frage des Kanzlerkandidaten. Sie 
soll, so ist es zumindest geplant 
erst zum nächsten Jahreswechel 
beantwortet werden. Dabei wird 
das Abschneiden von Johannes 
Rau bei der nordrhein-westöJi- 
schen Landtagswahl am 12. Mai ei- 
ne • entscheidende Rolle spielen. 
Dies könnte auch bedeuten, daß 
die Personal-Diskussion - so oder 
so - auch bereits im Sommer ge- 
klärt wird. 



Unumstrittender Vorsitzender ei- 
ner verschwommenen Partei: 
Brandt, gemalt von Georg Meister- 
mann FOTO: DIE WELT 


Rau,, oder Vogel - wer wird es 
sein? Uber den nordrhein-westfali- 
schen politischen Ziehsohn Gustav 
Heinemanns heißt es in der SPD, er 
sei „unser Helmut Kohl“, der 1976 
unverbraucht und mit strahlendem 
Optimismus nach Bonn kam. Aber 
trotz solcher, die Wähler anspre- 
chenden Vorzüge spricht vieles 
eher gegen Rau und für Vogel als 
Kanzlerkandidat 1987: Er ist derje- 
nige, der die Partei inhaltlich, weg- 
weisend voranbringen kann. War- 
um sollen die Bürger eigentlich ei- 
nen strahlenden Kandidaten wäh- 
len, wenn ein ebensolcher Optimist 
im Amt ist? Die sachlichen Alterna- 
tiven, zu denen auch solide Finan- 
zierungsideen gehören, sind , eher 
von Vogel zu erwarten. Wenn er 
sich wirklich aus der Rolle des 
Fraktions-Syndikus - und aus dem 
Klischee des sauertöpfischen Mo- 
ralisten, der er in Wirklichkeit nicht 
ist - lost und zum Oppositions- 
„ Führer“ wird, kann ihm niemand 
die Kan7l pr lcanrfiHah ir streitig ma- 
chen. 


IM GESPRÄCH James A. Baker 


Kaut den roten Mann 


Von Horst- Alexander Siebert 


O hne Gegenst immen hat der Se- 
nat die Ernennung von James A . 
Baker, dem bisherigen Chef des Sta- 
bes im Weiße Haus, zum neuen Fi- 
nanzminister der USA bestätigt Ob- 
wohl der Kongreß dem- Präsidenten 
grundsätzlich das Recht auf Mit- 
arbeiter der eigenen Wahl zugesteht, 
ist dieses Votum ein seltener Vertrau- 
ensbeweis. Darin drückt sich die 
Hoffnung aus, daß' der „perfekte 
Gentleman aus Texas“, wie Baker 
häufig beschrieben wird, den Abbau 
des ri pg ig giri TFpughfllt«Hi>figit g und die 
Vereinfachung des Steuersystems auf 
realistische Weise anpackt. 

ln den klassizistischen Treasury- 
Bau Ecke Pennsylvania Avenue und 
15. Straße in Washington, nur einen 
Stein wurf vom Weißen Haus entfernt, 
zteht Baker am Montag ein. Sein Vor- 
gänger Donald Regan wird zur glei- 
chen Zeit sein Nachfolger. Dieser in 
der amerikanischen Geschichte ein- 
malige Wechsel hat auch Konsequen- 
zen für das westliche Ausland und die 
engsten Partnerländer, wenn es um 
den überbewerteten Dollar, den 
„Mix“ von Fiskal- und Geldpolitik, 
die Entwicklungshilfe und die multi- 
nationalen Organisationen geht. 

Das Sch atzam t wird schon in weni- 
gen Wochen nicht mehr wiederzuer- 
kennen sein. Richard Darznan, Ba- 
kers Assistoit im Weißen Haus, wird 
stellvertretender Finanzminister und 
löst Richard McNamar ab. Der dritte 
Mann in der Treasury, Beryl Sprinkd, 
soll, wie es heißt, den seit Martin 
Feldsteins Weggang nicht besetzten 
Posten des Vorsitzenden des wirt- 
schaftspolitischen Beraterstabes des 
Präsidenten übernehmen. Der dog- 
matische Monetarist aus Chicago wä- 
re damit zur Erleichterung aller No- 
tenbankchefs kaltgestellt. Mehrere 
Umbesetzungen stehen auf Unter- 
staatssekretärs- nnri Abteilungslei- 
ter-Ebene bevor. 

Baker, der „Jim" genannt wird. 
Millionär und 54 Jahre ah ist. wird 
der Treasury einen Stempel aufdrük- 
ken, der sich von dem des erratischen 
Regan diametral unterscheidet Sein 
Stil ist es, den Konsens im stillen 
Kämmerlein und nicht in der Öffent- 
lichkeit auszufechten. Er gilt als „Ma- 
cher“ und handelt pragmatisch. Da- 




Wechsel vom Weißen Haus ins R. 

na'nzministerium: Baker 

FOTO: CAMERA WEBS 


für gibt es viele Belege aus seiner 
vieljährigen Tätigkeit als „Premier- 
minister“. Seine Strategie als Finanz- 
minister wird es sein, die Haushalts- 
korrekturen und die Steuerreform 
gleichzeitig durch den Kongreß za 
pauken, wobei die Investitionsanrei- 
ze erhalten bleiben sollen. Das ist eine, 
schwierige, kaum zu erfüllende Auf- 
gabe. 


Unter Jim Baker, der auch Regans ■ i 
Rolle als Wirtschaftssprecher der Ad- l H 
ministration übernimmt, wird sich 
Präsident Reagans wirtschafte politi- 
scher Kurs nicht ändern. Höhere 
Steuern bleiben mithin tabu. Aba* als 
„progressiver Kapitalist“, wie ihn sei- 
ne Freunde bezeichnen, ist Baker 
wachstumsorientiert und tritt für 
niedrigere Zinsen ein. Er gehörte zu 
dem Kreis, der die U5-Notenbank be- 
drängte, die Geldschleusen stärker zu 
öfEben. Ein Ingangsetzen der Noten- 
presse zur Monetisierung des Budget- 
defizits käme für Baker jedoch nicht 
in Frage. 


Jim Baker entstammt einer alten 
Houstoner Familie; sein persönliches 
Vermögen wird auf sechs Millionen 
Dollar veranschlagt Er besuchte 
Princeton und ist von zu Hause aus 
Untemehmensanwalt Der verheira- 
tete Baker kaut Tabak Marke „Red 
Män“ und jagt in seiner Freizeit wilde 
Truthähne. 


DIE MEINUNG DER ANDEREN 


. SUddeuKdieZeinfng WESER@KURJER 


Dte Münchner Zettmac geht uf die Teil- 
«e h lte Bo ng von Sowttneh pl n gjm - . •- 


Warum denn erst jetzt? Das Ganze 
riecht nach einem handfesten Skan- 
dal Hat die zuweüen bis zur Un- 
kenntlichkeit parteipolitisch verfilzte 
zuständige Bürokratie aus Gründen 
politischer und wirtschaftlicher 
Rücksichtnahme Augen, Nase und 
Ohren gegenüber den Vorwürfen ver- 
schlossen, wie dies die Betroffenen 
behaupten? Nur widerwillig rückte 
die Verwaltung hartnäckig recher- 
chierenden alternativen Abgeordne- 
ten bisher unvollständige Akten her- 
aus. Jetzt aber sollte alles auf den 
Tisch, nicht nur, um weiteren Scha- 
den an der Gesundheit von Bürgern 
abzuwenden. 


JMe Bremer Zetautg schreibt xur KMsttm: 

Mit ihren heftigen Attacken auf AiV ' 
gehörige der eigenen Partei, die nv 
dem Vorwurf der versuchten Manipu- 
lation gipfeln, bestärkte Frau Kelly 
indirekt ...die verfassungsrechtli- 
chen Bedenken gegen die Rotatm 
Bundestagspräsident Jenninger wird 
sich nach der Lektüre des Öffentli- 
chen Kelly-Briefes an den Vorstand 
ihrer Fraktion zweimal überlegen 
müssen, ob er die von den meisten 
grünen Bundestagsabgeordneten an- 
gekündigte Mandatsniederlegung ak- 
zeptieren kann. Das Wort der Gallons- 
figur der grünen Bewegung zwingt 
die Präsidenten der bundesdeut- 
schen Parlamente zu einer genauen 
Prüfung ihrer Haltung zur Rotation 


LES ECHOS 


NIN 


Die Färber Zeitung erwartet Tscfaemen- 
kos Rfiektritt: 


Kann sich ein so riesiges Land wie 
die Sowjetunion mit ihren wirtschaft- 
lichen Schwierigkeiten, mit dieser 
Anziehungskraft des modernen west- 
lichen Lebens auf die sowjetische Ju- 
gend einen Niedergang der Macht er- 
lauben, wie er seit Breschnews 
Krankheit zu beobachten ist? Die so- 
wjetischen Kreise, die damals viel we- 
niger gesprächig waren und auch 
über den Zustand von Andropow 
lange geschwiegen haben, unterneh- 
men dieses Mal nichts, um die beun- 
ruhigenden Gerüchte, die inMoskau 
umgehen, zu korrigieren. Tschernen- 
kos Rücktritt anläßlich der Sitzung 
des Zentralkomitees im Frühjahr ist 
deshalb eine Efrwarhmg, die immer 
mehr an Boden gewinnt 


Das Seiender WuMctenmiffila geht 
auf die jngosla wische Ttvcnümf PoU- 
tyfca ein, deren Bonner Korrespondent 
schrieb, «He WELT untergrabe das jugosla- 
wische Begto nngssystean 

Das Ansehen Jugoslawiens hängt 
nicht davon ab, was jemand in der 
WELT über uns schreibt- wer immer 
das auch sein mag sondern davon, 
was wir bei uns zu Hduse machen, 
sowie von unseren inneren Einheit 
Jeder hat das Recht äuf seine Mei- 
nung über andere. Man muß nicht 
über jede kritische Bemerkung er- 


zürnt sein. Auch kann I 


ann die Kritik, etwa 
der WELT, nicht das jugoslawische 


System bedrohen. Wir können nicht 
von jedermann Gutwilligkeit und 
Verständnis für etwas erwarten, wo- 
für wir selber nicht immer Verständ- 
nis aufeubringen Vermögen ... Der 
Schlüssel liegt, wi/ immer, in unseren 
eigenen Händer 


Schach in der Schule - ein sinnvolles Pflichtfach? 


Eine gute Intelligenz-Förderung, aber geeignete Lehrer fehlen / Von Joachim Neander 


I m August tagt in Hamburg der 
Weltkongreß für das hochbegabte 
Kind. Die britische Delegation hat 
den Wunsch geäußert, den traditio- 
nellen Themenbereich dieses Kon- 
gresses zu erweitern. Ins Blickfeld 
soll die Bedeutung des Schachspiels 
gerückt werden. 


Daß Intelligenz und das Talent zum 
Schachspiel etwas miteinander zu 
tun haben, weiß man seit langem. 
Doch die psychologisch bedingte 
Kluft zwischen dem Ernst des Geistes 
und einem Spiel mit Holzfiguren hat 
verhindert, daß diese Beziehungen 
nutzbringend untersucht worden wä- 
ren. Ein Spiegelbild für diese Unsi- 
cherheit bietet die Situation des 
Schachs in der Schule - also all der 
Versuche, das Schachspiel dort ent- 
weder als Pflichtfach oder als frei- 
willige Arbeitsgemeinschaft zu pfle- 
gen. 


Die Lage ist unübersichtlich. In 
Frankreich, so wunde auf dem In- 
ternationalen Schulschachkongreß in 
Hamburg vergangenes Jahr berich- 


tet, ist Schach an vielen höheren 
Schulen Pflichtfach mit Zensuren. In 
Österreich wird es als fakultatives 
Fach ohne Zensur gelehrt, ln der 
Bundesrepublik gibt es an vielen 
Schulen Schach-Arbeitsgemein- 
schaften sehr unterschiedlicher In- 
tensität., Beteiligung und Qualität ln 
der Hochburg Hamburg kämpfen 
Jahr für Jahr mehr als tausend Schü- 
ler ihren Kampf „rechtes gegen linkes 
Alstemfer“, das größte Schachturnier 
der Welt, aus. In den Ostblockstaaten 
liegt das Schwergewicht der Schach- 
forderung in den außerschulischen 
Jugendorganisationen. Die meisten 
sowjetischen Großmeister haben das 
Spiel bei den „Jungen Pionieren“ ge- 
lernt 

Aber was man mit solchem 
Schachunterricht erreicht, erreichen 
will, bleibt weitgehend im D unkel. 
Die einen sagen - und Untersuchun- 
gen scheinen es zu belegen daß 
Schüler mit Schacherfehrung höhere 
InteDi genzleistungen vollbringen, 
sich besser konzentrieren, logischer 
und objektiver an sich und die ihnen 


[Probleme herangehen. An- 

meinen demgegenüber, beim 

Schach als Schulfach solle nicht die 
direkte Verwertbarkeit für Lernen 
und Erfolg, sondern vielmehr das 
Spielerische gefordert werden. Wie- 
der andere, wie zum Beispiel der so- 
wjetestnische Psychologe und 
Schachgroßmeister Nikolai Krogius, 
warnen vor Fehlentwicklungen, die 
durch eine frühe und zu heftige Be- 


g&rade begabte junge Menschen zu 
Überheblichkeit und Blindheit ge- 
genüber den eigenen Schwächen. 

All dies soll nun international bes- 
ser untersucht werden. Da wird viel 
Widersprüchliches ans Tageslicht 
kommen. Nahezu alle geistig hochbe- 
gabten jungen Menschen kommen 
von selber - aus eigenem Antrieb 
oder durch Anregung- schon in rela- 
tiv frühem Alter mit den weißen und 
schwarzen Königen in Berührung. Al- 
lerdings gibt es nicht wenige Fälle, in 



denen' wirklich große Begabungen 
für geistige Berufe sich im Schach- 


ehrgeiz verplempert haben, oft nicht 
einmal mit großem Erfolg. All- 
gemeiner Schachunterricht etwa 
schon in der Grundschule wäre im 
Prinzip wohl kein Fehler, sondern 
von Nutzen für die Intelligenz der 
großen Mehrheit Aber er wurde ent- 
sprechend ausgebildete Lehrer ver- 
langen. Hier ist die Gefahr, daß ein 
relativ schwach spielend«' Lehrer 
sich gegenüber einem begabten 
Knirps vor der ganzen Klasse bla- 
miert, noch viel größer als in Mathe 
oder.Chemie. . 

Offen ist auch die Frage, ob obli- 
gatorischer Schachunterricht mit 
Zensuren für manche nicht eher ab- 
schreckend wirken würde. Zwar ist j 
die Chance, daß auch Made 
Schachspielen lernen, dann viel, 
ßer, als wenn man von ihnen 
den Eintritt in Schachklui 
wartet Aber die Tatsache, daß'e 
deutschen Grundschulen 
als die Hälfte aller Lehrer 
ist läßt in absehbarer Zeit * 
Qualifikation für sinan 
Schachunterricht nicht erhol 


Wahrscheinlich ist es besser, wenn 
die vorhan d enen Lehrer mit H w ent- 
sprechenden Fähigkeit intensiver 
und vonfeHem besser unterstützt als 
bisher/ freiwillige Arbeitsgemein- 


lernen 


_r, etwa aus den 

sn, könnten hier einspringen- 
upt scheint Freiwilligkeit ei- 
' entscheidenden Faktoren zu 
Daß in Großbritannien, wo es 
obligatorischöl Schulschach- 
icht gibt, der schachhche 
(ach wuchs relativ besser ist als ir- 
idwo anders in der Weh, während 
. — Franzosen mit ihrem Schulfach 
f Schach auf diesem Felde nicht durch 
große. Erfolge glänzen, ist wohl 
Zufall, 

Und nicht zuletzt dies: 'Ehe sich in 
Deutschland' die df KufaismimdPr 
auf em neues Schulfach Schach (und 
an wessen Stelle?) und entsprechen- 
de Richtlinien für die Lehrerbildung 
einigen, mußte, viel passieren. Wo- 
möglichgäbe es in CDU- und SPD- 
Landern . auch - unterschiedliche 
Schaehregeln,. . • ■ 


6 l 











3 



C5 


Donnerstag, 31. Januar 1985 -Nr. 26 


DIE m WELT 



-.«iVy?.-*'-» '•■*' ; • s .\v 


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: 




r 




Wff*n im^er heikle . 

innerdeutsche Probleme 
Lesum - 
ige, Flüchtlinge 
oder SrfaM geht, beißt der 
Dnterraäer auf Ostberlmer 
Seite räjftang VogeL Wer ist 
dieser »tetm? Eine Frage, die 
aüi^h ^ imim Nachricht einen 
ganz jdKälen Bezug . 

KAHL 

S ein Abgang von der Prager Buh-, 
ne hätte von einem Shake- 
speare-Regisseur einstudiert 
- sein können. »Mein Mandat ist abge- 
' 'laufen^ kündigte Wotfgang^ Vogel im 
-. Schlu ßakt des Flüchtlingsdramas in 
' der desitscben Botschaft an. Am sel- 
■f - bei Tag konnte der Anwalt seinem 
Staatsratsvorsitzenden Erich Honek- 
V ker den erfolgreichen Abschluß der 
Mission melden: Alle 160 Pesonen 
aus Mitteldeutschland, die in der Bot- 
schaft der Bundesrepublik Deutsch- 
land eine Schleuse fiir den direkten 
/' Weg in den Westen gesehen hatten, 
jr’&ren nach zermürbenden Diskus- 
sionen zoiüekgekehrt 
Ob und zu welchen Zeitpunkt eine 

Aiisrffee genehmigt •wird, bestimmt 
‘ nun dasRegime, das an diesem exem- 
plarischen Fall demonstrieren kann, 
wer Herr im Haus hinter der Mauer 
■ ‘ ist Der Ostberiiner Mittelsmann, ein 
' Vertrauter Honeckers genannt, gab 
- sein Wort 'daß die Zurückkehrenden 
• ‘nicht betraft würden und wie andere 
Leute einen Antrag auf Ausreise stel- 
- len könnten. 

Der hohe Bekanntheitsgrad des 
Anwalts und SED-Mxtglieds Wolf- 
gang Vogel dürfte nicht nur wegen 
. des Prager Erfolges eine weitere Stei- 
gerung erfahren. Im Alltag seiner Pra- 
xis RaJerstraße 4 im Ostberiiner Vor- 

lort Friedrichsfelde stellt Vogel jetzt 
' fest, daß- seine Vergangenheit aus 
dem Krieg ihn auf verblüffende Weise 
~ eingehoh hat. Die Behörden haben in 
- den Akten über gefallene und ver- 
mißte Soldaten der deutschen Wehr- 
macht die übereinstimmende Identi- 
~ tat eines Wolfgang Vogel, da* in Itali- 
y en auf einem Soldatenfriedhof begra- 
^ ben wurde, mit dem in Ost-Berlin le- 
. benden Juristen festgestellt Ort und 
Zeitpunkt des Todes sind in den 
Kriegsakten nicht vermerkt' Die öva- 
.-.i le Erkennungsmarite, die jeder Soldat 
. besaß, identifizierte denToten jedoch 
. für die deutschen Behörden als Wolf- 
gang Vogel, geboren am 30. Oktober 
. 1925 in der schlesischen Gemeinde 
Wilhelmsthal, Grafschaft Glatz. In 
Glatz ging dieser Wolfgang Vogel zur 
Schule. Während des Krieges war sei- 
. ne letzte Einheit vor der Kapitulation 
das Fiiegerregiment 92. Heute ruht er 
auf dem großen Soldatenfriedhof in 
der Toskana unweit der Autobahn 
-Bologna-Florenz am Futa-Paß. Die 
elterliche Adresse nach der Ver- 
treibung aas Schlesien war Jena. 

Zum Vergleich die biographischen 
Daten des „DDR“-Anwatts, die Mim- 
angers internationales Biographi- 
sches Archiv 1984 herausgegeben hat 
„Wolfgang Vogel, deutscher Jurist, 
(DDR), Dr. h. c. - Vogel wurde am 30. 
Oktober 1925 in WühelmsthaP- 
Schlesien geboren und stammt aus 
•r einem katholischen Elternhaus. Er 
. besuchte die Schule in Glatz, leistete 
Kriegsdienst und kam nach Vertust 
der Heimat in die SBZ/ DDR. ln Jena 
und Leipzig studierte er Jura und 
schloß mit glänzenden Examen ab.“ 
Die steile Karriere, die Vogel nach 
der Gründung der „DDR“ in das Ost; 
berliner Justizministerium führte, wo 
er Hauptreferent in der Abteilung I 
(Strafrecht) wurde, endete abrupt 
nach dem Arbeiteraufstand am 17. 
Juni 1953. Denn Justizrninister Max 
Fechner (SED) hatte die Todsünde 
begangen, den „Werktätigen“ in der 


Sowjetzone ein Streikrecht in Aus- 
sicht zu stellen. Dafür verschwand 
der Rmktiooär zunächst im Gewahr- 
sam des Staatssicherheitsdienstes; 
Vogel durfte hingegen ein Jahr später 
eine Anwaltspraxis in Ost-Beriin er- 
öffnen und erhielt 1957 auch die Zu- 
lassung als Anwalt in West-Berlin. 
Mit Mandanten aus Westeuropa und 
aus den USA, deren Interessen er im 
östlichen Machtbereich vertrat, be- 
gann seine neue Karriere. Sie machte 
ihn international als Austausch-An- 
walt wie im Fall des U-2-Piloten Gary 
Powers, des Sowjetagenten Ffein? 
Felfe und des Spions im Bundeskanz- 
leramt Günter G ufflaum e zu w’nom 
dar bekanntesten Anwälte. 

Wen birgt aber das Grab am Futa- 
Paß, wenn der Schlesier Wolfgang 
Vogel augenscheinlich unversehrt 
aus dem Krieg heimgekehrt ist? Das 
soll durch eine Exhumi erun g g elclnr t 
werden. 

Für diesen mysteriösen Vorgang, 
der vieileichtinden Wirren der Front- 
auflösung in Italien eine Erklärung 
findet, dürfte jedoch gerade Wolf gang 
Vogel Verständnis auf bringen. In sei- 
ner 30jährigen Praxis hat er es zur 
Meisterschaft in puncto Spurenver- 
wischung und Tarnung g eheimpr 
Missionen vor der Öffentlichkeit ge- 
bracht: als EinlädW und Protokol- 
lant von Spionen-Austauschaktionen 
seit Beginn der sechziger Jahre in 
Berlin und an der innerdeutschen 
Grenze, bei den Transporten freige- 
kaufter Häftlinge - seit 1963 rund 
25 000 Gefangene - und in vielen an- 
deren geheimnisumwitterten Missio- 
nen. 

Die jüngste Prager Vennrttlungs- 
rolle nimmt schon deshalb einen be- 
sonderen Rang ein, weil sich die Ge- 
spräche monatelang im Scheinwer- 
ferlicht der Weltöffentlichkeit ab- 
spielten. Für die internationale Pres- 
se war Vogel bis zu den Ausreisever- 
suchen über die Botschaft der Bun- 
desrepublik Deutschland „the third 
man in the cold war swaps“ („Wa- 
shington Post“). 

Als sich Mitte Januar d ieses Jahres 
der Vorhang über das Drama in der 
Prager Botschaft senkte, war Vogel 
noch einmal ins Rampenlich t getre- 
ten. Mit Prag sei ein Meilenstein ge- 
setzt worden. „Ich warne mit viel 
Emst und Nachdruck vor jedwedem 
Wiederii^ux^gsve^udv“. Die „DDR“ 
wolle sich nicht mphr unter Druck 
setzen lassen, erklärte Vogel in den 
westdeutschen. MMipn Und nie- 
mand in dra - Bundesrepublik 
Deutschland zeigte sich verwundert, 
daß diese Erklärung an die falsche 
Adresse gerichtet war. Denn die als 
Drohung auf gefaßten Äußerungen 
des Anwaltes waren keinesfalls für 
die Deutschen in der Bundesrepublik 
bestimmt sondern vielmehr für die 
zur Ausreise entschlossenen oder mit 



Hosecken Morni fSr West-Missionen: Wolfgang Vogel 

FOTO: KLAUS MEHNER 


einem solchen Gedanken spielenden 
„DDR“ -Bewohner. 

Die Mikrofone des Ostberliner 
Rundfunks wurden Vogel für diesen 
Appell ebensowenig zur Verfügung 
gestellt wie der Bildschirm des staat- 
lichen „DDR“-Fernsehens, obwohl 
dies nur einp^ T Aipfnnanmfes durch 
den Staatsratsvorsitzenden bedurft 
hätte. Aber die SED-Führung weiß 
offenkundig au c h Vogels Meister- 
schaft im Ritual der Kommunikation 
zwischen Ost und West zu schätzen. 
Dazu gehört, Drohungen des Ost- 
berliner Staatsapparates den Be- 
wohnern im eigenen Machtbereich, 
die bis ins letzte Dorf Radio und weit- 
gehend auch Fernsehen aus dem We- 
sten empfangen, via westliche Medi- 
en zu übermitteln. 

Mit strikter Diskretion nimmt da- 
gegen Vogel seinen Auftrag als Be- 
vollmächtigter für „humanitäre Ak- 
tionen“ wahr. So findet auch das Feil- 
schen zwischen Bonn und Ost-Berlin 
über Freikäufe von Häftlingen aus 
„DDR“-Gefangnissen unter. strenger 
Geheimhaltung statt Das' gilt auch 
für die in der Regel jährlich stattfin- 
dende Pokern inde um Agenten-Aus- 
tausch. 

Um einen verschwiegenen Ort für 
diesen Austausch zu finden, führen 
Vogel und sein damaliger westlicher 
Kollege in den sechziger Jahren alle 
Übergänge an der innerdeutschen 
Demarkationslinie ab. Die Wahl fiel 
auf den hessisch-thüringischen 
Grenzkontrollpunkt Herleshausen- 



Hwf w ii q w< m , Fobreo r 1969; Der avtgetauschte Sowjstagent Heinz Fette 
steigt In den Wagen des Ost-Becflner Anwalts Vogel FOTO: karl-hhnz mietz 


Wartha. Im westlichen Dorf Herles- 
hausen wurde das Anglerheim „Petri 
Heü“ an der Weira die letzte Station 
des Agenten, bevor er die letzten Me- 
ter bis zur Grenze zurücklegte. 

Über Austausch-Usancen, die an 
Polit-Thriller erinnern, stolperten 
drei langjährige Gesprächs- und Ver- 
handlungspartner Vogels: der ehema- 
lige Minister für innerdeutsche Bezie- 
hungen Egon Franke (SPD), dessen 
früherer Minig teria ldirektn r Edgar 
Hirt und der Berliner Anwalt Jürgen 
Stange. In dem vor dem Bonner 
Landgericht anstehenden Verfahren 
geht es um den ungeklärten Verbleib 
von fünfeinhalb Millionen Mark, die 
aus Sondermitteln des Bundeshaus- 
haltes für „humanitäre Aktionen“ be- 
stimmt waren. 

In der Fümsprache würde man das 
Privatleben des in zweiter Ehe verhei- 
rateten 59jährigen Rechtsanwaltes 
und Notars in seinem Reihenhaus ei- 
ne Love-Story mit Happy -End nen- 
nen. Zu der Verbindung war es ge- 
kommen,' als' Vögel 'einen Essener 
Scbwimmtrainer vertrat Während 
der Sportlehrer wegen «n« Briefes, 
Hpn er auf Bitten ei nes Bekannten bei 
einem Besuch im Ost-Sektor in den 
Briefkasten werfen sollte, monate- 
lang in Untersuchungshaft verhört 
wurde, bat dessen Braut Vogel, etwas 
für die Freilassung zu unternehmen. 
Dabei kam man sich näher. Nach der 
Haftentlassung des Trainers heiratete 
die junge Frau nicht ihren Schwimm- 
lehrer, sondern de s sen Anwalt 

Im innerdeutschen Bereich muß 
sich Mercedes-Fahrer Vogel in die- 
sem Frühjahr selbst gegen den Vor- 
wurf verteidigen, er habe an einer 
„Kindesentziehung“ durch den 
SED-Staat mitgewirkt Einem in der 
„DDR“ aus politischen Gründen ver- 
hafteten Ehepaar war im Verhör ein 
Schreiben des Anwaltes vorgelegt 
worden, durch den es sich vor die 
Wahl gestellt sah, auf das Erziehungs- 
recht der Tochter zu verzichten, an- 
dernfalls es für weitere noch nicht 
verbüßte sieben Jahre ins Gefängnis 
zurückgeschickt würde. 

In diesem Fall, der an die Rück- 
kehr zur Zwangsadoption in den sieb- 
ziger Jahren erinnert, müßte Vogel 
eigentlich auf seiten der Eltern gegen 
den Anspruch des kommunistischen 
Staates auf „sozialistische Erzie- 
hung“ auftreten. Darin sieht die Füh- 
rung in Ost-Berlin nach allen Erfah- 
rungen jedoch keineswegs die Rolle 
ihres Genossen auf dem innerdeut- 
schen Parkett 


Unternehmen Katalysator 
belebt den Arbeitsmarkt 


Ob Katalysator oder 
Abgasrücbfühnmg - der 
Umweltschutz in Sachen Auto 
bringt Bewegung in den 
Arbeitsmarfct, besonders in 
Baden-Württemberg. Die 
Zulieferer sehen ihre Chance, 
obwohl viele potentielle 
Antokänier noch ein wenig 
verwirrt auf klare 
Entscheidungshilfen warten. 

Von WERNER NEITZEL 

■pver Stuttgarter Boseh-Konzem, 
1 Bein Riese unter den Zulieferfir- 
-B— ^men und der Branchenführer 
speziell auch auf dem Gebiet elektro- 
nisch gesteuerter Komponenten für 
das Automobil, wartete mit der spek- 
takulären Nachricht aut seit Anfang 
1984 mehr als 4000 Mitarbeiter aus- 
schließlich für die Herstellung von 
Kraftstoff-Emspritzausrüstungen ein- 
gestellt zu haben. Zwar whd der Ab- 
gaskatalysator selbst von Bosch nicht 
geliefert, wohl aber die anderen für 
die Ausrüstung wichtigen Teile, näm- 
lich die Komponenten einer Lambda- 
sonden-geregelten elektronischen 
Benzin-Einspritzung. Diese wurde 
schon vor Jahren in Abs timm ung mit 
den Fahrzeughauern entwickelt 

Geradezu sprunghaft gestiegen ist 
nach Darstellung der Bosch-Gruppe, 
die auf diesem Spezialgebiet eine ab- 
solut dominierende Rolle spielte, in 
den letzten Jahren die Nachfrage 
nach Einspritzausrüstungen sowohl 
für „Benziner“ als auch für umwelt- 
freundliche Dieselmotoren. Im ver- 
gangenen Jahr war etwa jeder dritte 
in der Bundesrepublik produzierte 
Personenkraftwagen mit einer Ben- 
zin-Einspritzanlage ausgerüstet 
Bosch nennt imposante Zahlen: In- 
nerhalb von drei Jahren wurde die 
Produktion von Benzin-Emspritzan- 
lagen bei Bosch, die sich 1984 auf 2£ 


Millionen Anlagen belief mehr als 
verdoppelt 

. Die Absicht, im laufenden Jahr die 
Produktion um eine wertere Million 
zu steigern, kennzeichnet das wach- 
sende Nachfragetempo in diesem 
speziellen Bereich. Weltweit sind bis 
Ende 1984 von Bosch 13 Millionen 
Benzin-Einspiitzanlagen ausgeliefert 
worden. Das Unternehmen wird auf 
diesem wichtigen Arbeitsgebiet allein 
im Jahre 1985 etwa 400 Müllionen 
Marie in den mit diesen Produkten 
befaßten Bosch-Werken im In- und 
Ausland investieren. So entsteht hier- 
für auch in Salzgitter ein neues Werk 
mit Arbeitsplätzen für zunächst 880 
Mitarbeiter. 

Die auf dem Gebiet der Herstellung 
von Auspuffanlagen zu den führen- 
den Unternehmen zählende Esslinger 
Firma Eberspächer hat um anstei- 
genden Aufträgen aus der Autoindu- 
strie für katalytische Abgasanlagen 
Rechnung tragen zu können, weitere 
90 Beschäftigte allein im Stammhaus 
(daneben besteht ein Werk in Neun- 
kirchen) eingestellt. Es handelt sich 
vor allem um Fachkräfte für 
Schweißarbeiten. Dabei stößt man 
bereits an die Grenzen des Angebots 
an qualifizierten Arbeitskräften in 
der engeren Region. Diese gehört 
nämlich traditionell zu den Bezirken 
mit der niedrigsten Arbeitslosenquo- 
te im Bundesgebiet. 

„Was die nächste Zukunft angeht, 
stochern wir im dichten Nebel her- 
um“, meint man freilich auch bei 
Eberspächer im Hinblick auf die all- 
zulang schon ausstehenden staatli- 
chen Regelungen in Sachen Abgas- 
entgiftung und die daraus entstehen- 
de allgemeine Verunsicherung. Hatte 
die Finna Eberspächer im Jahre 1984 
rund 200 000 mit Abgaskatalysator 
(hauptsächlich für den Export) verse- 
hene Auspuffanlagen produziert, so 
belaufen sich die angekündigten Auf- 
träge derzeit auf etwa 400 000 Stück, 


eine Zahl, die sich durchaus auch 
noch erhöhen kann. Wahrend 
Eberspächer (ein weiterer größerer 
Hersteller ist die Augsburger Firma 
Zeuna-Stärker) für die Blechumman- 
telung des Katalysators sorgt, wird 
dieser selbst als Keramik-Rohling vor 
allem vom amerikanischen Konzern 
Coming Glass hergestellt. 

Dessen deutsche Tochter, die in 
Wiesbaden ansässig ist, will in Kai- 
serslautem ein Werk errichten, das 
Mitte 1986 fertiggestellt sein soll und 
rund 100 Mitarbeiter beschäftigen 
wird. Die Beschichtung jener Kera- 
mikkörper mit dem Edelmetall Pla- 
tin, das bei der Schadstoff-Reduzie- 
rung die katalytische Wirkung er- 
zeugt, ist ein Arbeitsgebiet, das bei- 
spielsweise von Degussa wahrgenom- 
men wird. Auch bei diesem Unter- 
nehmen bereitet man sich durch den 
Ausbau des Werkes Rheinfelden auf 
steigende Stückzahlen vor. Die Jah- 
resproduktion, die derzeit noch unter 
einer Million Stück liegt, soll dort auf 
drei Millionen Stück erweitert wer- 
den. Dadurch werden bis Anfang 
1986 75 bis 100 neue Arbeitsplätze 
geschaffen. 

Im Mai oder Juni dieses Jahres 
wird die Pforzheimer Firma Doduco 
(etwas später als ursprünglich ge- 
plant) ihr Abgasrückführungs System 
auf den Markt bringen, das es auch 
bei der Verwendung bleihaltigen 
Benzins ermöglicht, Gebrauchtwa- 
gen zu einer Stickoxyd-Reduzierung 
um 50 bis 60 Prozent zu bringen. 

Auch hier wird es zusätzliche Ar- 
beitsplätze geben, deren Anzahl man 
vorläufig noch nicht präzisieren mag. 
Bei den Einstellungen werde man 
schon deshalb vorsichtig vergehen, 
weil dieses Produkt nur ein zeitlich 
befristetes Geschäft verspricht das - 
je nachdem, wie der staatliche Bonus 
greift - spätestens Ende der 80er Jah- 
re ausläuft. 


Als die Verschleppung begann 

Von CARL G.STRÖHM 


I m Januar 1945 - vor vierzig Jah- 
ren - fand die erste große Ver- 
schleppung einer deutschen Be- 
völkerung statt Die Siebenbürger 
Sachsen und Banater Schwaben, die 
durch den' Frontwechsel Rumäniens 
am 23. August 1944 und durch das 
Vordringen der Roten Armee unter 
sowjetische Herrschaft geraten wa- 
ren, wurden von der schwersten Ka- 
tastrophe ihrer Geschichte heimge- 
sucht Sie wurden in die Sowjetunion 
verschleppt 

Die Sowjets forderten von der ru- 
mänischen Regierung, ihnen die ar- 
beitsfähige deutsche Bevölkerung zu 
„Reparationszwecken“ zur Verfü- 
gung zu stellen. Obwohl die Rumä- 
nien-Deutschen rumänische Staats- 
bürger und seit vielen hundert Jahren 
im Lande ansässig waren, war die 
damalige Bukarester Regierung we- 
der willens noch in der Lage, ihre 
deutschsprechenden Bürger vor dem 
Zugriff des sowjetischen Siegers zu 
schützen. 

Rumänisch-sowjetische Aus- 
hebungskommandos durchkämmten 
die von Deutschen bewohnten Städte 
und Dörfer Siebenbürgens und des 
Banats, nachdem die Ortschaften von 
der Polizei umzingelt worden waren. 
Alte Männer zwischen 17 und 45 so- 
wie alte Frauen zwischen 18 und 30 
Jahren wurden auf Grund vorbereite- 
ter Listen aus ihren Häusern geholt 
in Viehwaggons gepfercht und in die 
Sowjetunion deportiert. Auf Fami- 
lienzusammengehörigkeit wurde kei- 
nerlei Ruckricht genommen. Frauen 
wurden von ihren Männern getrennt 
Kleinkinder blieben unversorgt zu- 
rück, während die Mutter wegge- 


schleppt wurden. Nur Frauen, die 
schwanger waren oder Kinder unter 
einem Jahr hatten, waren ausgenom- 
men. 

Die meisten Siebenbürger und Ba- 
nater kamen zu schwerster körperli- 
cher Arbeit in sowjetische Bergwerke 
des Donez-Gebietes oder in den Ural. 
Besonders in den ersten Jahren ihrer 
Deportation waren die Lebensbedin- 
gungen so hart daß fast jeder fünfte 
Verschleppte in der Sowjetunion an 

WIE WAR 
DAS? 


Hunger und Entbehrungen starb. 
Viele der Heimkehrenden, besonders 
die Frauen, trugen bleibende gesund- 
heitliche Schäden davon. Etwa 75 000 
Rumänien-Deutsche wurden auf die- 
se Weise verschleppt Damit waren 
die Siebenbürger Sachsen und Bana- 
ter Schwaben, die bereits durch den 
Kriegsdienst zahlreicher junger Män- 
ner in der deutschen Wehrmacht oder 
der Waffen-SS geschwächt waren, 
nun praktisch ihrer aktiven und ar- 
beitsfähigen Bevölkerung weitge- 
hend beraubt Nur wenigen gelang es, 
sich zu verstecken oder Unterschlupf 
bei rumänischen Freunden zu finden. 
Die zurückbleibende deutsche Be- 
völkerung wurde unter der Beschul- 
digung, mit Hitler „kollaboriert“ zu 
haben, rücksichtslos enteignet Die 
deutschen Bauern verloren 98 Pro- 
zent ihres Grundes. Auch die Höfe 
und Wohnungen mitsamt lebendem 
und totem Inventar wurden kon- 


fisziert Deutsche Geschäfte, Hand- 
werksbetriebe, Fabriken - also das 
Rückgrat und Fundament der einst- 
mals blühenden und wohlhabenden 
Städte - verfielen der Nationa- 
lisierung. Die bürgerlich-bäuerliche 
deutsche Bevölkerung Siebenbür- 
gens wurde über Nacht proletarisiert. 
Wer irgendwie überleben wollte, 
mußte als Tagelöhner oder Fabrikar- 
beiter notdürftig seinen Lebensunter- 
halt verdienen. Der innere Zusam- 
menhalt der Rumänien-Deutschen 
erhielt damals einen Schlag, von dem 
sich diese Volksgruppe nie mehr ganz 
erholen konnte. 

Zwar blieb den Deutschen in Ru- 
mänien das Schicksal der totalen Ver- 
treibung und der Ausrottung erspart 
Aber nach dem Januar 1945 war Sie- 
benbürgen, wo seit dem 12. Jahrhun- 
dert eine deutsche Bevölkerung leb- 
te, niemals wieder das, was es vorher 
gewesen war. Gleiches gilt für das 
rumänische Banat dessen deutsche 
Bauern im 18. Jahrhundert unter Kai- 
serin Maria-Theresia in das von den 
Türken- Kriegen verwüstete Land ge- 
rufen worden waren. Wer heute durch 
die Dörfer und Städte Siebenbür- 
gens fährt muß sich die Frage stel- 
len, wie lange es hier überhaupt noch 
eine deutsche Bevölkerung geben 
wird. 

Die deportierten und drang- 
salierten Siebenbürger waren die er- 
sten Deutschen, welche die Folgen 
der Niederlage mit aller Härte zu spü- 
ren bekamen. Von Ostpreußen bis ins 
Sudetenland, von der Oder bis zur 
Donau folgten Vertreibung, Ver- 
schleppungen, Erschifßungen, Ver- 
gewaltigungen und der Tod für Hun- 
derttausende von Menschen. 


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4 


POLITIK 


Rau: Kein 
Vorrang für 
die Kernenergie 

DW. Düsseldorf 
Auch nach dem Smog-Alarm im 
Ruhrgebiet vom 17. bis 20. Januar 
wird es in der von der SPD geführten 
noitirhein-westfalischen Landesre- 
gierung keine neuen Überlegungen 
über einen verstärkten Einsatz von 
Kernenergie geben. Dies unterstrich 
Ministerpräsident Johannes Rau ge- 
stern in einer Regierungserklärung 
vor dem Landtag in Düsseldorf Rau: 
„Wir werden keinen Ratschlägen, die 
uns Kernenergie zu Lasten der Kohle 
empfehlen, folgen können. Ich bin 
nicht bereit, mir eine neue Kern- 
kraft- Debatte aufschwatzen zu las- 
sen." Der Regierungschef äußerte zu- 
gleich die Überzeugung, daß die Lan- 
desregierung mit der Auslösung des 
Smog-Alarms richtig gehandelt habe: 
„Der vorbeugende Schutz der Men- 
schen ist wichtiger als ungestörter 
Autoverkehr und wirtschaftliche In- 
teressen. 1 ' Im Landtag zeichnete sich 
ab, daß zwischen Rau und Opposi- 
tionsführer Bernhard Worms (CDU) 
Übereinstimmung darin besteht, daß 
die Grenzwerte für die Auslösung von 
Smog-Alarm bundesweit einheitlich 
sein müßten. Allerdings warnte 
Worms: Die Verordnung sei in Nord- 
rhein- Westfalen „mit der heißen Na- 
del genäht und sehr schnell einge- 
führt worden". Außerdem sei Rau zu 
spät „mutwillig verursachter Hyste- 
rie" entgegengetreten. 

Gegen Gesetz für 
Sprecherausschüsse 

AP, Düsseldorf 
Für die in den Bonner Koalitions- 
fraktionen diskutierten Sprecheraus- 
schüsse der leitenden Angestellten in 
den Betrieben besteht nach Auffas- 
sung des Präsidenten des Bundesver- 
bandes der Deutschen Industrie 
(BDI), Hans Joachim Lan gmann , 
„kein akuter Handlungsbedarf*. Er 
bezweifle, daß gegenwärtig eine ge- 
setzliche Regelung notwendig sei, 
sagte Langmann in einem Interview 
der DGB-Wochenzeitung „Welt der 
Arbeit“. Die Ausschüsse funktionier- 
ten auf freiwilliger Basis auch jetzt 
schon. Bedenken gegen eine gesetz- 
liche Regelung hatte auch die DGB- 
Führung in dem jüngsten Meinungs- 
austausch mit Bundeskanzler Kohl 
geäußert und war dabei auf Verständ- 
nis gestoßen. 

Pieroth will in 
Berlin bleiben 

. hrk. Berün/Mainz 
Der Berliner Wirtschaftssenator El- 
mar Pieroth (CDU) hat gestern Spe- 
kulationen des rheinland-pfälzischen 
SPD-Fraktionschefe Hugo Brandt zu- 
rückgewiesen, er strebe die Nach-, 
folge von Wirtschaftsminister Hein- 
rich Hol kenb rink in Mainz an. Pie- 
roth zur WELT: „Völliger Quatsch.“ 
Der Senator fügte hinzu, er wolle 
„noch viele Jahre in Berlin bleiben, 
denn mir macht die Sache hier viel zu 
sehr Spaß". Brandt hatte vor dem 
Hintergrund der Rücktrittsabsichten 
von Holkenbrink, der sein Amt in 
diesem Jahr niederlegen will, ein En- 
de des nach seinen Worten „peinli- 
chen Verwirrspiels" in der Landesre- 
gierung gefordert Es gebe Hinweise, 
sagte Brandt daß Pieroth als Nach- 
folger vorgesehen sei. Abwande- 
rungsabsichten von Pieroth werden 
in Berlin als absurd bezeichnet Der 
Wirtschaftssenator ist nach dem Weg- 
gang Richard von Weizsäckers zu ei- 
nem der wichtigsten Politiker im Ber- 
liner CDU/FDP-Senat avanciert 

Neuer Reisepaß 
soll im Juni kommen 

dpa, Bonn 

Das Bundeskabinett will in Kürze 
die Voraussetzungen dafür schaffen, 
daß von Juni an neugestaltete Rei- 
sepässe ausgegeben werden. Zu- 
gleich soll bis 1987 in der Bundesre- 
publik Deutschland ein Europa-Paß 
mit einem maschinenlesbaren und 
fälschungssicheren Einlegeblatt ein- 
geführt sein. Dies bestätigte gestern 
der Sprecher des Bundesinnenmini- 
steriums, Hans-Günter Kowalski. 

Drei Jahre Haft für 
früheren Scharführer 

DW. Bochum 
Wegen Beihilfe zum Mord hat das 
Bochumer Landgericht gestern den 
68 Jahre alten Rentner Helmut Georg 
Krizons aus Recklinghausen zu drei 
Jahren Freiheitsstrafe verurteilt MH 
diesem Richterspruch endete der bis- 
her längste NS-Prozeß gegen einen 
einzelnen Angeklagten: Er hatte sich 
in fünfeinhalb Jahren über 310 Ver- 
handlungstage hingezogen. Das Ge- 
richt sah es als erwiesen an, daß sich 
der Angeklagte als früherer Angehö- 
riger des „Judenreferats“ bei der Ge- 
stapo-Steile im Konzentrationslager 
Lodz der Beihilfe des Mordes an min- 
destens 15 000 Menschen schuldig ge- 
macht habe. Er sei an mehreren ir Au s- 
siediungsaktionen“ beteiligt gewe- 
sen, bei denen vor allem Kinder, 
Kranke sowie arbeitsunfähige Frauen 
zum Vernichtungslager Culm ge- 
bracht und dort vergast wunden. Die 
Staatsanwaltschaft hätte achteinhalb 
Jahre Haft die Verteidigung Frei- 
spruch beantragt 


DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985 


Bonner Schützenhilfe 
für die SPD in Hessen 

Uran-Anreicherung soll auf 20 Prozent begrenzt werden 


PETER PHILIPPS, Bonn 

Der Bonner Oppositionsführer und 
stellvertretende SPD-Vorsitzende 
Hans-Jochen Vogel will offenbar den 
hessischen Genossen bei ihrem Rin- 
gen um eine Fortsetzung des rot-grü- 
nen Bündnisses Schützenhilfe leisten 
- und sei es nur durch ein Signal: 
Seine Fraktion bereitet einen Ent- 
schließungsantrag vor, der die Be- 
grenzung der Uran-Anreicherung für 
die Zukunft auf 20 Prozent fordert. 
Genau dieser Anreicherungsgrad ist 
der entscheidende Streitpunkt zwi- 
schen hessischen Sozialdemokraten 
und Grünen, der an der Genehmi- 
gung für die Nuklearbetriebe NTJ- 
KEM und ALKEM auf brach und das 
Bündnis erst wmwai platzen ließ. 

Offiziell allerdings begründete Vo- 
gel vor Bonner Journalisten seinen 
Vorstoß mit dem Hinweis auf die be- 
vorstehende dritte Überpiüfüngskon- 
ferenz der Signatarstaaten des Atom- 
waffen-Sperrvertrags. Die Herabset- 
zung des Grades an Uran-Anreiche- 
rung würde dazu führen, so Vogel, 
daß das für ausländische Kernkraft- 
werke bestimmte radioaktive Mate- 
rial nicht mehr mißbräuchlich für die 
Produktion von Atomwaffen genutzt, 
werden könnte. Eine solche Be- 
schränkung sei auch ein „Signal“ für" 
die in Genf wiederaufgenommenen 
Gespräche. 

Ebenfalls auf den Hauptstreit- 
punkt, die Frage von Kernkraft- 
werken, bezieht sich ein parallel, 
ebenfalls von Vogel mitinitiiertes 
Hilfsunternehmen für die hessischen 
zerstrittenen Partner Der ehemalige 
Atommanager Klaus Traube und der 
gemeinsam mit Vogel nach Berlin ge- 
wechselte ehemalige Energie-Spezia- 
list der Bundestagsfraktion, Reinhard 
Überhorst, sollen in eine rot-grüne 
Kommission entsandt werden, die 
sich mit den Möglichkeiten eines 
schrittweisen Ausstiegs aus der 
Kemkraft in Hessen beschäftigen 
soll. Dabei muß Übeihorst noch auf 
einer weiteren „Hochzeit tanzen", 
denn der saarländische Spitzenkandi- 
dat Oskar Lafontaine, der ein eigenes 
grünes Kontrastprogramm ohne Grü- 
ne Partei versucht hat Überhorst 
zum Kanidaten für ein abgemagertes 

SPD und AL: 
Senator Vetter 
soll zurücktreten 

F. D. Berlin 

Die umstrittene Berliner Batterie- 
ftrma „Sonnenschein“, im Besitz der 
Familie von Bundespostminister 
Christian Schwarz-Schilling, wird 
zum Berliner Wahlkampf thema. SPD 
und Alternative Liste wollen auf der 
heutigen Abgeordnetenhaussitzung, 
der letzten vor den Wahlen am 10. 
März, einen Mißtrauensantrag gegen 
den Berliner Umweltsenator Horst 
Vetter (FDP) stellen. Dem FDP-Poli- 
tiker wird vorgeworfen, nicht frühzei- 
tig genug gegen die Umweltver- 
schmutzungen der Fabrik vorge- 
gangen zu sein. 

Der Berliner Senatssprecher Win- 
fried Fest bezeichnet^ diese Vorwürfe 
als „ politische Umweltverschmut- 
zung“. Fest griff damit die Worte aut 
die zuvor schon der Bundespostmini- 
ster im Zusammenhang mit den At- 
tacken gegen „Sonnenschein“ be- 
nutzt hatte. Der Senatssprecher erin- 
nerte daran, daß erst Umweltsenator 
Vetter die von der Firma Sonnen- 
schein ausgehenden Umweltbela- 
stungen unter Kontrolle gebracht ha- 
be, nachdem der frühere SPD-Senat 
die notwendigen Maßnahmen „ver- 
niedlicht hat". 

Vetter hatte am Montag die Stille- 
gung von zwei Luftfiltern angeordnet 
und die Firma zur Installierung einer 
ordnungsgemäßen Absauganlage 
aufgefbrdert. Gestern begann zusätz- 
lich bei Anwohnern der Firma eine 
freiwillige Blutuntersuchung, bei der 
festgestellt werden soll, ob Schwer- 
metall im Blut enthalten ist. 


Wirtechaftsirtimsterium in Saarbrük- 
ken bestimmt 

Mit diesen das eigentliche Ziel eher 
verschleiernden Aktivitäten wird die 
von Vogel ausgestellte Forderung je- 
denfalls noch nicht erfüllt, die vielen 
„Einzelaktivitäten“ der Bundestags- 
fraktion in Zukunft deutlicher 
„Schwerpunkten“ zuzuordnen. Denn 
zur Kritik an der Bonner Oppo- 
sitionsarbeit - unter anderem durch 
Parteichef Brandt - gehört vor allem 
der Vorwurf des „Sich-Verzettelns“. 
Zu den beherrschenden Abgren- 
zungsthemen, für die die SPD ihre 
Kompetenz in den Augen der Bürger 
erarbeiten und nach weisen müsse, 
gehört nach Vogels Vorstellungen 
vordringlich die Umweltpolitik. 

Damit hessische Zustände in ande- 
ren Bundesländern möglichst nicht 
auf die SPD zukommen können, sol- 
len in der Umweltpolitik ebenfalls die 
vielen Einzelaktivitäten zu einem 
„aus sich verständlichen Konzept" 
z usammengefa S t. und zu „plakativer 
Darstellung genutzt" werden. Origi- 
nalton Vogel an die Fraktion: 
„Gleichzeitig werden wir deutlich 
machen, daß die Union zur ökologi- 
schen Kontrolle wirtschaftlicher und 
technischer Macht, die Grünen hinge- 
gen zu einer kontinuierlichen und 
bruchfreien Veränderung der 
wirtschaftlichen Strukturen in Rich- 
tung auf eine zunehmende Umwelt» 
Verträglichkeit außer Stande sind.“ 

Das zweite Schwerpunkt-Bein be- 
faßt sich eher mit Vergangenheitsbe- 
wältigung: Das Geißler-Wort von der 
„Renten-Lüge" der alten soziallibera- 
len Koalition sowie die von den Wäh- 
lern in Umfragen immer noch fast 
nicht gesehene Kompetenz der SPD 
beim Schuldenabbau sitzen Vogel 
tief in den Knochen. Vorder Fraktion 
hat er deshalb angekündigt daß man 
eine „neue, auf Dauer tragfähige Be- 
messungsgrundlage der Arbeitgeber- 
beiträge zur Finanzierung des Sozial- 
systems“ erarbeiten wolle. Wohin die 
Reise dabei gehen soll, hat er jedoch 
eher versteckt: In Richtung auf eine 
„Wertschöpfungsabgabe“, die die bis- 
herige Bemessungsgrundlage Lohn 
ersetzen soll Und für alles, so Vogel, 
werde die Fraktion „die Finanzierbar- 
keit schlüssig nach weisen“. 

SPD hält 
Koalitionsfrage 
in Hessen offen 

Ne a. Wiesbaden 

Die hessische SPD sieht weiterhin 
sowohl die CDU als auch die Grünen 
als mögliche Partner einer längerfri- 
stigen Regierungskoalition. Dies 
machte Finanzminister Hans Kroll- 
raann bei der Einbringung eines Teil- 
haushalts für das Jahr 1985 im Hessi- 
schen Landtag deutlich. Nur die FDP 
scheide als Partner aus, da sie in den 
bisherigen Gesprächen „bedingungs- 
lose Forderungen“ gestellt habe. 

Den fast vier Milliarden Mark um- 
fassenden Teiletat der vor allem Mit- 
tel für die Kommunen enthalten soll, 
begründete KroUmann mit der Fest- 
stellung, eine Mehrheit für den ge- 
planten Gesamthaushalt sei „nicht in 
greifbare Nähe gerückt“. Weitere Ge- 
spräche mit CDU und Grünen seien 
vor der Kommunalwahl am 10. März 
nicht möglich. 

CDU-Generalsekretär Manfred 
Kanther übte scharfe Kritik an der 
Regierung, die nun schon das dritte 
Jahr ohne fristgerechten Haushalt re- 
gieren wolle. Obwohl diese Politik 
„miserable Grundbedingungen“ für 
die hessische Wirtschaft schaffe, wer- 
de die Union verfassungsrechtliche 
Bedenken zurückstellen, um die Mit- 
tel für die Kommunen nicht zu blok- 
kieren. Die für heute geplante Verab- 
schiedung des Teiletats hängt davon 
ab, wie weit Änderungsanträge der 
FDP und der Grünen Berücksichti- 
gung finden. Die CDU will den Etat 
nur dann durch Stimmenthaltung 
passieren lassen, wenn er „politisch 
neutral“ bleibt 


Anzeichen für ein Zusanunenspiel 
von RAF und Action directe 

BKA- Vizepräsident Boeden spricht von logistischen and personellen Verbindungen 


MANFRED SCHELL, Bann 

Das Bundeskriminalamt (BKA) 
geht von einem Zusammenspiel zwi- 
schen der RAF und der linksextremi- 
stischen französischen Terrororgani- 
sation „Action directe“ aus, die einen 
Mordanschlag gegen den General im 
Pariser Vertddigungsmmisteriuin, 
Renä A ndren, unterno mmen hat Der 
Vizepräsident des BKA in Wiesba- 
den, Gerhard Boeden, sagte gestern 
in einem WELT-Gespräch: „Das Bun- 
deskriminalam t geht ersten Anzei- 
chen nach, die auf eine personelle 
und logistische Verbindung zwischen 
der deutschen RAF und der französi- 
schen Terrorgruppe Action directe 
hindeuten. Ansatzpunkt für uns ist 
nicht zuletzt der beim versuchten 
Sprengstoffanschlag der RAF in 
Oberaxnmergau am 18. Dezember 
1984 verwendete Sprengstoff. Be- 
schaffungsgleiches Material ist auch 
bei Aktionen der Action directe in 
Frankreich verwendet worden. Dazu 
kommt noch eine offensichtlich ge- 
meinsam von RAF und Action directe 
im Januar 1985 heraus gegebene poli- 
tisch-ideologische Erklärung, die 
a u<»h rin Tndia für rin g taktische Ge- 
meinsamkeit der beiden Organisatio- 
nen sein kann.“ 

WELT: Welche Schlußfolgerungen 


müssen aus Ihrer Sicht aus diesen 

Verbindungen gezogen werden? 

Boeden: Würde die Gemeinsamkeit 
der beiden Gruppen tatsächlich zu- 
treffen, würde dies eine Ausweitung 
der personellen und logistischen 
Kapazitäten auch für die jetzt laufen- 
den Aktionen der RAF und ihrer An- 
hänger-Gruppen in der Bundesrepu- 
blilk Deutschland sein. Es wäre dann 
auch nicht a nmisphifoBpn , flan- 
kierende Aktionen in Arbeitsteilung 
im Ausland durchgeführt werden, die 
die Forderungen der RAF unterstüt- 
zen könnten. 

Die augenblickliche Serie von An- 
schlägern, vor allem gegen militäri- 
sche Einrichtungen, muß nach Ein- 
schätzung von Boeden als Teil einer 
Gesamtstrategie der RAF-Terroristen 
gesehen weiden. Boeden: „Zahl- 
reiche Brand- und Sprengstoflan- 
schläge, die augenblicklich in der 
Bundesrepublik Deutschland durch- 
geführt winden, sind Teil einer von 
der RAF im Rahmen einer „antiimpe- 
rialistischen Front“ initiierten Ge- 
samt-Aktionsfolge. Zahlreiche De- 
monstrationen wollen die angeblich 
humanitären Anliegen der hunger- 
streikenden RAF-Mztglieder unter- 
stützen. Hier wird allerdings ver- 
kannt, daß es den Hungerstreikenden 


im Grunde nicht um die Erfüllung 
der behaupteten Forderungen geht“ 

In Wirklichkeit werde, so sagte 
Boeden, eine andere Zielsetzung da- 
mit verfolgt „Die Hungerstreikenden 
geben in ihren jeweiligen Erklärun- 
gen humanitäre Ziele an. In Wirk- 
lichkeit ist jedoch der derzeit laufen- 
de Hung erstreik eine Kampfform auf 
der Ebene der Häftlinge, die damit 
einen Solidarbeitrag für die derzeit 
.draußen 1 durchgeführten Anschläge 
, p im Rahmen des Gesamtkonzeptes 

der RAF -leisten wollen/ 

Auf die Frage der WELT, ob es 
Anzeichen dafür gebe, daß es wieder 

TTfi T-nrriiinilfati fYngw^K iriHvrngpri zwi- 
schen Inhaftierten und dem terroristi- 
schen Umfeld draußen gebe, antwor- 
tete der BKA- Vizepräsident zurück- 
haltend. Boeden: „Eine Koordinie- 
rung zwischen den Hungerstreikak- 
tionen innerhalb der Haftanstalten 
und den Aktivitäten der RAF und 
ihrer regionalen militanten Anhänger 
ist anzunehmen.“ Auf die Frage, ob er 
in diesem Zusammenhang Rechtsan- 
wälte im Verdacht habe, antwortete 
Boeden so: „Diese Frage kann aus 
polizeilicher Sicht nicht beantwortet 
werden. Die Häftlinge befinden sich 
in Gewahrsam der Justiz.“ 


Gesucht: Der sanfte Steuertarif 

Reform-Vorstellungen Häfeles für die 90er Jahre / Internationaler Rückenwind 


PETER GELLIES, Bonn 

Über eine Steuerreform mit kräfti- 
gen Senkungen der Steuersätze, da- 
für aber radikaler Streichung aller 
Vergünstigungen denken Experten 
der Bonner Koalition derzeit nach. 
Sie würde das Steuerrecht in den 90er 
Jahren grundlegend vereinfachen 
und sozial gerechter sein. Allerdings 
würde dieses Vorhaben ein Mehrfa- 
ches der 20 Milliarden kosten, die als 
Entlastung für die Jahre 1986 und 
1988 beschlossen worden sind. 

Die „Vordenker“ und Finanzexper- 
ten aus FDP und CDU/CSU nähern 
sich dem Thema nur sehr vorsichtig, 
weil es politisch sensibel ist, Emotio- 
nen weckt und weü sich aus ihm in 
der Tagespolitik manche Funken 
schlagen lassen. Zu denen, die sich 
aus der Deckung wagen, ihr Konzept 
aber als „private Überlegung“ be- 
zeichnen, gehört Hansjörg Häfele 
(CDU), Parlamentarischer Staatsse- 
kretär beim B imdesfinanzminister. ' 
„Runter mit den Steuersätzen, aber 
dafür Streichung der zahlreichen Ver- 
günstigungen", kennzeichnete er die 
Marschroute für die Zeit nach 1987. 

Um die finanziellen Spidräumeda- 
für zu gewinnen, ist ein sanierter 
Staatshaushalt nötig, der noch nicht 
erreicht sei, meint Häfele. Der CDU- 


Politiker stört sich daran, daß das 
Steuerrecht heute von Gruppeninter- 
essen beherrscht sei, die für sich Pri- 
vilegien erwirkten. Das kompliziere 
das Steuenecht und mache es unge- 
recht Gutverdienende könnten sich 
mit Hilfe (legaler) Aus nahme n der Be- 
steuerung entziehen. 

„Lieber niedrigere Steuersätze und 
weniger Ausnahmen als hohe Steuer- 
sätze und viele Ausnahmen", lautet 
eine Vorgabe der an visierten Reform. 
Gerade wer die sozial Schwachen för- 
dern wolle, müsse diesen Weg gehen. 
Die zweistufige Entlastung 1986 und 
1988 sei nur ein erster Schritt die 
Steuern vor allem für jene zu senken, 
die etwas mehr verdienen, dann aber 
von der Progression erfaßt werden. 
Ziel ist ein linearer, sanft steigender 
Steuertarif, der motiviert und nicht - 
wie heute -die Schwarzarbeit fordert 

Ein Kernpunkt dabei ist der Spit- 
zensteuersatz in der Lohn- und Ein- 
kommensteuer von derzeit 56 Pro- 
zent „Es verstößt gegen die Natur 
des Menschen“, meint Häfele, „wenn 
der Staat vom Leistungseinkommen 
mehr als 49 Prozent wegsteuert“ In 
der Koalition wird offenbar sogar er- 
wogen, den Spitzensteuersatz von 56 
auf 40 Prozent oder weniger zu sen- 
ken. 


Familienpolitische Vorgabe ist ein 
Ehepaar mit 3000 "Mark monatlich 
und drei Kindern steuerlich nicht 
ebenso zu behandeln wie ein kinder- 
loses Paar mit gleichem Einkommen. 
Für die Senkung der Unternehmens- 
Steuern (Gesamtbelastung nicht sel- 
ten 70 Prozent) und ihrer Eigenkapi- 
talstärkung spüren die Reformer in- 
ternationalen Rückenwind: In den 
USA, Großbritannien, Japan und 
Schweden werden Steuern gesenkt 
Freilich dürften bei einer Verwirkli- 
chung der Reformpläne Wünsche der 
deutschen Wirtschaft nach Sonderab- 
schreibungen, Investitionsrücklagen 
und anderen Vorteilen in Bonn auf 
taube Ohren stoßen. 

Um die den Finanzämtern weitge- 
hend verschwiegenen Zins- und 
Kapitaleinkünfte einzufangen, soll 
da Sparerfreibetrag verzehnfacht 
dafür die Hinterziehimgen schärfer 
verfolgt werden. Das Übel stetig stei- 
gender 'Steuern und zahlloser Ver- 
günstigungen müsse endlich an der 
Wurzel gepackt Werden, meint Häfe- 
le, „denn das geltende Steuerrecht ist 
in der Gefahr, statt zu mehr Gerech- 
tigkeit zu Ungerechtigkeit, Zunahme 
von Schwarzarbeit und Bürokratie, 
Nachlassen von Leistungsbereit- 
schaft und Wagemut zu fuhren.“ 


"Parteilose basteln am Konzept mit 

Landesvorsitze oder Echternach erläutert die CDU-Perspektiven „Hamburg 1990" 


HERBERT SCHÜTTE, Hamburg 

Die hanseatische CDU setzt auf die 
Zukunft Sie will nach den Worten 
ihres Landesvorsitzenden Jürgen 
Echternach „der pessimistischen 
Grundhaltung bei großen Teilen der 
jungen Generation eine Absage ertei- 
len“. Und das, obwohl für sie 1985 
kein Wahljahr ist Hinter dieser Ziel- 
setzung steht mehr als ein Bündel 
von Wahl-Versprechungen: Die 

Union will mit ihrem Programm 
„Hamburg 1990" festmachen, was vor 
dem Hintergrund der Herausforde- 
rungen der nächsten sechs bis zehn 
Jahre zu geschehen hat, um Hamburg 
als lebenswerte und leistungsstarke 
Metropole zu erhalten. 

Das Neuartige an dieser Konzep- 
tion ist die breite Mitarbeit von Bür- 
gern, die nicht parteigebunden sind. 
Wenn die seit 28 Jahren in der Oppo- 
sition befindliche CDU der Hanse- 
stadt „über den Tellerrand der näch- 
sten Wahl" (Echternach) gucken will, 
dann gehört auch der Blick über den 
Rand der Mitglieder-Karteikästen da- 


zu. Bürger. Verbände - von Sport- 
bünden bis zum ADAC - und Kam- 
mern konnten ein Jahr lang ihre An- 
regungen einbringen. 

Aus den unterschiedlichen Vor- 
schlägen hat eine Kommission, die 
von Echternach geleitet wurde, einen 
Katelog gefiltert, der vom nächsten 
Monat an Diskussionsgrundlage für 
die Parteigliederungen - die Union 
zählt in Hamburg mehr als 14 009 Mit- 
glieder-, aber auch für die fachkundi- 
ge Öffentlichkeit büden soll Der 
47jährige Parteichet der seit elf Jah- 
ren an der Spitze der Christde- 
mokraten steht, kündigte eine Rahe 
von Anhörungen an, zu denen jeder- 
mann willkommen ist, bei denen aber 
auch speziell geladene Experten Stel- 
lung nehmen sollen. 

Die Dimensionen dieses Langzeit- 
Programmes reichen von den The- ' 
men Bauen und Wohnen in einem 
Ballungszentrum bis zur Auslän- 
derpolitik, vom Freizeitangebot bis 
zum Problem Innere Sicherheit, von 
der Verflechtung Hamburgs im über- 


regionalen Rahmen Norddeutsch- 
lands bis zum Stellenwert des Stadt- 
staates innerhalb der Europäischen 
Gemeinschaft und seinen Verbindun- 
gen nach Übersee. 

PDotprojekt ist die CDU-Perspekti- 
ve „Hamburg 1990“ nicht nur von 
Thema und Timing, sondern, auch 
von der Teilnahme her Echternachs 
Kommission hat sich die Erfahrun- 
gen von Unionspolitikem aus der 
ganzen Bundesrepublik nutzbar ge- 
macht Die Oberbürgermeister Rom- 
mel und Wallmann, Bundeswoh- 
nungsbauminister Schneider, Bü- 
dungsministerin Würns, Forschungs- 
minister Riesenhuber und die Kultus- 
minister der Union in den Ländern 
nahmpn S tellung . 

Bei einem Parteitag im Herbst will 
die Hamburger CDU das .bis dahin 
diskutierte und ergänzte Pro- 
grammpapier formell verabschieden 
und als Grundposition mit in ihren 
Wahlkampf für das zweite Halbjahr 
’i nehmen. 


u 


„Doppelt soviel Koffer aus dergleichen Menge Material 


Von DIETER DOSE 

E rst Kälte, Schnee und Eis - nun 
Tauwetter und Matsch. Das 
Thema Wetter und die im 
Kampf gegen die WitterungsunbLlden 
erzielten Erfolge sind ein 
Schwerpunktthema der„DDR"-Pres- 
se dieser Tage. 19 000 zusätzliche Ar- 
beitskräfte -Angehörige der Nationa- 
len Volksarmee (NVA), der Volkspoli- 
zei und Studenten - wurden „mobili- 
siert", um die Kohleversorgung zu si- 
chern und das Transportwesen auf- 
rechtzuerhalten. 

„Für uns NVA-Angehörige ist es 
Ehrensache, unser Bestes bei diesem 
Einsatz zu geben“, wird im SED-Zen- 
tralorgan „Neues Deutschland" Sol- 
dat Uli Storch zitiert „Einer von vie- 
len, die mit einer Ehrenurkunde und 
einer Prämie ausgezeichnet worden 
sind.“ 

Letzlich, so die Berichterstattung, 
aber werden „mit Umsicht und hoher 
Einsatzbereitschaft“ („Berliner Zei- 
tung“) nicht nur Probleme gelöst, 
sondern auch noch die Pläne überer- 
füllt Eine von vielen der Erfolgsmel- 


dungen liest sich in der „Berliner Zei- 
tung" so: «Die Kumpel in den sechs 
Tagebauen des Bornaer Werkes 
(Anm. & Red. Leipziger Braunkoh- 
lenrevier), dessen Anteil an der 
DDR-Kohleförderung rund 14 Pro- 
zent betragt erreichten mit 135 682 
Tonnen einen neuen Förderrekord 
seit Bestehen des Werkes." 

Eine Horror-Meldung zum Thema 
Winter verbreitete die „Neue Zeit“, 
Organ der Ost-CDU. Überschrift: 
„Bereits 20 Menschen erfroren". Pas- 
siert angeblich in West-Berlin - „weil 
sie auf Parkbänken oder eisigen 
Dachböden schliefen“. Ganz geheuer 
aber kam der „Neuen Zeit“ diese Mel- 
dung wohl nicht vor. Deshalb der Zu- 
satz im Text „Schätzungen besa- 
gen“. 

Thema Nummer eins aber in den 
„DDR"-Publikationen ist (und bleibt 
es auch in den nächsten Monaten) der 
40. Jahrestag der Kapitulation Hitler- 
Deutschlands. Chroniken der Kampf- 
handlungen in den letzten Monaten 
des Krieges findet man in vielen Blät- 
tern. Dabei wird allerdings der Ein- 
druck erwecket, daß nur noch im 


Osten gekämpft worden ist und die 
Westalliierten kaum etwas in der 
Endphase getan haben. Siege und 
Vormärsche der Roten Armee neh- 
men breiten Raum ein. 


Aus der Presse 
von drüben 


In der Zeitschrift „SundT“, Unter- 
titel „wehrpolitisches Jugendmaga- 
zm“ heißt es über den 26. Januar 
1945: „Truppen der 2. Belorussischen 
Front erreichen die Ostseeküste und 
schneiden die Hauptkräfte der faschi- 
stischen Truppen in Ostpreußen von 
den zentralen Gebieten Deutschlands 
ab.“ 

In der „Zeittafel“ der „Wo- 
chenpost“ wird der westliche Beitrag 
zum Kriegsgeschehen lediglich so er- 
wähnt: „3. Februar 1945: Mit dem bis- 
her schwersten Bombenangriff auf 
Berlin leitet die anglo-amerikanische 
Luftwaffe die Vernichtung von Städ- 


ten und Betrieben im Osten Deutsch- 
lands ein.“ 

Ist jedoch von der sowjetischen 
Winteroffensive „auf einer 1200 Kilo- 
meter breiten Front zwischen der Ost- 
see und den Karpaten" dieJRede, 
dann werden nur Siege, Vormärsche 
und vor allem Befreiungen registriert. 
Als ob dabei nichts vernichtet wor- 
den ist... 

In der „Kampfchronik“ des 
„Neuen Deutschland“ finden immer- 
hin die am 8. Februar begonnene Of- 
fensive der Westalliierten und die 
strategisch wichtige Einnahme der 
Brücke von Remagen durch die Ame- 
rikaner am 7. Marz Erwähnung. Im 
satirischen „Eulenspiegel“ sind es in 
erster T.inip Alltagsprobleme, die aufs 
Koni genommen werden. Zum Bei- 
spiel das eines „Herrn Haller“ , dessen 
nagelneuer Koffer aus dem VEB Kof- 
ferbau Hangen berg bei der ersten Be- 
nutzung aus allen Nahten platzte und 
nicht mehr zu gebrauchen war. 

Der „Eulenspiegel“ ironisch: „Fest 
steht, Haller war selbst schuld an der 
unheilvollen Entwicklung. Erst vor- 
gestern stand in der Zeitung, dte auch 


er täglich liest, ein langer Bericht mit 
vielen Bildern über die Hangenberger 
Kofferproduktion und ihr neues Pro- 
dukt Unter der zweizeiligen Über- 
schrift .Doppelt soviel Koffer aus der 
Reichen Menge Material! 1 Also mußte 
Herr Haller damit rechnen, daß die 
Belastbarkeit dieses Koffers nur halb 
so groß ist“ 

Daß „zweistellige Versorgungspro- 
bleme bei einzelnen Erzeugnissen“ 
sich negativ auf die Einstellung der 
„DDR“ -Bürger auswirken, wird im 
der in Ost-Berlin erscheinenden 
„Deutschen Zeitschrift für Philoso- 
phie“ eingeräumt Zugleich werden 
die „überhöhten Ansprüche und egoi- 
stischen Verhaltensweisen“ kritisiert, 
die bei „DDR“ -Bewohnern anzutref- 
fen sind. Aber solche Einstell 
sind zu überwinden - „durch 
stungsfördemde und 

demde Auseinandersetzungen im 
beitskoDektiv durch., kon 
wirksame politisch-ideologiscfie^ Ar- 
beit“. 

Ob der Mann mit dem rniöStenen 
Koffer auch zu denen mit 
ten Ansprüchen“ 


* 

Stehen die 
Trabantenstädte 
bald leer? 

D. GURATZSCH. Esaeq 
Führende Städtebau-Experten q 
der Bundesrepublik sagen für die 
Großsiedlungen m den Trabanten- 
Städten beachtliche Leerstände und 
akute Verslumungsgefahr voraus. 
Auf der internationalen Baufachmes- 
se Deubau 85 in Essai warnten sie 
gestern in einem Forum des Bunde.« 
Deutscher Architekten (BDA) vor der r 
Propagierung neuer Leitbilder für an- 
dere Siedlungstypen. Dann nämlich, 
so der Karlsruher Soziologe Prot 
Hans-Joachim Klein, würden 
Trabanten- und Satellitensiedlungen 
der sechziger und siebziger Jahre die 

Leidtragenden sein. 

Schon heute gibt es in diesen Sied- 
lungen nach Klein verschiedentlich 
Leerstande von 15 bis zu sogar 20 
Prozent Mit weiter wachsenden 
Leerständen könne ein Verhängnis, 
voller Kreislauf in Gang kommen. 
Auf den gewaltigen Imageverlust die- 
ser Siedlungen werde ein Zustrom 
„sozial schwächerer Nachrücker in 
die Großhaussiedlungen folgen. 

Klein stützt seine Prognose auf Er- 
gebnisse einer Befragung von tau- 
send Umzugshaushalten in Karlsruhe 
und Dortmund, die im Auftrag des 
Bundesbauministers vom Institut für 
Soziologie der Universität Karlsruhe 
durchgeführt: worden ist Danach sei 
in den Satellitenstädten lediglich ein , 
hoher Anteil älterer Zuzüglicher „hei ^ 
misch“ geworden. Für jüngere, ' 
expandierende Familien mit steigen- 
dem Einkommen stellten diese 
Wohnlagen hingegen abschätzig be- 
urteilte „Verschiebebahnhöfe“ auf 
dem Weg zum ebenerdigen Wohnen 
(meist im TCi gpnhpim) dar. Während 
sich der Trend zum Einfamilienhaus 
mit Garten eher noch verstärkt habe, 
würden alle Großhausformen aus den 
sechziger und siebziger Jahren, an 
vorderster Stelle das Wohnhochhaus, 
mit der zum Schimpfwort geratenen 
Bezeichnung „Beton“ abqualifiziert. 

Die Wünsche der umzugswilligen 
Bevölkerungsgruppen richten sich, 
wie die Untersuchung ergeben habe, 
auf durchmischte Bau Struktur von 
freiem und verdichtetem Flachbau 
mit stark gegliederten Geschoßbau- ^ 
ten, die aber nicht mehr als drei bis 
vier Stockwerke haben sollen. Hoch- 
häuser und Langzeilen würden abge- 
lehnt. 

SPD gibt WDR 
zusätzliche Macht 

.fac.Boan 

Das von der Düsseldorfer SPD- 
Landtagsfraktion vorgelegte „Vor- 
schaltgesetz“ zum geplanten Landes- 
medi engesetz provoziert eine neue 
Diskussion über die Machtposition 
des WDR. Mit der Vorlage soll zwar 
der Empfang privater Fernsehpro- 
gramme via Satellit auch im bevÖlke- 
rungsreichsten Bundesland ermög- 
licht werden, der WDR hätte aber ein 
weitreichendes Entscheidungsrecht 
Bei einer begrenzten Kapazität der 
Kabelanlagen sollen nach den WDR- . 
Programmen zunächst die „ortsüb- 
lieh empfangbaren“ und dann erst die 
Satelliten-Pro gramme eingespeist 

werden. Die Rechtsaufsicht bei der 
Einspeisung möchten die Initiatoren 
des „Vorschaltgesetzes“ der Kölner 
Rundfunkanstalt übertragen. 

Diese Kompetenz-Zuweisung an 
den größten Sender der ARD ist eine 
neue „medienpolitische Groteske“, 
wie gestern der CDU-Bundestagsab- 
geordnete Dieter Weirich kommen- 
tierte. „Denn das heißt nichts ande- 
res, als daß ein Wettbewerber über 
das Elmzutreten eines Mitbewerbers 
entscheidet“ Weirich, medienpoliti- 
scher Sprecher der CDU/CSU-Bun- 
destagsfraktion, fordefte Ministerprä- 
sident Johannes Rau auf, schnell ein 
komplettes Mediengesetz vorzulegen, 
das zumindest dem Standard des 
Hamburger Gesetzesvorhabens ent- *- 
spricht j 

Die SPD-Mehrheitsfraktion im 
Düsseldorfer Landtilg hat die Ab- 
sicht das umstrittene „Vorschaltge- 
setz“ erst nach der Novellierung des 
Gesetzes über den Westdeutschen 
vom Landesparla- 
en zu lassen. Das 
soll der Kölner 
Femsehanstalt auch 

privatwirtschaft- 
garantieren - ein 
auf den entschiedenen 
insbesondere der Zei- 
stößt und gegen das 
htswissenschaftler wie 
Lerche und Reinhart 
Bedenken ange- 
ben. Offensichtlich zielen 
der Regierung Rau darauf 
der Rückkehr der Minister- 
an den Medien -Verband- - 
zusätzliche politische Fak- 
Nordrhein- Westfalens 
des WDR zu schaffen, 
ie der CDU und der CSU angebo- 
ren ^ndenegterungschefe toben 
sozialdemokratischen Amtskol- 
eine Entscheidungsfrist für ein 
einheitliches Medienkonzept gesetzt 
Die Frist läuft Ende Marz ab. 


■ PIE WELT (USPS 6C5-590) ix pubfahsd do3y 
excapt sundoysondhofeloyLlbasubtortoBon 
prit» for ih* USA is US-DoHor W5J» tm an- { 
«im. Dfetribuwd by G*flttän UjnaooQ* Pub«- " 

Avai *”. Englwood 

CSfn. Nj 0/652. Seeaod dass poitea* is 

at Eng l owood, 0007631 and at (khSUonän^- 
1*9 Postmotiar, send nr iH m« eh« . 

woodCKfc,NJQMM. 


Rundfunkim 
ment verabsc 
neue WDR-Ge 
Rundfunk- im 
eine weit geh] 
liehe Betati; 
Vorhaben, 


tungshai 
namhafte/ 
Professoi 
Rickfir 


POLITIK 


l^omifigstaftSL Jaiaarl985-Nr.26-P1EWELT 


■I 


ln Beirut and 
Terronurmeen 
bilUg zu haben 

' JfEXER M. RANKE, Tel Aviv 

Di^scbwere Wirtschaftskrise in Li- 

* bamA die Arbeitslosigkeit und die 

* nicht kontroIliert>are Bewaffnung der 
jo ffäUrniahhen Mützen beunruhigen 

■' jj^disebe Regterußfiskreise. Sie be- 
/Brchten, daß «isländische Geldge- 
jjgf y/jg Libyen, Iran oder Saudi-Ara- 
‘ ■V bien mit Geld- und Waffen- An gebo- 
■ " ten dieaibeäs-imd zufamftslosen Ju- 
y.nfUi phen in Beamt dazu bringen, 
cfrih ah Tenoristen gegen Israel ein- 

setzen zu lassen. Tatsächlich Ist es im 
■: nwslennschenWest-BeimtwedCTPo- 

üzä noch Armee gelungen, die 
schwerbewaffneten Milize n der ver- 
cj^hi fdongri mösfenuschen Gruppie- 
; rangen unter Kontrolle zu bringen. 

: Die: ' Unsicherheit im 

. mos lemisc hen West-Beirut wird von 
? Beobachtern nich^ zuletzt auf die 
i ‘Wirtschaftskrise zurückgeführt Wäh- 
' ■ rend das christliche Ost-Beirut von 

- der kriminellen Welle nicht erfaßt ist, 
da die Mflfc Lebanese Forces inner- 
halb einer kohärenten Gemeinschaft 

: lebt und. besoldet wird, muß bei den 

Mo 5 lfT" inffiMm jetzt jeder Zusehen, 
wo er bleibt Die Bezahlung bei ihnen 
, ; jeicht nicht aus, nachdem Syrien und 
" die PLO die Zuwendungen drastisch 
gedrosselt batten und die Spendenbe- 
■' reitschaft der Bevölkerung erschöpft 
■ ist > 

Dazu kommt» daß die Oberweisun- 
~ . gen aus dem arabischen Ausland dra- 
stisch znrückgeheu, da die Öleinnah- 
men feiten und viele Libanesen etwa 
in Saudi-Arabien und am Golf ar- 
beitslos werden und zurückkommen. 
Die Familien in Beirut haben einfach 
: . kein Geld mehr und können die infla- 
. tionsaitig ' steigenden Preise nicht 
■' mehr bezahlen, berichten Libanesen 
' in Israel. Außerdem würden Renten 
und-Gehäiter nicht ausreichend er- 
höbt Die Folge sei eine unbeschrei- 
bliche Kriminalität, da schon jeder 
Jugendliche über Waffen, vom Revol- 
ver bis zur Kalaschnikow, verfüge. 
Wenn in dieser Lage ein arabischer 
Freund ais Spender auf trete, könne er 

* schnell eine neue Terrorarmee auf- 
stellen. 

Die Unfähigkeit der Regierung Ka- 
rame und von Präsident Amin Ge- 
mayd in Beirut, die Wirtschaftsnot zu 
meistern oder überhaupt nur anpak- 
' ken zu wollen, fühlte zunächst auch 
mm Rücktritt des moslemisch-sunni- 
tischen Erziehungsministers Selim 
l Hass. &st nach langem Drängen 
L ‘ nahm er das Rücktrittsgesuch zu- 
; : 4 . juck. Hoss ist Bankier und weiß, daß 
'i die Wirtschaftslage Libanons nach 
zehn Jahren Krieg, Abwanderung. 
r von Fachkräften und weitgehenden 
Zerstörungen oder Plünderungen vor 

- allem durch die Syra-.die ganze Fa- 
- briken demontierten und über die 

Grenze schleppten, nahezu hoff- 
■- nungsfosist 

Die Gold- und Finanzreserven sind 
praktisch erschöpft, ausländische In- 
vestitionen bleiben aus, und auch die 
arabische Geschäfts- und Banken- 

- Welt hat kaum mehr Vertrauen in den 

- einst blühenden Handelsplatz Beirut 

- Die Währung, das libanesische 
Pfund, ist gegenüber dem Dollar so 
stark gefallen, daß Finanzminister 
Ca mil le Chamoun von einer „kata- 
strophalen Entwicklung“ spricht 
Noch vor einem Jahr stand das Pfund 
bei 5,50 pro Dollar, inzwischen sackte 
es auf 14 Pfünd pro Dollar ab und 
entwertet damit alle Pfundguthaben 
und Ersparnisse. 

In dieser schlimmen Lage kommt 
als neues Alarmsignal der Entschluß 
des saudi-libanesischen Geschäfts- 
mannes Rafiqu Hariri, alle Aufräu- 
mungs- und Reparaturarbeiten in 
Beirut einzustellen. Hariri, ein reicher 
Schwager des saudischen Königs 
Fahd, hat seit 1983 aus eigener Tasche 
über 40 Millionen Dollar für Schutt- 
beseitigung und den Wiederaufbau 
billiger Mietshäuser gezahlt (SAD) 

Steht Iran hinter 
Pariser Attentat? 

A. GRAFKAGENECK, Paris 

Die französische Polizei glaubt 
Hinweise darauf zu haben, daß der 
am vergangenen Freitag vor seinem 
Haus bei Paris ermordete Leiter der 
W affenexport- Abteilung im französi- 
schen Veiteidigungsministerium, Re- 
ne Audran, von einem Attentäter aus 
dem Nahen Osten umgebracht wur- 
de, der möglicherweise der von Iran 
operierenden Terrororganisation 
„Dschihad Islamique“ .{Islamischer 
Krieg) an gehört. Demnach soll An- 
dren zum Ziel eines Anschlages ge- 
wählt worden bpt«, weil er unter an- 
derem für die massive französische 
Waffenhilfe an Irak verantwortlich 
war. Der Generalmgenieur soll nach 
unbestätigten Meldungen des Sen- 
ders „Europa l“ in der Woche vor 
seinem Tode Drohungen erhalten ha- 
ben, die auf den Nahen Osten hin wie- 
sen. Die französischen Sicherheitsbe- 
hörden wußten angeblich, daß „ir- 
gend etwas in dieser Woche passieren 
werde“, wußten aber nicht, von wel- 
cher Seite. 

Audran wird heute mit militäri- 
schen Ehren in Gegenwart von Pre- 
mierminister Fabius in Paris beige- 
setzL Fabius hatte gestern Verteidi- 
gungsminister Hemu und Innenmini- 
ster Joxe zu sieh gebeten, um alle 
polizeilichen Suchaktionen nach den 
Attentätern in einer Hand zu ver- 
einigen. Inzwischen sind 300 Beamte 
mH der Aufklärung befaßt 


Wiedervereinigung nur 
in einem freien Europa 

Seminar in Paris zur deutschen Frage 7 Eckpfeiler „DDR“ 


A. GRAF KAGENECK, Paris 

Geheimnisse in der Deutschland- 
politik Bonns oder gar vor den westli- 
chen Verbündeten geheimgehaltene 
Verhandlungen zwischen den beiden 
Staaten in Deutschland, wie sie den 
Deutschen immer wieder unterstellt 
worden sind, gebe es nicht Da aber 
bisher pur die Menschen in der Bun- 
desrepublik Deutschland Freiheit 
und Selbstbestimmung genießen 
können, müsse die deutsche Frage 
offen bleiben. Trotz der von der 
„DDR“ errichteten Mauer lebten auf 
beiden Seiten Menschen, die an dem 
Gefühl der Ziiftflmwwn^hn rigfcpft 
festhalten. Dies «klärte der Staats- 
sekretär im Bonner Minis terium für 
innerdeutsche Beziehung«), Ottfried 
Hennig, vor französis chen Politolo- 
gen und Journalisten in Paris. Hennig 
sprach auf einem ersten Studientag 
über die „DDR“, der in der französi- 
schen Hauptstadt von Professor Jo- 
seph Rovan, Leiter des internationa- 
len „Verbindungs- und Dokuxoenta- 
tionsbüros“, veranstaltet wurde. Ro- 
van hatte zur Einführung gesagt, daß 
er angesichts des starte gewachsenen 
französischen Interesses für die 
„DDR“, insbesondere als Folge der 
wechselhaften innerdeutschen Szene 
im Jahre 1984, in Zukunft jährlich 
einmal ein solches Seminar veranstal- 
ten werde. 

Sowohl Hennig wie andere west- 
deutsche „DDR“ -Sp ezialisten sahen 
keine Aussicht auf eine baldige 
deutsche Wiedervereinigung. Eine al- 


lein mögliche politische Lösung der 
deutschen Frage gebe es momentan 
deshalb nicht, weil die „DDR“ sich 
im östlichen System inzwischen zum 
solidesten Partner der Sowjetunion, 
ja zum Eckpfeiler des gesamten so- 
wjetischen Herrschaftssystems ent- 
wickelt habe. Auch sei die „DDR“, 
trotz des inneren Widerstandes und 
der Resignation ihrer Bevölkerung, 
nach Staats- und Parteistruktur sowie 
Dynamik ihrer Wirtschaft «»ingg der 
solidesten Regime in Osteuropa und 
könne schon von daher selbstbewuß- 
ter als bisher sowohl Moskau wie 
Bonn gegenüber auftreten. Eine Wie- 
dervereinigung sei nur möglich in ei- 
nem Europa, das in gemer Gesamt- 
heit seine Freiheit wiedergefunden 
habe. 

Ähnlich batte sich am Vortage der 
bayerische Ministerpräsident Strauß 
vor einem Gremium hoher Wirt- 
schaftsführer, die ihn über Osthan- 
delsfragen hörten, geäußert. Die Wie- 
dervereinigung sei ein „langer histori- 
scher Prozeß“. Es gebe keine „unter- 
irdischen deutschen Absprachen“. 
Die „DDR“ sei integraler Bestandteil 
des Ostblocks. Von französischer Sei- 
te wurde auf das Paradoxon zwischen 
Abgrenzungsbemühungen der 
„DDR“-Führung und Gesprächsbe- 
reitschaft, zwischen Schießbefehl 
und Reisegenehmigung, zwischen 
Einfuhrverbot für Westzeitungen und 
dem Ausliegen französischer Blätter 
im Kulturzentrum Unter den T.indpn 
hinge wiesen. 



Unitä: „Warum hilft der 
Westen den Marxisten?" 

WELT-Gespräch mit Generalsekretär / Entscbeidnngsjahr 1985 


JÜRGEN LIMINSKI, Bonn 

Die Führung der prowestlichen na- 
tionalen Widerstandsbewegung Unita ' 
(Nationale Union für die totale Unab- 
hängigkeit Angolas) ist davon über- 
zeugt, daß das Jahr 1985 Ent- 
scheidungen von erheblicher Trag- 
weite für die Entwicklung im. südli- 
chen Afrika bringen wird. Die Überle- 
genheit der Unita in Angola gegen- 
über der vom Westen mit Entwick- 
lungshilfe ausgehaltenen, aber poli- 
tisch und militärisch von Moskau ab- 
hängigen Diktatur in Luanda werde 
immer offenkundiger. Mittlerweile 
kontrolliere die Unita die Grenzen 
nach Zaire und Sambia (siehe Karte) 
und ihre Kommandos operierten seit 
Dezember in der Hauptstadt des Lan- 
des und in der nördlichen Erdöl-En- 
klave Cabinda. „Das Jahr 1985 wird 
sehr ernst“, sagt die Nummer zwei 
der Befreiungsbewegung, Tito Chin- 
guoj i, in einem Gespräch mit der 
WELT. 

Chingunji ist seit dem vergangenen 
November Generalsekretär der Uni- 
ta,- galt aber schon vorher als die rech- 
te Hand ihres charismatischen Füh- 
rers Jonas SavimbL Auf dem jüng- 
sten Kongreß habe man ein strate- 
gie-militärisches Programm ausge- 
arbeitet Ziel sei .ein Vormarsch im 
Nordzipfel des Landes, die Einkrei- 
sung Luandas und Knmmandoopera- 
tioneo in den großen Städten sowie 
die Ausschaltung der Ölindustrie in 
Cabinda, der Haupteinnahmequelle 
des marxistischen Regimes der 
MPLA (Angolanische Volksbefrei- 
uugsbewegung). 

Das Kräfteverhältnis beschreibt 
der junge Generalsekretär, der wie 
ein im Westen ausgebildeter Manager 
wirkt, so: „23 000 Mann halbregulärer 
Einheiten garantieren die Sicherheit 
in der befreiten Zone. 25 000 kämpfen 
im Untergrund, das heißt im Busch 
und in den Städten, gegen rund 
40 000 kubanische Soldaten und die 
Truppen der MPLA. 1500 sowjetische 
Militärberater und 2000 Offiziere und 
Experten aus der DDR, vorwiegend 
für Geheimdienste zuständig, stehen 
Luanda zur Seite.“ Zum Kräftever- 
hältnis zählt Chingunji noch drei 
Faktoren: „Erstens das Staatsgebiet 
Wir sind jetzt fast überall präsent und 
können jederzeit und an jedem Ort 
tätig werden. Zweitens das Volk Es 
unterstützt uns. Wenn es heute freie 
Wahlen und die Anwendung des 
Selbstbestimmungsrechts für das an- 
golanische Volk gäbe, würden wir ei- 
überwältigenden Sieg erringen, 
die Zeit Sie arbeitet für uns. 
Die 'MPLA wird immer schwächer. 
Besvfegen hat sie auch unser Ver- 



band! ungsangebot, das wir erstmals 
1980 unterbreitet hatten, abgelehnt 
lind sucht nun eine globale Lösung, 
die unsere Stärke relativieren wür- 
de.“ 

In diesem Sinne komme den Verei- 
nigten Staaten von Amerika und Süd- 
afrika eine besondere Bedeutung zu. 
Solange Washington und Pretoria an 
der Vorbedingung eines Abzugs der 
Kubaner festhalten, werde es kaum 
zu ernsthaften Verhandlungen kom- 
men. Denn hier sei die Sicherheit Na- 
mibias, mithin aisn auch Sü dafrikas 
im Spiel Chingunji: Jch glaube 
nicht an den Willen der Südafrikaner, 
sich ohne Sicher h*>itegarant ie n aus 
Namibia zurückziehen zu wollen. 
Aber wie dem auch sei, die Unita wird 
ihren Kampf mit oder ohne Unabhän- 
gigkeit für Namibia bis zum Ende 
fortsetzen, bis zur Unabhängigkeit 
Angolas.“ 

Zur Zeit kämpfe die Unita auch 
gegen Einheiten der Swapo in 
Zentralangola. Daraus könne man 
schließen, daß die geplante Offensive 
der MPLA nicht nur gescheitert sei, 
sondern daß Luanda jetzt alle verfüg- 
baren Kräfte mobilisiere, um zu über- 
leben. Ohne die Hilfe aus dem Aus- 
land wäre das marxistische Regime 
längst am Ende. Chin gunj i weiß die 
Hilfe auch zu lokalisieren. Die westli- 
chen Erdölfirmen in Cabinda sorgten 
mit ihren Devisen für 80 Prozent des 
Haushalts. Ohne diese Devisen wären 
die Kubaner nicht zu bezahlen. An 
dem Tag, da die ausländischen Unter- 
nehmen ihre finanzielle Hilfe für das 
Regime einstellen, bricht Luanda zu- 
sammen.“ Es handele sich hier auch 
um die Frage westlicher Solidarität 
mit einem unterdrückten Volk. Chin- 
gunii: „Das Volk fragt uns, warum 
der Westen, der die kommunistischen 
Regime doch verurteilt, in Angola ein 
kommunistisches Regime unter- 
stützt Vor allem die Missionare ha- 
ben einen schweren Stand, wenn sie 
erklären müssen, warum christde- 
mokratische Regierungen ein athe- 
istisches, ja antichristliches Regime 
unterstützen, das in den Augen des 
Volkes illegal, illegitim und minoritär 
ist“ Möglicherweise seien diese Re- 
gierungen aber nicht immer vollstän- 
dig und umfessend über die wirkli- 
chen Zustande in Angola informiert 

Chingunji bereist-an der Spitze ei- 
ne: Delegation seiner Befreiungsbe- 
wegung zur Zeit mehrere Länder Eu- 
ropas, um interessierte Politiker über 
die Verhältnisse in Angola aufzuklä- 
ren oder wenigstens Kontakte zu 
knüpfen. Dem Vernehmen nach ist 
die Delegation im Auswärtigen Amt 
in Bonn nicht empfangen worden. 


Weinberger hat beim Kampf um den 
Verteidigungsetat wenig Freunde 

Aber Reagan stellt sich hinter den Minister / Hinweis auf Gespräche mit Moskau 


FRITZ WERTH, Washington 

Der Kampf des amerikanischen 
Vertddigimgsministers Caspar Wein- 
berger um seinen Etat für das Haus- 
haltsjahr 1986 entwickelt sich allmäh- 
lich zu einer offenen Feldschlacht 
Nachdem er vor vier Wochen das er- 
ste Gefecht innerhalb der Admini- 
stration gewonnen hatte und mit ei- 
ner mehr oder minder freiwilligen 
Streichung seines Etats um 8,7 Milli- 
arden Dollar davon kam, hat jetzt die 
wesentlich schwierigere Aufgabe be- 
gonnen, diesen Etat durch den Kon- 
greß zu boxen. 

Weinberger hat in diesem Kampf 
wenig Verbündete, dennoch ist seine 
Position bemerkenswert stark, denn 
zu diesen wenigen Bundes ge nossen 
gehört Präsident Reagan selbst, der 
sich noch am Wochenende ausdrück- 
lich gegen weitere Kürzungen im Ver- 
teidigungsetat wandte. „Dieser Apfel 
ist bis zur Neige ausgepreßt“, sagt er. 

Was den Kampf Weinbergers so de- 
likat macht Wide seiner Gegner im 
Kongreß kommen aus der eigenen 
Partei, angeführt vom Mehrheitsfüh- 
rer im Senat, Robert Dole. Dole und 
mit ihm zahlreiche republikanische 
Senatoren, haben ein Junktim zwi- 
; sehen dem Verteidigungsetat und ^ . . . 

B udge tkürzun gen in anderen Berei- Kongreß angetastet oder gar gesto- 
chen, besonders auf sozialpoliti- eben worden, 
schem Gebiet, hergestellt Auf der anderen Seite befinden 

Kürzungen in diesem Bereich seien “ch die renitenten republikanischen 
niiTAniigtiw'Vi und unglaubwürdig, so Senatoren in einem Dilemma. Viele 
argumentieren sie, wenn der Verteidi- von Ihrem wurden nur zu gerne Wein- 
gungsetat ungeschoren bleibt „Wir berger in die Knie zwingen. Seit 
bekommen wirklichen Arger, wenn Reagan sich jedoch so voll hin ter 
wir beim Verteidigungs-Haushalt Weinberger gestellt hat bedeutet eine 
nicht zu vernünftigen Ergebnissen Niederlage Weinbergers zugleich ei- 
kommen“, warnte Dole. nen Rückschlag für den Präsidenten. 

An > n ipfistag kam es im S<»nat dann Andererseits k ö nne n viele von ih- 

zur offenen Konfrontation zwischen nen sich selbst keine spektakuläre 
Weinberger und den republikani- Niederlage leisten, denn für 22 repu- 
Senatoren. Seiten teilten b likanisch e Senatoren stehen im Jah- 
erste Hiebe aus, Ergebnisse jedoch re 1986 Neuwahlen bevor und Sena- 
wurden nicht erzielt Die Fronten ha- tor John Heinz machte sich am Diens- 
ben sich eher versteift Der Kampf ^ 211 ibpezn Sprecher. „Ich hoffe, der 
wird noch über Monate hinaus andau- ■ Präsident und Caspar Weinberger 
em. Weinberger gab sich nach diesen verstehen, daß wir von ihnen einige 
Diskussionen zuversi chtlic h. Er ist Zugestä ndn isse brauchen, um jene 
ein erfahrener und geschickter Senatoren zu schützen, die in zwei 
Kampfer an der Budgetfront Obwohl Jahren in die Wahl ziehen.“ 
er in den letzten drei Jahren jedes Mal Weinberger zeigte sich von dieser 

seine eigenen Budgetvorstellungen Argumentation nicht beeindruckt* 
reduzieren mußte, ging er dennoch „Wir haben unseren Verteidigungs 
stets als moralischer Sieger aus die- haushah den Bedrohungen unseres 
sen Duellen hervor. Bisher jedenfalls Landes von außen anzu passen. Wir 
ist keines der bedeutsamen amerika- haben noch einen weiten Weg zurück- 
nischen Verteidigungssysteme wäh- zulegen, um das militärische Gleich- 
rend der Amtszeit Weinbergers im gewicht mit den Sowjets wieder her- 




zusteflea“ Außerdem würden Redu- 
zierungen im Verteidigungshaushalt 
ein zufriedenstellendes Ergebnis in 
. den bevorstehenden nuklearen Abrü- 
stongsverhandhmgen mit den So- 
wjets „praktisch unmöglich" ma- 
chen. Weinberger zitierte dabei 
George Shultz als Kronzeugen. 

Zugleich traf Weinberger die Sena- 
toren mit dem Argument an einer 
höchst empfindlichen Stelle, als er 
' Sagte, daß mit jeder Milliarde Dollar, 
die von seinem Verteidigungsetat ge- 
strichen würde, 35 000 Arbeitsplätze 
in der sehen Rüstungsindu- 

strie verloren gehen und daß zugleich 
die Kosten der Regierung für die Ar- 
beitslosenunterstützung steigen wür- 
den. Der Staat spare deshalb von je- 
dem Dollar, der in seinem Etat gesto- 
chen werde, in Wahrheit nur 50 Cent. 

Obwohl Weinberger mit Ronald 
Reagan einen starken Verbündeten 
hat, ist die Verteidigung seines Etats 
im Kongreß dieses Mal wesentlich 
schwieriger als in früheren Jahren. Er 
kann im Senat nicht mehr auf die 
hundertprozentige Unterstützung des 
Vorsitzenden des Verteidigungsaus- 
schusses rechnen, die ihm sicher war, 
solange John Tower dieses Amt be- 
setzte. 

Towers Nachfolger Barry Gold wa- 
ter ist zu einer schwer kalkulierbaren 
Größe geworden. Er hat vor vier Wo- 
chen noch eine Einfrierung des Etats 
auf den Vorjahrsstand gefordert und 
für eine Verschrottung des MX-Rake- 
tenprogramms plädiert, scheint in- 
zwischen jedoch diese radikale Posi- 
tion revidiert zu haben. 

Noch schwieriger ist seine Situa- 
tion im Repräsentantenhaus, seit Les 
Aspin den bisherigen sehr kooperati- 
ven Vorsitzenden des Verteidigungs- 
ausschusses Melvin Price abgelöst 
hat Aspin wird den Forderungen 
Weinbergers wesentlich härteren Wi- 
derstand entgegensetzen. 

Insgesamt steht in diesem Gefecht 
keine Reduzierung, sondern nur eine 
Bremsung der geplanten Erhöhung 
des Verteidigungskais von 259 Milli- 
arden Dollar im Jahre 1985 auf 286 
Milliar den im Haushalt des nächsten 
Jahres zur Debatte. Weinberger hat 
diese geplante Erhöhung bereits um 
8,7 Milliarden Dollar auf 277,3 Milliar- 
den Dollar gekürzt Das würde bedeu- 
ten, daß sein Verteidigungsetat real 
im nächsten Jahr immer noch um 5,5 
Prozent anwachsen würde. 


Die Partei 
schwört „freiem 
Quebec“ ab 

A. v. KRUSENSTEERN, New York 

Der Traum von der Unabhängig- 
keit Quebecs ist endgültig ausge- 
träumt Die Parti Quebecois, die 1968 
mit dem ausdrücklichen Ziel gegrün- 
det wurde, die französischsprachige 
Provinz Quebec aus dem Staatsver- 
band Katrins berauszulösen und zur 
TJnflhhagigkeit zu fuhren, hat diesem 
Ziel auf einem außerordentlichen 
Parteitag ab geschworen. 

Der Partei blieb keine andere Wahl 
wenn sie nicht Selbstmord begehen 
wollte. Die Wähler von Quebec sind 
zwar stolz auf ihr französisches Erbe, 
das sie intensiv pflegen, aber von Un- 
abhängigkeit wollen sie nichts wis- 
sen. Bei einer von der Provinrialre- 
gierung 1980 veranstalteten Volksbe- 
fragung lehnte eine klare Mehrheit 
der Wähler die Unabhängigkeit ab, 
und nach jüngeren Umfrageergebnis- 
sen wird eine solche heute nur noch 
von vier bis fünf Prozent der Wähler 
befürwortet 

Provinz-Premier Reite Levesque, 
der gleichzeitig Chef der Parti Quebe- 
cois ist, erkannte die Zeichen der 
Zeit: Der von der Partei gepredigte 
Separatismus paßte nicht mehr in die 
politische Landschaft. Auf dem letz- 
ten regulären Parteitag hatten die Ra- 
dikalen eine Resolution durchsetzen 
können, in der proklamiert wurde, 
eine S timm e für die Parti Quebecois 
bei dem nächsten Provinzialwahlen 
sei gleichbedeutend mit einer 
Stimme für die Unabhängigkeit 

Levesque wußte, daß diese Resolu- 
tion viele Wähler abschrecken mußte. 
Er berief deshalb einen außerordent- 
lichen Parteitag ein, um diese Resolu- 
tion für ungültig erklären zu lassen. 
Die Delegierten wischten die Resolu- 
tion mit Zweidrittel-Mehrheit vom 
Tisch und verabschiedeten eine abge- 
schwächte Version, in der die Unab- 
hängigkeit vage als „grundsätzliches 
Ziel“ der Partei gezeichnet wird. 


Angeführt vom ehemaligen Mini- 
ster Camille Laurin stürmten die Ra- 
dikalen daraufhin unter Protest aus 
dem Saal, wobei sie Transparente mit 
dem Motto „Notre Pays - Le Quebec“ 
(unser Land - Quebec) schwenkten. 
Dies löste sofort Vermutungen über 
eine Spaltung der Partie aus. Laurin 
bezeichnete sie als verfrüht „Wir ha- 
ben noch nicht entschieden, ob wir 
bleiben oder ob wir uns trennen“, 
sagte er auf einer Pressekonferenz. 

(SAD) 


Btx: Die Essenz der Essenzen. 



Bildschirmtext wendet sich 
nicht nur an den privaten 
Nutzer. Gerade kleinen und . 
mittleren Unternehmen bietet 
BtxdieChance, kostengünstig 
in die Datenfernverarbeitung 
einzusteigen. Auch für freie 
Berufe wie zum Beispiel Ärzte, 
Apotheker und Handwerker, .• 
die Daten- und Jnformations-. 
Systeme nur gelegentlich 
nutzen, ist Btx eine preiswerte 
Alternative. 

Bildschirmtext bietet neue 
Möglichkeiten der Information, 
der Kommunikation und der 
Dialogverarbeitung. Und das 
rund um die Uhr. Schnell, 
bequem - und sicher. 

Hier ein Beispiel aus der 
Praxis: 

Das Importhaus König & 
Wiegand betreibt ein rechner- 
gestütztes Btx-System für den 
Handel mit Rohstoffen. Interes- 
senten können sich jederzeit 
aktuell informieren: Das so- 
genannte .Drogenlexikon' gibt 
z.B. Auskunft über Beschaffen- 
heit Vferunreinigungen, Vter- 
wendungsmöglichkeiten von 
Rohstoffen und Essenzen. 
Genauso kann man per Btx 
Rechtsvorschriften, die bei der 
Vferarbeitung zu beachten sind, 
überprüfen. Natürlich können 
Kunden auch per Btx Bestel- 
lungen eingeben. 

Auch hier hat sich Btx als 
unentbehrlich erwiesen. Man 
braucht kern spezielles Know- 
how, spart Zeit VUege und Geld. 

Bfld sch iim te xt- 

damit Sle’s leichter haben. 




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Wer sagt denn, daß Sie Bayreuth, Hof, 
Münster/Osnabrück und Saarbrücken 
nur über die Autobahn erreichen? 



„Ein dichteres Flugnetz bringt 
vor allem den Geschäftsleuten 
erhebliche Erleichterungen" 

(FAZ vom 11.7.1984). 

Deshalb versucht Lufthansa in 
Zusammenarbeit mit der DLT 
ständig die Zahl der Verbindungen 


zu erhöhen und das Strecken- 
netz immer dichter werden zu 
lassen. Um ein flächendeckendes 
Flugangebot zu erreichen, bietet 
DLT Ergänzungsflüge zwischen 
allen wichtigen deutschen Flug- 
häfen und dem nahen Ausland. 



Sie finden uns in Halle 9, Stand 9.18. 


... .v _ 


Auch der Komfort und Service 
an Bord können sich sehen 
lassen. Durch die Umrüstung auf 
moderne Fluggeräte hat die DLT 
Lufthansa- Standard erreicht. 
Wenn Sie also zum Beispiel von 
einer Auslandsreise zurück- 





HO&M LH 40/R5 





p^nngfgtafc 3L Januar 1985-NrJ28-DIE WELT 


UMWELT • FORSCHUNG • TECHNIK 


Das Prinzip der mehrfachen Barrieren 
sorgt für die Sicherheit im Reaktor 

Im Störiafl wh$ die Kontrolle des Atomkraftwerks durch Notstromaggregate ermöglicht 


Von GÜNTHER BADING 


W as geschieht, wenn em 
Tran 5 porÄ^eyg_ mit ei- 


\ . f ? nem betauter. für abge- 
'brannte Kenihrenist abe ^auf dem 
Weg von ei rv™ Atomkraftwerk zur 

verun- 
glückt? Antwort der Experten: „Ein 
AutounfaH Sonst nicfats.“ So banal ■ 
dies auch klingen mag, es ist keine 
VemiedBchniig von Gefa h ren. Die Si- 
cbaungsvoricehrungen für die fried- 
liche Ncfcamg der Kernenergie in der 
Bondfisnqpublik De uts c h la n d sind 
auf so hohem, international aner- 
kanntem und' teilweise beneidetem 
Niveau, daß ernste Stör- oder garUn- 
f5Hp ausgeschlossen werden können. 

Die Castor-Behälter für den 
Transport von gebrauchten Brennele- 
menten änd eine deutsche Entwick- 
lung, an deren Ankauf auch die So- 
wjets schon Interesse gezeigt haben. 
Die 70 Tonnen, in anderer Version 115 
Tonnen, schweren Ungetüme neh- 
men jeweils vier Brennelemente mit 
^annnwi . 400 B renns taben zum 
Transport und zur Zwiscbenlagemng 
bis zur Wiederauferbeätang auf- Sie 
sind so bruchsicher, daß sie selbst 
pnnpn freien Pall aus zehn Metern Hö- 
he auf einen befestigten Boden (Be- 
ton) unbeschade t überstehen. Außer- 
dem sind sie hitze- und: auch be- 
schußbestandig. „Selbst ein Flug- 
zeugabsturz kann ihnen, nichts anha- 
ben“. versichern die Experten. 

Ba den nmd 60 Transporten dieser 
Art jährlich - derzeit noeh nach Cap 
La Hagne in Frankreich- hat es bis- 
her nie Probleme gegeben. Daß die 
Routen festgelegt werden, die Polizei 
Bescheid weiß und der Fahrer der 
Spezialfahrzeuge Funkverbindung 
hat, versteht sich von selbst 

Was für den Transport güt, ist eben- 
so für das Sicherheitssystem aller 
Kernkraftwerke richtig: Hier wiedort 
gilt das Ji&hrfadi-Barriföen-Prin- 
zip“. Jede Einwirkung, die zu einer 
Storung fuhren konnte, muß auf ver- 
schiedenen Wegen ab geblockt wer- 
den können. Wenn eine Sicherungs- 
komponente versagt oder - etwa 
durch Sabotage oder einen Anschlag 
- zerstört wird, dann müssen die rest- 
lichen Elemente dafür sorgen, daß 
der Reaktor nicht zur Gefahr wird. 

Am Beispiel des Kernkraftwerks 
Krinnmel an der Elbe, wo am vergan- 


genen Freitag ein Sprengstoffan- 
schlag auf einen nahegetegaien 
Strommasten verübt wurde, laßt sich 
die Wirkungsweise der Sicherungen 
darsteDen: Die Sprengladung deto- 
nierte morgens um 4.06 Ubr. Der Mast 
knickte um, die vom Kernkraftwerk 
gelieferte Energie hatte keinen „Ab- 
fluß“ mehr. Der Reaktor wurde au- 
tomatisch abgeschaltet. 

im Kraftwerk geschah folgendes: 
Da die Ursache der Storung von au- 
ßen zunächst nicht bekannt war, die 
normale Abführung des mit Vollast 
arbeitenden Kernreaktors aber nicht 
möglich, war, setzten die automati- 
schen Sicherheitsvorkchrungen im 
Werk ein „HerabfahTen“ des Reaktors 
in Gang — ohne d»p Eing riff eines 
Mitarbeiters. Daß 'der Reaktor 
schließlich ganz abgeschaltet wurde, 
geschah nicht aus Gründen der Reak- 
torsicherheit, sondern um den Strom- 
erzeuger (Generator) zu schützen. 

Der erzeugte Strom wird in drei 
Phasen ans Netz geliefert Da sich 


beim Umstürzen des gesprengten 
Strommasten offenbar eine Twtiiphp 
Verzögerung des Kurzschlusses in 
den verschiedenen Leitungen erge- 
ben hatte, entstand eine „Schieflage”, 
in der aus ein«: oder zwei Phasen 
noch Strom hätte entnommen wer- 
den können, während die dritte 
schon unterbrochen war. Dies führte 
zum ^chneDschluß“, dem sofortigen 
Abschalten des Reaktors. 

Wird der Reaktor heruntergefah- 
ren, um keinen Strom mehr ans Lei- 
tungsnetz. nach draußen abzuführen, 
so wird er normalerweise nicht völlig 
abgeschaltet Denn das Kraftwerk 
braucht selbst Strom, um die zahllo- 
sen Schalt- und Kontrollvorgänge, so 
über die Reaktortätigkeit zu steuern. 

Bei „Schnellschluß“ wird al- 

lerdings überhaupt v«n Strom mehr 
vom Kernkraftwerk erzeugt Aber 
selbst wenn von außen kein Strom 
aus dem öffentlichen Netz übemom- 
men werden könnte, würde der Reak- 
tor Tnang Pk Steueru ng] i rhkpr t noch 


nicht außer Kontrolle geraten. In 
Krümmel gab es keinen Strom mehr, 
dennoch ging da - Betrieb dort weiter. 

Im Kraftwerk stehen sechs No t- 
strom-D jesehg gregate; in den moder- 
nen, sogenannten Konvoi-Anlagen 
sogar acht. Sie werden nach dem Aus- 
bleiben der Stromversorgung - aus 
welchen Gründen «»^h iTmwor — xnit 
Druckluft gestartet und liefern dann 
Elektrizität für den Eigenbedarf des 
Kraftwerks. Ein einziges dieser Ag- 
gregate ist in der Lage, den ges am t e n 
Strombedarf (auf Monate) zu decken. 
Die Spanne zwischen Stromausfall 
und Anspringen der Notstromaggre- 
gate wird durch Batterien über- 
brückt, die ebenfalls mehrfach vor- 
handen sind. Mindestens zwei der 
Notstromaggregate sind im übrigen 
besonders gegen Sabotage und Ein- 
wirkungen von außen ge sc hü tzt, so 
daß sie den vielzitierten Slugzeugab- 
sturz mitten auf das Kraftwerk über- 
stehen und den Reaktor auf Null 
schalten würden. 



Sicherheit hot Gewicht: Bund 70 Tonnen wiegen die riesigen Stahl bebälter, in denen die abgebrannten 
Brannntanentn transportiert und Ms zu zehn Jahre zwischengelagert weiden fotodpa 


Spranger: Mehrheit hält 
Kernenergie für positiv 


DW.Bonn 

Der Pariomentarische Staatssekre- 
tär Im Bundesinnenministerium, 
Gari-Dletar Spranger, nahm im Ge- 
spräch mit der WELT zu Fragen der 
Sicherheit und der Umweltverträg- 
fichtelt der Kernenergie Stellung. 
Die Fragen stellte Günther Beding: 
WELT: Die Smog-Situation im 
Ruhrgebiet vor wenigen Tagen hat 
erneut vor Augen geführt, welche 
Umweltbelastungen unter ande- 
rem von Kohlekraftwerken aus- 
gehen. Erwarten Sie jetzt eine 
größere Akzeptanz der Kernener- 
gie? 

Sprangen Im Grunde ist es sehr zu 
bedauern, daß es erst solcher spekta- 
kulären Aktionen wie der Ausrufung 
von Smog-Alarmen bedarf, um man- 
chen Politikern und auch Teilen, der 
Öffentlichkeit bewußt zu machen, 
welchen Umweltbelastungen wir un- 
terliegen und welch hoher umweltpo- 
litischer Stellenwert der Kernenergie 
rfpghaih zukommt. Aktuelle Umfrage- 
ergebnisse haben ergeben, daß be- 
reits heute etwa 68 Prozent der Be- 
völkerung der Kernenergie positiv 
gegenüberstehen. Die Disbission um 
die Kernenergie hat sich in den letz- 
ten Jahren erfreulich versachlicht 
Deshalb erwarte ich, daß Einig e von 
denen, die sie bisher ablehnen, nach 
der erwähnten Smog-Ekfahrimg doch 

naphftonltlirhgr werrien. 

WELT: Mit der für kommenden 
Montag erwarteten Entscheidung 
über Bau und Standort einer Wie- 
deraufarbeitungsanlage für abge- 
brannte Kernbrennstoffe werden 
wir erstmals im eigenen Land ei- 
nen vollen Zyklus von Herstellung, 
Nutzung und Wiederverwendung 
von Brezmstäben haben. Wie sicher 
ist diese Technologie? . 

Spranger: Die Kernenergie ist sicher; 
insbesondere bei dem hohen Stand 
der Technik in der Bundesrepublik 
Deutschland. Die friedliche Nutzung 
der Kemergie bei uns ist jetzt 25 Jah- 
re alt Sie ist auf dem besten Weg in 
die Normalität Die strengen Sicher- 
heitsanforderungen bei uns haben im 
internationalen Vergleich Spitzenni- 
veau. Das wird im übrigen auch 
durch den jährlichen Bericht des 
B nnrip4rinnpnminiqt «»rg an den Bun- 
destag belegt, in dem über besondere 
Vorkommnisse in den Kernkraftwer- 
ken beichtet werden müßte, der aber 
im Grunde kaum nennenswerte Er- 
eignisse aufführt 

WELT: Der letzte Bericht, für 1983, 


wurde im August vergangenen 
Jahres vorgelegt-? 

Spranger: Auch die Meldungen für 
1984 zeigen, daß zu keiner Zeit Perso- 
nen in der Umgebung oder in den 
Kernkraftwerken selbst durch Radio- 
aktivität gefährdet waren. 

WELT: Wie groß ist heute der An- 
teil der Kemergie an der gesamten 
Stromerzeugung? Wie stark ist das 
Preisgefälle gegenüber konventio- 
nellen Kraftwerken? 

Spranger: Nach Inbetriebnahme wei- 
terer Kraftwerke 1984 liegt der Anteil 
der Kernenergie in der öffentlichen 
Stromerzeugung bei nunmehr 27 Pro- 
zent Der Preisvorteil der Kern- 
energie beträgt unter Einbeziehung 
der Entsorgungskosten gegenüber 
Stromerzeugung aus deutscher 
Steinkohle etwa drei bis fünf P fennig 
pro Kilowattstunde. Dies gilt für 
Steinkohlekraftwerke, die teü-entr 
schwefelt, aber nicht .entstickt* sind. 
Das heißt, wenn die zusätzlichen Auf- 
lagen durch die Großfeuerungsanla- 
genverordnung vollzogen werden, er- 
höhen sich automatisch die Kosten 
für die Kohle-Energie. 

WELT: Wie sieht die Zielplanung 
für die künftige Nutzung der Kern- 
energie aus? Ist Frankreich, wo 
man voll auf den Ausbau der Atom- 
energie setzt, ein Beispiel für uns? 
Sprangen Die Franzosen haben uns 
in Gesprächen über die Bekämpfung 
der Waldschäden gesagt: Wenn ihr 
nicht so viele Kohletoaftwerke hättet, 
dann hättet ihr wesentlich weniger 
Schwefeldioxid in der Luft. Eure ge- 
ringe Nutzung der Kernenergie ist im 
Grunde eine Umweltbelastung, die 
ihr Deutschen allein zu verantworten 
habt. Wir sehen dann kaum ein, daß 
wir europaweit Regelungen überneh- 
men sollen wie eure Großfeuerungs- 
anlagenverordnung. Zur Zielpla- 
nung: Wir wollen etwa einen Anteil 
von einem Drittel Kernenergie an der 
öffentlichen Stromerzeugung errei- 
chen, also ein ausgewogenes Misch- 
system der Energieträger Kernkraft, 
Kohle und Wasserkraft 
WELT: Am Montag soll über die 
von der Bundesregierung befür- 
wortete Wiederaufarbeitungs- 
anlage entschieden werden. Wel- 
che Kriterien haben hier zu gelten? 
Spranger. Dies ist eine rein unter- 
nehmerische Entscheidung. Was die 
Frage der Sicherheit anbelangt, so er- 
füllen beide ins Auge gefaßten Stand- 
orte - Wackersdorf und Dragahn - 
alle Voraussetzungen. 


NOTIZEN 


„Umwelttkket k für Busse 

Offenbach (dpa) - Die Stadtver- 
ordnetenversammlung von Offen- 
bach hat beschlossen, versuchswei- 
se eine übertragbare Umweltmo- 
natskarte für städtische Busse ein- 
zuführen. Die Stadt erhofft sich da- 
von eine Verbesserung der rückläu- 
figen Fahrgastzahlen und eine Min- 
derung des Autoverkehrs. Dabei 
wurde unter anderem auf die Stadt 
Basel verwiesen, wo die über- 
tragbare Dauerkarte zu vier Prozent 
Fahrgastzuwachs bei freilich zehn 
Prozent Mzndereinnahmen geführt 
hat 

Denkmalpflege bebildert 

Bonn (dg.) - Mit einer Dokumen- 
tation über „Steinzerfall“ hat das 
Deutsche Nationalkomitee für 
Denkmalschutz (Bundesministeri- 
um des Innern, Hohe Str. 67, 5300 
Bonn 1) eine neue Faltblattserie zu 
Einzelthemen der Denkmalpflege 
gestartet Der Text informiert über 
Ursachen und Ausmaße des durch 
Luftverunreinigungen beschleunig- 
ten Verfalls unersetzlicher Kultur- 
güter und ist mit eindrucksvollen 
Fotos versehen. Die Gesamtschä- 
den beziffert Bundeshauminister 
Oscar Schneider auf drei bis vier 
Milliarden Mark jährlich. 

Datenbank-Kongreß 

Frankfurt (wat) - Während in den 
USA Datenbankdienste regelmäßig 
von mehr als 500000 Kunden in 
Anspruch genommen werden, 
steckt diese Entwicklung in Europa 
noch in den Anfängen. Auf dem 
Datenbank-Kongreß „INFOBASE 
'85“ vom 7. bis 9. Mai in Frankfurt 
wird deshalb erstmals in Europa 
der neueste Entwicklungsstand auf 
diesem Sektor allgemein verständ- 
lich dargesteHt 

Nafurschutzzentrum 

Stuttgart (gur.) - Nach Bayern, 
Hessen und Niedersachsen wird 
jetzt auch Baden-Württemberg ein 
Jfaturschutzzentrura“ erhalten. Es 
soll am Hauptweg zum Feldberg im 
Schwarzwald errichtet werden und 
in erster Linie der Besucherinfor- 
mation dienen. Dabei wird ein 
Schwergewicht auf die „erzieheri- 
sche Komponente“ zu einem „feld- 
bergfreundlichen Verhalten“ ge-, 
legt, um die von zwei Millionen Be- 
suchern jährlich ausgelöste Erosion 
zu stoppen. Die Baukosten (400 000 
Mark) trägt das Land. 



■ ’ .d 




5 Uhr 10. Brummi übernimmt die fangfrische Ladung. 




Punkt 9 steht Brummi mit der neuen Collection vor der Tür. 



Kurz vor 6: Br ummi bringt die neue Melkmaschine. 
Ein Glück, denn Punkt 6 wird gemolken. 


11 Uhr 55. Noch vor der Mittagspause 
bringt Brummi die Lieferung Dachziegel. 


4 Uhr. Die Großmar kt halle 
öffnet die Tore: Für Brummi. 



Bei Brummi macht der Kunde den Fahrplan. 


Brummi 
Station, wo b\e 
dem schnells 
kratischeUm 
viele tausend 


* * 

wann Sie wollen, macht Zwischen- 
wollen, liefert, wohin Sie wollen. Auf 
en und direktesten Weg. Ohne büro- 
de. Denn hinter Brummi stehen 
rnehmer. Und die richten sich nach 


den Wünschen ihrer Kunden. Jeder Auftrag wird von 
ihnen individuell und fachgerecht ausgefuhrt. So lan- 
det Ihre Ware sicher und . 

pünktlich am Ziel. Und Da bleibt kein Wunsch 
nicht auf dem Abstellgleis. auf der strecke. 

Die selbständigen Transportunternehmer und Kraftwagenspediteure im Fernverkehr (BDF). 




l 


\ 




8 


DAS POLITISCHE # BUCH 




DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985 


Unruhe vor dem Ende 
der Nachkriegszeit 

Zum vierten Band der Geschichte der Bundesrepublik 


W ohl für die meisten Zeitgenossen 
erscheinen in dm* Rückschau auf 
die selbst erlebte Geschichte der 
Bundesrepublik die sechs Jahre der Regie- 
rungen Erhard und Kiesinger als eine „Peri- 
ode des Übergangs“ zwischen der durch 
Persönlichkeit und Politik des ersten Bun- 
deskanzlers scharf konturierten „Ära Ade- 
nauers” und der Zäsur, die die Übernahme 
der ^gierungsverantwortung durch die so- 
zialliberalje Koalition unter B undeskanzler 
Brandt 1969 bedeutete. 

In welchem A usmaß indessen tatsächlich 
den sechs Jahren des vermeintlichen bloßen 
„Übergangs“ nicht nur- wie jeder Epoche in 

Klaus Hlldebrand: 

Von Erfurt! zur Großen Koalition 1965- 
1969 

Mit einem einleitenden Essay von Kar! 
Dietrich Bracher. Bd. IV der Geschichte 
der Bundesrepublik Deutschland in fünf 
Bänden. Deutsche .Verlags-Anstalt, Stutt- 

f iart, und F. A. Brockhaus, Wiesbaden. 
31 S., Subskriptionspreis Halbleder 
220 Mark, Leinen 168 Mark. 

der Geschichte - ein Eigengewicht zu- 
kommt, sondern wie notwendig, ja, zum Ver- 
ständnis der folgenden Jahrzehnte bis in 
unsere Gegenwart unumgänglich die ge- 
naue Kenntnis dieser Zeit ist, um zu ermes- 
sen, was die riamaic eingetretenen tiefgrei- 
fenden Veränderungen in der sozialen Ent- 
wicklung, in der innenpolitischen Szene, in 
der internationalen Stellung der Bundes- 
republik, vor allem aber im geistigen Klima 
und in der politischen Kultur Westdeutsch- 
lands mit sich brachten und welche Konse- 
quenzen sie hatten, zeigt in anschaulicher 
Klarheit, begrifflicher Prägnanz und scharf- 
sinniger Reflexion der vorliegende vierte 
Band aus der „Geschichte der Bundesrepu- 
blik Deutschland“. Er schließt unmittelbar 
an die Bände 2 und 3 an, in denen Hans-Pe- 
ter Schwarz die „Ära Adenauer“ umfassend 
darstellte und interpretierte (s. WELT v. 26. 
Januar 1984). 

Hildebrand war im Vergleich damit die 
ungleich schwierigere Aufgabe zugefallen, 
eine nicht so eindeutig durch eine überra- 


gende Gestalt geprägte Epoche darzustellen, 
die auch nicht durch ein einziges großes 
Thema - wie im Fälle der sorialliberalen 
Koalition durch ihr ost- und deutschlandpo- 
litisches Programm - zu charakterisieren ist, 
das sich quasi von seihst als Mittelpunkt der 
Darstellung und Analyse anbietet Ungeach- 
tet dieser Schwierigkeit und der Tatsache, 
daß es praktisch keine wenigstens leitfaden- 
artige Skizze gab, an der sich der Autor im 
Groben hätte orientieren können, so daß er 
sich alles erst aus den einerseits zahlreichen, 
andererseits aber (wie es in der Zeitge- 
schichte oft der Fall ist) nur zum Teil „spre- 
chenden“ Quellen vor allem in den Archiven 
der Adenauer-, der Ebert- und der Nau- 
mann-Stiftung, in dem Archiv der Erhard- 
Stiftung und im Archiv Kurt Georg Kiesin- 
ger mühevoll erarbeiten mußte, ist -um das 
Entscheidende vorwegzunehmen - festzu- 
stellen, daß der Verfasser diese Aufgabe sou- 
verän gemeistert hat 

Entstanden ist nicht nur ein weit gefä- 
chertes Panorama des Geschehens der sechs 
Jahre, das in vielen Einzelheiten die zum 
Teil dramatischen Auseinander se tzung en in 
der Innen- und Außenpolitik der Bundes- 
republik in die Erinnerung zurückruft, wo- 
bei es der Autor versteht, die Dinge stets auf 
Hion entscheidenden Punkt hinaripnltpn, 
sondern die Perspektive des Historikers, der 
die deutsche und europäische Geschichte 
des 19. und 20. Jahrhunderts voll überblickt; 
läßt das Ganze in die größeren historischen 

? ma»nmPTihnngp pmfiig pn 

Oft sind es kleine Zwischenbemerkungen, 
Vergleiche und behutsam ausgezogene Kon- 
tinuitätslinien, die dem Leser die Augen dar 
für öffnen, worum es in den großen Konflik- 
ten, etwa in der Diskussion zwischen den auf 
die USA als Hauptschutzmacht der Bundes- 
republik blickenden „Allantikem“ und den 
die enge Verbundenheit mit Frankreich be- 
tonenden „Gaulüsten“, ging. Hier holte das 
„ Options “ -Problem, das die Geschichte der 
deutschen Großmacht seit der Bismarck- 
Zeit durchzogen hatte, die Bundesrepublik 
ein, dem sie in den „besten“ Jahren der „Ära 



Führte Deutschland in die Moderne: Abgang des oft unterschätzten Kanzlers Erhard 

FOTO: SVBI SIMON. 


Adenauer“ 1955 bis 1958 entronnen zu sein 

schien. 

Überhaupt zeigt Hildebrand, wie in den 
sechziger Jahren zum einen die Vergangen- 
heit, und das hieß zunächst: die nationalso- 
zialistische Vergangenheit, die in der Zeit 
des „Kalten Krieges“ schon fast als „bewäl- 
tigt“ gegolten batte, wieder zur bedrücken- 
den Gegenwart wurde, wie aber auch die 
von Fritz Fischers Buch „Griff nach der 
Wel tmacht “ ausgelöste Diskussion um die 
Kontinuität einer expansiven deutschen Au- 
ßenpolitik seit der Wilhelminischen Ära die 
historisch-politische Diskussion in viel 
grundsätzlichere Dimensionen vorantrieb, 
als dies in den fünfziger Jahren der Fall 
gewesen war. 

Hildebrands Darstellung ist um histo- 
rische Gerechtigkeit in einem heute selten 
anzutreffenden Maße bemüht Dies gilt in 
besonderem Maße für das Urteil über die 
Kanzlerschaft Ludwig Erhards. Unter Ab- 
wägen aller Vorzüge und Schwächen dieser 
kurzen „liberalen Ära“ kommt er zu dem 
Fazit, daß „Überzeugungskraft und Wirkun- 
gen seiner gesellschaftspolitischen Bot- 
schaft . . . Erhard in die Reihe derjenigen 
nicht zahlreichen Politiker (rücken), die 
Deutschland bewußt und mächtig in die Mo- 
derne geführt, ja gestoßen haben“. 

Den Leistungen der Regierung der „Gro- 


ßen Koalition“, vor allem der Überwindung 
der Rezession 1966/67 (ein Kapitel, das de- 
monstriert, in welchem Maße sich der Autor 
in die ihm an sich ferner liegende Materie 
der Wirtschaftspolitik eingear beitet hat), den 
sozialen Reformen und den Bemühungen 
um außenpolitische Balance wird Hflcte 
brand in einem ähnlichen Maße gerecht, wie 
er die allmähliche Formierung eines neuen 
ost- und deutschlandpolitischen Konzepts in 
der oppositionellen FDP und - zunächst in 
Teilen -der SPD in ihren einzelnen Etappen 
umreißt 

Erwecken in den genannten Hauptteilen 
die Sachkundigkeit des Verfassers, seine 
Ausgewogenheit und die Treffsicherheit des 
Urteils, sein Bemühen um historisches „Ver- 
stehen“ und zugleich das Beziehen von Posi- 
tionen, die weithin Tmn«»nKf5hig smri, den 
Gesamteindruck, es handele rieh hier be- 
reits um ein „klassisches“ Werk, das wohl im 
Detail, aber kaum mehr in den Gnmdzügen 
korrigiert oder mo difizi ert werden kann, so 
spürt man in einem Kapitel, dem nach Auf- 
fassung des Rezensenten wichtigsten, welch 
ungeheure Anstrengung es den Autor geko- 
stet haben muß, hier in gleich disziplinierter 
Weise zu schreiben. Gemeint ist das letzte 
Kapitel (vor den resümierenden Schlußbe- 
trachtungen .Rückblick auf die sechziger 


Jahre“): „Vom Geist der Zeh: Zwischen 
juste milfe u* und neuer Unruhe“. 

Hier geht es um die geistige „Gezeiten- 
wende“ in der Mitte der sechziger Jahre, die 
die eigentliche „Nachkriegszeit“ ablöste und 
in der „der Grundkonsens zu zerbrechen 
drohte, auf den die Bonner Demokratie rieh 
stützte“. Dabei erteilt der Verfasser aßen 
heute immer noch (oder schon wieder) gras- 
sierenden Verklärungen dessen, was als 
„fruchtbare Unruhe der kritischen Jugend“ 
in gespielter Naivität umschrieb«! wird und 
in Wahrheit einen ganz tiefen, den Ruckfall 
in die Primitivität markierenden „kulturre- 
volutionären" Einschnitt mit verheerenden 
Auswirkungen - über die Universitäten hin- 
aus - in vielen Lebensbereichen bedeutete, 
eine schneidende Absage. 

Mit solcher Klarheit ist noch nirgends 
über die von hier ausgehende vernebelnde 
„Faschismus“-, „Kapitalismus“- und 
„System“ -Kritik gehandelt worden. An die- 
sem Kapitel werden sich zweifellos die Gei- 
ster schinden. Dem Verfasser ab« gebührt 
nicht nur fer sein Werk insgesamt, sondern 
gerade auch für diesen Teil, der in stärkstem 
Maße das enthält, was von den sechsJahren 
der scheinbaren „Periode des Übergangs“ 
heute noch weiterwirkt, aufrichtiger Dank. 

• ANDREAS HELLGRUBER 


Zwischen Norm und Moral 

„Das Recht und die soziale Gruppe“ von Wolf gang Hirsch 


A uf mit 1615 Anmerkungen versehe^ 
oen, eng bedruckten Seiten legt der 
Jurist, Historiker und Sozialwissen- 
schaftler Wolfgang Hirsch ein Buch vor, das 
sich wohl als sein Lebenswerk bezeichnen 
läßt Weit ausholend, jede Aussage nach- 
weislich belegend, keine der grundlegenden 
Theorien bedeutender Soziologen von 
Giambattista Vico üb« Hegel und Marx bis 
Max Weber übergehend, versucht er, eine 
Synthese zwischen Rechtsphilosophie und 
Rechtssoziologie herzu stellen. 

Diese so einfach klingende Feststellung 
könnte entweder meinen lassen, es handele 
sich um ein Werk von rein partikularem 

Wolfgang Hirsch: 

Das Recht und die soziale Gruppe 

Versuch einer Rechtssoziologie auf der 
Grundlage empirischer Philosophie. Fer- 
dinand Enke Verlag, Stuttgart. 472 S., 
59 Mark. 

Interesse oder um eine kämpferische Aus- 
einandersetzung zwischen Philosophie und 
Soziologie, wie sie seit dem Aufkommen der 
Soziologie bereits mehr als oft unternom- 
men und seit geraumer Zeit ad acta gelegt 
wurde. Doch dem ist nicht so, weil Hirsch 
das dem Recht, beziehungsweise den 
Rechtsnormen unterliegende Philosophi- 
sche und Soziologische nicht an diese heran- 
trägt, sondern die normative Natur des 
Rechts wie des Gesetzes aus der Sache 
selbst heraus als gegeben hinnimmt 

Damit eröffnet er sich den Weg zur Analy- 


se des philosophischen Hintergrunds von 
Weltanschauungen, von denen diejenigen 
kleineren oder größeren Gruppen beeinflußt 
waren, die hi« od« dort ein Rechtswesen 
begründet haben. Indem er diesem dreistufi- 
gen Weg das unumgängliche Evolutionäre 
des Geschichtlichen hinzufügt, erreicht er 
den Nachweis ein« Interrelation, bei d« das 
Recht beziehungsweise die jeweiligen Ge- 
setze in Beziehung zu bestimmten Grupp«! 
stehen und das Recht beziehungsweise die 
jeweiligen Gesetze selbst wiederum das Ent- 
stehen bestimmter Gruppen od« Gruppie- 
rungen fördern. 

Damit erhebt sich die Frage, inwieweit 
historische Realitäten, wie beispielsweise 
Religion od« Staat, in d« Lage sind, neben 
äußerem auch inneres Gruppenverhalten 
durch «kennbare Imperative, sei es direkt 
od« indirekt, zu regeln. Zw« kann kein 
Zweifel darüb« bestehen, daß eine derartig 
ausgerichtete Regelung immer wieder ver- 
sucht worden ist; allerdings in ein« Weise, 
bei d« durch die Bindung an das Normative 
(und seine Sprache) Inneres und Äußeres 
nicht mehr erkennbar voneinander zu unter- 
scheiden sind, was jenen sozialen Gruppen- 
zusammenhalt schwächt d« so oft zur Er- 
haltung von Religion od« Staat heraufbe- 
schworen wurde und stets noch wird. 

Genau an diesem Punkt setzt der Autor in 
seinen fast die gesamte Rechtsgeschichte in 
bezug, auf Religion und Staat durchlaufen- 
den Überlegungen an. Ist es letztendlich 
doch sein Ziel, Erkenntnis darüb« zu er- 
langen, wo die Abgrenzungen zwischen ge- 



Einheit nur auf dem Papier 

Rudolf E. Bollinger über die Lage der Jemen-Staaten 


Wolfgang Hinch 

FOTO: WILHELM PRE1M 

setzlicben Nonnen gegenüber moralischen 
Akten, Äußerungen bloß« Moral sowie der 
gruppenspezifischen Verinnerlichung von 
Moral gelegen sind. Dies«, vor aßen Dingen 
für das Wissen um die Aßtagsmoral und 
ihren Wandel bedeutungsvoll« Suche ha- 
ben rieh seit Jahrhunderten Rechts-, Reli- 
gjons- und Staatsphilosophen gewidmet - 
jedoch meist aus ein« üb« d« Sache 
schwebenden Sicht 

Wolfgang Hirsch ist das Verdienst zuzu- 
sprechen, diesbezüglic h den gewiß mühsa- 
men, dafür ab« auch klarenden Weg von der 
Phüosophie über das Historische und Sozia- 
le zurück zur Philosophie gegangen zu sein: 
Er relativiert das Abstrakte ins Menschen- 
bezogene. ALPHONS SILBERMANN 


N ach zahlreichen Repsen erweist sich 
B olling er als' ein’ guter Kenner der 
beiden Jemen-Staaten, deren poli- 
tische Machtkämpfe mit Qu«- und Winkel- 
zügen bis zu Attentat und Mord von außen 
schw« einzusehen sind. Der Kampf um die 
Positionen im strategisch wichtigen Südara- 
bien wird zudem von auswärtigen Mächten 
wie Saudi-Arabien und der Sowjetunion ge- 
fehlt, die ihre Karten gern bedeckt halten. 

Als Mittelsmann hat Bollinger an der Ent- 
scheidung d« Regierung in Aden (Volks- 
republik Südjemen) mitgewirkt, die fünf 
□ach der Lorenz-Entführung 1975 frei gelas- 
senen Tenoristen aufeu nehmen. Audi auf 
Seiten d« Republik im Norden spielte « 

Rudolf E. Bollinger 
Revolution zur 1 

Verlag Hoff mann und Campe, Hamburg. 
552 S-, 36 Mark. 

eine aktive Rolle, was einen profunden 
Kenntnissen von Land und Leuten zugute 
kommt 

Allerdings irrt d« Verfasser, wenn er den 
Zeitpunkt des ägyptischen Eingreifens nach 
d« Revolution im Nordjemen 1962 um zwei 
Jahre hinausschiebt Schon im Oktober 62 
stand das ägyptische Expeditionskorps mit 
Panzern und Flugzeugen im Kampf gegen 
die Bergstämme der Royalisten. Und ob die 
Besetzung d« großen Moschee in Mekka 
1979 ein „von allen Schichten des arabischen 
In- und Auslandes getragener Staatsstreich“ 
gegen das Königshaus der Saudis war, ist 
sehr zweifelhaft 


Optimistisch sieht der Jemen-Spezialist, 
die beiden so verschiedenen Republiken^ 
schon „auf der Zielgeraden zur Wiederverei- 
nigung*’, von der man nach einer jahrhun- 
dertelangen Trennung eigentlich kaum spre- 
chen kann. Ein Jemen-Staat vielleicht fö- 
derativ gegliedert und gelöst aus dem Ein- 
fluß d« Saudis (Nordjemen) und der So- 
wjets (Südjemen), wäre d« bevölkerungs- 
reichste und fleißigste Staat der arabischen 
Halbinsel und ein neutral« Garant für die 
Zugänge zum Roten Me« und Indischen 
Ozean. 

Zweifellos, doch gerade deshalb bleiben 
die Vereinigungspläne seit 1979 Papier, auch 
wenn schon eine Staatsflagge und Sanaa als 
Hauptstadt bestimmt sind. Die Sowjetunion 
läßt eine Wiedervereinigung doch nur mit 
kommunistisch« Machterweiterung und 
Beibehaltung ihrer Stützpunkte wie in Viet- 
nam zu, während die Saudis und die Stäm- 
me im Nordjeanen auf ein« islamischen 
Republik Jemen ohne Sozialismus bestehen 
und das Risiko sowjetfreundlich« Unter- 
wanderung fürchten. Zu Recht macht d« 
Autor den Saudis einen Vorwurf daß sie das 
enge Bündnis zwischen Aden und Moskau 
nicht verhindert haben. 

Es trifft sicherlich zu, daß im Südjemen 
die Ablehnung d« Sowjets wächst, daß man 
dort die Vereinigung mit Nordjemen ohne 
kommunistische Kader sucht Doch bislang 
haben es die Sowjets in Aden noch immer 
verstanden, ihre Machtbaris in Regierung 
und Staatspartei zu sichern. Die Einheit des 
ganzen Jemen bleibt vorerst ein Traum. 

P ETTER M. RANKE 


Pioniere, 

Feldschere, 

Freikorps 

Zwei neue Arbeiten über 
das altpreußische Heer 

D as heutigen Zeitgenossen geläu- 
fige Bild der Armee des größten 
Preußenkönigs ist von einem ein- 
zigen Künstler und seinem Werk „Die 
Armee Friedrichs des Großen, gezeich- 
net und «läutert von Adolph Menzel“, 
geschaffen worden. So sehr der nicht nur 
bei militärischen Sujets brillante Künst- 
ler sich auch um akribische Genauigkeit 
bei der Darstellung bemühte, konzen- 
trierte sich sein Interesse doch fast aus- 
schließlich auf Infanterie und Kavallerie, 
Was zwar wenig« spektakulär, aber auch 
sc hon für die Kriegsführung un- 

verzichtbar war - Artillerie, Pioniere, 
Nachschub, Sanitätswesen, Militärseel- 
sorge etwa -, wurde von ihm nur sehr 
begrenzt beachtet und dargestellt 

Diese Lücke feilt nun Hans Bleck 
wenn, ein international anerkannt« Ken- 
ner der preußischen Armee, der schon 



Pimtedwr O newkpw rtifwhtef j 

mit anderen W«ken (etwa dem herrli- f 
eben Bildbaixi „Unter dem ..Preu- I 
ßen-Adter“) auch einer breiten ÖfTent- j 
lichkeit bekanntgeworden ist Unter aus- : 
giebiger Verwertung und gegenseitig« i 
Abwägung der Genauigkeit alter Darstel- ■ 
langen und Texte zeigt « die Uniformie- j 
rung der fnderizianischen Armee, wie sifi 
wohl gewesen ist Dabei werden erstens- . \ . 
lig auch die technischen Truppen und j 
Versorgungseinheiten ebenso wie die 
kurzlebigen, malerischen Freikorps, Gar-' - .. 
nisonseinheiten und „Landtvehnrup- ; 
pen" komplett bildlich dargestellt 

Was hi« vorliegt ist das Ergebnis von j 
rund fünfzig Jahren Beschäftigung des ; " 
Autors mit dem Stoff. In der Reihe „Das \ ' 
altpreußische He« - Erscheinungsbild i 
und Wesen“ stellten die bisher 13 Text- j 
bände üb« praktisch jeden Aspekt des : 
Themas ebenso wie die drei Uniform bän- j 
de das Optimum dar, obgleich bewußt j 
nicht auf die künstlerische Darstellung, i ; ‘ 
sondern auf die genaue Zeichnung Wert j 
gelegt wurde. j 

Angeboten werden die Uniformbände j 
in zwei Varianten. Die eine, großfonna- ! 
tige, bietet der Biblio Verlag, Osnabrück, | 
an. „Uniformen der Infanterie 1753- j 
1786“ kostet 1200 Mark- „Uniformen der i 
Kavallerie, Husaren und Lanzenreiter“ t 
und „Die Uniformen der preußischen [ 
Technischen Truppen. Rückwärtige : . 
Dienste und Kriegsformationen 1753- 1 
1786“ kosten je 920 Mark. j 

Für den schmaleren Geldbeutel ist die ! 
Ausgabe der drei Werke in einer vierbän- ! 
digen Taschenausgabe (Verlag Die bi- 
bliophilen Taschenbücher, Dortmund) 
zu 128 Mark gedacht Bei etwas gerafftem 
Text ist auch in ihr das gesamte Bildma- 
terial (rund 300 farbige Abbildungen) des 
in dies« Art einmaligen Werks enthal- 
ten. HENK OHNESORGE 





Der Herr auf Reichmannsdorf 

Wie lebt es sich heute eigentlich in einem Barockschloß? Wie wohnt man mit feudalen Raumfluchten, 

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1 



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FORUM # SPORT 


Briefe an DIE # WELT 


FUSSBALL / Q.l-Niederlage gegen Ungarn - Das Sorgenkind ist der Angriff Völler/Rummenigge 


DIE WELT, Gödesberger Allee 99, Postfach 200 866, 5300 Bonn 2, Tel, 0228/30 41, Telex 8 85 714 


Botin und die Schlesier 


> 


Urte uamenuw jaemm, 
t möchte idi Axel Springer 
. eteioßes Komplim^®ssi^to 
föiJtoÄrtilrel .ScHesen“ m der 
VKLT vom 2L JaffltfK.ADes darin 
Jusgesprochene kazm-mannur un- 
. ' V .|5ngesdirähkt bejahen. Venn unsere 
"Politiker aUe .nadx diesen Grund- 
’ Sätzen hrijdefci: wurden, hätte man 
' nicht soviel Cb^ 

. dauern. 1 

Ganz: im Gegensatz dazu stehen 
.* jetzt Jato die maßlosen Rundum- 
; ef4ii5pp des SPI>-Praktionsführers 
' Hans-Jochen : Vogel:. zum Thema 
V gnbipc^ refitett. Auch als Nicht-Hei- 
njatveröäo^tomman nur-mil- 

• de gesagt - steunen über V ogels Hie- 

* ge, Deotschlandhabe Schlesien ver- 



*..r 


tt^at habe ich imwiHküriich. die 
Ijeutschlandkarte der SPD des Jah- 
res 1964 vor Augen unter dem Motto 
.Ve mcH "*st Verrat“. Damals, unter 
dar Kip y OHenhauer/IMer, wurde 
: noch nicht auf die Ostgebiete ver- 
: achtel deren Zugehörigkeit ja auch 
erst in emem Ftiedensrertrag endgül- 
tig geregelt werden sofl. Aber diese 
SPD ist ja auch nicht mehr diejenige 
Kurt Schumachers. Politiker wie 
Brandt, Bahr, Ehmke, Eppler, Lafon- 
taine, nicht zu vergessen unser- „fa- 
moser* Bundesaußemninister Gen- 
k scher, der die Ostpolitik Brandtffiahr 
fortsetzt, bestimmen heute den Kurs 
der SPD.. 

Kurt Schumacher würde sich im 
Grabe umdrehen, wenn er dk$e Tra- 
gödie sauer Partei miterieben würde! 

ACt P rmipdlirhpn Größen 
, .?.■;! W. Kühn, 

Düsseldorf 

Sehr geehrter Heir Dr. Kremp, 

derBÄr Bundeskanzler hätte seine 
m nachgßÄbossiaJie* Rüge an Herrn 
Dr Hupk l»*** deutschen Hei- 
matvertriebenen besser unterlassen 
sollen. Sie ist meines Erachtens vom 
deutschen Standpunkt aus würdelos, 
und äBniaftgs wäre zum Beispiel bei 
Polen in gleicher Lage völlig undenk- 
bar. Herr Dr. Kohl braucht uns Hei- 
matvertriebenen, (Be wir gerade in 
die Union immer noch vom deut- 
schen Standpunkt aus eine gewisse 
Hoffoungsetzten/auch nicht immer 
wieder to erhobenem Zeigefinger 
den Wunsch nach Verständigung »mrf 
Aussöhnung mit; den. polnischen 
Nachbarugnzoempfehlen. Das ist seit 
jeher für uns gegeben, zumindest der 
Wunsch räch Verständigung. 

Zur Auifffiiiping gehört jedoch die 
Anerkennung djs vollen Wahrheiten, 
auch bä flräTMen. Nämlich, daß die 
von ihn^be^bagdraltenen undge- 
gen das Völkerrecht fremdbesiedel- 
ten deut^eryOstprovinzen nach Ge- 
schichte, j&iSur und Aufbauleistung 
nun eini^ rem deutschen Charakter 
haben um daß, solange die Erinne- 
nmgen m die NS-Verb rechen stän- 
dig und weiterhin kultiviert wenden, 
auch die polnischen Untaten seit 1938 
und erst recht nach 1 945 nicht einfach 
ungeschehen gemacht werden kön- 
nen. 

Unserem Kanzler, der in Zukunft 
scheinbar gern auf die Stimmen Hun- 
derttausender aufrechter Deutscher 
verzichten wiß, seien in einer stillen 
Stande einmal die erschütternden 
Rmrelberichte aus der nun wieder für 
jedennamj zugänglichen (von der 
Brandt/Sebeel- und der Schmidt/ 
Gensclää^Regierung unter Verschluß 
gehaHenen) Dokumentation der Ver- 
treibungen zur Zeit der Adenauer-Re- 
gierung (Deutscher Taschenbuchver- 
lag) zur Lektüre empfohlen, ebenfalls 
eine Reise durch Schlesien. 

Mit freundlichen Grüßen 
- W. v. Koerber, 
Eckemforcle 


Sehr geehrte Redaktion, 
unser Bundeskanzler, Herr Dr. Hel- 
mut Kohl, hat in seiner Amtszeit viele 
unglückliche Positionen durchstehen 
müssen. Jedoch mit dein Streit um 
das Motto „Schlesien bleibt unser* 
dürfte er Millionen Vertriebene, die 
an ihrer Heimatbängen, vor den Kopf 
gestoßen haben. Es kann doch nicht 
Revanchismus sein oder zu Mißver- 
ständnissen führen, wenn ein Ober- 
schlesier sagt: Schlesien bleibt mein. 

Wie schwach ist denn der Bundes- 
vorsitzende der: Landsmannschaft 
Schlesiens? Mit unserer Veranstal- 
tung rufen wir jedes Jahr nur das 
wach, was eigentlich seit Jahrzehnten 
an unseren Schulen hätte wachgehal- 
ten werden müssen und rücksichtslos 
vernachlässigt wurde. 

Ich fasse die Änderung des Mottos 
ab ein Diktat auf, nur um den Bun- 
deskanzler als Sprecher zu gewinnen. 
Sind wir in Deutschland schon wie^ 
der so weit, daß wir an den Läppen 
eines Vorbeters kleben? Herr Kohl 
hat der Sache nicht gedient 

Mit freundlichen Grüßen 
Ch. Weidlich, 
Berlin 15 

Nur Publicity? 

JUÜMter- W hd a te r stellen Smogverord- 
*uai fat Fniwc“; WELT wocn 23. Januar 

Sehr geehrter Herr Dr. Kremp, 
es ist wirklich „atem-beraubend“! 
Bei. der Behandlung des Smog-Pro- 
blems im Ruhrgebiet demonstriert 
uns die SPD-Land esregierung, wie 
einfach es ist, „alle Räder Stillstehen 
zu lassen“, wenn man' nur auf vorder- 
gründige Publicity setzt OrweU '84 
ist tot, es lebe Farthmann '85. 

- Die CDU in N ordrhein-Westfalen, 
aber auch die Länderumweltminister 
jedweder Couleur sollten einmal lief 
„durchatmen' 1 , ihre Show-Veranstal- 
tungen abblasen und si ch enHiieh 
klar werden, daß eine wirkungsvolle 
Umweltpolitik keine .Buchhalter- 
Mentalität“ verträgt 

Mit freundlichen Grüßen 
Dr. G. Wolff, 

Icking 

Mit Empörung 

»Symbo l der Vexaöfemag in Schutt and 
Asche*: WELT vom 22. Jannar 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

- mein Zorn und meine Empörung 
über die Sprengung des Mahnmals 
-der Versöhnungskiicha .- ich habe 
mehrere Male bei Berlin-Besuchen 
dort an der Mauer gestanden - richten 
sich auch auf die Versöhnungskir- 
chengemeinde in West-Berlin. 

Ohne ihre großzügige Schenkung 
an das Ostberliner Konsistorium der 
evangelischen Kirche wäre es wohl 
nicht zu dieser Sprengung gekom- 
men. Das Mahnmal der Versöhnungs- 
kirche stand für mich weniger zur 


Wort des Tages 

99 Der Beherzte ist auf die 
Erfüllung ähnlich be- 
dacht, wie der Dach- 
decker sich voniimmt, 

. ein Dach zu decken: 
Beide pachten nicht da- 
nach, Ihr Leben aufs 
" Spiel zu setzen, und las- 
sen sich doch durch die 
■ Gefahr nicht abschrek- 
ken. .99 

Jean de La Bruy&re; französischer 
Moralist und Autor (1645-1696) 


Versöhnung mit Gott als vielmehr für 
die Versöhnung der M en sch e n zwi- 
schen Ost and West 

Ohne Hintergründe und Motive der 
Schenkung zu kennen, frage ich 
mich: Welcher Teufel hat die West 

berliner Versö Krmngal ri rchpngprafti ru 
de geritten?- 

Mit freundfrehea Grüßen 
H. Herbst, 
Hamburg 73 

Nicht abgeraten 

JLckratBekT; WELT vom 18. Jtamar 

Am Ende des Artikels ist mir die 
Wut hochgekommen: Es ist unglaub- 
lich, fahrlässig und jeder guten jour- 
, juristischen Traditiop widerspre- 
chend, wie hier einseitig und mit un- 
vollständigen Informationen <*iTw»m 
Vorurteil gegenüber arbeitslosen 
Lehrern Vorschub geleistet wird! 

Falsch ist, daß dieLehrer schon vor 
ihrem Studium die Entwicklung hät- 
ten erkennen können Richtig ist: Als 
einige Kollegen und ich 1973 in Düs- 
seldorf mit dem Lehrerstudium 
(Deutsch/Philosophie) b egannen, 
wurde uns weder von der Fachbera- 
tung an der Uni noch von der Arbeits- 
beratung des Arbeitsamtes von die- 
sem Studium ab geraten. So ist es 
nicht nur in Düsseldorf gewesen 

Weiter Der Autor verschweigt, daß 
es sich bei den angebotenen Ein- bis 
DreäJahres-Verträgen durchaus 
nicht nur um volle S tell e n handelt, 
sondern zum großen Teü um halbe 
und Zweidrittel-SteHen. Einem Leh- 
rer, der in Bielefeld wohnt und einen 
mittelfristig sicheren, einigermaßen 
gut dotierten Arbeitsplatz, wenn auch 
nicht als Lehrer, gefunden hat, kann 
man es kaum übelnehmen, wenn er 
es ablehnt, für ein Jahr wnp halbe 
Stelle in Aachen änzu n» h m ftp , um dar 
nach wieder arbeitslos zu sein. Hier 
ist allerdings auch dm Kultusmini- 
ster ein Vorwurf zu machen, weil er 
bei Stellenangebot und -vergäbe 
nicht für die notige Transparenz ge- 
sorgt hat 

So wird durch unvollständige Be- 
richterstattung des Herrn' Philipps 
aus der flexiblen Haltung und Eigen- 
initiative der Kollegen (sich andere 
Arbeit zu suchen und nicht nur von 
der Arbeitslosenhilfe zu leben) ohne 
viel Aufhebens eine fehlende Motiva- 
tion für den Lehrberuf. 

Weiter. Es gibt in der Tat Kollegen, 
die an der Volkshochschule Lehrauf- 
träge haben. Nur, und das wird wie- 
der verschwiegen, handelt es rieh in 
den m eisten F ällen um Lehraufträge 
. zwischen vier und acht^ochenstün- 1 
den, wobei das verdiente Geld bis auf 
einen minimalen. Freibetrag auf die 
Arbeitslosenhilfe angerechnet wird. 
Viele . Kollegen haben neben der 
Volkshochschule noch zwei oder drei 
andere Jobs, um über die Runden zu 
kommen. Und Nachhilfestunden? 
Wem ist denn hier der Vorwurf zu 
machen? Den arirätslosCn Kollegen 
oder den Verantwortlichen der Bil- 
dungspolitik, die dafür sorgen, daß 
immer mehr Schüler Nachhilfe benö- 
tigen, so daß die kommerziellen 
Nachhilfe-Institute immer prächtiger 
gedeihen? 

Zum guten S chlu ß: Ich lade Herrn 
Philipps im Namen der „Initiative ar- 
beitsloser Lehrer Mönchengladbach/ 
Viersen“ ein, sich am 16. 3. 1985 auf . 
dem landesweiten Kongreß „Lehrer- 
arbeitslosigkeit *85" in Mönchen- 
gladbach umfassend zu informieren, 
um in Zukunft kompetente und sach- 
gerechte Diskussionsbeiträge liefern 
zu können. Dieser Artikel war ein 
Lehrstück, wie es nicht gemacht wer- 
den sollte! 

Afft freundlichen Grüßen 
M. Klosak, 
Mönchengladbach 1 


iifi yfr# 



EHRUNGEN 

Der Musiker Helmut Zacharias 
(65).hat aus der Hand des Regieren- 
den Bürgermeisters Eberhard Diep- 
gen das Große Veräienstkreuz des 
Verdienstordens der r Bundesrepu- 
blik; Deutschland er halten. Die Eh- 
rung war dem weltbekannten Vio- 
linvirtuosen aus Berlin für seine 
„besonderen Verdienste um die ge- 
hobene Unterhaltungsmusik“ und 
für seine Teilnahme an vielen Wohl- 
zuteil ge- 



Der „Große Berlin 

1985“ v der für em DpSiswerk in 
Anerkennung überragento künsL 
lerischer Leistungen ' . zuerkannt 
wird, ist an die ^sän^E<^riftstel- 
lerin Brigitte Kronaneräus 'Ham- 
burg verliehen wordene Qfe mit 
30 000 Mark dotierte Anszeiägäztiiig 


wird alljährlich am 18. März iL^_ 
nerung an die Gefallenen ‘derÜfcänK 
Revolution von 1848 überieie&iJj*^- 
Juiy für den die^ahrigen Gr 
Beriiner Kunstpreis, der in der l , 
te Literatur als „Fontane-Preis“ ' 
geben wird, bestand diesmal 

Hans Bender, Helmut HeißenM 

uni Heinrich Vennweg. Die Ju% 
würdigt Brigitte Kronauers „WerR 
von authffltischer Menschlichkeit,; 
das epen Weg zeigt, heute und von ’ 
heuteni erzählen“. . 

• ■ jfc r . : \ 

Der ,. P” ' Nürnberger 

: für Aj> 


Personalien 

-beit in Nürnberg wird für das Jahr 
V 1984 für drei Bücher zu gleichen Tei- 
vergebert Die Preisträger sind 
ms Fütterer für sein Buch „Streit 
—p jdie Arbeit“, Elisabeth NoeUe- 
N rfinrcrjfin und Bn rirharf Striimpel 

für y«acht Arbeit krank? - Macht 
Arbeit .ßlücklidi? ° und Udo Emst 


onkffür ji^föhr Technik- weni- 
0 _. Arb^t?“ Präsident Heinrich 
Franke wnd den mit 15 000 Mark 
dotierten Buchpreis am 5. März in 
Nürnberg überreichen. Die Jury be- 
gründete ihre ^Scheidung für die 
Preisträger 1984 vor allem mit dem 
Verdienst, eine hoSräktiienß geseH- 
schaftspolitische FrajgerieDung aus 
der ieteagi Diskussion 

htnaiis an breitere Leserschichten 
herangetragen zu haben. Damit wer- 
de den Abrichten des Buchpreises 
besonders entsprochen. Der ^Nürn- 
berger Trichter“, der das „Lesen für 
den Beruf“ fördern will, wurde zum 
5QjShrigen Bestehen der deutschen 
Artoeitsverwaliung 1977 gestiftet 
‘ Bisher wurde der Preis an 18 Auto- 
ren vergehen. 

i VERANSTALTUNG 


n 



Mit onem B orm . Krimi stellte sich 
j£'dcr Bundeshauptstadt der frühere 
im Landwirt- 
Georg Cordts 
,-- t yon Der Beamte 
iJgKmfahg alsAEnisterial- 
^r^ie Bereiche P^sonal, 
tätig, 


ehe er beim letzten. Bonner Regie- 
rungswechsel und dem Wechsel von 
Land wütschaftsminister Josef Ertl 
zu Minister Ignaz Kiechle in den 
Stand des hochbezahlten „Bonner 
Spaziergängers“, nämlich in' den 
einstweiligen Ruhestand, versetzt 
wurde. Cordts schrieb den Kjamun- 
- ter dem Pseudonym Georg R. Kri- 
stan. Der Titel seines ersten Krimi- 
nalromans lautet „Das Jagdhaus in 
der Eifel“- 

In der Bohner Buchhandhing 
Bouvier stellte Cordts seinen Erst- 
ling von Der Buchinhalt befaßt rieh 
mit dem Schicksal einer Sekretärin 
in einem fiktiven Bonner ^u- 
ro pamiD i «tprhim “- die ermordet 
wüd. Der leere Panzerschrank läßt 
zunächst einen Spionageverdacht 
anftrrvmmpn. Ein Kommissar Walter. 
Freibag wird spater aufdecken, daß' 
die Spuren des Mordes in die Eifel 
führen, wo angeblich in., einem . 
Jagdhaus lockere Partys gefeiert 
wurden. Die Kenntnis des Bohner 
Mütieus soll dem kleinen Bonn- 
■ Krimi seinen besonderen Reiz ver- 
leihen. Der au& vorläufige Alten- 
tefl gesch ickte Mmisterialdirektor, 
der vor seiner-Tatigkeit im Bonner 
; Landwirtschaftsmimsterium im 
Bundesmimsteriuin der Finanzen 
tätig war, hat bereits ein zweites 
Buch dieser Art in Planung. 
Erscläenen ist „Das Jagdhaus in der 
Eifel 1 *- im Wilhelm Goldmann Ver- 
lag. 



Die Wandlung des Erfolgsmenschen Beckenbauer: 
Ergebnisse von Freunscnaftsspielen „wurscht“ 


ULRICH DOST, Hamborg 

Es fällt schwer, einem wie Franz 
Beckenbauer, der doch für Erfolg 

ihn eine Niederlage innerlich nicht 
fürchterlich erregen könne. Becken- 
bauer, der Erfolgsmensch, s cheint 
sich aber eine eigene Welt auffeebaut 
zu haben, die er säuberlich in Katego- 
rien aufgeteilt hat, Rm» gan w» Fuß- 
ball-Gemeinde ist gezwungen, umzu- 
denken, will sie das noch begreifen, 
was im deutschen Fußball passiert. 

Also sprach der Teamchef; seit rie- 
ben Monaten im Amt, nach dem 0:1 
gegen die Ungarn im Hamburger 
Volksparkstadiori: „Freundschafts- 

spiele interessieren micht nicht, das 
Ergebnis ist mir wurscht Die Freund- 
schaftsspiele sind nur fii r 
te gut, dies werden wir auch weiter- 
hin tun. Wer nach diesem Spiel sein 
Selbstvertrauen verloren hat, der ist 
eh keiner.“ Wer sich demnächst »isn 
eine Karte kauft, um die besten deut- 
schen Spie ler in in ** >rna ti rma i pn 
fr wmAan'hnffliphpn Vergleichen zu se- 
hen, der sollte vieL Duldsamkeit mit- 
bringen. 

Franz Beckenbauer kommt es mir 
darauf an, das große Ziel zu errei- 
chen. Das hat er geschafft, wenn die 
Teilnahme an der nprhgten Fußball- 
Weltmeisterschaft 1986 in Mexikoge- 
sichert ist Auf diesem Weg will er 
gewinnen gegen die anderen vier 
Giuppenteflnehmer (Portugal, CSSR, 
Schweden und Malta). Ahes andere 
erscheint ihm überflüssig wie ein 
Kropf 

Sind das die Zeichen der Zeit? Lei- 
stung nur dann, wenn es darauf an- 
kommt. Auch Jupp Derwall, Bek- 
kenbauers Vorgänger, hat so gedacht 
nnH die Augen zu oft zugemacht Sein 

R ^hirlraal ict l v»ln>nnt 

Noch hat der neue Teamchef die 
besseren Argumente. Was er voraus- 


gesagt hat, ist stets eingetroffen. Bei 
seinem, ersten Auftritt in, Düsseldorf 
gegen Argentinien (1:3) hatte er eine 
Niederlage eingeplant Beckenbauen 
„Für das Qualifikationsspiel gegen 
die Schweden in Köln habe ich dann 
aber gesagt, daß nur wir gewinnen 
werden. Das trat ein. In Malta haben 
wir gar nicht erst über den Sieg ge- 
sprochen. Der war selbstverständ- 
lich. In Hamburg habe ich 'schon vor- 
hergesagt, daß bei diesen Verhältnis- 
sen alles möglich ist Der West dieses 
Spiels ist sicherlich gleich Null“ 
Zwei Niederlagen, aber 4:0 Punkte. 

Und es geht sofort weiter. Becken- 
bauer irritiert noch mehr. Soeben 0:1 
im eigenen Land verloren, sagt er 
frisch von der Leber, daß er für das 
nächste Qualifikationsspiel am 24. 
Februar in Portugal einen Sieg gar 
nicht auf der Rechnung hat Man wol- 
le nur nicht verlieren, ein Unentschie- 
den sei ein Erfolg. Ein kompakter 
Abwehrblock mit pfriem starken 
defensiven Mittelfeld soll das be- 
werkstelligen. Namen von Spielern 


nennt er nicht: „Was weiß ich, was in 
drei Wochen ist“ 

Nur dies weiß er heute schon si- 
cher Die Zeit des Ezperimentierens 
ist vorbei Nun kennt Beckenbauer 
seine Möglichkeiten und Alternati- 
ven. Wer ihn heute schon auf eine 
Aufstellung für das Spiel in Portugal 
festigen will, ist deshalb ein Narr. Er 
sagt „Wir müssen sehen, was der 
Gegner macht, wir müssen sehen, wie 
die Form unserer Spieler ist Danach 
werden wir entscheiden.“ Also sind 
auch die Zeiten vorbei, in denen sich 
die Deutschen um ihren Gegner we- 
nig scherten und ihm das eigene Spiel 
aufzwangen. Heute sagt der Team- 
chef: „Sollen die rieh etwas einfallen 
lassen.“ 

Beckenbauer glaubt zu wissen, wie 
er zu reagieren hat „Für einige, die 
wir getestet haben, ist es noch zu 
früh“, sagt er und meint damit beson- 
ders Michael Frontzeck (Gladbach) 
und den Frankfurter Thomas Kroth, 
die in Hamburg in der zweiten Halb- 
zeit gespielt haben. Kroths Teamkol- 


„Der Zweck ist erfüllt“ 


I nitiator Wolfgang Klein, Präsident 
des Hamburger SV, bewertete das 
Benefiz-Spiel der deutschen Fuß- 
baD-Natio nalmannsc haft als Erfolg, 
obwohl es einen Zuschauer-Minus- 
rekord für Länderspiele gab. „Das 
Spiel hat seinen Zweck erfüllt Wenn 
man die schlechte Jahreszeit berück- 
sichtigt dann muß man auch mit 
den 21 000 Zuschauern zufrieden 
sein", sagte Klein. 

Ein Erlös von rund einer halben 
Million Mark wird dem Hilfefond für 
die Hinterbliebenen des Hamburger 


Barkassenunglücks vom 2. Oktober 
zufließen. „Es gibt viele Menschen, 
die doch Anteil nehmen. Man hat die 
Solidarität der ganzen Stadt 
gespürt“, sagt Hamburgs Bürger- 
meister Klaus von Dohnanyi. 

Durch den Kartenverkauf flössen 
rund 500 000 Mark in die Kasse. Da- 
zu kamen Fernseh- und Werbe-Ho- 
norare in Höhe von etwa 150 000 
Mark. Vom Brutto-Betrag werden 
Reise-, Unterbringungs- und Organi- 
sationskosten abgezogen, die eben- 
falls 150 000 Mark ausmachen. 


NACHRICHTEN 


Neuer Vorstand 

Dasseldorf (rid) - Der von Krisen 
geschüttelte FußbalTBundehgaklub 
Fortuna Düsseldorf hat eienen neuen 
Vorstand. Auf einer außerordentli- 
chen Mitgliedervesammlung wurde 
Peter Förster (38), Inhaber eines Flei- 
scherei-Großbetriebes, zum Präsi- 
denten gewählt Ihm zur Seite stehen 
Schatemeister . Norbert Hengster- 
munn, TTpiti't Hessling und F rank 
Wickert ' 

Thiele gewählt 

Tel Aviv (rid) - Bernhard Thiele 
(57) wurde in Tel Aviv auf einer Sit- 
zung der westeuropäischen Hand- 
ball-Verbände für zwei Jahre zum 
Vorsitzenden gewählt Thiele ist Prä- 
sident des. Deutschen Handball-Bun- 
des. .' 

Olga Nemes. dabei 

Barcelona (dpa) - Der Deutsche 
Tischtennis-Bund ist beim 15. Eu- 
ropa-Top- 1 2-Turnier in Barcelona (1. 
bis 3. Februar) nur bei d en Damen 
vertreten. Für den DTTB starten die 
10 Jahre alte Exfl-Rumänin Olga Ne- 
mes und Kirsten Krüger. 

Sieg für Karin Jäger 

Braunlage (dpa) - Bei den deut- 
schen Nordischen Ski-Meisterschaf- 
ten in Braunlage gewann die 
Olympia-Teilnehmerin Karin Jäger 
(Hirschau) den Titel im 10-km-Lahg- 
lauf in 39:31,5 Minuten vor Gerlinde 
Wüke -(VillingenX Beim 30-km-Lauf 
der Männer siegte Joseph Schneider 
ans Grafenau. Jochen Behle wurde 
nur Sechster. 


Marina Kkhl qualifiziert 

Santa Caterina (dpa) - Die Münch- 
nerin Marina Kiehl hat sich beim Ab- 
schluß training in Santa Caterina für 
die Weltmeisterschafts-Kombination 
qualifiziert. Mit diesem Wettbewerb 
werden heute in Bormio (Italien) die 
Ski-Weltmeisterschaften eröffnet 



TENNIS 

Turnier in Memphis (315 000 Dollar), 
Herren, 1. Runde: Becker (Deutsch- 
land) - Fibak (Polen) 6:2, 6:1. - Da- 
men-Tumier In Marco Island (140000 
Dollar), 2. Ronde: Graf (Deutschland) - 
Bürgin (USA) 6:2, 7:6. 

MOTORSPORT 

Rallye Monte Carlo, Stand nach 20 
von 34 . Sonderprüfungen: 1. RÖhrl 
(Deuts ch land) Audi Quattro 6:07:14 
Stunden, 2. Vatanen (Finnland) Peu- 
geot 305 Turbo 6:10:57, 3. Salonen 
(Finnland) Peugeot 6:13:13, 4. Blom- 
qvlsf (Schweden) Audi 6:21:31, 5. Toi-' 
vonen (Finnland) Lancia 6:22:53. 

BA5KETBAU. 

Fokal, Viertelfinale, Männer: MTV 
Salzdahlum - Giants Osnabrück 5538. 

FUSSBALL 

Frenndschaftsspiele: Uruguay - 

„DDR* 3:0, Raja Casablanca - Bayern 
München 1:4. 

SKI NORDISCH 

Deutsche Meisterschaften in Braun- 
lage, 10-km-Langlaii/ der Damen; 1. 
Jäger (Hirschau) 39:3^5 Min., 2. Wllke 
(W übrigen) 41:54,4, 3. Baumgarten (Al- 
tenau) 42:11,9, 4. Ger har dinge r (Willin- 
gen) 42:16,0, 5. Buhl (Sonthofen) 
4230,6, 6. Schmölz (Missen) 42:39.1. -36 
km. Herren: 1. Schneider (Grafenau) 
1:45".28£ Stet, 2. Zipfel (Kirchzarten) 
1:48: L2J), 3. Haas (Fischen) 1:48*0,2, 4. 
Gebel ( Hirschau) 1:48:42.5, 5. Benedikt 
(Oberammergau) 1:50:12,7, 6. Behle 
(Wiltingen) 1:51:17,6. 


RALLYE 

Walter Röhrl 
im Glück 

dpa, Le ChafEant 

Walter Röhrl entwickelt sich bei 
der 53. Rallye Monte Carlo zum 
Glückspilz. Der Regensburger profi- 
tierte gestern schon zum zweiten Mal 
vom Pech des Finnen Ari Vatanen 
und geht nach Abschluß der dritten 
Etappe mit einem Vorsprung von 1:58 
Minuten in die letzten elf Sonderprü- 
fungen. Ein Vorsprung, der Röhrl 
zum fünften Sieg reichen könnte. 

Vatanen steuert mit dem Peugeot 
205 Turbo in diesem Jahr zwar das 
überlegene Fahrzeug, doch der Finne 
büßte durch ein Mßgeschick seine 
Führung ein. In der Nacht zum Mitt- 
woch kostete ein Fehler seines briti- 
schen Beifahrers Terry Harryman 
acht Strafminuten. Die Startzeit zur 
18. Sonderprüfung war für Vatanen 
kurzfristig um vier Minuten verscho- 
ben worden, doch Hanyman hatte 
diese Änderung offenbar übersehen 
und seine Karte zu früh stempeln las- 
sen. Gegen die Entscheidung legte 
Vatanen, der zuvor bereits 3:19 Minu- 
ten Vorsprung auf Röhrl hatte, sofort 
Protestein. 

Bis zur Ankunft im Ziel Monte Car- 
lo wurde nach diesem Zwischenfall 
aus dem Jäger Röhrl dem die Strafe 
für Vatanen einen vorübergehenden 
Vorsprung von fast vier Minuten ein- 
gebracht hatte, der Gejagte. In jeder 
Sonderprüfung zwackte Ari Vatanen 
dem Deutschen wieder einige Sekun- 
den ab und häufte Bestzeit auf Best- 
zeit Dazu brach bei Röhrl in der letz- 
ten Sonderprüfimg der dritten 
Etappe die Innenlenkung, wodurch 
er allein 59 Sekunden verlor. 


lege Thomas Berthold zog sich bei 
seinem Debüt als rechter Verteidiger 
immer besser aus der Affine, je länger 
das Spiel dauerte. Er darf wiederkom- 
men. Spielt der Gegner nur mit einer 
Sturmspitze, wie es die Portugiesen 
wohl tun werden, bilden Jacobs als 
Libero und Förster als Vorstopper die 
Innenverteidigung. Stammlibero Ma- 
thias Herget (Uerdingen) wird damit 
für das Mittelfeld frei 

An seinem früheren Hamburger 
Mitspieler Felis Magath will Becken- 
bauer auch weiterhin festhahen. „Der 
Felis war nicht überragend, aber er 
war gut Wir wissen, daß er noch 
mehr kann“, meinte Beckenbauer. 
Kann Magath das wirklich? In Portu- 
gal beim Ernstfall muß der Hambur- 
ger diesen Beweis nachdrücklich an- 
treten, sonst steht wohl auch er zur 
Disposition, da mit Uwe Rahn (Glad- 
bach) und dem Schalter Olaf Thon.' 
große Talente nachrücken. 

Das Sorgenkind bleibt der Angriff; 
das hat nicht nur dieses Spiel gegen; 
die Ungarn erneut bewiesen. Karl- 
Heinz Rummenigge und Rudi Völler, 1 
von Beckenbauer einst als Weltklas- 
se-Duo eingestuft, sind im National- 
trikot harmlos. In den letzten zehn 
Spielen schafften sie von nur elf Tref- 
fern zusammen vier. Beide schossen, 
in Ham burg jeweils nur einmal aufs 
Tor. Das ist viel zuwenig. Aber auch 
an diesen beiden hält der Teamchef 
fest: „Sie bleiben erst einmal die 
Nummer eins. Bald wird wieder ihre 
Leistung stimmen.“ Mit Klaus Allofe 
kann er auch bald wieder rechnen. 

Aber wie gesagt: Festlegen laßt 
rieh Beckenbauer jetzt noch nicht Er 
kann nur auf Zeit spielen und will 
sich kurzfristig entscheiden. Kann- 
man wirklich nur gewinnen? Franz 
Beckenbauer will den Beweis antre- 
ten. 


STAND# PUNKT 

Eins, auf 
den Hut 

D er Name Behle steht für ent- 
täuschte Hoffnungen im nordi- 
schen Skisport. Die Weltmeister- 
schaft hat es bewiesen. Dort trat Jo- 
chen Behle auf, als interessiere. ihn 
allein die deutsche Masterschaft, als 
müsse er sich in Seefeld auf Braunla- 
ge im Harz vorbereiten. Was dieses 
„Trainingslager“ gebracht hat ist ein 
sechster Platz, mehr nicht Der Läu- 
fer spricht von Kreuzschmerzen. Ath- 
leten, die mit rieh selbst nicht mehr 
klarkommen, finden immer eine Ent- 

Anzaige 


Sieben Sie sich Ihren Platz 

SonüMflug mit dftr Luftbansa am 24. 2. 88 
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Tour Concept Raison 
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schuldigung. Wichtig ist was Sport- 
wart Dietrich Martin sagt „Das Er- 
gebnis ist gut denn es ist an der Zeit,' 
daß der Jochen endlich einen auf den 
Hut bekommt“ Gerade ein Funktio- 
när wie Martin hätte das auch schon 
vorher in klaren Gesprächen tun kön- 
nen. Doch immerhin sollte Behle jetzt 
endlich merken, daß er am Scheute 
weg seiner Karriere steht Entweder- 
harte Arbeit ohne Wenn und Aber 
oder Rückzug. Die Zeiten, in denen 
der Ski-Langlauf in der Bundesrepu- 
blik hof&ungsfroh mit dem Namen 
Behle identifiziert wurde, sind vorbei 

DW 


SKI ALPIN / Beruf. Rennläuferin - Das Beispiel der für die WM nicht qualifizierten Heidi Wiesler 


Ein Leben als Hetzjagd, elektronisch kontrolliert 


MARTEN HÄGEI iE, Bonnio 

Zwei Tage lang lief Heidi Wiesler 
wütend durch die Gegend. Zwei Tage 
lang glaubte sie, ihre Skier nie mehr 
sehen zu wollen. Am dritten Tag griff 
sie wieder zu ihren Brettern, trainier- 
te im Schwarzwald ganz für sich al- 
lein und stellte mit Erstaunen fest 
„Plötzlich hatte ich wieder Spaß. 41 . 
Nein, «> einfach wirft man seinen Job 
als Rennläuferin des Deutschen Ski- 
Verbandes (DSV) nicht weg.. Auch 
wenn man an einem Ziel gescheitert 
ist Heidi Wiesler ist es schon zum 
zweitenmal passiert, daß ihr Name 
von der DSV-Räseliste gestrichen 
wurde. 1980, vor den Olympischen 
Spielen in Lake Plarid, bekam Pame- 
la Behr den Platz, der ihr zuzustehen 
schien, diesmal bei der WM, wurde 
ihr Sorya Stotz vorgezogen. 

„22 Hundertstel“, sagt Heidi, „dann 
hatte es keine Debatte um midi gege- 
ben.“ Beim Riesenslalom in Mägfeve 
war sie 21. -geworden, eben mit 0,22 
Sekunden Rückstand auf die IS. Ein 
15. Rang in einem Weltcup-Rennen 
war als Qualifikationsnorm festge- 
setzt worden. „In unserem Leben ori- 
entiert man sich nur noch nach Hun- 
dertstelsekunden und Weltcup-Punk- ' 
ten“, sagt Heidi Wiesler. 

Rennläuferin - das ist ein knallhar- 
ter Beruf -Alles geht auf Zeit Die 
ständige Hast von einem Weltcup- 


Rennen reim anderen, mit heißen Rei- 
. fen über Pässe, dann die Hetze zwi- 
schen den Toren auf der Piste. Ab 
und zu mal es wirkt makaber, eine 
Verletzungspause im Krankenhaus, 
gefolgt von der Angst, sich nicht 
mehr an die Risikogrenze heranzu- 
trauen. Und bei all diesem Streß fast 
nur auf sich selbst gestellt, kontrol- 
liert durch elektronische Uhren. 

Die Mädchen mit dem Manne- 
quin-Lächeln, die von den Plakaten 
ihres Ausrüsters mit der schicksten 
Kleidung aus Sonne und Pulver- 
schnee grüßen - das ist nur Gaukele, 
Scheinwelt der Werbung. Auch Heidi 
Wiesler besaß einmal solche Illusio- 
nen. Als sie 17 Jahre alt war und in 
den Skizirkus reinschnupperte, sagte 
sie: „Ich will wie die RoriMittennaier 
werden“. Heute, 24 Jahre alt, sieht rie 
ihre Welt nüchterner: „Man fahrt für 
sich selbst, für die eigene Persönlich- 
keit, die Vorbilder verblassen.“ Heidi 
Wiesler hat immer nur kleine Schritte 
nach oben gemacht, aber ihr blieb 
* auch der große Absturz erspart. Ihr 
Wunsch und die Forderung an sich 
selbst „Ich will immer unter die er- 
sten 15 kommen.“ Von diesem Krite- 
rium Platz 15 macht rie es abhängig, 
wie lange sie noch weiter tingelt 

Sie habe rieh an das Femfahierda- 
sein gewöhnt, sagt sie, an das Noma- 
denleben, Koffer ein- und auspacken 


ist zur Routine geworden. Die abend- 
lichen Telefonate mit Freund und Fa- 
milie genauso wie das Autofahren. 
Auf den 50 000 Kilometern im Jahr 
wechselt sie sich hinterm Steuer mit 
Regine Mösenlechner und dem Ser- 
.vicemann Hans ab. „Immer Vollgas, 
so heiß, wie es mit einem Mercedes- 
Diesel eben geht“ 

Bei Marina Kiehl dem neuen Star 
im DSV-Team, ging alles steiler und 
schneller. Sie sei im Sauseschritt in 
die Weltelite 'gedüst, notierte die 
„Welt am Sonntag“ schon im Dezem- 
ber 1683. Marina Kiehl (20). kein Mäd- 
chen aus den Bergen, aufgewachsen 
in der Großstadt München, redet frei 
von der Leber weg über die Proble- 
matik ihres Berufe. Zum Glück stehe 
sie im Elternhaus nicht unter Druck. 
Die Familie habe es nicht nötig, sich' 
im Ruhm der Tochter zu sonnen, sagt 
Marina Kiehl Und über ihr Zusam- 
menleben mit den Kolleginnen: „Na- 
türlich knistert’s bei uns, vor altem 
am Ende eines Winters. Wir haben 
uns ja nicht prüfen können, wie wir 
menschlich zusammen pas sen, wir 
sind zusammengewürfelt worden.“ 
Daß da keine der anderen ein Auge 
auskratzt, müssen Cheftrainer Willi 
Lesch, seine Assistenten, Serviceleu- 
te und nicht zuletzt Traudl Münch, 
die Masseurin und Ersatzmutter der 
Truppe, irgendwie arrangieren. 


Generationskonflikte, die unter- 
schiedlichen Interessen einer 16- und 
einer 27jährigen (Irene Epple), das 
Ständi g-auf-Achse-Sein, all das sei 
■nicht so schlimm, sagt Willi Lesch. 
„Schlimm wird es nur, wenn der Er- 
folg ausbleibt“ In diesem Fäll helfen 
nur lange Gespräche.'. Lesch: „Oder 
man schickt eine für ein, zwei Tage 
heim zu ihrem Freund.“ 

Vor vielen: mit denen er zu arbeiten 
hat, kann der T rainer nur den Hut 
riehen. „Ein Mädchen, das mittelmä- 
ßig ist, verdient doch nichts“, sagt 
Lesch. „Und wenn ich bei den absolu- 
ten Weltklasseläuferinnen das Verlet- 
zungsrisiko einkalkuliere, dann sind 
sie auch unterbezahlt in der Relation 
zu Spitzenkönnern in anderen Beru- 
fen.“ 

Irene Epple hat zu ihren Glanzzei- 
ten angeblich 160 000 Mark pro Jahr 
verdient Aber die anderen, der Groß- 
teil jener hübschen jungen Mädchen- 
gruppe, die heute und in den näch- 
sten. Tagen in die enge Haut ihrer 
weißen Rennanzüge schlüpfen, kann 
später nur dieses Fazit ziehen: Viele 
Leute kennen gelernt, viele Hotels, 
die halbe Welt gesehen und, so drückt 
Willi Lesch das aus, „etwas fürs Le- 
ben gelernt“. Und Bormio, wo heute 
■ die Weltmeisterschaft mit der Kombi- 
nat! onsabfehrt der Damen beginnt, 
ist nur eine Station auf dieser Tour. 


I 







WELT 9 NACHRICHTEN 


DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985 


Anwalt gegen 
Angriff auf 
Popieluszko 


• Fortsetzung von Sehe! 

geleistet haben, nicht auch von den 
Hunderten und Tausenden anderer 
Funktionäre des Sicherheitsdienstes 
in Zukunft zu erwarten ist, fielen in 
Thora ebenso unter den Tisch wie der 
ganze Komplex der politischen Ver- 
antwortung. Immerhin ist eines ge- 
blieben: Ein deutliches Unbehagen 
auf der Ebene der politischen Polizei 
Die Geheimpolizisten wissen ganz ge- 
nau, daß ihre Kameraden nicht aus 
eigenem Antrieb, sondern durch Dek- 
kung wahrscheinlich sogar auf direk- 
ten Befehl höherer Stellen handelten. 
Die Tatsache, daß nun in Thom vier 
Polizisten geopfert wurden, um den 
Rückzug anderer, bisher nicht be- 
kannter Anstifter zu decken, wird 
sich auf die Moral der Sicherheits- 
kräfte gewiß nicht positiv auswirken. 
Polnische Sicherheitsbeamte und Ge- 
heimpolizisten, die in Zukunft ir- 
gendeinen delikaten Auftrag erhal- 
ten, werden sich fragen müssen, ob 
man im Fälle eines Fehlschlages 
nicht ebenso wie Pietruszka & Co. im 
Regei stehen läßt 

Bemerkenswert ist daß sowohl der 
Prozeß selber wie auch die gesamte 
begleitende regimetreue Publizistik 
den Anlaß zu kritischen Angriffen der 
katholischen Kirche benutzten. Das 
bringt Verwirrung ins Bild der polni- 
schen Volksrepublik. Das bisherige , 
Szenario ging davon aus, daR ein 
„gutwilliger“ Jaruzelski den inneren 
Bürgerkrieg und Belagerungszustand I 
im Lande beheben wollte, um eine ' 
nationale Versöhnung zu erzielen. 
Der erste Schritt in diese Richtung 
war demnach die Amnestie für poli- 
tische Gefangene. An dieser Absicht 
wurde Jaruzelski durch den Popie- 
luszko-Mord gehindert Der General 
aber machte den verantwortlichen 
Geheimpolizisten unerschrocken den 
Prozeß. Am Ende des Dramas von 
Thom müßte demnach die dem Ge- 
neral stets zugeschriebene „nationale 
Versöhnung“ empfohlen werden. 

In Wirklichkeit ist alles ganz an- 
ders. Der Prozeß von Thom wurde zu 
einer Anklage gegen die Kirche und 
die Sicherheitskräfte. Zugleich stei- 
gerte sich die Polemik gegen die ka- 
tholische Hierarchie -obwohl Primas 
Glemp sich äußerst maßvoll verhal- 
ten hat 


Bonn an 
Warschau: Stets 
vertragstreu 

CoJDW.Bonn 
Der gegenwärtige Austausch von 
ErHärungeu zwischen Bonn und 
Warschau sollte nach Ansicht der 
Ru n desregien i ng in eine konkrete 
Z usammenar beit einmünden. Darauf 
wies Staatssekretär Peter Boenisch 
gestern in Beantwortung einer Stel- 
lungnahme des Warschauer Regie- 
rungssprechers Jeny Urban hin. Ur- 
ban hatte am Dienstag in Warschau 
den Brief von Bundeskanzler.Helnmt 
Kohl an den Vorsitzenden der Schle- 
sischen Landsmannschaft, Herbert 
Hupka, vom 23 Januar als ein Zei- 
chen dafür begrüßt daß rieh Bonn im 
Verhältnis zu Polen an Geist und 
Buchstaben des Warschauer Vertra- 
ges von 1970 halten wolle. 

Kohl habe sich auf Artikel 1 des 
Vertrages bezogen, in dem beide Sei- 
ten eindeutig die Grenzen als Jetzt 
und in Zukunft“ unantastbar betrach- 
teten, sagte Urban. Warschau sehe 
dies als Ausdruck des Willens, daß 
Bonn „zur einzig möglichen Bass für 
die gegenseitigen Beziehungen“ zu- 
rückkehren wolle. Der Bundeskanz- 
ler werde, so Boenisch, seine im Brief 
an Hupka dargelegte Auffassung zum 
deutsch-polnischen Verhältnis auch 
gegenüber der schlesischen Lands- 
mannschaft vertreten. 

Für die Bundesregierung sei die 
Ein haltung des Warschauer Vertrages 
nie eine Finge gewesen. Vor den Mit- 
glieder des Europarats bekräftigte 
auch Außennünister Genscher die 
„unbedingte Vertragstreue“ Bonns. 

Urban hatte die Bundesregierung 
auch auf gefordert, im Interesse der 
Entwicklung der deutsch-polnsichen 
Beziehungen die „gefährlichen Akti- 
vitäten“ der Landsmannschaften ein- 
zuschränken und den geplanten Auf- 
tritt Kohls auf einer Veranstaltung 
der Schlesier kritisiert 

Unterdessen hat der stellvertreten- 
de FDP- Vorsitzende Baum sein Be- 
dauern darüber ausgesprochen, daß 
die Führung der CDU die Angriffe 
Hupkas und Czajas auf Genscher 
nicht zurückgewiesen habe. Das ge- 
änderte Motto des Schlesier-Treffers 
„40 Jahre Vertreibung - Schlesien 
bleibt unsere Zukunft - in einem Eu- 
ropa freier Völker“ nann te Baum in 
einem gestern erschienenen Inter- 
view mit dem „General-Anzeiger“ ei- 
ne „Zumutung“, weil es „rechthabe- 
risch“ und „nach allen Seiten aus- 
deutbar“ sei 


Aufstand in Frankreichs KP 


A. GRAF KAGENECK, Paris 

Wenige läge vor Beginn des 25. 
Parteikongresses am 6. Februar ent- 
hüllt sich immer deutlich« 1 eine uner- 
wartet starke Protestbewegung inner- 
halb der Kommunistischen Partei 
Frankreichs gegen den Fübrungs- 
ap parat Bisher haben drei der 95 Lo- 
kalverbände der Partei in jedem der 
Departements den von der Partei- 
führung im September 1984 verab- 
schiedeten „Entschließungsentwurf 1 
zum Parteitag abgelehnt. Dies ist ein 
bisher einmaliger Vorgang in der 
65jährigen Geschichte der Partei In 
zehn weiteren Verbänden wurde der 
Entwurf nach erregter Diskussion 
erst angwwmmp n, nachdem er mit 
Zusatzanträgen versehen worden 
war, die stark vom Papier der Füh- 
rung abweichen Unter den noch ver- 
bleibenden Verbänden, die am Wo- 
chenende über den Entwurf abstim- 
men müssen, vermuten Beobachter 
Miien weiteren „Dissidenten“. 

Die Führung der KFF hat die Ge- 
fahr offenbar erkannt und ist zum 
Gegenangriff übergegangen. Im Par- 
teiorgan „L’Huznanite“ wurde ge- 
stern in einer großkalibrigen Balken- 
überschrift von einer „immensen 
Mehrheit der Kommunisten“ gespro- 
chen, die zum Resolutionsentwurf ja 

Wirtschaft will 
weiter spenden 

DW. Stuttgart 

Die Unte rnehm en in der Bundesre- 
publik Deutschland haben es nach 
den Worten des Vorätzenden des 
Aufsichtsrats der Robert Bosch 
GmbH, Hans Bferkle, für ihre Ver- 
pflichtung gehalten, den Parteien mit 
Spenden „die Erf üllung ihrer staats- 
politischen Aufgaben zu ermöglichen 
oder zu erieichtem“. 

In pingm ARD-Interview wies 
Merkte den Verdacht zurück, die 
Wirtschaft habe im Zusammenhang 
mit einer Spende Wünsche, Erwar- 
tungöl oder Forderungen an den 
Staat, die Regierungen oder die Par- 
teien gestellt Merkte betonte, er gebe 
davon aus, daß die Parteien auch 
künftig Spenden erhalten weiden. 
Diese Einschätzung teilt auch Fried- 
rich Karl Flick. In einem Interview 
des „Stern“ betonte er, die Uni- 
onsparteien und die FDP könnten 
weiterhin mit ihm rechnen. 


is / Gegenoffensive des Apparats 

gesagt hätten. 82 von 85 Depar- 
tementsveibänden hätten das Papier 
mit Zusatzanträgen“ än g^nnmm»n ( 
mir drei hätten es abgetehnt „Damit 
ergibt sich eine große Zustimmung, 

nach außergewöhnlichen langen und 
demokratischöl Diskus sionen , wie 
sie nur die Tradition der KPF kennt, 
zur Antikrisenstrategie, wie sie im 
Resolutionsentwurf festgelegt ist“, 
schließt die Zeitung: 

Gerade diese Strategie aber wird an 
der Baas heftig in Frage gestellt 
Symptomatisch für den Protest, der 
etwa beim Regierungswechsel im 
letzten Sommer mit der Ausbootung 
der Kommunisten aus Kabinett 
einsetzte und sich seitdem immer 
deutlicher artikuliert, mag die Dis- 
kussion im Bezirk Haute- Vienne in 
Mittelftankreich sein. Er steht unter 
dem Vorsitz des früheren Ministers 
für die Beamtenausbildung Marcel 
Rigout, der nach seinem Austritt aus 
dem Kabinett sofort die „doktrinäre 
Unbeweglichkeit der Parteiführung“ 
kritisierte und vorher auf einem Be- 
such in Rom sogar unmißverständ- 
lich die Ablösung des Parteichefs 
Marchall verlangt hatte. Die Partei 
brauche, sagte Rigout damals, „eine 
Kulturrevolution“ . 

Auf eine solche liefen auch die De- 

Belegschaft steht 
hinter Spender 

. rtr, Bochum 

Mit einer öffentlichen. Erklärung 
hat sich die Belegschaft der Textü- 
gruppe Klaus Steilmann Hinter ihren 
Unteraehmenschef gestellt, der sich 
heute vor einem Bochumer Schöffen- 
gericht wegen Steuervergehen in Zu- 
sammenhang mit Parteispenden ver- 
antworten muß. In einer Presseerklä- 
rung der 6735 Beschäftigten der 
Gruppe heißt es, sie empfänden den 
Str afbefehl ai« beleidigend »wfl in 
höchstem Maße ungerecht gegenüber 
unserem Unternehmen“. Die Ankla- 
ge wirft Steilmann in Verbindung mit 
Parteispenden von insgesamt 170 000 
Mark „ Einkommensteuerverkür- 

zung“ von rund 91 000 Mark vor. 

In der Erklärung wird der 55jäh- 
rige Steilmann als sozialer „Wohltä- 
ter“ bezeichnet, der in der Vergan- 
.genheit mehrere Mfltirmgn Marie für 
gemeinnützige Zwecke gespendet ha- 
be 


battm in seinem Verband hinaus. Vor 
altem vier Punkte des Paitätagsent- 
wurfc wurden zuruckgewiesen: seine 
Interpretation des Stimmenverlusts 
der KFF, die Strategie einer „neuen 
Mehrheit der Linke n“, in der nach 
dem Wüten cterKPF-Führung die So- 
zialisten keinen Platz mehr haben, 
der bessptelbafte Charakter des ge- 
sellschaftlichen Modells der soziali- 
stischen Lander und der „demokra- 
tische Sozialismus“, mit anderen 
Worten; die streng hierarchische Be- 
schlußfassung innerhalb der Partei- 
strukturen. AH dies war schon in ei- 
nem vielbeachteten Diskussionsbei- 
trag kritisiert worden, den der frühere 
Parteisprecher Pierre Juquin Anfang 
Januar im zentralen Parteiorgan ver- 
öffentlicht hatte. 

Der Rigout-Verband hat mit über- 
wältigender Mehrheit einen Gegen- 
entwurf verabschiedet, der in den 
vier angezogenen Punkten von dem 
der Führung äbweichL Ähnttehfs er- 
eignete sich auch in den beiden übri- 
gen JhssMenten*-Verbänden Hoch- 
alpen und Südkorsika. Marcel Rigout 
verwahrt sich dagegen, ein jiraktioni- 
stisches“ Papier veröffentlicht zu ha- 
ben; erhöbe nur Zusatantrage einge- 
bracht, damit die Partei sich auf diese 
Weise von Grund auf erneuern körnte. 

Weiterer Terrorist 
in der Klinik 

dpa,HannoveiyCeIle 

In der M edizin ischen Hochschule 
Hamlo vgr (MHH) sind jetzt zwei der 
in fvflte eiaiitzendep »nri am 15. De- 
zember 1984 in den Hungerstreik ge- 
tretenen Häftlinge der Rote Armee 
Fraktion (RAF) in faoHäratKrfwr Be- 
handlung. Nachdem am frühen 
Diensteg morgen Knut Folkerts (33) 

warb Miw iin Schw ächeanfeH auf Ai gin .. 

nen Wunsch in die MHH gebracht 
wurde und m gteieh seinen Hunger- 
streik abbrach, ist in der Nacht zum 
Mittwoch nach Angaben des Spre- 
chers des Justizministeriums ny»»H 
Lutz Täufer (40) nach einem „plötzli- 
chen Verwirrtheitszustand" in die In- 
tensivstation gekommen. 

Bereits kurz nach der Verlegung 
von Folkerts wurden am Die nsteg 
rund um das Klinik 11 ” 1 der Mhh 
starke Sicherirertsvoricehrungen ge- 
troffen. 


Kewenig: Guter Ruf 3::^ 
der Berliner Hochschulen l .| 

WELT-Gesprach mft demCDÜ-Wfesensdraftssenator 


PETER PHILIPPS, Bonn . 

Für den Berliner .Wissenschaft^ 
Senator Wilhelm Kewenig (CDU) ist 
die „Veränderung der Studentenpo- 
pulation insbesondere an der Freien" 
Universität eine de- wichtigsten Fra- 
gen" seiner Politik überhaupt In ei- 
nem'Gespracfa mit der WELT betonte ‘ 
er „Ich bin zwar einerseits der Mei- * 
nung, daß Bedin der richtige Platz ist 
für Leute, die einmal anders sein wol- 
len und auch anders. denken wollen 
als nonnalerwdse. So etwas gehört in 
einen Universitätsbereich hinein 
imd, wir wollen deshalb immer alter- 
nativ denkende auf alten 

Ebenen im städtischen -Bereich ha- 
ben. Aber auf da anderen Seite 
möchte ich gerne zunehmend auch 
eine Stodehtenpopulation haben, die 
sagt, Berlin ist auch deshalb so attrak- 
tiv, weil in meinem Fach, das ich stu- 
dieren wül, besonders interessante 
Lehrer, besonders interessante For- 
scher vorhanden sind.“ 

Trotz einer Abschwächung frühe- 
rer Tendenzen, vor allem deshalb in 
Berlin zu studieren, weil die Jungen 
Leute den Wehrdienst verweigern 
weiten, weü sie auch insgesamt so 
etwas die Brücken abbrechen wollen 
zu ihrer bisherigen Lebensart“, sei in 
diesem Bereich noch viel zu tun. 

Insgesamt aber haben nach Kewe- 
nigs Einschätzung die Berliner Uni- 
versitäten heute einen guten Ruf. Die 
TU habe „immer eine gute Reputa- 
tion gehabt“, auch durch die „sehr 
gute Arbeit des jetzt ausscheidenden 
Präsidenten“ Jürgen Stamick. 

FÜ hat aufgebolt 

Die FU habe „in vielen Feldern auf- 
geholt und es insbesondere geschafft, 
das Augenmerk nicht unbedingt im- 
mer auf die Bereiche zu lenken, die 
von dem Angebot her nicht so beson- 
ders überzeugend smd“,$ondem 
auch auf diejenigen, in denen sie „im- 
mer schon odrä- neuerdings jeden 
Vagleich mit anderen deutschen 
Universitäten aushalten" könne. 

Kewenig geht auch nicht davon 
aus. daß die Konsolidierung gerade 
an der TU unter dem Streit über die 
Präsidentschaftswahl leiden könnte, 
deren dritter und entscheidender 
Wahlgang h eute ansteht; Als „unde- 
mokratisch“ hatten ohnehin nur die- 
jenigen das mit Hilfe von Verwal- 


tungsgerichts-Entsdieidungen 
durchgesetzte Wahlverfahren emp- 
funden, „die mit dem vorherge- 
henden Verfahren deshalb zufrieden - 
- "waren, weil dann Ergebnisse heraus- 
kämet, die ihnen politisch paßten“. 

Im übrigen, sagte der Senator ge- 
genüber der WELT, sei ihm die jet- 
age, unnötig „dramatisierte'' Ausein- 
andersetzung an der TU fast lieber als 
der reibungslose Wahlakt an der FU. 
kurz zuvor, weil für diesen Kompro- 
miß Jn alte Richtungen Preise ge- 
y»Hit werden mußte“. Er sei zwar, 
. gm* hoffnungsvoll“, daß „man steh . 
auf der Ebene der zur Wahl anstehen- 
den Vizepräsidenten“ noch einigt,, 
aber ansonsten „müssen eben mal die . 
Mghrbf gntfichaden" • 

Kein Rektor für alle 

Nicht nur auf Universitäten bezo- 
gen, betonte Kewenig; „Es ist doch 
ganr nor mal, daß nicht nur immer 
alles mit Konsensen verkleistert wird, 
sondern Haß sich in bestimmten Si- 
tuationen auch klare Mehrheiten her- 
steHen, die dann ihre Mehrheiten 
auch deutlich dokumentieren.“ 

Gerade mit dem immer wieder ein- 
geflochtenen Hinweis auf die Ver- 
dienste des bisherigen TU-Prätiden- 
ten Stamick erklärte der Wissen- 
schaftssenator: „Dieses Odium des ^ 
Verlierers, das mit Nichtwiederwahl 
verbunden wird, ist doch geradezu 
untypisch für das, was sich normaler- 
weise abspieh.“ Jeder, der versuche 
ein Präsident oder Rektor für alle an 
einer Universität zu sein, „setzt sich 
auf die Dauer zwischen alle Stühle“. 
Insofern sei der Wahlkampf an der . 
Hochschule mit dem anstehenden 
Wechsel an der Spitze auch „ein Zei- 
chen dafür, daß wir immer weiter in 
die Normalität laufen, nicht etwa, daß 
die alten schlechten Zeiten zurück- 
kommen“. 

Im übrigen ärgere es auch ihn 
selbst, daß durch die „mit den verant- 
wortlichen Politikern unseres Koaliti- 
onspartners in denietzten vier Jahren #•- 
zu häufig zu schließenden Kompro- V 
misse auch das Büd der von mir zu 
verantwortenden Politik so etwas 
unscharf erschien“. Auch er würde 
„gerne meine Handschrift kräftig 
deutlich machen und deshalb mit ei- 
nem Koalitionspartner regieren, der 
bereit ist, kräftig zu schreiben“. 




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Dom^tafe 31. Januar 1985 
Nr.2& - . 



WIRTSCHAFT 


7 7S'Tr*i 


.;|S r _B\aidesbffliranister Schnei- 
Ä -hätte, es besser ten müssen: 
Rieder hat e^ 'te/Banwirtschaft 
Slfe veraschen; • und prompt 
mußte er Ätäxr^steres Mal von 
pjo^zminister Stoltenberg kom- 


seret: lasMu.*«« r**r — « — T“ , 

Säch Über/Sebnettes Spekula- 

I3»khienä d» Deubau, daß das 


Karnwaw. ,»* * =y»«r*£ 'T. ” — 

Neüregefcmg ßr, *sdbstgHujtEtes 
Wohneigentnm «&;Jahr früher in 
Raft sehen könnte- Und sagte 
nein. 

Natürlich käüaä ie Bauwirtschaft 
ein.Vrczieheö 1 dieser Neureglung 
aiif £986 gebrauchen; schließlich 
hat Sie einen massiven Rückgang 
. im Wohnungsbau zu verkraften. 
Und. natürlich ist es schön, wenn 


ein Bauminister für eine n notlei- 
denden Wutechaftszweig Verständ- 
nis hat Doch er kann nicht Mittel 
verteilen, über die er nicht verfugt 

Gestern mußte Schneider den 
Ruckzug antreten, und er tat dies 
mit dein artigen, wenngleich völlig 
belanglosen Spruch, daß er „alles 
unterstützen wird, was der Bauwirt- 
schaft hilft*. Gesteht er damit nicht 
öffentlich ein, daß er eigentlich 
überhaupt nichts ausxichten kann ? 

Was soll denn die Branche davon 
halten? Rein in die Kartoffeln und 
raus aus den Kartoffeln - damit ist 
dieggin Wirtschaftszweig ein 
schlechter Dienst erwiesen. Durch 
sein voreiliges Entgegenkommen 
hat Schneider sich jedoch selbst 
keinen Gefallen getan; Die Bauwirt- 
sehaft wird ihm nun gar nichts 
mehr glauben und sich in Zukunft 
gleich an den Finanzminister wen- 
den. Auf dessen Absagen kann sie 
sch jedenfalls verlassen. 


JAHRES WIRTSCHAFTSBERICHT / Bangemann warnt vor Leitzms-Erhöhung | CHEMIEINDUSTRIE 


Bonn kündigt weitere Steuerreform 
für nächste Legislaturperiode an 


Verfehlte Preispolitik 

Von HANS- JÜRGEN MAHNKE 






D Europäischen Gemeinschaft 
bringt - vor allem die deutschen 
AgrapÄtiker in Verlegenheit; Sie 
haben Erwartungen geweckt, die so 
nicht erfüllt werden können. Die Fra- 
ge sfel$ sich immer deutlicher, ob die 
Preisp&ik als Mittel der Einkom- 
mecsskfoerung nicht längst - ihre 
Greszöf erreicht hat 
KoäÄnert wurde das' gegenwär- 
tige System, als die EG noch Impor- 
teur ho f ast aßen Agrarprodukten 
war. Damals, erschien es möglich, 
über Jungende.' Garantiepreise die 
landwirtschaftliche Produktion anzu- 
regen-^durch- sowohl über höhere 
Preise ais auch über wachsende Men- 
gen - konnten die Einkommen der 
Landwiäe gesteigert warten. Jetzt 
produzaöt die EG bei allen relevan- 
ten Produkten mehr, als ihre Bürger 
verte^iien kpnnen: Die Verwaltung 
der -Überschüsse bringt die EG dem 
finanzfelen Kollaps ' nahe. Hinzu 
komn^daß von jeder Mark, die in 
diesöB*Syvtem. zusätzlich ausgege- 
ben w^j aDenfalfa ein Drittel bei den 
Ländi^en ankommL 
Um'^s diesem Dilemma heraus- 
zukonätesi, gäbe es die Möglichkeit, 
allein db' Wettbewerb entscheiden 
zu lassäfL Betriebe, die kostengünsti- 
ger pro&äeren, würden andere ver- 
dräng^ ^ n^^so für ihr Wachstum 
g d ^^;aus, weil 


j‘ Bmlgkriii besteht 
. aber^ y^ ^^fes Mengenwachstum 
zu kann, wie bei der 

Milcbd^pgh-^n Quotensystem ge- 

wird ^R ^aiig^ische Weg für an- 
dere r .M|| |ite l und in diesem Jahr 
geht«^ Sw ^ifiem am Getreide, abge- 
die Einflußnah- 

T\^weue EG-Agrarkomraissar 
■LJwp Andpessen hat deutlich 
gemagapdaß -für eine Preispolitik, 
die IJCarktverhätnissen - 

Überschüssen -und an 
der Rjffiri age der Gemeinschaft ori- 
enÜL jgw paß, die Grenzen eng gezo- 
gen j^ bn Kern eineNullrunde 
abo^pms’ mit Abweichungen hier 
uno^äpi oben und unten, garniert 
mitj ^m khen Elementen wie Än- 
denj^PÄr Zahlungsziele, wobei je- 
der immer starirer^ 
ktftiÄ^Sbh ^schätzbarM- Folgen mit 
Der Protest der Land- 


wirte formiert sich schon. Sind sie 
damit eigentlich gut beraten? Wer 
den V erdrängungswettbe werb nicht 
will, muß der nicht auch anerkennen, 
daß die Hilfen über den Preis bei 
umsatzschwachen Betrieben kaum 
greifen und sie in höhere Mengen 
nicht mehr ausweichen können? 
Kann diesen Betrieben mit anderen 
Mitteln nicht besser geholfen werden, 
wenn die bäuerliche Struktur erhal- 
ten bleiben soll? 

Die Bundesreperung hat im ver- 
gangenen Jahr nicht nur die Mittel 
für die Sozialversicherungen der 
Landwirte kräftig aufgestockt, was 
die Ausgaben der Betriebe senkt, sie 
bat auch den Kreis der benachteilig- 
ten Gebiete weiter gezogen, in denen 
Ausgleichsbeträge gezahlt werden 
können. In diesem Jahr sollen die 
Beträge weiter erhöht werden. Nicht 
nur viele Experten, sondern auch von 
der FDP wird die Abkehr von der 
aktiven Preispolitik hin zur aktiven 
Einkommenspolitik favorisiert Auch 
in der EG mehren sich die Anhänger 
der Vorstellung, kleineren Betrieben 
könne besser über sozialpolitische 
Maßnahmen geholfe n werden. 

I n anderen Ländern stoßen die 
deutschen Maßnahmen, wobei die 
kräftige Erhöhung der Vorsteuerpau- 
schale im Vordergrund steht, auf Kri- 
tik, weil sie einen Alleingang bedeu- 
ten. Es wird die Gefahr der Renatio- 
r-w&sengxig dee-gemeinsitmeivAgrar- 
politik beschworen. Da ist sicher et- 
was dran. Nur: Eine solche Politik 
ließe sich über die EG durchsetzen. 

Der Ein wand, das Emkomznensnir 
veau, an dem sich die Maßnahmen 
orientieren müßten, sei in Griechen- , 
land ein anderes als beispielsweise in ; 
Holland, zieht nur zum Teil. Die EG- ; 
Höfe könnte auch - wie in anderen 
Bereichen - als prozentuale Beteili- 
gung an Programmen konzipiert wer- 
den. Damit könnte den Landwirten 
auch die Furcht genommen werden, 
daß solche Beihilfen wieder gekürzt 
werden, wenn es die nationale Fi- 
nanzpolitik erforderlich machen wür- 
de. Jedenfalls würden solche direk- 
ten Hilfen den Landwirten in voller 
Höhe zugute kommen. Für Steuer- 
zahler und Verbraucher insgesamt 
wären sie auch billiger. 

Aber die Zeit scheint leider noch 
nicht reif -Der Eiwartungsdruck ist 
noch zu hoch, obwohl immer wieder 
betont wird, die Überproduktion sol- 
le nicht mehr belohnt werden. 


als geplant 
i zu hoch 


_ HANSJ. MAHNKE, Bonn 

Buraeswirtschaftsminister Martin Bangemaiin hat sich vor der heuti- 
gen Sitzung des Zentralbankrates gegen eine Änderung der Leitzinsen 
ausgesprochen. Bei der Vorlage des Jahreswiitsdvaftaberichts der Bun- 
desregierung, der für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von real „rund 
2,5 Prozent oder mehr“ voraussagt, betonte er, dafür bestehe kei n e Not- 
wendigkeit Gleichzeitig kündigte er weitere steuerliche Entlastungen für 
die nächste Legislaturperiode an. 

Bangemann, der sich über die wei- Steuer anzustreben sowie in diesem 
tere Entwicklung ausgesprochen op- Zusammenhang die Untemehmens- 
timi stisch gab, meinte, der gegen war- besteuerung neu aufzugreifen. 
tige Dollar-Kurs sei nicht überbewer- Der k or^ nnirtn rpiip Aufschwung in 

tet, da ihn der Markt hergebe. Bisher der Bundesrepublik wird sich nach 
sei der E inf luß auf die Inflationsrate Ansicht Bangemanns in dem kom- 
gering gewesen. Dies kön n e sich an- inenden zwölf Monaten gegenüber 
dem, wenn der Spielraum für Preis- 1984 noch ein wenig beschleunigen 
Überw älz u ngen größer werte. und sich auf den Arbeitsmarkt aus- 

Der Jahreswirtschaftdaericht, so wirken. Folgende Entwicklung hält 
Ban g emann , sei geprägt durch den die Bundesregierung für 1985 für 
festen Willen der R i inriftBT Pgi pru ng , rahrsehpfrilinh; 
allen Widerständen zum Trotz den • Das Wirtschaftswachstum dauert 
Weg der marktwirtschaftlichen Er- im Jahresverkauf an. Das Bruttosozi- 
neuerung konsequent weiterzugehen, alprodukt überschreitet im Jahres- 
Die bisherigen Erfolge seien dadurch durchschnitf das Niveau von 1984 
entsc h eidend beeinflußt worden. real um rund 2,5 Prozent oder mehr. 

In der Steuerpolitik liege der • Die Beschäftigung steigt. Die Ar- 
Schwerpunkt bei der zweistufigen bertslosenzahl sinkt im Jahresdurch- 
Tarifreform 1986 und 1988. Darüber schnitt auf eine Quote von unter neun 

hinaus kündigt die Bundesregierung Prozent de* unselbständigen Er- 
im Jahreswirtschaftsbericht an, bei werbspersonen oder unter -acht Pro- 
cter anhaltenden Gesundung der zent aller Erwerbspersonen. Sie 

Staatsfinanzen in der kommenden bleibt damit erstmals hinter dem Vor- 

Legislaturperiode weitere Entlasten- jahresniveau zurück. Nach Angaben 
gen bei der Lohn- und Einkommen- Bangemanns bedeutet dies einen 


AUF EIN WORT 


ZENTRALBANKRAT I OPEC 



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59 Der Ölmarkt hat sich 
völlig auf den Kopf ge- 
stellt Da hilft kein La- 
mentieren. Jetzt muß 
• gehandelt werden. 

Dr. Hellmuth Buddenberg, Vorsitzen- 
der des Vorlandes der Deutsche BP 
AG. Hamburg. FOTO: JUPP Dorchlngsr 


Doch höherer 
Lombard 

CLAUSDERTINGER, Frankfurt 

Auf der heutigen Sitzung des Zen- 
tralbankrates steht «ne Erhöhung 
des Lombardsatzes von derzeit 5,5 
Prozent zur Diskussion, die mit der 
Abächt begründet werden dürfte, 
das hj s )w i gp Konzept einer flexiblen 
Geldmarktsteuerung fortzuführen. 
Den Befürwortern dieser Strategie 
geht es darum zu verhindern, daß der 
Lombardkredit der eigentlich nur 

der Tiiqu iditä tegpitep nfiTiaTirteTiiTig 

dienen soll, zu einer Dauerrefinanzie- 
rungsquelle der Banken wird, an de- 
ren Preis sich die Geldmarktzinsen 
orientieren. 

Die Bundesbank will Liquidität - 
in den nächsten Monaten fehlen dem 
Kreditgewerbe an die 18 ttrd. DM - 
lieber über Wertpapierpensionsge- 
schäfte (ebenso wie der Lombardkre- 
dit eine Wertpapierbeleihung) zu Zin- 
sen zur Verfügung stellen, die unter 
dem Lombardsatz liegen und die ge- 
räuschloser und ohne die Signal Wir- 
kung einer Veränderung des Lom- 
bardsatzes variiert werden können. 

Das war der Bundesbank bis Ende 
1984 zeitweilig gelungen. Doch wegen 
des Dollarkursanstiegs glaubt ein Teil 
der Zenlzalbankratsmitglieder, 
Wertpapierpensionsgeschäfte nicht 
mehr zu so niedrigen Zinsen wie da- 
mals anbieten zu dürfen. Da befürch- 
tet wird, solche Liquiditatsangebote 
würden zu einem über dem Lombard- 
satz liegenden Zins nicht akzeptiert 
wird nun für eine Erhöhung des Lom- 
bardsatzes plädiert Im Zentralbank- 
rat sind aber die Meinungen geteilt 
ob der Zeitpunkt für eine Lombard- 
satzverteuerung jetzt richtig ist weil 
sie als allgemeines Zinssteigerungs- 
signal aufgefeßt werden kann. 


Einigung auf 
Olpreissenkung 

zü/AP,Genf 

Die Mehrheit der in der Organisati- 
on erdölexportierender Staaten 
(Opec) zusammengeschlossenen Län- 
der hat sich gestern auf eine Senkung 
des Ölpreises geeinigt Dies teilte der 
saudiarabische ölminister Achmed 
SakielYamani am Schluß einer drei- 
tägigen Sonderkonferenz mit Nach 
Yamanis Angaben bleibt der Preis 
pro Barrel (159 Liter), der billigsten 
Sorte, schweres Golf-Öl, unverändert 
bei 26,50 Dollar. Der Barrel-Preis für 
das teuere afrikanische Leichtöl wer- 
de 2,40 Dollar darüber festgesetzt 
Dieser Preis wird also von 30J50 Dol- 
lar auf 28,90 Dollar herabgesetzt Ara- 
bien Light kostet in Zukunft 28 Dol- 
lar pro Barrel 

Der Ölminister der ^ Vereinigten ara- 
bischen Emirate, Mana Said Oteiba, 
■erklärte, Libyen, Algerien und Gabun 
seien der Abmachung nicht beigetre- 
ten. Unklar ist ob Iran der Mehrheit 
angehörte. Dessen ungeachtet vertrat 
Oteiba die Auf&ssuztg, daß die Preis- 
entscheidung in die Tat umgesetzt 
und zur Stärkung des Olmarktes bei- 
tragen werde. Der Ölminister gab dar- 
über hinaus bekannt daß Nigeria den 
Ölpreis wieder um 65 Cent pro Barrel 
auf 28,65 Dollar anheben werde. Erst 
im Oktober letzten Jahres hatte Nige- 
ria den Ölpreis um zwei Dollar je 
Barrel g e senkt 

Die Opec ist offenbar von dem al- 
ten System abgewichen, weil sie sich 
nicht durchringen konnte, den Richt- 
preis offiziell zu senken. Allerdings: 
Mit der neuen Preisskala bleibt 
Opec-Öl immer noch zwischen ein 
und zwei Dollar teurer als das Öl, was 
an den freien Spotmärkten verkauft 
wird. Die Gesamtfördermenge bleibt 
bei 16 Millionen Faß pro Tag. 


AIRBUS INDUSTRIE /Bemard LathiSre und Roger Beteilig scheiden aus 

Neue Spitze französisch-deutsch 


. X . . . -•£. 

. {■ ■■.■ ■ ■ otBeriin . 

Das Wachstum des produzierten 
„ DDR“ Jfatin nateinknm rrn»n s hat mH 
5J5 Proifent 198*. das Plansoll über- 
troffen. ,^edoch,wupdedas Ziel, spar- 
samer Mit der Energie umzugehen, 
nicht erreicht Das schreibt das 
Deutsche Instärt^ fik Wiitschafts- 
forscKung (jDIW), jüngsten 

Wocheaböicht. Ira Gegenteü: Dar 
E^gkwerbxauch iA< fest gfefchmä- 

߻g mlljtWi. ffarhistiun , inn der IBS 

fünf Prozent angestietes: Das stellt 
die „DDR“ 

in der Zukunft • . ' : 

Doch werde die’^BMR* ^tch in 
diesem Jahr ihren au^ä/tessehep^ 
fung tä «t heimischen I^nöoff^und 
Energiequellen kon2Entrietten Kurs 
> fortsetzen und wiederum ^ei Außen- 
handdr der 1984 um acht Projgent an- 
genommen hat, an die Sprape der 
Wachstumsskala stefleo. AllMfimgs 


stehen bei den Investitionen real 
nicht mehr so viele Mittel zur Verfü- 
gung. Nach Meinung des DIW bedeu- 
ten die vorgesehenen Investitionen 
vdn 56 MrcL DM wohl einen Rück- 
gang um rund fünf Prozent 
Problematisch sei auch, daß sich 
die Investitionstätigkeit immer stär- 
ker auf die Grundstoff- und Produk- 
tionsmittelindustrie richtet Damit 
baue die JDDR“ neue Umweltbela- 
stungen auf für die keine Mittel be- 
reitgestellt werden. 

• - Nach einer Konsolidierung im Au- 
ßenhandel komme jetzt der Versor- 
gung der Bevölkerung wieder mehr 
Priorität zu, was aber zu Lasten der 1 
Investitionen gehe. Im Westhandel 
hat die JDDR“ 1984 einen Überschuß i 
von 6,4 (8,0) Mixt Valutamark erzielt 
(ohne mzierdeutechen Han del). Pro- 
bleme mit der Auslandsverschuldung 
sollen nkht mehr bestehen 


JOACHIM SCHAUFUSS, Paris 

Verkehrsflugzeuge zu verkaufen, 
ist heute schwieriger als sie zu bauen. 
Diese Regel gilt auch für den Airbus. 
Daß das Flugzeug so stark von den 
internationalen Luftverkehrsgesell- 
schaften geordert wurde, hat das eu- 
ropäische Flugzeugbaukonsortium 
Airbus-Industrie zu einem, guten Teil 
dem ungewöhnlichen Verkaufstalent 
seines Generaldirektors Bemard La- 
thiäre zu verdanken. 

Nun aber soll der joviale 56jahrige 
nach Auslaufen seines zweiten Fünf- 
jahresmandats Ende Februarab tre- 
ten. Das verkündete, wie die WELT in 
ihrer gestrigen Ausgabe berichtete, in 
Paris der bayerische Ministerpräsi- 
dent Franz Josef Strauß in seiner Ei- 
genschaft als Auf&chlsratsvorsitzen- 
der des Airbus-Konsortiums nachei- 
ner Unterredung mit dem französi- 
eren Premierminister Laurent Fa- 
bius. Wie zu hören ist, geht der Wach- 


wechsel auf einen Wunsch der Regie- 
rung in Paris zurück. 

Schon Mitte letzten Jahres hatte sie 
eine Ablösung Lathifcres erwogen. 
Aber der damals von ihr als Nachfol- 
ger genannte Air France-Präsident 
Pierre Giraudet schien der deutschen 
Seite wegen seiner technokratischen 
Vergangenheit nicht ganz zu gefallen. 

Auch Lathiäre ist von Hause aus als 
ehemaliger Generalinspekteur der Fi- 
nanzen als „Technokrat“ anzuspre- 
chen. Jedoch hat er in seinen zehn 
Airbus-Jahren beachtliche unterneh- 
merische Leistungen vollbracht Sei- 
ne Verdienste um den Airbus werden 
von niemanden in Frage gestellt 

Lathferes Nachfolger heißt wahr- 
scheinlich Jean Pierson. Der erst 
45jährige ist seit einem Jahr Direktor 
der Flugzeugabteüung der staatli- 
chen französischen Aerospatiale, 
nachdem er zuvor deren Toulouser 
Wok, dem wichtigsten Zubringer für 
den auf dem gleichen Terrain mon- 


tierten Airbus, geleitet batte. Damit 
vereinigt Pierson industrielle Kennt- 
nisse mit kommerziellen Erfahrun- 
gen. 

Seiner langjährigen Freundschaft 
mit dem als Airbus-Vize yorge- 
schlagenen MBB-Mann Johannes 
Scheffler dürfte sich außerdem für 
die weitere vertrauensvolle Zusam- 
menarbeit zwischen den beiden wich- 
tigsten Airbus-Partnern günstig aus- 
wirken. Schefflers Vorgänger Roger 
Bete Ule hat das Pensionsalter er- 
reicht und scheidet auf eigenen 
Wunsch bei Airbus-Industrie aus. 

Daß Frankreich nicht mehr die bei- 
den ersten Posten der Airbus-Indu- 
strie stellt, wäre als Normalisierung 
anyn sehen. Am Kapital der Gesell- 
schaft sind Aerospatiale und die 
deutsche Airbus (sprich MBB) glei- 
chermaßen mit 37,9 Prozent beteiligt 
Den Rest des Kapitals halten British 
Aerospace mit 20 und die spanische 
Casa mit 4,2 Prozent 


Die Branche plant für 1985 
wieder Neueinstellungen 


Rückgang der Zahl der Arbeitslosen 
im Jahresdurchschnitt um 60 000 und 
im Jahresverlauf um 100 000. 

• Der Anstieg der Verbraucherpreise 
kann im Jahresdurchschnitt auf rund 
zwei Prozent begrenzt werden, was 
zum letzten Mal 1969 erreicht wurde. 

• Die Überschüsse im Außenhandel 
nehmen weiter leicht zu. 

Waren es 1984 vor allem die Aus- 
fuhren, die das gesamtwirtschaftliche 
Produktionswachstum stimulierten, 
so dürften die konjunkturellen Auf- 
triebskräfte in diesem Jahr auch von 
den U ntemehmensinve stitionen aas- 
gehen. „Die Bedingungen für eine 
Expansion der Unternehmensinvesti- 
tionen waren lange nicht mehr so 
günstig wie zur Zeit: Nachlassender 
Kostendruck, vor allem von Seiten 
der Lohnstückkosten, eibebüch ver- 
besserte Ertrage und anhaltend posi- 
tive Ertragserwartungen haben im 
Zusammenwirken mit nachgebenden 
Zinsen die absolute und relative Ren- 
tabilität von Ranhanlagpjn wqtit innpn 
erheblich gesteigert“, so der Bericht 
Überdies werde mit Kapazitätserwei- 
terungen gerechnet 

Der nominale Anstieg der Anlage- 
investitionen, einschließlich des 
Wohnungsbaus und die des Staates, 
wird auf fünf bis sechs Prozent nach 
3,2 Prozent im Vorjahr veranschlagt 


JOACHIM WEBER, Frankfurt 

Nach zwei Jahren mit hohen Zu- 
wachsraten hat sich die deutsche 
Chemie für 1985 auf eine „Stabilisie- 
rung auf hohem Niveau“ eingestellt, 
so Heinz-Gerhard Franck, Präsident 
des Verbands der Chemischen Indu- 
strie (VCI). Dennoch soll es zu einer 
weiteren Erhöhung der Beschäftig- 
tenzahlen kommen. Hier machte die 
Chemie schon 1984 erstmals wieder 
deutliche Fortschritte: Nach 10 000 
Neueinstellungen kam sie wieder auf 
550 000 Mitarbeiter, wobei besonders 
auf die Bereitstellung neuer Ausbil- 
dungsplätze (plus sieben Prozent) ge- 
achtet wurde. 

Angesichts einer Exportquote, die 
1984 erstmals die 50-Prozent-Marke 
überschritten hat (Franck: „Damit 
hängt praktisch jeder zweite Arbeits- 
platz vom Auslandsgeschäft ab.“), ist 
die erfreuliche Entwicklung aber 
nicht frei von Risiken. Die Chemie 
sieht sie im Nachlassen der Konjunk- 
turbelebung in den USA, in nachhal- 
tigen Wechselkursänderungen sowie 
in den Zahlungsbilanzdefiziten und 
der Verschuldung wichtiger Abneh- 
merländer. Nennenswerte zusätz- 
liche Impulse aus dem Inland seien 
dagegen trotz des absehbaren ge- 
samtwirtschaftlichen Wachstums 
nicht zu erwarten, zumal der Zyklus 
der Lageraufstockung seit Mitte ver- 
gangenen Jahres abgeschlossen 
scheint 

Die Branche dürfte 1984 ihren Um- 
satz nach ersten Schätzungen insge- 
samt um elf Prozent auf 141 (127) 


Milliarden DM ausgeweitet haben. 
Darin sind die Umsätze ausländi- 
scher Produktionstöchter noch nicht 
enthalten, die 1984 auf 57 (52) Milliar- 
den DM (plus zehn Prozent) geschätzt 
werden. 

Das lebhaftere Geschäft blieb nicht 
ohne Wirkung auf die Ertragslage. 
Dazu trug wesentlich die verbesserte 
Kapazitätsauslastung bei, die im 
Grundstoffbereich (nur dort in den 
Massenproduktionen, ist sie meßbar) 
85 (80) Prozent im Jahresmittel und 
fest 90 Prozent gegen Jahresende er- 
reichte. Aber auch die Maßnahmen 
zur Rationalisierung und zur Um- 
strukturierung der Betriebe, hin zu 
Produkten mit höherer Wertschöp- 
fung, schlugen sich in höheren Ge- 
winnen nieder. 

Die Netto-Umsatzrendite der Che- 
mieuntemehmen, die schon 1983 
über die Zwei- Prozent-Marke geklet- 
tert war, sei spürbar weiter gestiegen, 
ohne allerdings in die Nähe der 3,4 
Prozent des Spitzeqjahres 1973 ge- 
langt zu sein. In absoluten Ertrags- 
Zahlen allerdings sei 1984 als ein 
neues Spitzenjahr anzusehen, wenn 
es auch Teilbereiche gebe, die in den 
roten Zahlen geblieben sind. 

Ihre Zuversicht bekundet die Bran- 
che auch wieder mit Investitionsplä- 
nen, die für 1985 ein Gesamtvolumen 
von 7,3 (7) Milliarden DM vorsehen. 
Schon im vergangenen Jahr hatten 
die Erweiterungsvorhaben daran wie- 
der einen größeren Anteil als die Ra- 
tionalisierung oder Ersatzinvestitio- 
nen gehabt. 


WIRTSCHAFTS $ JOURNAL 


Wieder höhere Rendite 
für Bnndesobligntionen 

Bonn (AP) - Einen Tag vor der 
Sitzung des Zentralbankrats, der 
möglicherweise den Leitzins erhöht, 
hat der Bund gestern die Rendite der 
Bundesobligationen erstmals wieder 
auf über sieben Prozent erhöht Ab 
heute wird der Ausgabekurs der 
6,75prozentigen Bundesobligationen, 
Serie 52, von 99,20 auf 98,80 herabge- 
setzt, so daß die Rendite von 6,94 auf 
7,04 Prozent steigt Die neue Bundes- 
anleihe, die derzeit zur Zeichnung 
aufliegt hat bei zehnjähriger Laufreit 
eine Rendite von 7,21 Prozent ~ 

Planungen abstimmen 

Bonn (hg) - Alle Bundesministe- 
rien werden künftig ihre Planungen 
und Maßnahmen, soweit sie Bedeu- 
tung für die Raumordnung haben, 
mit dem Bundesminister für Raum- 
ordnung, Bauwesen und Städtebau 
abstimmen. Diesen Beschluß hat das 
Kabinett gestern gefaßt Wie Bundes- 
baummister Oscar Schneider dazu 
erklärte, soll damit eine bessere Koor- 
dinierung der Raumordnung mit der 
Umweh- und Strukturpolitik sicher- ; 
gestellt werden. Raumordnung sei ei- ’ 
ne Aufgabe, bei der alle politischen 
Ebenen u nd Tn. qfamzen Zusammen- 
wirken müßten. 

Signal für steigende Zinsen 

Frankfurt (cd.) - Die Bank für Ge- 
meinwirtschaft (BfG) würde bei einer 
Erhöhung des Lombardsatzes, die 
Vorstandssprecher Thomas Weg- 
scheider für nicht richtig halt versu- 
chen, die Kreditzinsen (z. B. für neue 
Ratenkredite, Dispositionskredite 
und Baufinanaerangen) heraufruset- 
zen, soweit es die Wettbewerbslage 
zuläßt Weil eine Lombardsatzerhö- 
hung den in -Erwartung einer solchen 
Maßnahme bereits vorweggenom- 
menen Zinsanstieg zementiere, sieht 
Wegscheider auch eine steigende 
Tendenz bei den Einlagenzinsen. 

Neuer Rekord 

Flensburg (rtr) - Der Handel mit 
Gebrauchtwagen in der Bunderepu- 
blik hat nach der Statistik des Kraft- 
fahrt-Bundesamtes im vorigen Jahr 
einen neuen Rekord erreicht 1984 
wurden 6 235 981 Kraftfahrzeuge auf 
neue Halter umgeschrieben; das wa- 
ren 112 654 oder 1,8 Prozent mehr als 
1983. Allein die Besitzumschreibun- 
gen bei gebrauchten Personenwagen 
stiegen um 71 321 oder 1,3 Prozent 
.auf 5 595 829, wie das Bundesamt am 
Mittwoch bekanntgab. 

Gate Exportaassichten 

London (fti) - Die britischen Unter- 
nehmen beurteilen ihre Exportaus- 
sichten so günstig wie seit sieben Jah- 
ren nicht mehr. Dieser Optimismus, 
der aus der jüngsten Umfrage des 


Industrieverbandes CBI hervorgeht, 
läßt sich zum großen Teü mit der 
verbesserten Wettbewerbsposition 
aufgrund der Pfundschwäche erklä- 
ren, Außerdem wird erwartet, daß das 
Investitionsvolumen in der verarbei- 
tenden Industrie in den ersten drei 
Monaten dieses Jahres um zehn Pro- 
zent über dem in der gleichen Vorjah- 
reszeit liegen wird. Die ausgeprägte 
Zuversicht geht allerdings von der 
Erwartung aus, daß sich das rasch 
gestiegene Zinsniveau bald wieder 
verringern wird. 

Umsatz stagnierte 

Köln (dpa/VWD) - Der Umsatz der 
Fachgeschäfte des deutschen Einzel- 
handels hat sich 1984 gegenüber dem 
Vorjahr nicht verändert Real ergab 
sich gegenüber 1983 ein Rückgang 
von zwei Nach einer Übersicht der 
Hauptgemeinschaft des deutschen 
Einzelhandels (HDE). Köln, ergaben 
sich die größten Minuszahlen in den 
Musikfechgeschaften (fünf Prozent) 
und im Tapeten-, Bodenbelag- und 
Farbenhandel (vier). Der Handel mit 
Radios und Fernsehern sowie 
Schmuck brachte um drei Prozent 
geringere Ergebnisse als 1983. Beson- 
ders gut lief das Geschäft im büro- 
wirtschaftlichen Fachhandel (plus 
vier) sowie in Reformhäusern, bei Le- 
derwaren und im Sortimentsbuch- 
handel mit jeweils plus drei Prozent 
Der Umsatz im Textileinzelhandel 
stagnierte. 

Zigarillos gefragt 

Wiesbaden (dpa/VWD) - Die Rau- 
cher in der Bundesrepublik haben im 
vergangenen Jahr weniger Zigaretten 
aber mehr Zigarillos verqualmt Wie 
das Statistische Bundesamt mitteilte, 
sind 1984 insgesamt Tabakwaren für 
24,3 Mxd. DM versteuert worden. Das 
waren 416 MUL DM oder 1,7 Prozent 
weniger als 1983. Die Abnahme ist vor 
allem auf den um 287 MilL DM (minus 
13 Prozent) geringeren Kleinver- 
kaufswert bei Zigaretten zurückzu- 
führen, der sich auf 22 Mrd. DM belief 
und damit 90 Prozent aller Tabakwa- 
ren ausmachte. 

Mehr Öl importiert 

Frankfurt (dpa/VWD) - Die Bun- 
desrepublik hat 1984 ihre Rohöl- 
importe leicht erhöht und dafür deut- 
lich mehr bezahlen müssen als 1983. 
Die Rohölrechnung verteuerte sich 
nach Mitteilung des Bundesamtes für 
gewerbliche Wirtschaft, Eschborn, 
um fast 3,8 Mrd. DM auf 41,5 Mrd. 
DM. Auf die Tonne Rohöl umgerech- 
net erhöhte sich der Preis im Jahres- 
durchschnitt um 7,5 Prozent auf 
622,44 DM. Insgesamt wurden mit 
66,7 MilL Tonnen Rohöl 23 Prozent 
mehr eingeführt. Fast 31 Prozent der 
Importe stammten aus britischen, 
norwegischen und dänischen Nord- 
see-Ölquellen. 



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12 


WELT DER m WIRTSCHAFT 






DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31, Januar 1985 



KABELMETAL / Großes Plus im Auslandsgeschäft 

Flaute am Bau macht Sorgen 


D. SCHMIDT, Osnabrück 

Die Kabel- und Metallwerke Gute- 
hoSnungshütte AG (Kabelmetal), Os- 
nabrück, rechnet für das Geschäfts- 
jahr 1984/85 (30. 6.) zwar wieder mit 
einem ^usschüttungsShigen Ergeb- 
nis“; konkretere Prognosen aber sind 
nach den Worten von Vorstandschef 
Jörg Stegmann derzeit nicht möglich. 
Auf der Hauptversammlung verwies 
Stegmann auf die unterschiedliche 
Entwicklung wichtiger Abnehmer- 
branchen. Während das Geschäft mit 
Industziekunden zufriedenstellend 
verlaufe, bringe der drastische Ein- 
bruch in der Bauwirtschaft erheb- 
' liehe Probleme. Es sei nicht auszu- 

- schließen, daß im Bereich der Preß-, 
Zieh- und Walzfabrikate Ende Fe- 
bruar Kurzarbeit eingeführt werden 
müsse. 

In der ersten Hälfte des laufenden 
Geschäftsjahres lagen die Auftrags- 
eingänge mit 331 Mill. DM auf dem 
' Niveau des Vorjahres. Einem Auf- 

■ tragsrückgang aus dem Tnianri um 4,6 
' Prozent stand die Zunahme der Aus- 

■ landsaufträge von 9,6 Prozent gegen- 
' über. Der Auftragsbestand erreichte 

- Ende 1984 93 (81) Mill DM. Der Um- 


satz nahm im Berichtszeitraum ge- 
ringfügig auf 338 (335) MflL DM zu. 
Ebenso wie bei den Auftragseingän- 
gen wurden die Einhnfien im Tnlanri 
(3,5 Prozent) durch die Steigerung 
des Exports um 10,3 Prozent über- 
kompensierL 

Die Besserung bei der Berliner 
Tochter Kabelmetal Messing GmbH 
hält nach den Worten Stegmanns an. 
In den ersten sechs Monaten lagen 
die Auftragseingänge um 8,5 Prozent, 
der Umsatz um 13^ Prozent überden 
Daten der gleichen Voijahreszelt 
Nachdem 1983/84 noch ein Verlust 
ausgewiesen werden mußte, sei das 
Ergebnis nunmehr ausgeglichen. 

Günstiger sei zugleich die Entwick- 
lung bei der Schaltbau GmbH in 
München, die bei einem um sieben 
Prozent erhöhten Umsatz ein positi- 
ves Ergebnis erwirtschaftete. Dage- 
gen führten Anlaufkosten bei der 
Neumeyer Fließpressen GmbH, 
Nürnberg, zu einem negativen Halb- 
jahre sergebnis. Die Hauptversamm- 
lung stimmte den Vorschlägen der 
Verwaltung, darunter der auf fünf 
( 2 , 50 ) DM erhöhten Dividende, zu. 


TOURISTIK / NUR und ITS wollen Zusammenarbeiten - Antrag an das Karteilamt 


Ein neuer Gigant am Reisemarkt 


HANNA GIESKES, Bonn 

In der Touristik-Branche steht eine 
Großfusion bevor Die beiden Reise- 
veranstalter NUR Touristik GmbH, 
Frankfurt, und ITS International 
Tourist Services Länderreisedienste 
GmbH, Köln, wollen künftig zusam- 
mmenarbeiten. ITS teilte gestern in 
Köln mit, daß ein entsprechender An- 
trag beim Bundeskartellamt in Berlin 
in Kürze gestellt werde. Die Begrün- 
dung ist karg: Beide Partner brauch- 
ten dies, um im Wettbewerb bestehen 
zu können. 

NUR-Reisen, nach TUT Touristik 
Union International Nummer zwei 
am deutschen Reisemarkt, war 1976 
mit der Übernahme des sazüerungs- 
reifen Versenders Neckermann durch 
Karstadt an den Fayner Wa renhaus - 
konzem gekommen. Bei der Fusion 
war NUR ein profitables Unteneh- 
men, doch inzwischen soll Karstadt, 
wie Branchenkenner vermuten, an 
seiner Reisetochter einen dreistelli- 
gen Millionenbetrag verloren haben. 
Im abgelaufenen Touristik-Jahr erlö- 
ste NUR, die seit Jahren in den roten 
Zahlen steckt, mit Neckennann-Rei- 
sen, gut-Reien, Club 28, Terramar und 


Club Aldiana rund 1,13 Mrd. DM, 
zwei Prozent weniger als im Vorjahr. 

ITS ist der drittgrößte Anbieter am 
deutschen Reisemarkt, mit einem 
Umsatz von rund 422 Mül DM jedoch 
wesentlich vfcirw als der zukünftige 
Partner, Im vergangenen Jahr wurde 
ein Umsatzplus von drei Prozent er-, 
zielt, und nach Mitteilung eines ITS- 
Sprechers „schreiben wir seit Jahren 
schwarze Zahlet“. Das Unternehmen 
ist eine Tochter des Warenhauskon- 
zems Kaufhof. Das Angebot umfaßt 
Kaufhof-Reisen, Hertie-Reisen, 
ADAC-Reisen, Glücksreisen und Pri- 
ma-Reisen. 

Wie die geplante Kooperation aus- 
sehen soll, ist einstweilen offen. Nach 
Angaben eines NUR-Sprechers wird 
es „wahrscheinlich“ zu einer Fusion 
Vn mmpn mit der Konsequenz, daß 
qir»h der neue Reisegigant als gemein- 
same Tochter der Warenhauskonzer- 
ne Karstadt und Kaufbof präsen- 
tieren würde. Zwar erreicht man auch 
dann noch nicht die Dimensionen des 
Branchenriesen TUI, der im vergan- 
genen Jahr rund 2^ Mill. Reisegäste 
hafte, aber NUR und ITS kämen ge- 
meinsam immerhin auf 1,6 Mm 


Beide versprechen sich Wettbe- 
websvorteüe aus einer Zusammenar- 
beit NUR könnte vom wesentlich ko- 
stengünstigeren Vertrieb der ITS pro- 
fitieren, während sich für ITS die 
Zahl der RpjgATipip und der Anflug - 
häfen erhö hen würde. Ob dies aller- 
dings ausreichen wird, um wettbe- 
werbsrechtliche Bedenken in der 
Kartellbehörde auszuräumen, steht 
einstweilen dahin 

Zwar handelt es sich um eine „Auf- 
holfusion“ gegenüber TUI; m solchen 
Fällen sind die Maßstäbe meist nicht 
so streng. Aber dann gäbe es nur 
noch zwei große Reiseveranstalter, 
und der Verbraucher hätte das Nach- 
sehen. 

Dabei ist freilich zu .berücksichti- 
gen, daß kl ein e Spezialveranstalter in 
den letztöl Jahren immer wieder für 
Wettbewerb am Reisemarkt gesorgt 
haben. Währen die Großen kaum 
oder gar nicht mehr wachsen, können 
Spezialisten nach wie vor gute Zu- 
wachsraten verbuchen. Dies könnte 
vielleicht die KarteUbehörde über- 
zeugen; es bleiben indes Zweifel, ob 
ein weiterer Gigant diese Entwick- 
lung wird anfhflltpn fennwon 


NORSK DATA / Antrag auf Börsenzulassung 

Hohes Wachstum geplant 


INGEADHAM, Frankfurt 

Die NoiskData A. Oslo, hat jetzt 
die Zulassung ihrer Aktien zur Notie- 
rung an der Frankfurter Wertpapier- 
börse beantragt Bereits seit Oktober 
letzten Jahres wirf dfeAktieimimge- 
regeften Frei verkehr gehandelt; der 
Kurs (Nennwert 20 norwegische Kro- 
nen) liegt bei 122 DM. Das Paper ist 
in Oslo, Stockholm, London und New 
Yorkborsennotiert 

Bddö letzten Kapitalaufstockung, 
die in New York plaziert wurde, hatte 
die Deutsche Bank, die auch jetzt die 
Börsenemführung breitet, nach An- 
gaben von Norsk-Data-Präsident Rolf 

Skär rund 200 000 Aktien für Kunden 

erworben. 

Das kontinuierlich aufgestockte Ak- 
tienkapital von Norsk Data beträgt 
gut 227 MDL norwegische Kronen 
(rund78MflLDM),emgeteillingiitelf 

Min Aktien, davon sieben MflL mit 
Stimmrecht (A-Aktien), an denen Un- 
temehmenspräsident Skär und sein 
Stellvertreter die Mehrheit halten. 

Die 1967 gegründete Norsk Data 
gehört zu den schnell wachsendem 
Computeranbietern. Schwerpunkte 


liegen im wjssenschaftüch-techni- 
sehen Bereich, dazu kommen in 
wachsenden Umfang kommerzielle 
Anwendungen und Bürosutomation. 
Weltweit wurden bisher rund 3300 
Rechner installiert. S eit 198 0, so Skär 
vor der Presse in Frankfurt, sind Um- 
satz und Gewinn im Schn itt um 44 
und 79 Prozent pro Jahr gestiegen. 

Für 1984 wird ein Umsatzplus von 
53 Prozent auf 1360 MÜL nkr (rund 
470 MRL DM) genannt; der Gewinn 
vor Steuern stieg um 60 Prozent auf 
230 MflL nkr (79 Mül DML Aus dem 
Nettogewinn von 66,5 (44) MilL DS£ 
errechnet sich eine Umsatzrendite 
von 14^ Prozent 

In der Bundesrepublik Deutsch- 
land ist Norsk Data seit 1983 milder 
Übernahme von Dietz Computer prä- 
sent. An der deutschen Tochter mit 
Sitz in Bad Homburg ist Norsk Data 
narh einer Kapitalaufstockung auf 7 
(1) MflL DM mit 97 Prozent beteiligt. 
Mit 400 (350) Beschäftigten wurden 
im vergangenen Jahr gut 45 (39) MiU. 
DM umgesetzt. Ziel ist, in den näch- 
sten vier Jahren 200 Mill. DM Umsatz 
zu erreichen. 


\fl 


‘ ROHSTAHL / US-Produktion auf dem Niveau von 1958 


FOTO-QUELLE / Die Wende im Fotobereich blieb aus - Wieder schwarze Zahlen 


KAPITALANLAGEN / Pläne der Regierung Thatcher 


Kapazitätsabbau erwartet 


H.-A SIEBEST, Washington 

In den USA produzierten im ver- 
gangenen Jahr, einschließlich der Mi- 
ni -Müls , 94 Stahlfinnen an 145 ver- 
schiedenen Orten 82,4 Mül Tonnen 
RohstahL Das entsprach dem Niveau 
des Jahres 1958. Damit ist die Erho- 
lung bescheidener als erwartet ausge- 
fallen, nachdem der Ausstoß 1983 nur 
7&2 MflL Tonnen erreicht hatte. Die 
Produktionskapazität verringerte 
sich von 135,5 auf 121,8 Mill. Tonnen. 
Das war auch ein wesentlicher 
Grund, warum ach die Auslastung 
Von 56,2 auf 67,6 Prozent erhöhte. Die 
Konjunktur verlief im ersten Halb- 
jahr 1984 steiler, im zweiten schwäch- 
te sie sich stark ab. 

Die Masse des Rohstahls stammt 
nach wie vor aus den zwölf amerika- 
nischen integrierten Stahhintemeh- 
men; der Anteil der Mini- Mills ist je- 
doch auf 16 Prozent gewachsen. Ver- 
stärkt hat sich der Trend in Richtung 
elektrische Öfen und Stranggießver- 
fahren. Gegenüber 1983 erhöhten sich 
ihre Anteile an der Stahlerzeugung 


von 31,5 auf 33,2 sowie von 32,1 auf 39 
Prozent Sie spiegeln die erheblich 
beschleunigte Modernisierung der 
Stahlwerke wider. 

Im einzelnen erzeugten die USA im 
letzten Jahr 71 (1983: 66,4) MUL Ton- 
nen Kohlenstoffstahl 9,8 (849 MflL 
Tonnen Legierungsstahl und 1.6 
(1,57) MiU. rostfreien StahL Auf das 
L-D-Verfahren entfielen 47,5 (46,8), 
auf elektrische Öfen 27,3 (24) und auf 
Siemens-Martin-Öfen 7,5 (5,4) MilL 
Tonnen. Der meiste Stahl wurde in 
Indiana (17,8), Ohio (13,8) und Penn- 
sylvania (124) MflL Tonnen) produ- 
ziert 

Nach Schätzungen des amerika- 
nischen Eiseh- und Stahlinstituts in 
Washington wird sich die Produk- 
tionskapazität in diesem Jahr weiter 
verringern, und zwar auf 121.6 MflL 
Tonnen. Der höchste Stand wurde im 
Jahre 1977 mit 144 Min. Tonnen er- 
reicht Von 1974 bis Mitte 1984 sind in 
den USA insgesamt mehr als 500 
Stahlfazilitäten, darunter ganze Wer- 
ke, stillgelegt worden. 


Horten öffnet Türen rar die Augenoptik 


DANKWARD SETTZ, Nürnberg 

„Einen Großteil dessen, was wir 
uns vorgenommen haben, wurde er- 
reicht so daß wir mit Optimismus der 
Zukunft, entgegensehen können.“ Re- 
duziert man diese Aussage der beiden 
Geschäftsführer der Nürnberger Fo- 
to-Quelle Schickedanz & Co„ Benno 
Janßen und Hans-Joachim Bels, auf 
die von ihnen vor einem Jahr eilige- 
leitete Umorientierung und konse- 
quente Hinwendung zu Videogerä- 
ten, Heimcomputem und Augenop- 
tik, trifft dies sieheriinh zu. Mit plus 
16,3 Prozent auf 135,7 MflL DM in der 
Augenoptik und plus 35,6 Prozent auf 
knapp 40 MDL DM im Video/Compu- 
ter-Bereich fielen die Zuwachsraten 
recht beachtlich aus. 

Dieser Trend wird sicherlich auch 
im laufenden Geschäftsjahr 1985/86 
(31. 1J anhalten. Zumal Foto-Quelle 
vor wenigen Tagen mit der Düssel- 
dorfer Horten AG ein Kooperations- 
abkommen schließen konnte, in de- 
ren Warenhäusern eigene Brillen- 
Fachgeschäfle einrichten zu kö nnen. 


Die ersten drei Studios „von viel- 
leicht 20 und mehr“ sollen bereits in 
den nächsten Wochen eröffnet wer- 
den. Für Foto-Quelle, die schon 1984 
etwa 800 000 Brillen in ihren inzwi- 
schen 68 Studios verkaufen und da- 
mit einen Marktanteil von rund acht 
Prozent erreichen konnte, sind dies 
„besonders attraktive Standorte“. 

Ganz anders sieht es dagegen im 
traditionellen Geschäft des „größten 
Fotohauses der Wett“ aus. Statt der 
lang ersehnten Wende schrumpfte 
der Umsatz mit Fotoapparaten und 
•Zubehör 1984/85 noch «nmal um 10,5 
(12,2) Prozent auf rund 275 MilL DM 
(Branche: minus 5 Prozent) und im 
Laborbereich um 11,9 (4) Prozent auf 
112 Mill. DM. Unter dem Strich führte 
dies letztendlich wieder zu einem 
Rückgang des Gesamtumsatzes von 
3,2 (5,4) Prozent auf rund 560 MflL 
DM. Dabei hafte man vor Jahresfrist 
noch „mit Sicherheit“ ein Plus von 
sechs Prozent erwartet 

Mit Prognosen vorsichtig gewor- 
den, meint Janßen jetzt, daß man 


„schon glücklich sein wird, wenn 
1985/86 wenigstens eine kleine Zu- 
wachsrate erreicht werden kann *. 
Nachhaltige Impulse verspricht er 
sich von der Er we it e rung des Quelle- 
Hauptkatalogs um Fotoapparate und 
-Zubehör. Und im Laborgeschäft er- 
hofft man sich zusätzliche Aufträge 
durch die Einrichtung von Minflabors 
an 15 Standorten. 

Seinen Optimismus begründet 
Janßen zudem damit, daß man all- 
mählich die Kostenstruktur in den 
Griff bekommt Nach Angaben von 

Knnzwnehef Hans D pdi fe-nnnt yn qhor 

auch 1984/85 schwarze Zahlen (ein bis 
zwei Mill. DM) erreicht werden. Und 
dies, obwohl das Frankreich-Ge- 
schäft (Umsatz: rund 30 Mill. DM), 
inzwischen weitgehend liquidiert, 
noch einmal mit einnm Vertust von 
knapp 3 MflL DM belastete. Bis Mitte 
1985 will man sich nun auch aus Hem 
negativen Italien-Geschäft (Umsatz: 
10 Mill. DM) mriiHmphpn. Viel Freu- 
de hingegen beeile die österreichi- 
sche Tochter. 


Aufsicht wird 

WILHELM FURLER, London 

Anleger in Großbritannien sollen 
künftig durch eine verschärfte Auf- 
sicht besser geschützt werden. Skit- 
sprechende Vorschläge and jetzt von 
Industrie- m"H HanHplsministw Nor- 
man Tebbit in einem 44seitigen Weiß- 
buch vorgelegt worden. Danach wer- 
den Firmen, die als Anlage-Berater 
oder Investment-Broker tätig sind, ei- 
ne nffiwpTlA Tnlayamg benötigen. 
Darüber hinaus sollen zwei Auf- 
sichts-Gremien geschaffen werden. 

Das eine würde den Vertrieb, also 

MaHcrfing nnr? Verkauf von Invest- 
ment- und Lebensversicherungen re- 
geln und überwachen; da* andere den 
Wort papyrbnnHAl im weitesten Sinn, 
also alles, was kommerziell mit Han- 
del Beratung und Anlage von Aktien, 
Anleihen, Optionen oder Waren-Ter- 
miro»n zu tim hat Das erste Gremium 
würde unter der Bezeichnung „Mar- 
keting of Investments Board“ arbei- 
ten, das andere unter „Securities and 
Investments Board“. 

Die Vorschläge des Minis ters ge- 
hör zwar von der Schaffung dieser 


verbessert 

beiden Aufsichts-Organe aus, wobei T \^ 
die Gremien-Mrtglieder vom Minister 
selbst in Zusammenarbeit mit der 
Bank von England aus der Finanz- 
wirtschaft bestellt werden sollen. Al- 
lerdings hat sich Norman Tebbit be- 
reit erklärt, auch eine Zusammenfas- 
sung beider Organe zu einem Auf- 
sichts-Gremium zu erwägen, falls 
dies von der überwiegenden Mehr- 
heit der im Bereich Finanz-Dienstlei- 
stung arbeitenden Unternehmen ge- 
wünscht werden sollte. 

Die zu schaffenden Aufsichts-Or- 
gane (oder gegebenenfalls das eine) 
sollen verhindern, daß Anleger durch 
Betrug und Vergehungen im weiten 
Finanz-Dienstleistungsbereich - also 
von Merchant-Banks über Stock- t**' 
broker-Firmen bis hin zu Anlage-Be- ■ - 
ratem - geschädigt werden. Die Auf- 
stellung praxisnaher Geschäftsbedin- 
gungen und die Überwachung der 
Einhaltung kann nach Ansicht des 
Ministers weit besser durch „Insider" 
als durch Regierung sveitreter oder 
Staatsbeamte gewährleistet werden. 



FRANKREICH / Freie Preisgestaltung bei Ölprodukten 

Billigeres Benzin in Aussicht 


NAMEN 


Martin Dürbazcn, Hauptabtei- 
lungsleiter Öffentlichkeitsarbeit des 
ADAC, Chefredakteuer der ADAC- 
Motor-Welt und langjährige' Präsi- 
dent de DPRG - Deutsche Public- 
Relations-GeseUschaft, feiet heute 
seinen 60. Geburtstag. Karl-Heinz 
Wrasmann, Bereichsleiter für Ausbil- 
dung und Personalentwicklung bei 
Hertie, geht zur Jahresmitte als Per- 
sonaldirektor zur Kaufring e.G n Düs- 
seldorf 

Pani Idhatriri s ch ei d et zum 31. 
März aus dem Vorstand de Interna- 
tionales Immobilien-Institut AG, 
München, aus und tritt am 1. April in 
die Geschäftsführung de Adig In- 
vestment-Gesellschaft mbH, Mün- 
chen-Frankfurt, ein. 

Peter J. Grell wurde zum 1. April 
1985 mit dem Aufgabenbereich 
Öfeptlichkeitsarbeit und Werbung 
für die Unternehmen Hapag-Lioyd 
Reisebüro GmbH, Hapag-Lioyd Flug 
GmbH- Hapag-Lioyd Kreuzfahrten 
GmbH und Hapag-Lioyd Tours 
GmbH, Bremen, betraut Nachfolge 
von Grefl, de bisher die Nordameri- 
ka-Direktion der Reisebüro-Organisa- 
tion leitete, wird Jürgen Weinroth, 
bisher Geschäftsführer de New 
World Travel Inc^ New York. 

Wolfgang Blomberg, (37), bisher 
Verkaufsdirektor de PEPSI-COLA 
GmbH, Offenbach, wurde zum Ge- 
schäftsführer ernannt Er ist Nachfol- 
gervon Bernd Rothfoß. 


JOACHIM SCHAUFUß. Paris 

Die in Frankreich seit 60 Jahren 
bestehende Reglementierung des Öl- 
marktes wurde jetzt wesentlich ge- 
lockert. Für Benzin und Dieselöl gilt 
seit gestern das Prinzip de Preisfrei- 
heit Für Heizöl wird das bisherige 
System der behördlichen Preisfest- 
setzung zumindest noch für die 
Dauer des Winters foitgefuhit Die 
übrigen Ölproduktenpreise waren 
schon vor einigen Jahren liberalisiert 
worden. Die Regierung ist damit 
weitgehend dem am Dienstag ver- 
kündeten Urteil des Europäischen 
Gerichtshöfe in Luxemburg nachge- 
kommen, welches den französischen 
Ölpreisdirigismus für EG-vertxags- 
widrig erklärte. 

Von der Liberalisierung unberührt 
bleiben allerdings die seit 1928 erlas- 
senen grundsätzlichen Kontroübe- 
stimmungen zur Sicherung der Öl- 
versorgung. Sie erschweren vor allem 
den Import von Rohöl und begünsti- 
gen Absprachen unter den sieben in 
Frankreich tätigen Mineralölkonzer- 
nen. Die Importeure, Raffinerien und 
Grossisten dürfen aber ihre Ptodukt- 
preise frei bestimmen - unter der 
A uflag e allerding s, daß die Differenz 
der Abgabepreise an ihre Tankstellen 
auf 14 Centimes je Liter begrenzt wer- 
den. 

Die Preisfreiheit der T ankstelle n 


selbst geht weiter, ist aber ebenfalls 
nicht vollkommen. So können die 
Departementspräfekten gegen den 
Mißbrauch von Preiserhöhungen je- 
derzeit einschreiten. Dies gilt insbe- 
sondere für Tankstellen, die ihre Mo- 
nopolstellung - auf Autobahnen oder 
in abgelegenen Regionen - zu sehr 
ausnutzen. Sie dürfen um nicht mehr 
als zehn Prozent teurer sein als ihre 
Konkurrenten in einem bestimmten 
Umkreis. 

Bei der derzeitigen Lage am Mine- 
ralölmarkt ist zunächst mit Preissen- 
kungen zu rechnen. Bereits in den 
letzten Wochen haben immer mehr 
Tankstellen die auf den behördlichen 
Höchstpreis zulässigen Rabatte von 
beispielsweise 18 Centimes für den 
Liter Super voll ausgenutzt und ihren 
Kunden in Erwartung des Luxem- 
burger Urteils (illegal) Nachlässe von 
bis -zu 40 Centimes gewährt 

Dieser Kampf mit den Rabatten ist 
jetzt beendet Ob es zu einem Preis- 
krieg kommt ist schwer abzuschät- 
zen. Die meisten Tankstellen wollten 
sich ös t einmal vorsichtig an die 
neue Marktlage herantasten, nach- 
dem sie ihre Margen bereit stark re- 
dotiert hatten. Jetzt kommt es darauf 
an, wie sich die Abgabenpreise der 
Raffinerien entwickeln. Diese hatten 
1984 immerhin Verluste von sieben 
Milliarden Franc verbucht 



0 , 


CHINA / Gespräche in Bonn Anfang Februar - Investitionsanreize sind ein Thema 


Herrn Kenner 

sind wir zu unbekannt 


Das stimmt Vor dem Krieg war die ADCA eine der größten Regional- 
banken Deutschlands. Diese Zeit hat Herr Kenner nicht erlebt So groß und 
so bekannt wie seinerzeit ist die ADCA heute nicht Unsere Kunden sehen 


darin keinen Nachteil. Weil nicht Größe zählt sondern Leistung. Die ADCA 
kümmert und bemüht sich um jeden einzelnen Kunden. Darin liegt unser 
Ehrgeiz. Unsere Kunden spüren das und profitieren davoa Unternehmer, 
Private, Aufsteiger und Fortschrittliche genießen es, mit einer Bank zu 
arbeiten, die so „handlich“ ist wie die ADCA-BANK. 

Vielleicht suchen Sie so eine „handliche“ Bank. Bitte sehr, 
wir sind für Sie da. 


idf ADCA-BANK 


Übrigens: 
Wir sind in 
Berlin, Bonn, 
Düsseldorf, 
Frankfurt am Main, 
Hamburg, Hannover. 
München und Stuttgart. 


Fortschritte im bilateralen Handel 


JOHNNY ERLING, Bonn 

Die Außenwirtschaft der Volks- 
republik China macht Fortschritte: 
Der Handel mit der Bundesrepublik 
umfaß t inzwischen fünf Millionen 
DM - nach einer Schätzung des Bun- 
deswirtschaftsministeriurns. Das wä- 
re das bisher beste Ergebnis im bei- 
derseitigen Handelsverkehr. Der Wa- 
renaustausch, der bis November 1984 
um 11,3 Prozent gegenüber dem Vor- 
jahresreitraum wuchs, schließt für 
die Bundesrepublik mit einem Uber- 
schuß von 400 MflL DM ab. Dennoch 
nahmen die chinesischen Exporte 
1984 stärker zu (21,6 Prozent) als die 
Importe aus der Bundesrepublik (3,9 . 
Prozent). 

Der Ausbau der Handelsbeziehun- 
gen bietet gute Voraussetzungen für . 
das vierte Treffen der Deutsch-Chine- 
sischen Gemischten Wirtschaftskom- 
mission vom 4. bis 6. Februar in 
Bonn. Zum ersten Mal wird Bundes- 
wirtschaftsminister Martin Bange- 
mann die deutsche Delegation mit 
hochrangigen Vertretern aus Wirt- 
schaft und Banken bei den Ge- 
sprächen leiten. Da für Juni 1985 
bevorstehende Besuch des chinesi- 


schen Ministerpräsidental Zhao Zi- 
yang in der Bundesrepublik verleiht 
dabei der „Routinetagung“ besonde- 
res Gewicht in'der Vorbereitung einer 
engen Zusammenarbeit im Bereich 
der Telekommunikation sowie der 
friedlichen Nutzung der Kernenergie. 
Die Chancen stehen günstig, daß 
während des Staatsbesuches die Lie- 
ferung von zwei Kernkraftwerken un- 
terzeichnet werden kann. 

Der unter Vorsitz von Außenhan- 
ddsministerm Chen Muhua stehen- 
den chinesischen Delegation gehören 
hach den jüngsten Reformen in der 
chinesischen Außenwirtschaft neben 
Vertretern der Zentralregiening nun 
auch verstärkt Repräsentanten der 
chinesischen Provinzen, so aus Zhep- 
angund Anhur und Vertreter der mit 
erweiterten- Außenhandelsrechten 
versehenen chinesischen Reform- 
Städte wie etwa Cbongqing an. Von. 
der dreitägigen Sitzung vesprechen * 
sich die deutschen Vertreter neue 
Impulse für eine erweiterte betrieb- , 
liehe Zusammenarbeit bei der Moder-: 
nisierung Chinas. Von der Unter- 
zeichnung des Gemeinschaftsver- 
trags mit VW während der Kantier- 


Reise im Oktober 1984 wird allgemein 
eme Signalwiräung erwartet Nach 
der Unterreichung des Investitions- 
forderungsvertrages, der inzwischen 
auch vom Bundestag ratifiziert wur- 
de, fehlt allerdings noch der Ab- 
schluß eines Doppelbesteuemngs- 
abkommeps. Ein System, daß bei- 
spielsweise eine mögliche zweifache 
Besteuerung eines ausländischen An- 
legers verhinderte, besteht also noch 
nicht ; 

Angesichts der ausgewogenen und 
raschen binnen wirtschaftlichen Ent- 
wicKferig Chinas wird die Kommis- 
sion'' erörtern müssen, wie sich die 
Rapienbedingungen für deutsche 
miftelstandische Unternehmen -in 
China weiter verbessern lassen. Die 
deutsche Seite mochte dabei Peking 
■ bewegen, die Eröffnung von Gemein- 
schaftsbüros für roittektandische 
Unternehmen zu genehmigen. Gera- 
de für einzelne mittelständische Un- 
ternehmer, für die der China-Markt 
besonders interessant ist, sind offen- 
bar die Arbtits- und Lebensbe- 
dingunger» in Pöring inzwischen 




worden. 






Donneretag, 3L Januar 1985 - Nr. 26* DIE WELT 


WELT DER $ WIRTSCHAFT 


13 


Stpk PHOENIX I Dividende für 1984 ist nicht in Gefahr 

Ein Jahr der Wechselbäder 


wird 




. J. BRECH, Hamborg 

P5r die Ertragsrechnung lägen 
zwar noch keine sicheren Zahlen vor, 
jedoch hätten die Wechselbäder des 
Gfifichaftsaahres.im den Gewinn ge- 
schmälert Dies; so erklärt der Vor- 
standsvorsitzende der Phoenix AG, 
Hamburg, Peter Weinlig, werde be- 
deutsam für die notwendige Rückla- 
genbildung sein. Die Dividende, de- 
ren Zahlung Phoenix nach langer Ab- 
stinenz für 1982 zum ersten Mal mit 6 
Prozent wieder au^enommen und 
1983 auf 7 Prozent erhöht hatte, sei 
aber nicht in Gefahr. Nach Angaben 
von WäriEg können die Aktionäre si- 
ciier mit einer Ausschüttung rech- 
nen; die Hohe sei noch offen. 

Das Jahr 1984, so betont Weinlig, 
sei für Phoenix auch nach der dbcasti- 
schenUinstellimg der Produktion auf 
a^faungen ffir die Automobffin- 
dustrie und technische Gummiwaren 
(Reifen gibt es im Phoenix-Pro- 
g ramm nicht mehr) keine Jlröhliche 
Wanderung“ über einen Höhenweg, 
söndem eine ziemlich anstrengende 
Partie über Berg und Tal gewesen.. 
Der Umsatz von 600 MUL DM, der 
gegenüber dem Vorjahr nominal um 
zwei Prozent und real um 4 bis 5 
Prozent zurückgegangen ist, habe 
hart erkämpft werden müssen. Der 
hochgesteckte Jahresplan für das Ge- 
samtuntemehmen sei vor allem 
durch den Streik in der Metallindu- 
strie ins Wanken geraten. 

Nach Angaben von Weinlig hat 
Phoenix durch den Streik in der Au- 
tomobilindustrie allein 38 Mül- DM 
Umsatzausfall erlitten. Von Ende Mai 
bis in. den Juli habe kuizgearbeitet 
werden müssen. Der Gewinn, den das 
Unternehmen bis zum Streikbegmn 
in allen Sparten erzieh batte, wurde 
durch, den Arbeitskarapf restlos auf- 


g e z eh rt. Der Ertrag für das ganze Jahr 
1984 stammt ausschließlich aus der 
zweiten Jahreshälfte. - 

Verschärfte Preiskämpfe im För- 
derband geschaft, bereitet von ein em 
erheblich geringeren Bedarf bei 
StfthljwntranRpftrth andiwn sowie ein 
unausgelastetes Baugewerbe hatten 
zugleich verhindert, so Weinlig, daß 
der Bereich angMnpin» technische 
Gummiwaren, der nach wie vor rund 
40 Prozent zum Gesamtumsatz bei- 
steuert, die zeitweiligen Einbrüche 
im kraftGahizeugabhängigen Ge- 
schäft hatte auflangen können 

. Fortschritte hat Phoenix bei der 
seit Jahren notwendigen Reorganisa- 
tion der französischen Tochter erzielt, 
die stark auf die Produktion von 
Schuhen ausgerichtet ist Sie erzielte 


bei einem Umsatz von 230 M2L Franc 
ein seit dem Sommer 1984 ausgegli- 
chenes Ergebnis. Die Belegschaft ist 
nach langwierigen Auseinanderset- 
zungen mit staatlichen Stellen um 
rund ein Drittel auf 350 Mitarbeiter 
abgebaut worden. Die Firma stehe 
nun auf einer solideren Basis. Sollte 
jedoch ein ernsthafter Interessent 
auftauchen, schließt Weinlig einen 
Verkauf nicht aus. Vom Herstellpro- 
gramm passe dieses Unternehmen 
nicht mehr zu Phoenix. 

Für dieses Jahr erwartet Weinlig 
eine stetige Weiterentwicklung des 
Unternehmens bei gleichmäßigerer 
Auslastung. Die Rationalisierung der 
letzten Jahre würde sich positiv aus- 
wirken. Zur Modernisierung der An- 
lagen und zur Erweiterung der Pro- 
duktion von Spezialartikeln wahre 
Phoenix zudem das hohe Investi- 
tionsniveau. Das Volumen von 30 
MüL DM im Berichtsjahr soll in die- 
sem Jahr noch überschritten werden. 


KONKURSE 


Konkurs eröffnet: Baden-Baden: 
Ulrich Erath GmbH & Co. Hotel- u. 
Gaststättenbetriebe KG; Ulrich Erath; 
Bad Homburg: Ekkehard Schulz, Bad 
Hamburg v. d. Höhe; Bergfscfc Glad- 
bach: WEVA Anzeigen- u. Verla gsges. 
mbH, Odenthal-Blecber, Berlin Char- 
lotteuburg: Udo Irreang; Anna Mar- 
quardt geb. M&ser, Coburg: Hermann 
.Fischer, Schreinermeister, Wilhelm- 
stahl-S teinberg; NachL d. Friedei Ak- 
kertndee, Lügde- Rischenau; Essen: 
Eisenhoch- u. Brückenbau Strop 
GmbH Sc Co. KG; Storp GmbH; Gum- 
menbach: NachL d. Dr. Hans Reimer, 
Hückeswagen; Hannover: Heinz Mey- 
der, T Jingpnhflg gn ; Idar -Oberstein: 
Bernd Rieth („Holiday-Reisebüro“); 


Kiel: NachL d. Irmgard Dora Ammon 
geb. WrobeL Kronshagen; Kleve: 
Franz Tenhael GmbH, Tiefbauunter- 
nehmen — Spezialbetrieb L Kabehrer- 
legungsarbei t en, Kleve-Rind em; 

Hänchen: Schulkü- Wärme- u. Kälte- 
schutz GmbH, Dachau; Norden: Bau- 
geschäft Gummeis GmbH Osteel/Ut 
Enden; Petra Dogan, 

Marl; Hochlarmarker Fliese n ha n del 
GmbH; Stuttgart-Bad Cannstatt: Fa. 
Otto P. Braun GmbH & Co. 

eröffnet: Mün- 
chen: Elegauce Schuh-Salon Kurt & 
Barry Dorsemagen GmbH 8c Co. KG; 
Neustadt: Volker Hetebrügge, Al- 
le ininh- d. Fa. Autohaus Hetebrügge. 


THYSSEN / Fast eine Milliarde Mark Ertragsbesserung im Konzern bescherte wieder einen Jahresüberschuß 

Im Startloch für eine kräftige Kapitalerhöhung 


J. GEHLHOFF, Düsseldorf 

Was drei Jahre lang ein unerreich- 
bares Wunschziel blieb, rückt nun der 
Realisierung näher. Wenn die Ent- 
wicklung des Börsenkurses zur Ent- 
wicklung des Unternehmens passe, 
dann werde die Thyssen AG, Duis- 
burg, die sehnlich st erwünschte Ei- 
gemmttelstäifcung mit kräftiger 
Kapitalerhöhung vornehmen. Das ist 
die erste Botschaft, die Vorstandsvor- 
sitzender Dieter Soefhmazin den 
220000 Eigentümern von Mrd. 
DM Aktienkapital dieses im Stahl 
größten privatwirtschaftlichen Kon- 
zerns Europas mit dem nun vorgeieg- 
ten Abschluß für 1983/84 (30.9.) ver- 
mittelt 

In dem seit einigen Monaten anhal- 
tenden Aufwärtstrend des Thyssen- 
Aktienkurses könnte da der Theorie 
schon bald die Praxis folgen: Aus ge-, 
nehmigtem Kapital (320 MilL DM) ei- 
ne Kapitalerhöhung im Verhältnis 5:1 
mit 90 DM Emissionskars und 0,47 
Mrd. DM Zufuhr für ein Ei genkapital, 
das mit 2,6 Mrd. DM in Thyssens 
Weltbilanz jetzt nur noch die dürftige 
Quote von 13,6 Prozent stellt. 

Seine zweite und von diesem Kapi- 
talerhöhungsplan natn-rtieh untrenn- 
bare Botschaft will Spethmann den 
Aktionären erst in der Hauptver- 
sammlung am 22. März bieten: Nach 
dem nochmals dividendenlosen Ab- 


schluß des „EbnsoMenmgsiahres 1 ' 
1983/84 nun eine Jfcamdliche" Pro- 
gnose zur Dividendenrückkehr für 
1984/85. 

Solche „Freundlichkeit“ kann dem 
Konzemchef offensichtlich nicht 
schwer&llen. Denn schon 1983/84 hat 
Thyssen aus einem Weltumsatzplus 
von gut vier Mrd. DM rund 900 MüL 
DM an Ertragsbesserung gewonnen: 
Sichtbar im Umschwung vom hohen 
Vox jahresverlust in wnpn (thesaurier- 
ten) Jahresüberschuß «nri quasi un- 
sichtbar in einer „erhebliche über 100 
MBL DM“ liegenden Rückstellungs- 
dotierung, um alle noch zu erwarten- 
den Veriustauftrags-Abwicklungen 
aus dem bisherigen Eisenbahnsektor 
der großen US- Verarbeitungstochter 
The Budd Corp., Troy, endgültig aus 
künftigem Konzerneitrag herauszu- 
hatten. 

Einschließlich dieser Risikovor- 
sorge hat Budd den Konzern im Be- 
richtsjahr aus 4,1 (3) Mrd. DM Umsatz 
nochmals mit 139 (452) MilL DM bela- 
stet Bei diesem 1978 für damals 0,6 
Mrd. DM begonnenen Engagement 
betragen im Saldo mit anfangs guten 
Erträgen die kumulierten Verluste 
nunmehr 839 (700) MilL DM plus 248 
(200) MiTI DM T ^nanriiming Bfenston 
des Erwerbs. 

Doch nun ist die Wende da. Der 
dominierende Budd -Bereich (Autoin- 


dustrie-Zulieferungen) lag schon im 
Berichtsjahr mit 100 MilL DM im Ge- 
winn (vor Steuern) und -laßt für 
1984/85 aus drca 3,6 Mrd. DMUmsatz 
weitere „deutliche“ Eitragsbesserung 
erwarten. Der Eisenbahn/Nahver- 
kehrssektor wurde per L Januar 1985 
in die «Transit America hoc.“ verselb- 
ständigt und über eine US-Zwischen- 
holding direkt an die Thyssen AG 
angehängt. Seine Zukunft hängt 
auch von politischen Entscheidungen 
in den USA ab, die solche Produkte 
ansonsten nur aus Importen beziehen 
konnte. So oder so soll es für Thyssen 
keine unangenehmen Überraschun- 
gen aus diesem Bereich mehr geben. 

Angenehmes dagegen gibt es mm 
aus praktisch alk»n Bereichen ^ti****** 
Weltkonzems. Der Konjunkturauf- 
schwung hält an und hat den Umsatz 
im ersten Quartal von 2984/85 um 8,4 
Prozent höher als vor Jahresfrist aus- 
fallenlassen. Der vorwiegend inländi- 
sche Verarbeitungsbereich (Thyssen 
Industrie) rechnet für das laufende 
Jahr mit „min destens“ sechs (4,4) 
Mrd. DM Auftragseingang und deutli- 
cher Besserung seiner im Berichts- 
jahr schwachen Rendite. Die beiden 
Konzemtöchter im Massen- und 
tüh p 1 stahlb e reich , dwpn b eachtlicher 
Ertragsbesserung im Berichtsjahr der 
Umschwung des Konzemertxages 
hauptsächlich zu danken war, rech- 


nen mit weiterem (allerdings nun mo- 
deratem) Anstieg ihres Mengenge- 
Schafts bei weiterer Preiserholung. 
Der große Handd/Dienstleistangsbe- 
mch (Thyssen Handelsunion) li^t in 
Umsatz und Ertrag weiterhin verläß- 
lich auf der Sonnenseite. 

Der restlichen Stahl-Struktur- 
anpassung werden 1984/85 noch etwa 
3000 Arbeiteplatze der im übrigen 
konstant bleibenden Konzem-Beleg- 
schaftszahl zum Opfer feilen. Auf- 
wärtetrend zeigen auch die nun bis zu 
20 Prozent auf etwa 1,1 Mrd. DM stei- 
genden Investitionen. Die Innenfi- 
nanzierungskraft dafür hat der Kon- 
zern schon im Berichtejahr mit mehr 
als verdoppeltem Cash-fiow (nach 
Steuern) überreichlich ges chaffen . 
Den günstigen (Börsen-)Zeitpunkt 
für die KaprfelerhÖhung kann der 
Vorstand auch in dieser Hinsicht mit 
Gelassenheit abwaiten. 


Huven-Wett 

198804 

±% 

Umsatz {MUL DU) 

32430 

+ 14J 

Auslandsanteü (%) 

51 

(49) 


131030 

- 4,7 

davon Stshtt-) 

65643 

- ty> 

Verarbeitung 

53392 

- L5 

Gesatotinvestitionen 

886 

+ W 

Cashflow 

1459 

+ 117,0 

Ergebnis v. Steuern 

339 

(-384) 

davon Stahlt 

238 

(-227) 

Verarbeitung 

-101 

(-317) 

Jahresergebnis 

181 

(-550) 


Edelstahl 


UNTERNEHMEN UND BRANCHEN 


Schachtel an Volksförsorge 

Hamburg (Py) - Die gewerk- 
schaftseigene Bank für Gemein Wirt- 
schaft AG, Frankfurt, beteiligt sich 
mit einer Schachtel (25 Prozent plus 1 
Aktie) am 150 Mffl DM Grundkapital 
der ebenfalls gememwirtschafthchen 
Volksfürsorge Lebensversicherung 
AG, Hamburg. Mit diesem Schritt soll 
nach den Worten des Volksfürsorge- 
Vorstand svo r silz enden Werner 
Schulz die seit Jahren bestehende en- 
ge Kooperation ausgebaut werden, 
nachdem die Volksförsorge seit 1962 
M»hn Prozent des BfG-Kapitals hält 
Hintergrund für diese Zusammenar- 
beit ist der Ausbau von Finanzd ienst- 
leistungen sowie Nutzung und Er- 
schließung des gemeinsamen Kun- 
denpotentials in allen Finanz-, Versi- 
cherungs- und Bausparieistungen. 
Die engere Verzahnung, für die ein 
„bedeutender“ Preis gezahlt worden 
ist, soll überall da statifinden, wo die 


Unternehmen präsent sind. Ab Mai 
werden in Eutin, später auch in Süd- 
deutschland, geiwpinsame Stütz- 
punkte errichtet, in denen Ange- 
stellte beider Gesellschaften gemein- 
sam ihre Produkte anbieten. 

Aufwärtstrend gebremst 

München (dpa/VWD) - Die Auf- 
wärtsentwicklung in der Cara- 
vanbranche ist 1984 abgebremst wor- 
den. Wie der Geschäftsführer der 
Münchene r Messe- und Ansstelhmgs- 
ge Seilschaft mbH, Gerd vom Hövel, 
in einer Vorschau auf die 16. Ausstel- 
lung Cferavan-Boot-Intemationaler 
Reisemarkt (CBR) sagte, wurden im 
vergangenen Jahr 28 496 Caravans 
neu zugelassen nach 30 250 im Vor- 
jahr. Der Gesamtumsatz bei Caravans 
und Motorcaravans einschließlich 
Zulieferer stagnierte auf Voij ahr- 
shöhe von 1,4 Milliarden DM. In der 


Zeit vom 2. bis 10. Februar werden 
561 Unternehmen aus 39 Ländern ih- 
re Angebote auf dem Münchener 
Messeglände vorstellen. 

LVM ist BeitragsmiUiardar 

Düsseldorf (Py.) - Erstmals in sei- 
ner Geschichte hat das Beitragsvolu- 
men des Landwirtschaftlichen Versi- 
chenmgsvereins aG (LVM), Münster, 
die Marke von einer Mrd. DM über- 
schritten. Mit ringm plus von 9 Pro- 
zent lag der drittgrößte deutsche 
Kraftfahizeugversicherer im Wachs- 
tum zwei Prozentpunkte über dem 
Durchschnitt. Der Vertrags bestand 
erreichte rund 2,8 MilL Policen (plus 
6,4 Prozent). Die Schadenentwick- 
lung hat sich nach ersten vorläufigen 
Angaben verbessert, was auf die Ein- 
führung des neuen Teilkaskotarife 
mit Selbstbeteiligung zurückgeführt 
wird. Zufrieden ist die Gesellschaft 
mit dem Ergebnis des allgemeinen 


Geschäfts. Die Verzinsung der Kapi- 
talanlagen lag bei 8,9 Prozent 

Kooperation vereinbart 

München (rtr) - Die Bundesrepu- 
blik Deutschland, die USA und Däne- 
mark wollen gemeinsam das neue 
Raketensystem „Ram“ (Rolling Air- 
frame Missile) für die Marine bauen, 
das zur Abwehr von Anti-Schiffsrake- 
ten dienen soll Der Luft- und Raum- 
fahrtkonzem Messerschmitt-Böl- 
kow-Blohm GmbH (MBB) will zu die- 
sem Zweck, wie das Unternehmen 
bekanntgab, zusammen mit der 
AEG-Telefunken AG, dem Nürnber- 
ger Rnghing suTYfe rnelmien Diehl 
GmbH und Co sowie der Bodensee- 
werk Gerätetechnik GmbH das Ge- 
meinschaftsunternehmen Rom-Sy- 
stem GmbH gründen. Es soll von den 
vier Partnern zu gleichen Teilen ge- 
halten werden. 


BERLIN 

Interglas baut 
neues Werk 

ot Berlin 

Die Interglas-Textil GmbH, Ulm, 
baut in Berlin eine neue Fabrik. Wie 
Hauptgesellschafter Walter Deschler 
in Berlin mitteilte, werden auf einem 
vom Land bereitgestellten Grund- 
stück rund 50 MilL DM investiert und 
bis 1987 etwa 200 neue Arbeitsplätze 
geschaffen. Wirtschaftssenator Elmar 
Pieroth wertet die neue Fabrik als 
den bisher größten Erfolg der Berli- 
ner Ansiedlungspolitik, 

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ripnn es würden Arbeitsplätze mit ho- 
her Wertschöpfiing geschaffen. 

Interglas ist nach den Worten von 
Deschler keine Textilfirma im her- 
kömmlichen Sinne mehr. Das Glasge- 
webe dient vor allem als Basispro- 
dukt für die Herstellung von Leiter- 
platten für uie Elektronikindustrie 
oder in der Flugzeugfertigung. Inter- 
glas habe schon vor fünf Jahren Ber- 
lin als Standort analysiert. Wenn die 
Entscheidung jetzt für Berlin gefallen 
sei, so habe das auch mit der unkon- 
ventionellen Hilfe der Behörden und 
dem geänderten Berlin-Bild zu tun. 

Deschler verdeutlichte dies mit 
dem Hinweis auf die Notwendigkeit, 
zum Start 30 bis 40 Mitarbeiter von 
Ulm nach Berlin zu schicken. 35 hät- 
ten sich schon gemeldet Die Des- 
chler-Gmppe zählt etwa 2000 Mitar- 
beiter. Rund 500 sind davon bisher 
bei der Interglas-Tochter beschäftigt 
die im Geschäftsjahr 1983/84 (30. 6.) 
194 MüL DM umsetzte. In diesem 
Jahr sollen es 250 MÜL DM werden. 


IWii/in in Vs 






£ fr 




NurbeiMAN.: VUl-UiftfMem ; 

Federungskomfort als 
Wirtschaftlichkeitsfaktor 

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Hochempfindliche Güter Steher 
transportieren 

Mit Luftfederung fahren heißt: 
fahren mit maximalem Federungs- 
komforL Mit Luftfederung fahren heißt 
genauso: hochempfindliche Güter 
sicher, schonend und wirtschaftlich 
transportieren. Luftgefederte Lastkraft- 
wagen von MAN. sind automatisch 
höhenreguliert. Ob bei leerem oder 
beladenem Fahrzeug, die Luftfederung 
ist (astunabhängig und gewährleistet 
bei jedem Beiastungszustand ein 
gleichbleibend hervorragendes Fede- ., 
rungsverhalten sowie eine gleiche 
Ladefiächenhöhe. 

Technik für höhere Whtsc haf t fl chfc e tt 
NfeU-Luftfedening ab Werk, also Luft- 
federung an allen Achsen, gibt es nur 
bei MAN. und das seit ca 15 Jahren. 
Abgesehen davon, daß volHuftgefederte 
Fahrzeuge Luftfederungskomfort 
auch an der Vorderachse haben, bieten 
sie noch einen zusätzlichen VbrteÖ: 

Die integrierte Hebe- und Senkelnrich-' 
tung ermöglicht zeitsparenden 
Autbauwechsel bzw. besonders schnelles 
Auf- und Absatteln. Teure und schwere 
Zusatzeinrichtungen sind überflüssig. 




MAN. - Das Propamm für den 
wktschaftfichen Fuhrpark 
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, 
mit unseren Leistungen die optimale 
Wirtschaftlichkeit Jedes Fuhrparks zu 
erzielen. Dazu gehört die Kenntnis aller 
branchenspezifischen Probleme, 
ein leistungsstarkes, breites Programm 
und das Know-how über Optimierungs- 
fragen eines modernen Fuhrparks. 

Wie wir das im speziellen Einzelteil 
machen - darüber sollten wir uns unter- 
halten. Möchten Sie aber erst zu dem 
Anzeigenthema eine weiterführende 
Information, bitten wir Sie, das auf dem 
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Bitte senden Sie mir wertere 
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14 


AKTIENBÖRSEN 


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DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985 


Ausländer ließen Kurse steigen 

« « , . o 


Sonderbewegungen in PKI und IWKA 

DW. — Dos Geschäft an der MittwochbSrse 
•tand eindeutig in Zeichen massiver Kauf auf* 
tröge aus den Ausland. Ziaserwägungen 
spieH» bei der Tendenzbildung keine Rolle. 

Vielmehr tieften sich die Ausländer durch die 
Kurssteigeningen an der New Yorker Boise 


Die Ausländer Interessierten 
sich erneut für Siemens, Daimler 
und Deutsche Bank. Miteinbezo- 
gen haben sie in ihre Käufe aber 
auch BASF, Bayer, Hoechst und 
Versicherungswerte. PKI-Aktien 
wurden kräftig heraufgesetzt, 
man spricht davon, daß der hollän- 
dische Philips- Konzern seine Be- 
teiligung hier aufrunden solL Auf- 
kaufgerüchte waren es auch, die 
den IWKA-Kurs auf eine neue 
Spitze getrieben haben. Nach Aus- 
scheiden aus der Quandt-Gruppe 
gilt IWKA offiziell als „ungebun- 
den“. Bei den Stahlaktien wurden 
die Meinungskäufe zu leicht anzie- 
henden Kursen fortgesetzt. Im 
Schatten von Daimler konnten 
sich auch Mercedes verbessern, 
Porsche zogen ebenfalls an. Bei 

den Maschinenbauwexten erziel- 
ten Deutsche Babcock-Stämme 
einen überdurchschnittlichen Ge- 
winn, da auch sie wieder in die 


Dividendenzahlungen ein bezogen 
werden sollen. 

Düsseldorf: Dyckerhoff SL san- 
ken um 3 DU auf 156 DM, Bilüner 
verminderten sich um 2 DM auf 
177 DM und Cononia gaben um 8 
DM auf 372 DM nach. Audi NSU 
erhöhten sich um 2 DM auf 425 DM 
und Schiess konnten sich um 3 DM 
auf 110 DM verbessern. 

Frankfurt: Braun Vz. sanken um 
14 DM und Cassella um 13,50 DM. 
Ceag stiegen um 7 DM auf 118.50 
DM und Frankfurter Hypo befe- 
ten sich um 5 DM auf 540 DM. 


fielen um 8,50 DM auf 
395 DM und Kupferberg um 10 DM 
auf 840 DM. 

Hamburg: HEW wurden mit 
90,30 DM plus 0M DM bezahlt, 
während NWK-Vz. auf 169 DM mi- 
nus 1 DM nachgaben. Triton wech- 
selten 2 DM fester zu 129 DM den 
Besitzer. Gut behauptet lagen 
Phoenix Gummi bei 116,50 DM. 


inspirieron. Diu BftrsunkuRs«u log zunächst 
ebenfalls auf der Käufersuite, nahm später 
jedoch Gewinamltaalmea vor. HBr sie war das 
Thema Lmtzüttonerhähtn» nicht vom Tisch. Mh 
einiger Sorge sieht der Benifshandel dem Er- 
gebnis dev Zentralbankratssitzung entgegen. 

München; Agrob Vz. stiegen um 

2 DM, AKS um 3,80 DM und Deckel 
AG um 5 DM auf 170 DM. Dywidag 
konnten sich um 2 DM auf 155 DM 
befestigen. Erhis sanken um 5 DM 
auf 340 DM, Grünzweig gaben um 
8£0 DM auf 110,10 DM nach und 
Leonische Draht verminderten 
sich um 9 DM auf 345 DM. 

Berlin: Berthold wurden um A80 
DM und Detewe um 6 DM herauf- 
gesetzt Schering konnten sich um 

3 DM, HerlitzVz. um 2,60 DM, 
Orenstein um L50 DM und Berli- 
ner Bank um 1 DM erholen. Berli- 
ner Elektro lagen um 0,50 DM ge- 
ringfügig freundlicher. Bergmann 
und Berliner Kindl bröckelten um 
je 0,50 DM ah. 

Nachbörse: uneinheitlich 


WHT-AktfeniiKtox: 167,3 (166*) 
WELT-UnnotziBdex: 2780 (2540) 


Fortlaufende Notieruiigep und Umsätze 


Düsseldorf 



30 1 

29.1 

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Stücke 

30.1. 

79.1. 

AEG 

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Frankfurt 


19.1. 

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28.1. 


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Imperial OK -A- 45 45 

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Interprev. Plpeflno 34375 35 

Korr Addhon 163» 163» 

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Motsey Ferguson 33 6» 

Moore corp. 64 3» 64» 

Noraada Mtaei 20» 20325 

Nooren Energy Res. 15 T612S 

Nonhgate Expi 4» *3 

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Prodeco 6« 235 

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Rio Atgoffl Mtaei 24.125 24 

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Seaarom 53® 53® 

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Sherritt Gordon 8» 8® 

Stetao-A- 266» 266» 

TimsCdrL PlpeUnes 22» 72® 

WanoM Tramm. 15» 16» 

MereTSGKN 25» 2566 

Mltgetellt von Merrill Lynch (Hbg.) 

London 


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Angla Am. Corp. I 
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Babcoc* tat. 
Barclay« Sank 
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136 

4.13 

297 

2237 

56 


ro 1. 
181 
10» 
80® 
163 
617 
3» 
233 
353 
37 
050 
21J 
161 
m 

487 

*62 

137 

4M 

m 

2237 

58 


Optionshandel 

Frankfurt: 30. 1. 85 
385 Optionen - SoTSÖ (4fl 350) Aktk-n 
Davon 288 Verkaalsoptloncn = 18 2® Akücn 
KattfoptioBHi: AEG 4-95)17.0. 4-100/133. 4-110/5.1. 4- 
120/23, 7-110/8. 7.120/43 10-1MU8.6. 10-110/12. BASF 4- 
1SR35/223. 4*160/25. 4-120/15.5. 4-1B0/10. 4-190/14. 4-200/1, 
7.16063/183. 7-170/18. 7-180/13. 7-180/7.5. 7-200/33. 10- 
190/11.4. 10-200/7. 10-210/3. Bayer 4-1B0/53. 4-SOOa 4- 
Jia'L.5. 7-190/11 7-200/7.1. 7-210/4. 10-200/13. 10-210/7.7. 
10-230/2.7. BMI» 7-410/8.4. COBUnmbk. 4- 170/7 A 4- 
180/2,95. 7-170/IZ4. 7 -IW&J). 7-190/3. 10-180/123. Conü 
4-120/53.7-130/3,8, Dsiatler 4-600/37.7-600/54, Dt. Babcock 

Sl. 7-100/11. 10-160/153. 10-180/3.4. DL Bsbraek Vz 7- 
180/12. DeeUcbe Bk. 4-390/20. 4-400/12. 7-170/12.4. 7- 
180/93. 7-190/6 10-410/22. Dcrbs» 7-160/115. Drcodacr 
WzTl90/10J. 7-180/19.4. 7-200/93. 7-2MWÄ 10-210/7. 
Hoeclut 4-200/2. 7-180/10.7-200/5.7-210/2. 10-200/9, HomcIi 
4-100/7. 4-110/4. 7-100/123. 7-110/5.7. 7-120/6 10-110/7. 10- 
110/14.6 10-120/45. KartUdl KMekner 4-70/66. 

4-75/5 15. 4-80/25, 4-85/13. 7-65/175. 7-TO/115. 7-75». I. 7- 
BO/B. 10-75/1 L 10-80/8.4. 10-85)4.6 MAN 7-170/66. Mumn- 
imm 4-160/6 7-160/636 1-1T0/3.J. Fmusac 4-280/43. 10- 
250/17. KWE Vz 7-170/4.4. 10-170/61. Seherin«: 4-460/243. 
Kall * Sota 7-290/6 10-280/11. Siemens 4-120/B0, 4-439/86 
4-440/60 4-450/513. 4-470/36 4-490/20.6 4-600/14.6 4> 
510/11. 4-538/6 7-4 W/36 10-530/21. 10-550/7, Thymen 4- 
80/113. 4-86«. 4-80/43. A-0SO6. 4-100/L6 7-85/11.7-90/73. 
7-85/66 7-100/33. I0-8S/166 10-90/9.4. Veto 7-180/3.7. 10- 
1^73/10-180/33. VEW 4-120». VW 4-190/183. 4-200/83. 
Ü210/4. 4-23)/lA 1-200/13. 7-210/64, 7-230». 7-230/69, 7- 


240/13. 10-210/16 10-220/9. 10-230/61. Atana 4-85/143. 4- 
«W3. 7-80/ 1 62. Chryslw 4-1107.4. Elf 7-767. IBM 4- 
420/31. 7-420/2SA 7-430TOO. 10-430OT.6 Nonk Hydra 7. 
35/43. 7-40/2. Philip« 7-55/3. 10-5(V685. 10-55/33. Vw- 
kaafaapCioBM: AEG 4-100/1. 4-110». 7-100/2. 7-110/4.4. 
I0-S5/13, KM 00/23. BASF 4-80'3. 7-180/43. 10-180/5,3, 
B4flrer4-190/3, 7-180/23. T-190/43, 10-190/7, BMW 4-370/83, 
Cammertbk. 4-170/115. 7-1700,6 10-170». Conti 7-1 10/13. 
7-120/3». um 10/66 Dt Babcoek Sl. 4-16005. Deutsche 
Bk. 4-38001. 4-3907. 7-370/67. 7-38QTO3. 7-39006 10- 
380/43. Drradaer Bk. 4-18001. 7-37007. 7-38009. 7- 
39004. KMflQOl. 10-190/7.6 Hoechst 4-180090. 7-190/83. 
Heeseh 4-100/0,90, 7-100/64. 10-100/33. Kachel 4-220/103. 
Kl Seltner 7-75/3. 10-75/4. Maimewninn 4-130/Li 7-1500 
1D-IS0». RWE Vz 4-170/6 Seherin« 7-440/66 KlU + Skis 
4-250/1,6 Siemens 4-480/7.6 4-500/16 7-47006 7-490/1 1.4. 
Thyssen 4-90/12. 7-90/65. 10-83/6 «ehe 7-170/16 VW 4- 
190/64. 4-200/7. 7-180/6 7-190/36 1D-I90/5.4. I0-IÖV9.4. 
10-210/30. 

Enro-Geldmarktsätze 

NlcdrigsL- und HSchstkorse im Handel unter Ban- 
ken am 30. i 85; Redaktiormchhiß 1450 Uhr: 


FraeSL Geduld 1 
General Etactric 
Guhmen 
HowtorSMrieley 

0 

ta. ud. 

Imperial Group 
Uoyd» Bank 

1 nrvhn 

Maria 6 Spencer 
Midland Bank 
Nat. Wewrolreter 

SSSiTa Cotaian 
Ifio Tlnto-Zlnc 

Runenbutg PlaL 9 

Shell Tiara 1 

ThamEml 

TI Group 

Unilever 

WetaMj 

WooTwortti 

Flnaadal Thnas 

u 

28 1. 

20» 

19« 

229 

<31 

822 

194 

547 

177 

122 

339 

647 

182 

530: 

634 

7» 

708 

434 

296 

12® 

219 

605 

997.9 

Mailand 


30.1. 

29.1. 

Bouogl 

18* 

1B4» 


5630 

5530 

Gurarota 

2590 

2S70 

FarrralaOa C Elba 

10020 

9880 

Fkrl 

7*05 

231 0 

Fiat Vz. 

2242 

27® 

RmiderA 

55» 

56 



38850 

Gnippa Leperii 


- 

IH Vz. 

0950 

6600 

Italcemenll 

77050 

77100 

Iroigoe 

1475 

1485 


1530 

1450 


BS0CB 

825® 

Mondadari 

2450 

2438 

Montedbon 

1*84 

14S0 

Ottvetd VZ. 

SSW 

55® 

dgl Sl 

MW 

64» 

Pirol! Sp? 

2241 

2183 


»6 

5724 

RAS 

69500 

68980 

S.A. L 

13300 

130® 

SIP 

7175 

2150 . 

SrtoVtoaw 

2630 

2629 

STET 

2370 

2319 

Mut 

- 

25948 


Amsterdam 


30.1. 

19.1. 

ACF Holding 

198 

195 

Aegon 

1614 

1374 

AfcBO 

103,4 

100L6 

Aig. Bk. Nedert. 

388. 

170.7 


Amro Bank 

75.9 

72 

Bttricerz Patent 

48J9 


Brtnnkort 

314 

31 

LuoasBab 

104.5 

1024 

»redero 

156 

157 

BOhnnom 

8SJ 

BSto 

CrarSt Lyanncdz Bk. h 

66 

68 


82.1 

02 

Fokker 

924 

874 

GlmBroeode* 

1784 

178 

O06-V, d. Grinlen 

301 

298 

™0*mow 
HameVen Blertrr. 

424 

1554 

*34 

151,1 

KLM 

484 

48 

Kon. Hocgaven 

624 

«U 

Nationols Ned. 

2844 

280 

Ned. Uoyd Groep 

1584 

1584 

van Omfiwren 

2ftB 

J84 

PaUhoed 

6» 

68 

^takta 

594 

59 

*42 

Robeco 


724 

Roäikp 

VvL 

551 

*64 

Royal Durch 
Unilever 

1814 

1314 

Vor. Mosch. 

143 

146 

voAor Stevih 


284 

WesUand Uu. Hyp. 

1064 

102 

Index: AHP/CBS 

119.10 


Wien 

Ciadtantnii-Btar.VL 

229 

LS! 


357 

350 

1 IM 

776 

726 

Dserr. Brau AG 

2*5 

3» 

Prirtmootör 

534 

354 

ReMngnaui 

- 



_ 

170 

Semperit 

- 

— 

Sfpyr-Dcriirtor-P. 

157 

159 


- 

- 


298 

285 


99.40 

59,18 


Tokio 


Alp« 

Banka* Tokyo 
Banyv Pharma 
B ridge toneThe 

D®*r Kogyo 
DaiwaSec 
DrtwaHoure 
BsaJ 

Furt Donk 
Fuji Photo 
HtaxH 


Ikogai Iren 
Kantel & P. 
KaoSeap 
Urin Brewery 

Krenatsu 
Kubata Iren 
Matsushita B. Ind. 
Matsushita B. Wks. 
MtnblslU H. 
Mitsubishi H L 
Midro Sec 
Nippon EL 
Nippon St 
NomiroSec 
Pioneer 
Ricoh 

Sankyo 
Sanyo Beetric 
Store 

BunStama Bank 
S uml t o mo Marina 
TakedaOtscn. 
Teipn 

Tokio Marine 
Tokyo EL P ower 
Toroy 

Toyota Motor 


Kopenhagen 


Den OAnüro Bank 
Jvsfcu Bank 
Kopriih. Handehbk. 
Nova tadustri 
Privatbanken 
Ostaskst Komp. 

Dan. Sukkqrtabr. 

For BryggarierSl 
Kfll Pore Fat». 


290 

287 

955 

550 

293 

288 

534 

523 

244 

242 

535 

155 

535 

525 

005 

800 

227 

220 


Zürich 


30. 1. 

29. 1. 


30.1. 

29.1. 

2040 

19® 

Alreutase 

8® 

79« 

6» 

625 

dgl NA 

279 

277 

902 

91* 

545 

Srown'Soveri 

m 

5B40 

14® 

1360 

Otro Gew Ind. 

28® 

2770 

s® 

510 

ObaGe<gy Pol 

22*0 

2250 

670 

677 

Bektr. Wan 

2725 

27® 

5*3 


Btcherinh. 

735 

704 

17® 

trr:™ 

Globus Part. 

650 

645 

1330 

ton 

H La Roche 1/10 

9075 

9075 

1750 

1720 


770 

770 

893 

871 


6460 

6450 

1430 

1*20 

Ralo-SubM 

717 

211 

*13 

412 

leknofi 

2005 

19® 

1370 

13® 

LondsGyr 

1660 

1670 

830 

825 

Mävanplbr tah. 
Mater Cofumbm 

40® 

40® 

568 

547 

872 

872 

456 

458 

Nottta Inh. 

61» 

60® 

330 

330 

Oorfitoo-BOhria 

14® 

1395 

1610 

1560 

Sandoz NA 

2750 

2750 

631 

638 


7775 

7B50 

401 

4® 

Sandoz Pan.- • 

1290 

1265 

236 

237 

Saurer 

241 

2*1 

630 

605 

Sehr*. Bantoas. 

3715 

3720 

12® 

11® 


372 


145 

145 


24» 

2425 

922 

910 

Schwr. ROdcv. Inh. 

9350 


1360 

3170 

Schw. vc&so. Inh. 

15® 


090 

696 

Srfcq-B- • 

3175 

3170 

11® 

11*0 

Suttor Port dtp 

335 

333 

468 

465 


1120 

1112 

1080 

4090 

1100 

39® 

dgi NA 
Wimen hur Inh 

890 

4130 

8» 

1690 

1650 


3690 


590 

597 

Zur. Ven. Inh. 

202® 

201® 

455 

431 

lud.: Scfaw. Krad. 

338toO 

337JO 

735 

773 




16® 

438 

15® 

435 

Brüssel 



1350 





Cockerfll Oügroe 

Ebes 

Oevoert 

Kreditbank 

PDtroflna 

Soc GOn. d. Belg. 

So/i rtö 

Solvay 

UCB 


2005 

253 

2835 

35» 

7720 

«00 

1789 

71» 

1850 

4610 


1995 

25* 

M« 

5705 

85M 

1795 

71S0 

38» 

4625 


Madrid 


Bancoda BOboa 
Bonco Central 
Bane» Esp Oed. 
Banca Hfsp. Am 
Bonco Poputar 
Bonco da Santander 
Banca de Vlzcava 
CrO* 

Drogados 
B AfluOa 
Esp. dal Zink 
Etp. P ew ole oi 
Fonix 
Faoa 

HkJiootectr. Esp. 

Hueno 

ibarduero 


Sevllbnade GL 
latofdnica 
Union Electrica 
Union EsptoshrM RT 
Urblt 

VOHo/iannaso 


323 

StB 

345 

170 

3W 

3*1 

438 

» 

169 

265 

7/6» 

76» 

91A 

1» 

96 

52.5 

TB 

1225 

ro 

49 

71 

58 

113» 


320 

SIS 

345 

165 

309 

338 

*32 

169 

763 

266 

ISS 

592 

74.75 

91® 


ro» 

126 

79» 

*9» 

71» 

58 


Hongkong 

China Light - P. 

14,® 

14» 

Hongkong Land 
Hongk. ♦ Sh. Bk. 

8 » 

*.15 

8 » 

Hanak. Teleph 
Hüten. Wharnpaa 
3ard. Matheton 

60.50 

19.70 

8 » 

60.® 

i’4 8 

Svrire Poe + A * 

23» 

24.10 

WhBBlQCk* A* 

4.17 

*.20 

Singapur 


Cyel* + Car. 
Cakt Smogs 
Dev. Bk 01 Sing. 
Ftasar v Neave 
KL Keoaag 
Mal Banking 
Not. Iran 
OCBC 
State Dorby 
Sngopur Land 
Uil Overs. Sank 


2» 

iS 

!£ 

610 

3» 

9.10 

1® 

3» 

«.54 


6W 

2J1 

610 

5» 

647 

6® 

3SZ 

9® 

1» 

iro 


Paris 


Ak liquide 
Abthom Attanz 

SSfä^Sta. ona 
Cartmlour 
Qub M*öStarron*u 
Franc Petrol B 

Eff-AqiSlafmr 

Gal LalayetM 
Hachen« 

Imeiai 
lofnmg 
Ldca/ranca 
Machines Bud 
Mchedn 

Moet-Harmesiy - 
Moulinei 
L*Oteal 
Penornrya 
Pemod- Ricard 
Panier (Source) 
Peugeot -GiradHi 
Primemps 
Radio Techn. 
Redoum ä Raubaht 

Schneider 
Sommer AlBse« 
IhomsenC 6 F 
Usinor 


361. 

590 

72S 

793 

24« 

184P 

1201 

7565 

73« 

m 

-1895 

77.1 

*0«to 

3*8.8 

797 

1955 

«J0.1 

2395 

70 

715 

490 

27«.9 

190 

»7 

1221 

*75 

456 

5» 


29.1. 

587 

7» 

ZBS 

73» 

»20 

1189 

2*9 

2» 

266 

18» 

76 

«00 

■5*1 

45J 

B00 

1956 

100.9 

2444 

68J 

711 

465 

271,8 

IBS 

249 

1219 

460 

46T 

1U.9 


Sydney 



Bartdng 


, Nödh Bröken HRI 
IS^öWreband 


Mex 


Devisen and Sorten 


In Frankfurt wurden »m 30 , J anuar folgende Gold- 
mOnzeuisme genannt (in DU): 

Gesetzliche Zahlungsmittel*) 

Ankauf Verkauf 

20 US-Dollar 
10 US-Dollar (Indian)**) 

S US-Dollar (Liberty) 

1 £ Sovereign all 

1 £ Sovereign Htoabetb IL 
20 belgische Franken 
10 Rubel Tscberwonez 

2 südafrikanische Rand 
Krüger Rand, neu 
Maple Leal 
Platin Noble Han 


1510.00 
I210X» 

500.00 
22 UM 
21760 

166.00 
228,00 
SISjOO 

960.00 

960.00 
88600 



us-j 

DU 

3 fr 

1 Monat 

Bit- Sh 


5U>4 

3 Monate 

89*- 8Vs 

57i-6V* 

äW-Mv 

fl Monate 

8^t- 8*4 

8 -8W 

SU-Bhj 

IS Monate 

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Außer Kurs gesetzte Münzen«) 

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MitEctcllt vom Deutsche Bank Compagnie Flnan- 
di-re Luxembourg. Luxembourg- 


20 Goldmark 

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1 osterr. Dukaten (Neuprägung) 
Verkauf lnkl » % Mehrwertsteuer 
) Verkauf lnkl 7 % Mehrwertsteuer 


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1471,25 

684,00 

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270.38 

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*1 K..PV fttr TrmOgn 88 bis B0 TaflC- *1 nicht müteit noUnt. 
**1 anfuhr begnsm ga mt m. 


Die Devisenmärkte vom 30. L 1985 

AreDevIsemnarkuäirdertgnC^'ri Wvtj. riaB«w*röw«mnw> - 

nlsche Notenbank grateni bei 11 TTSDobrTeäcaaft habe- 

Nledriger handelte man in Btrapa. doch hamte «eh der 
tCnn Im Tagogvcrtaat von seiner niedr ig en 31050 
lösen und am Nachmittag 61735 erreichen, ri«m trug das 
günstiger als erwartet ausgefallene HandebbOanadsflztl 
der USA rar Dezember bei. Beachtet wurde auch die 

Ankündigung das Im AnschhtOandtamoirglgeZenlralbank- 

rat saftamg keine Pr e ss e k on ferenz stattOnde» würde. 
Mefat Ist dies ein Zeichen das keine kredltpoUUKhen 
w q^n. Die »mtttaNi Dansr^Notiz lag 

einem Verkauf in H&he von ißjj Mili Dollar aus. gritwia 
erhoten konnte skh das engltache Pfund aufgrund von 
Gcwinmnhnahmen und i> r TagesHe- 

whrn belief sich auf 6& Promille bei einer Notiz, von SȀ. 
Nach der vahitariscfaen Üherwhtdung des Mjonatruläcxw 
wank der Schwerer Tranken um 4 A Promille niedriger ndl 
1 1138 bewertet DS-Dollnr in: Asutardam IGDifi: 

6138»; Parts 16810; Mattend 1854,73-, Wien 263IM; Zürich 
66712; Ir. Pfucd/DM 6111; Pfund/DoUar 1,1238; Pfknai/DM 
1938. 

Dl« EanpSfeehe WifarögMlaheU (ECO am 30 .' 
J anuar : ln D-Mark 62 Z 241 (Parität 2 JI 4184 ): 
m DoDar 1 TO 1408 (16 Mflra 1078 : L 35444 X 

Ostmacfchnn am 31 1 . (Je 100 Mark Ost) - TiwHih- 
Ankauf 1100; Verkauf 2600 DK West: Frankfurt: 
Ankauf UDO; Verkauf ai,®9 DM w ert- 





Deviseni 

Pfund-I 
dett nachdem 
WShrung her 
der Pfund-?' 


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Dollar/DM 
Pfund/DoUar/ 
Pfund/DM 
FF/SU 

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w unteu am 30. Januar enger gchan- 
* die simatkm um die bntische 
hat und ein leicht« Nachgebcu 
ita» eintrat. 

3 Monate 
L93/L83 
1 . 11 /LOfl 
120AL80 
44/28 


6 Monate 
1900,70 
1.67/ L60 
10,10/170 


1 Monat 
165/155 
0.44/0.41 
2.7WL30 
19/03 

■ktsatze 

fm Handel unter B a n k en am 30. 1 : 
_ >5,50-5,55 Prozent: Mouatnekl 180-1M T 

rroent; Drämona^eU BÄ-KaTKozem. 

PriaataahonZ iJt» ; am 30. 1^ 10 bis SS Toire « ta G- 
IflO BPifozent; und 30 bis 90 Tage 4^»C-5 ä BFn>- 
zenL Dptont sa *» der Bundesbank am 30. l;4jPro< 
zentsLombardntzlB Prozent. ^ 

HiumIi sti hitthriefe (Zinsiauf vom L Januar lft85?p) 
Zinsstaff ei In Piwbi jabrßeh. ln KhunmerhZad- 
sdMssenditeB in Präsenz «r die jeweilige' Beatzdau- 
19B5/1 WmA] M0I fl00)-6J0 (5.73>-TJM 
(8^3)“6S(6^8)— 7^0(1W)— 100(177). Ausgjroe 1885/2 
.(TypB) 100 (5.00) -150 (5,75) -7.00 (6,16) -7« <643)^ 
7^(1851^^ (187) -100 

ijhesBnndea CBenditen in Prozent); lJahrij Sc s hfa. 
-lll Bw^MoUtattoiten [Au^bebediiwuxwen in 
Dozent): Zha 178, Kurs 8181 Rendite 7 , 0 ^^ 











































































31 - Januar 1985 - Nr. 26 - DIE WELT 


FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE /BÖRSEN UND MARKTE 


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bat Hofhioiigea auf deren Verzicht geweckt Im SffeiraJctiea Bereich ka« ei desbc . 
» erste« vonlditigen ROckkfiirfea. die die Korse teilweise «n 0 J 0 bis 0,30 Pro- 
zeatpenkte steicna lieftee. Mit einer deatlicton Befestigung wird für den Fall 
gerechnet, da 0 aer Zeatalbankrat in seiner dienwScMgen ! 

*e" fassen wird. Hlr eine gewisse Stinunuegsbessenrng sorg 
U$-Bends, deren Bendhen woher deatlicfc geswAew 


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Industrieanleihen 


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7 H JiH.STti.ft 4 *ef 82 
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3 H tf B 4 oO 
3 H ComBfc ML 
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4 Htf 77 aOS 
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3 V> Dt Bk 0 raO 
3 Htf 0 oO 

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3 H KsdmIM mO 
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5 V.tf. 0 oO 


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WorenprcMse - Termine' 

Etwas schwächer schlossen am Dienstag die Gold- und 
Silberne tieiungen an der New Yorker Comex. Dagegen 
konnte Kupfer durchweg Gewinne verbuchen- Überwie- 
gend niedriger notierte Kaffee, während Kakao allge- 
mein höher bewertet wurde. 


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BW (471) Kasse 371.00-372» 385.00-387» 

3 MOBB 348,00-349.00 348.00-348» 

Kopier 

Wgteigrade (Ol) 

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zum Gegenstand hat. 

Finanzierung durch: C.C.C.E. (Frankreich). B.OA.D. (Lomä). FAC (Frankreich). 

A) Materiallieferungen und durchzuführende Arbeiten 

- Lieferung des Materials für das Ftammeldenetz sowie des nötigen Bau- 
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- Lieferung von Femsprechapparaten 

- Durchführung der Bauarbeiten, Kabellegung und Kabelanschluß 

- Verlegung der vorhandenen Femsprechanschlüsse auf das neue Netz 

- Anschluß der vorhandenen Fbmsprachanschlüsse sowie Einbau der 

Femsprechapparate bei den Teilnehmern 

B) Wartung des FemmeWenetzes 

- Lieferung des für die Wartung und den normalen Weiterausbau notwendi- 
gen Materials 

Die Generaldirektion wird das gesamte Letstungspaket mit nur einem Unternah- 
men abwickeln. 

Die ln der Republik Niger ansässigen Bieter und Zuheferanten müssen offizielle 
Bescheinigungen beibringe n, die ihre ordnungsgemäfle Zahlung der in der 
Republik Niger üblichen Steuern. Abgaben und Säualbeiträgs bestätigen. 

Die Ausschreibungsunterlagen können werktäglich bei den nachstehenden 
Steilen angefordert werden: 

1. Direetion Genörafe de l'Otflce des Postes et Töiecommunications de la 
Rßpublique du Niger. Niamy. 

gegen Zahlung des Betrages von F.CFA 100 000.- 

2. SOFRECOM. Ingenieur Conseil, 6 rue de Berrl 7S008 - Paris, 
gegen Zahlung des Betrages von FF 2000,- 

D» in französischer Sprache abzulassenden Gebote sind per Einschreiben oder 
Abgabe gegen Quittung an die folgende Adresse zu richten: La Direetion 
Ginärale de l'OHice des Postes et Töläcommunications du Niger, Niamey. 

Die Gebote müssen der Oirecbon Generale noch vor dem 16. April 1985 - 
18.00 Uhr Ortszeit - vorliegen. 




















1 


FERNSEHEN 


DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985 


Uneitler Held im Showbusiness: Der Sänger und Schauspieler H. Grönemeyer 

Großstadtpoet mit Smog in der Kehle 

D en „deutschen Plattenabräumer Ruhrpottter, der so singt wie Sebasti- rate Stimme, die ebenso von Liebe 
dieses Sommers" titulierte ihn an Haffner spricht beisoteisweise wie von der Macht des Alkohols »net 


xJ dieses Sommers“ titulierte ihn 
ein Szeneblatt im letzten Jahr. Wo- 
chenmagazine und seriöse Tageszei- 
tungen hoben ihn gleichermaßen in 
ihre Kolumnen. Er ist Anti-Typ und 
Kurzstarter, Chauvi und Seidenhaut 
ewiger Student und Mann mit Por- 
tepee, Großstadtlyriker mit Smog in 
der Kehle, Schmachtfetzer und grie- 
nender Zyniker, alles das zugleich. 

Herbert Grönemeyer (28), ist vor 
allem auf der Popmusikszene ein 
U nikum, ein schillernder Typ mit 
tiefliegenden Augen und ewig wi- 
derspenstigen Haaren, die er sich 
dauernd, fast linkisch, aus der Stirn 
wischt - ein Tennisschuh-Hipster, 
dessen Antlitz viele Kinogänger noch 
yon seinem Part in Buchheims Gig- 
anto-Streifen „Das Boot“ im Ge- 
dächtnis haben, als der Leutnant 
Werner, oder auch als Robert Schu- 
mann in der „Frühlingssinfonie“. 

Doch Schauspieler, die unter die 
Popstars kommen, gibt es bekannt- 

Kflnguiu - ARD, 21.15 Uhr 

lieh eine Riesenmenge, mögen Skep- 
tiker anm erken. Gemach, beim Gro- 
nemeyer, dem noch immer Jura und 
Musikwissenschaft studierenden 
Mehrgleiser, liegt der Fall tatsächlich 
anders. Zwei Plattentitel eigentlich 
sind es, die den Kraftstrotz aus Bo- 
chum in kürzester Zeit mitten ins 
Rampenlicht öffentlicher Aufmerk- 
samkeit geschubst haben - eine ganz 
gegen den Strich gebügelte Liebeser- 
klärung an seine Heimatstadt („Du 
bist keine Schönheit / Von Arbeit 
ganz grau") und, seit genau dem 11. 
Mai 1984, ein „Mannei^-Song mit Zei- 
len wie: „Männer sind schon als Baby 
blau" oder „Männer baggern wie blö- 
de" und: „Männer weinen heimlich, 
Männer brauchen viel Zärtlichkeit / 
Männer sind so verletzlich, Männer 
sind auf dieser Welt einfach unersetz- 
lich.“ 

So an die anderthalb Millionen 
Deutsche Mark müssen, schätzen 
Kenner der Branche, mittlerweile auf 
seine Konten geflossen sein - in der 
Tat eine Rarität in der Szene, die den 


Ruhrpottter, der so singt wie Sebasti- 
an Haffner spricht, beispielsweise 
noch vor zwei Jahren mit Ignoranz 
strafte: Im Berliner Quaitier Latin sa- 
ßen „gerade mal 12 Leute da, und 
jetzt war der Saal zu klein. Erklären 
kann ich mir das auch nicht Ich habe 
immer meine Musik gemacht ohne 
darauf zu achten, daß sie besonders 
peppig ist" 

Solches hat Grönemeyer auch 
nicht nötig. Seine Musik „geht" 
enorm „ab", wie man sagt, ist rockig 
und zugleich von in Bann schlagen- 
der Musikalität, über der seine guttu- 




Ein purer Music-Manlac Herbert 
Grönemeyer foto:TH/topR£SS 


Die Zahl der Abonnenten des erst 
kürzlich in Frankreich eingeführten 
Pay-TV-Dienstes Canal plus geht zu- 
rück. Seit Januar fiel die Nachfrage 
von täglich eintausend Anträgen auf 
unter 300. Laut eigenen Angaben hat- 
te „Canal plus“ am 23. Januar 253 710 
Abonnenten: Präsident Roussetet 
lehnt bisher noch jeden Gedanken an 
eine Umfonnungdes Subskribenten- 
femsehens in ein allen zugängliches 
kommerzielles Fernsehen ab. Um 
künftig profitabler und konkurrenz- 
fähig zu sein, schlägt Rousselet dem 
verantwortlichen Staatssekretär für 
Kommunikation, Georges Ffllioud, 
vor, „Canal plus“ kommerzielle Wer- 
bung zu erlauben, auf das Sponsorsy- 
stem zu verzichten und die Ausstrah- 
lung des „Canal-plus H -Programms 
auf die Zonen zu beschränken, die 
am rentabelsten sind. Für den jetzi- 


gen Zeitpunkt hatten die Programm- 
verantwortlichen mit mindestens 
300 000 Abonnenten gerechnet Die 
in den vergangenen Wochen immer 
konkreter gewordenen Diskussionen 
um Privatfemsehen in Frankreich 
und Liberalisierung der Gesetzge- 
bung im Kommunikationsbereich, 
für die Staatspräsident Frangois Mit- 
terrand am 16. Januar in einer Fem- 
sehansprache „grünes Licht“ gege- 
ben hatte, sind sicherlich neben dem 
sehr mittelmäßigen Programm des 
vierten Kanals mit ein Grund für das 
zunehmende Desinteresse. nm 
* 

Im Jahre 1984 haben die Bundes- 


% 



m. 


rate Stimme, die ebenso von Liebe 
wie von der Macht des Alkohols singt, 
seltsam unwiderstehliche Spannun- 
gen erzeugt 

Grönemeyer als Robert Schumann 
in der ^rühlingssonate“, Gröne- 
meyer als Grönemeyer in 2000 Zu- 
schauer fassenden Rock-Tempeln: 
Hier wie dort nimmt seine Intensität 
unmittelbar gefangen, entlarvt sich 
der Bochumer als purer Musik-Ma- 
niac. Und die Musik auch war es, die 
ihn zu Schauspiel und Füm brachte, 
womit er eigentlich soviel gar nicht 
am Hut hatte. 

Der Regisseur Peter Zadek hatte 
den Abiturienten seinerzeit für sein 
Bochumer „ Beatles“ -Musical ins 
Theater geholt Grönemeyer, klas- 
sisch geschulter Pianist, blieb. Für 
Zadek schrieb er und bearbeitete er 
diverse W fihTHnunmrilrgn, unter ande- 
rem für „Wintermarchen" und „Kauf- 
mann von Venedig“ . Dann holte ihn 
Flimm ans Kölner Schauspiel - plötz- 
lich stand er nun selber auf der Büh- 
ne, ohne auch nur eine Stunde Unter- 
richt spielte er selber. 

Inzwischen freilich hat ihn die Mu- 
sik ganz, spricht er vom Theater in 
der Vergangenheitsform. Er will, sagt 
er, auf der Rockmusik-Schiene wei- 
terfahren und sehen, was da noch al- 
les zu machen ist 

Erfolg und Publicity im herkömm- 
lichen Sinne jedenfalls sind ihm 
reichlich schnurz. Nun gut, man lerne 
zwar, damit umzugehen, meint er, 
aber das sei nun mal kein Le- 
bensinhalt Obwohl er eigentlich gar 
kein „typischer" Ruhrgebietssohn 
•sei, weil er keinen Arbeiter-Hinter- 
grund habe, muß gleichwohl die Men- 
talität der Menschen dort auf ihn 
kräftig abgefärbt haben: „Die Leute 
hier sind bodenständiger, da gibt es 
überhaupt keine Gelegenheit, seinen 
Erfolg großartig zur Schau zu stel- 
len.“ 

Ein Held des Showbusiness ist er 
ohne die üblichen Statussymbole und 
Marotten. Eitelkeiten und Routinen: 
„Ich bin ein Stiller. Ich mag keine 
Anmadie und mag es auch nicht 
wenn man mich amnacht“ 

ALEXANDER SCHMITZ 


bürger wieder mehr Zeit vor dem 
Bildschirm verbracht als in den Jah- 
ren zuvor. Nach den Messungen der 
Teleskopie-Gesellschaft für Fernseh- 
zuschauerforschung waren die Fern- 
sehgeräte an einem durchschnittli- 
chen Wochentag des vergangenen 
Jahres 187 Minuten lang eingeschal- 
tet - das sind acht Minuten mehr als 
1983 und drei Minuten länger als in 
den Jahren 1981 und 1982. 

Dieser geringfügig größere Zeit 
aufwand für das Fernsehen verteilt 
sich relativ gleichmäßig auf die bei- 
den bundesweiten Programme von 
ARD und ZDF. 81 Minuten pro Tag 
war demnach das erste, 79 Minuten 
das zweite Programm eingeschaltet 
Weitere 19 Minuten entfallen auf die 
dritten, die restlichen acht Minuten 
auf die ausländischen Nachbarpro- 
gramme. DW 


ARD/ZDF-VORMITTAGSPROGRAMM 


Nur über die Sender der ARD 

«040 iwsta 

1QJJ3 Der Henker wob VMMdfo 

Italienrächer Spielfilm (1963) 

1130 Khdw der IBM HDgel 


1600 Taaesschoo 

16.10 Onii Hewtaed prfinrntfert 
HOcfc Hefet—g — 

Aus dem Guinness-Buch der Re- 
korde 

1655 Z hfc—g— «Mri e— 

Sechs Löwen - sechs Tempera- 
mente 

17.15 Csapetof-Zeh 

Die Welt der Bektronenrediner 
1750 Tagestebau 

Dazw. Regionalprogramme 
20JW Togesscfaoo 

Anschi Der 7. Sinn 
2Q.18 pro msd Ceetra 

Pflege Versicherung für das Alter? 
Die Menschen in unserer Gesell- 
schaft werden immer älter. In den 
letzten 20 3ahren stieg die Zahl 
der Ober 65jährigen um 50 Pro- 
zent; die Zahl der Ober 8Q jährigen 


hat sich sogar verdoppelt. 1990 
werden es zwei Millionen sein. 
Gegen die Risiken Krankheit, Un- 
fall, Arbeitslosigkeit versichert 
seit langem der Staat. Für Rent- 
ner, die zum Dauerpflegefall wer- 
den, sieht die soziale Sicherung 
allerdings weniger günstig aus: 
Alles, was über die reinen Unter- 
halts- und Krankenkosten hinaus- 
geht müssen die alten Menschen 
selber zahlen. Me Rente reicht da- 
für nicht aus. Nach einem arbeits- 
reichen leben wird der Rentner 
zum Sozialhilfeempfänger in ei- 
nem Pflegeheim. 

21.15 Köngen 

Von der Oma bis zum Punkerreicht 
das Rollenangebot, m tt dem der 
jugendliche Femsehkomilcer Hape 
Kerkeiing die Zuschauer zu unter- 
hohen versucht Ais musikalische 
Gäste sind unter anderen Herbert 
Grönemeyer, Phil CoiGns, Paul 
Young, lum Wilde und Foreigner 
eingeksden. 


Basfcqemeinden in Ruanda 
1250 Unncbou 
12.10 KeMMicbMi D 
1255 Presseschao 
1340 heute 

1055 Alpine Ski-WM 
aus Bormio 

Kombinations-Abfahrtstaut der 
Domen 

Reporter. Sepp Ortmeier 

1545 Eeorn in Fora 

1640 beete 

1654 . . . doch die Made bringt** hervor 


. . . doch die Made bringt** hervor 

Seide steht im Mittelpunkt der 
heutigen Ausgabe; in China war 
sie schon vor mindestens 3800 3ah- 


Itttelpuni 
c in Chir 


ren bekannt, aber erst vor 1500 


Jahren gelangte das Geheimnis 
der Sektenheretellung von Byzanz 

nach Europa Hier bueb der kost- 
bare Stoff fOr lange Zeit dem Adel 


«Stellung von Byzanz 

Hier bireb der kost- 


2240 Titel, Thesen, Tarepara— lu 

Ein Kulturmagazin 
2250 Tagestfceaea 
2340 Der Schatz des Mono* (2) 

Film von Kart Fiuchtmann 
Schtiemann erwirbt von Bauern 
Besitzrechte für ein Grundstück, 
auf dem er den in den Dichtungen 
Homers erwähnten Schatz vermu- 
tet. Seine Kollegen feinden den 
ungewöhnlichen Archäologen 
wegen seiner Methoden immer 
wieder an, doch Schliemann gibt 
recht auf, und nach mehreren leh- 
ren besessener Suche geBngt ihm 
schließlich ein großer Fund . . . 

045 Togu oich au 


und kirchlichen Würdenträgern 
Vorbehalten, doch auch heute 
noch sorgen hohe Preise dafür, 
daß sich recht jedermann in Seide 
' hüllen kann. 

Anschi. heute-Schlagzeilen 

1655 Die HSfalmUader 

5. Folge: Feuer und Schnee 
1740 beete/ Ans den Ufa de» 

17.15 Tele-IBestiieite 
1750 Tom tmdSeiry 

Anschi heute-Schlagzeilen 
1850 Sn Mnueffscbes VwgaBgm 
Prost, Helmut! 

En Fernsehteam möchte den Ex- 
S port-Star und jetzigen Gastwirt 
Hubert zu einem Interview bewe- 
gen. Als schließlich 'das Gespräch 
stattfindet, läuft alles ganz anders 
als geplant . . . 

1940 lisintn 

1950 Der Mami am Klavier 
- Ene Paul-Kuhn-Show 
2140 Kimtakte 

Meinen Drachen füttern - Um- 
gang mit der Angst 
Moderation: Michael Albus 

21 AS beete foureaf 
2245 5 nach 10 

8. Mai: (K)ein Grund zum Feiern? 
Ene Diskussion zum 40. Jahrestag 
der Kapitulation 

Mit Tonn C Komblum, Deutsch- 
landexperte im amerikanischen 
Außenministerium in Washington, 
' Kanal Szyndzlelorz, Publizist aus 


Polen, Frederic Hartweg, Germa- 
nistikprofessor an der Universität 
von Paris, Hans Mayer, Uteratur- 


wissenschaftler, AI brecht Schoen- 
herr, ehemaliger Bischof der 
evangelischen Kirche in BerGn- 
Branaenburg, Karl-Günther von 
Hase, ehemaBger Regierungs- 
sprecher und Botschafter in Lon- 
don u. o. 

Leitung: Klaus B ress er 
AnschL heute 



■s^SATl 


WEST 

1840 Die Sehchmg «dt der Maas 
1940 Aktuelle StMKfa 
2040 Tagesscbov 

20.15 Dar Richter voa Colorado 

Amerikanischer Spielfilm (1948) 

Mit Glenn Ford, Wiffiam Holden, 
Bien Drew u. a 
Regle: Henry Levin 
2150 Ufaderspiege! 

Ais die Römer frech geworden .. . 
Die Varus-Schlacht (1) 

Zweiteilige Dokumentation von 
Herbert Ouel 
2250 Nachtstadle 

Bildungswende 

Ene Diskussion im Konrad-Ade- 
nauer-Hous 

2345 Nodrtstodio Spätausgabe 

Sydney an der Wupper - Drea in- 
time 

Rhn von Bettina Woemie . 

2356 Tips für Leser 

ZS55 letzte Nachrichten 

NORD 

1040 Dia Seodmg mit dar Maas 
1040 Fonaal Bas 

19.15 BBraagescMchtee aas Alaska 
2040 Taaasschaa 

2055 SrGoläbcb am dar lalna 

Amerikanischer Spielfilm (1963) 
Mit Rock Hudson u. o. 

22.15 Kotter aktuell 

Anläßlich der Ausstellung -Wies 
Plastik " im Hamburger Museum 
für Kirnst und Gewerbe präsen- 
tiert die Sendung u. a. eine Mo- 
denschau aus Plastik und die 
Avantgarcfe-Möbef-Schau „Mö- 
bel perdu". 

2340 kaz Fest Berlin 1904 

Jimmy (Muffte 


— -■ 

laULfcmi 

Moderen 


Htige Unterstützung erhofft sieb Ham Peter Kevkelieg voa 
ivatToospartner (Känguru - ARD. 21.15 Uhr) FOTO: 


i sehiem 

i: RÖHNERT 


HESSEN 

1850 Auskunft: Arbeit aed Band 
Nicht zum alten Bsen 
1945 Aatovaport 

1950 Abbottood CestoHo aof Shadock 
Hehaes Spuren 

Amerikanischer Spielfilm (1951) 

7« an ffiiHi nt u la aifa r 
2150 Bild dar Woche 
2150 Drei akteefl 

2145 B Salvador. Abseits der Real 
2250 Mahl (5) 

SÜDWEST 

1850 Telekolleg II 

Nor für Baden- Württemberg: 

1940 ft l rv — fi ******” 

Nur für Rheinland-Pfalz: 

1940 Abe nds c h e in 
Nur für das Saarland: 

1940 Soor 3 reakmal 
Gemeinschaftsprogramm: 

1955 Nachrichten 
1950 DebOt ln Dritten 

Der Weg in den Wald 
Film von Gottfried Junker 

2050 Anekdote 

aus dem letzten preußischen 
Krieg 

2140 Per g—r o rtoeo» Mann 

Nur für Baden-Württemberg: 

2145 Unser a™ in Bora 

Wolfgong Schäuble, Btmdesmini- 
ster im Kanzlercant, im Gespräch 
mit Sibylle Krause-Burger 

22.15 Im Heim zu Hanse 

Alltag von Sozufwarsan 
2540 Nachrichten 
Nur für Rheinland-Pfalz: 

*145 Die veim e ndete bi n did i u l t - 
2250 l aa da wpl o a o l .. 

Nur für das Saarland 
2145 TV-Clob Saar 1 

BAYERN 

1840 Abc dar Wirtschaft 

1045 Rundschau - 

1940 Damals Ta g e sg e sp räch 

Die Friedhöfe 

Fernsehfilm 'von Helmut Kropp 

2045 „Das Sichtbare ist vergänglich - 
das Unsichtbare ewig* 

2150 R un d sch au 
2145Z.E.N. 

2150 Die Terrasse 

ItoL-franz. Spielfilm (1980) 

055 Rundschau 
050 Actuaütks 


1550 Soßd Geld 

(amerikanische Hitparade) 

1440 Die Watteas 

Ene ouflergewöhnBche Person 
1540 Statute! Der blaue FM 

Sn dreiteiliger Dokuments, 
ttonsst reife« Ober Zänker, eine zu 
Indien gehörende westtibetisch® 
Provinz im Himalaja Als erster 
Tourist dringt Ewald Ruf unter ex- 
trem winterlichen Verhähnjsst.“' 
durch Schnee und Es und üb% 
gefährliche Hängebrücken in dos 
von Buddhisten besiedehe 
Schneeland vor. 

1540 Musicbox 

Videodips der Pop- und Roden*, 
sik, Interviews mit Stargästen, 
Gags und Überraschungen 
1650 Perrine 
. Erste Gäste 
1740 Simon Templer 

riskiert Kopf und Kragen 
1840 Fauna Ibarica 

Die kleinen Räuber (Teil Z) 
oder Regionalprogramm * 

1850 AM bück; 

Nachrichten und 
. Quiz 

1845 Dr. necL Fabian - Lachen ist (Be 

beste Mo dMo 

Deutscher Spielfilm (1969) 

Mit Hans-Joachim Kulenkampff, 
Mortin Hekf, Elisabeth Ffidcen- 
schiidt, Agnes Windeck u. a. . 

2050 B. A. D. Cat* (2) 

Drei Polypen auf dem Strich 
Bei dieser Potizeitruppe hat keiner 
eine Chance - Verkehrssünder 
nicht und Autodiebe schon gm 
nicht Wo diese Hüter des Geset- 
zes auf tauchen, hinterlassen sie 
eine unübersehbare Spur von Au- 
tokarambolagen. 

2150 APF bUdc , L . 

Aktuell, v 

Rundblick, 

Sport und Werter 

22.15 FelEUris Satyricoe 

Italienischer SpieHilm (1969 
Mit Martin Porter, Hiram Keller, 
Safvo Randone u. a. 

De» gewaltige und oft verwege- 
ne Sittenbild, das FelGni uns hier 
nach einer Romanvoriage aus der 
Zeit des römischen Kaisers Nero 
mah, zieh unübersehbar auch auf 
unsere Zeit In den erotischen und 
kulinarischen Ausschweifungen 
erkennen wir unsere Gegenwart 
ebenso wie in den Irrungen und 
Wirrungen, die seine gebeutelten 
Helden reichlich zu ertragen ha- 
ben. 

040 APF bBcle 

Letzte Nachrichten 


3 SAT 


SAT 3 

1840 8Hd*r au* Deutschland 
Ern Lander-Magazin 
1940 beute 
1950 Derrick 

Peddenberg 
Von Herbert Reinecker 
Robert Hofer scheint seinen Au- 
gen nicht zu trauen, als er zufällig 
seinen ahen Kriegskameraden 
. Goldinger trifft, mit dem ihn aben- 
teuerliche Erlebnisse verbinden, 

2050 Kiebe — ScMBael zur HeOwug 
2. Auf der Suche nach neuen. Ver- 
fahren. . 

Ene Dokumentation von Marione 
Unke 

21.15 Zelt fm Wfd 2 
2145 Rundschau 

Politik und Wirtschaft - aus 
Schweizer Sicht 
2250 denfaeaf 

En kulturelles Ratespiel 

von und mit Helmut Greulich und 

Monika Moos 

Sn neues Denk- und Ratespiel aus 
den Bereichen Literatur, Musik. 
Bildende Kunst und Spielfilm für . 
Leute, die nicht alles wissen, abeu ^ 
alles wissen wollen. V*. — * 

2350 3SAT-Nach richten 


Diese Formel 

macht aus großen 
Augenblicken 
kleine Ewigkeiten 


E s ist die Formel für 
Magnetit, ein magne- 
tisches Mineral mit dem 
höchsten Eisengehalt aller 
Erze (72,4 ^o). Pulverisiert 
und auf Kunsistoffbiindem 
bewahrt es die guten wie die 
schlechten Töne der Mensch- 
heit, hält es die flüchtigen 
Bilder eines Augenblicks 
magnetisch für alle Zeiten 
fest. 


M agnetbänder, Magnei- 
pteflen und Mikro- 
prozessoren steuern Welt- 
raumfähren und Satelliten, 
Montagestraßen und 
Roboter, Forschungsabläufc 
und Heilprozesse, Groß- 
rechner und Heimcomputer. 
Sie werden das Gesicht der 
Welt verändern. 


E in Industrieland wie 
unseres, in dem fasi 
jeder dritte Arbeitsplatz 
vom Weltmarkt abhängt, 
muß in Wissenschaft und 
Technik vorn bleiben. 


S iege haben auch in der 
Forschung viele Väter. 
Die Liste wissenschaftlicher 
Erfolge, die mit dem 
Namen von Burgern für 
immer verbunden sind, weil 
sie als Stifter ihr Vermögen 
zum Wohlc aller eingesetzt 
haben, ist lang. 

A uch heute stiften viele 
k. Mitbürger große und 
Kleine Vermögen, um mit 
einer Stiftung die Wissen- 
schaft zu fördern. Nicht 
immer sind es allein die 
Naturwissenschaften, die sie 
fördern wollen. Oft setzen 
sie mit einer Stiftung ein 
Lebenswerk ton, oder ihr 
persönliches Interesse für 
ein Wissenschaftsgebici wird 

zum Anlaß, eine Stiftung zu 
errichten. Nicht selten ist es 
auch nur der Wunsch. Sinn- 


volles zum Wohle aller zu 
tun. 

D er Stifterverband für die 
Deutsche Wissenschaft 
verwaltet zur Zeit 90 gemein- 
nützige, private Stiftungen. 
Fragen Sie uns, wenn Sie 
über die Errichtung einer 
Stiftung nachdenkcn. 
Schreiben Sie. rufen Sie 
uns einfach an oder lassen 
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zunächst einmal mehr Infor- 
mationen schicken. 

S ie werden sehen: als ■ 
Stifter müssen Sie kein 
Millionär sein. Auch mii 
relativ kleinen Stiftuncs- 
beirägen können Sie Großes 
bewegen. Jn Ihrem Namen 
oder im Namen eines gelieb- 
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Land. 


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Deutsche Wissenschaft e.V. 


Brücker Holt 56-60 
Telefon 0201/711051 


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J Den Ische Wissenschaft e.V. i 

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Wir arbeiten 

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Axel Springer. Matthias Waiden t 
Berttn 

CbrfnrdMJOmn;: WUfHer! Kerti-EkailciTnxie. 
Dr. Herben Kranp 

Stellv. Cbctredalocnrc: Rrtet GOfiea, Man- 
fred ScbclL Dr. Günter Zehn, 

Berater der Cheftvdaktkm: Retoz Barth 

Hamburg- Auagabc; reelharl Goaa. Ktaoa 
Bruns (neDv.) 

Chefs vom Hesse lOaas Jürgen muache. 
FMcdr. w. Beerb« Beins Khiie-lAk^ 
Jcnt-Mhrtln LO ddeto. Bonn; Horst HÜM- 

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rtefaicn: Gernot Fhctua. Klana-J. Schwelm 
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mtnskl. Mart« WeUeahtBcr uuitvj; Seile 3; 
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»Wrn; Bundeswehr StKtlgcr Mmtac; Oats- ■ 
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le- Watter Gürtilz; «btadmfl: Gerd Brüggn- 
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mar. Rcinhatd Beruh WclvJcGdMIarWelU 
WELT des Buches: Alfred Suriaoann. Pttor 
Böbbls (aleörj. Femsehon: Dr. Baincr KM- 
dts« W is s ens c haft und Technik: Dr. Dieter 
Thierbach; Spo r t: Frank Qoedaan: Ans alter 
Weh: Knut Tcske (sbrilv.K BeSse-WELT und 
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mers-Sehtenmn (fteUv. für Reise- WELT): 
WELT. Report: Betas Khige-Uibkc. WELT- 
Rcport Inland: Heln^Bndoif SchrDa 

fHcflv.t WELT- Report Ausland Maas- Her- 
bert Wrfrtmrr rrä~ rf n li~fr~ ffrnli (Tf intm r 

w. Pcreonahco: Ingo Urban; Mmmeata- 
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London: Reiner Calcrmano, WIBteha Tar- 
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«WO Düsseldorf. Graf-AdoB-Ptal« IL TH ■ 
(0211) 37WW44. Amcignc TW 

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8000 Frankfurt (Köln), Westcodsuaflc «L TW 
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77 90 11 -13. Telex* US 52S 

7000 Stuttgart. SotebdUplau 20a. TH 
m 1» «043 O^TWex.7 33—0. A— Igln: Tal - 
<0711)1349071 

9000 München «ft Sc h e fflig wuaBe 38-41 tW 
(OK) 2» 1301. Telex S 23 BIS. AnzWg» 
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M o n W aa Swimgirn) -bb Zustellung «tan* - 
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Vertage! oder infolge voa SLönmgm des 
AfbenfMedens bestehen keine Ansprüche j 
gcgCBrde» Verlag. Ahcamsme otg hbeslel- ; 

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«mdes werden and müssen bis mn r0-, t 
fajrirtis Monats ta Veria* acMSBch j 

pttlff A Mütgrnprrl W H M (Br de? Deutsch- [ 

hnBMKabe: Br. «3 nd KomMmrtMriian! I 
DB WELT) WELT nm SONNTAG Kr O l 
ratgabLXiOM.ttrAcHMnbwg-AaBgs- L 

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AndfiOhea PufaKkaUusergsit der Berttar f 
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/ Bhetariacfc-WeW ffllaWien Börse zu DOsset* 

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r tfrn a nrtrrh e n Wkttpaptezhdne. Hamburg, 
dm- HtatanMu hcbsa Börse an Hamxrwrr, 
te Bnurtedn Btae. München, and dw 
Baden-W9rttnubazlxbeD We rtBante ihit- 
aea Stuttgart. Der Vertag libembomt k«- \ 

ne Gcwatr (ür akodficbe KanaaUcrungtB | 

F8r ravertangt riagesandtn Maicrtalhets* ' 
Gewahr. j 

«fchsml mMeaeeu viert t* j 

IMWi mtldarVfrtegshfiiap, WELT-»-- j 
«O^AgasIgan psniremt Ur. 4. güiugabl j 

Vertag: And Sprtngsr Verlag ag. 

^ 3000 Mamburg 3ftKnber*wiBn>hn-stn Bet- 

Warlairtitrutcrim Be Barry Twiti» 

Hemeltaj*; Werner Knriah 
AnaWssar EOmh Behl - < 

Vmtriab: Qerd Dtetn- LWtfch 
VeriaudabeR Dr. Erast-Dtefrtrit Ute • 

asssisaaaar : 





1 xXP 



31. Januar 1985 - Nr. 26 - DIEWELT 


KULTUR 


fi ■ . ,4-: ; 

.. 5 .' Latein für 

• ■ Z olle Falle 

* “•***"; *. ;i pu, ^jfit eman Heßchen von 

‘%L 

;. 1 nennt* fiQÄ d® Arger äl «Michael 

es, ü deutsch „Mfcfcey Mbuse und 
■ Sßtein der Wasen". E?**g sein, 

^ wer sich diesen jMswyhngua 
' / s 3a“ wisgedäcfet hat, beweisen 
. : '"'.«Mite, daß : Cannes Keineswegs 

^ vsost fite Analphabeten sind Dam 
' ohneden Text bleibt da doch vieles 
.. nyiMflr . Dem fanatischen Comic-Le- 
■i t ■ - 5 ^ jst T r?*«™ sowieso keine lingua 
^ ; incogoasL Wer sauen Asterix 

■* . {r^nnt, da - wirösich nicht nur mit 

, ' *** dem „beati pauperes spirito“ (Aste- 

nx in Spanien, S. 15) abfindeo kon- 
- "7 :: - rwm weangieich ihm freundliche 

x Fußnoten ßtas venatao, was diese 

sgtze bedeuten. Er erfahrt auch - 
uns dm JLorfaeeioi des Casars“ (S. 
*■ - . 41 ) _ daß efBractans Einbrecher, 

tft * * v*». japtons Eäuber und sfcarii Meu- 
*'’ 1 ^ chelmöider sind. Das ist immerhin 
schon ein zeitgemäßer Wortschatz. 

• . > Aber den Anforderungen unserer 


Deutsche Regieexporte: Wagners „Tristan“ unter Hampe in Paris und unter Friedrich in London 


Große Mutter und 
ihr toter Sohn 


Liebestod auf 
der Raumstation 


D ie wirtschaftliche Bedeutung 
dieses Exportartikels mag sich ja 
in engen Grenzen halten, seine Rekla- 
mewirkung für ein Deutschland, in 

dem noch immer Kunst, KyTtnr und 

Musik blühen, ist nicht von der Hand 
zu weisen. Wenn die Opernhäuser 
von] London (siete nebenstehenden 
Bericht) und Paris im Abstand von 
zwei Tagen „Tristan “-Inszenierungen 
von zwei deutschen Thealerchefs her- 
ausbringen, dann ist das ein ganz ein- 
drucksvoller Beleg für die künstle- 
rische Leistungsfähigkeit, die man 
den deutschen Opernhäusern noch 

imnwr zytraiit 

Die Pariser Opdra bringt Wagners 
„Tristan und Isolde- sogar als Kopro- 
duktion mit Köln heraus. Mit Kfiln; 
also keiner der drei schwerreichen 
Staatsopern im Lande, sondern 
„bloß- einem Stadttheater, wenn 
auch einem mit Ehrgeiz und gelegent- 
lich herausragender Qualität Diese 
Gemein, schaftsarbeit mit Paris be- 
deutet für die Kölner Bühne und ih- 
ren Chef Michael Hampe so etwas wie 
den Ritterschlag der Lägion d*hon- 
neur. 

Hampe inszeniert denn auch selbst 
in Paris, wie so oft in einer Ausstat- 
tung von Mauro Pagano. Dem sind 
die nordischen, keltischen Nebelwel- 
ten wohl nicht so ganz geheuer Sein 
Bühnenhimmel ist hoch und hell, 
und auch, was man sonst so sieht an 
spärlicher Vegetation, deutet mehr 
aufc Mittelmeer hin als auf die sturm- 
gegerbte Kanalküste Ein „Tristan“ 
jedenfalls der ganz sanften Bilder. 

Ob der Schiffsbug des ersten Aktes 
oder die Idylle bei Markes Schloß im 
zweiten Akt Eine gleich bleibende 
hohe, runde Umfassung (die erst im 
dritten Akt aufgesprengt wird) sug- 
geriert, daß diese Plätze tief unten 
liegen, verborgen, geschützt, behütet 
Wahrscheinlich soll dieser Ringwulst 
gar ein vaginales Symbol sein: „Tri- 
stan und Isolde- spielt im Mutterleib. 

Wie die Mutter ihr totes Kind zieht 
Isolde am Schluß denn auch den to- 
ten Tristan an ihren Schoß. Sie strei- 
chelt ihm den Kopf; ihr langes rotes 
Haar fällt über ihn, er verschwindet 
fast in ihren üppigen Gewändern. 
Isolde ist die Große Mutter. Das ist 
Hampes freudianisch hieb- imd stich- 
feste Exegese des ganzen „Tristan-, 
und sie ist so plausibel, so augenfäl- 
lig, daß man sich wirklich wundem 
muß, wieso unter den nj p renTnallrlii- 
gen Wagner-Regisseuren nicht schon 


3SÄT 


Diesem Übel hilft nun endlich 
Herr Cadestis Eichenseer ab. Bei I 
Langenscheidt gab er das schmal e j 
' Bändchen „Latein aktiv - (48 S., 5,80 i 
Mark) heraus. Nun können wir, j 
‘ wenn wir einem alten Lateiner be- 
ge gnen/ fon mehr als nur „Quo va- 
dis?“ fra^n. Wir können uns erkun- j 
l digen, „ubi est in propiquo tetepho- ! 

num mönetale?-, “was heißen soll, 

* „Wo ist- hier ein Münzfernspre- 
cher?- Und bei der Telephonfrau 
vermögen wir Auskunft zu begeh- 
‘ rem „Qui est jaumerus praeselecto- 
rius loa Buxtehude?“, auch wenn 
sie die giddeutscbe Frage nach der 
Vorwahkaumner von Buxtehude 
wohl besser Verstünde. 

Nichts J^odeniistische* ist die- 
1 sem Spmchfiihrer fremd. Er verrät, 
wie ein Abteil erster Klasse 
(compartimentum primae classis) 
heiß t und wie ein Zuschlag erster 
Klasse tanetarium primae classis) 
zu verengen ist- die zweite Klass e 
wird offenbar gar nicht erst in Er- 
wägung gezogen. 

Als T -psw von John Knittel er- 
staunt uns natürlich, daß „via mala“ 
nur „schlechte Wegstrecke“ heißen 
soll Daß eine „statio benzinaria“ 
eine Tankstelle ik, wird nicht ver- 
schwiegen, aber auf die Frage nach 
bleifreiem Benzin lautet die Ant- 
wort „ceteris cedo“ Och muß leider 
passen). - - 

So findet man die Beschreibung 
= des Unternehmens dann auch auf S. 
16: „Es m vu cohvenienti (inconve- 
nieneü’- d hi du bist auf dem rich- 
tigen (falschen) We&- 


längst einer auf diese Idee gekommen 
ist 

Tristan singt ja von nichts anderem 
als diesem Mutterleib, aus dem er 
einst in die feindliche Welt entsandt 
worden ist und in den er sich todes- 
süchtig zurücksehnt Seine langwieri- 
gen und endlich nur durch Isoldes ja 
bloß symbolisch zu nehmenden 
Trank behobenen Schwierigkeiten, 
Isolde als Geliebte zu sehen, erklären 
sich daraus: Als Weib war sie für Sm 
eben nur Mutter, der man «ich 
körperlich nicht nähern durfte. 

Diese Perversion geht so weit, daß 
er Isolde seinem den Vater ver- 
tretenden Onkel, König Markig als 
Frau geradezu auf zwingt, um sie da- 
durch wenn schon nicht zur leibli- 
chen, so doch zur sozialen und sym- 
bolischen Stiefmutter zu machen. 
Hampes Deutung geht also ganz auf 

Sie auf der Bühne sinnfällig zu ma- 
chen, nicht durch Seminaraufsätze 
im Programmheft, ist ein schwieriges 
Unterfangen. Hampe reduziert das 
Stück zunächst ei nmal aufs Kammer- 
spiel läßt allen äußerlichen Pomp 
weg. Er sucht die Konfrontation der 
Figuren im eng begrenzten und ge- 
schlossenen Raum. Damit ist immer- 
inn schon gesagt, daß es in diesem 
Werk um die intimsten seelischen 
Konflikte geht, nicht um die äußeren 
Aktionen, mit denen Wagner hier oh- 
nehin geizt Aber auch die königlich 
hohe Gestalt, als die Isolde oft lange 
reglos dasitzt, deutet auf die Jung- 
sche Archetypdk der Figur hin. 

Hampes Versuch freilich, auch die 
anderen Figuren durch sparsame, 
aber übertrieben pointierte Gesten zu 
Bedeutungsiragem zu machen, geht 
schiel Kurwenal und Melot weiden 
da groteskerweise zu wandelnden 
Wegweisern. Wie überhaupt die Per- 
sonenregie streckenweise noch ziem- 
lich unfertig wirkte. Lediglich ein 
Darsteller wie Rete Kollo als Tristan 
brachte im dritten Akt genügend Rol- 
lenerfahrung mit, auch szenisch ein 
in Grenzen spannendes Schauspiel 
vorzufuhren. 

- Spannend geht es, nach einigen 
lahmenden Episoden am Anfang, un- 
ter Marek Janowslri, Kölns künftigem 
Generalmusikdirektor, im Orchester 
zu. Janowski treibt das Werk uner- 
bittlich voran, mit einem schier unge- 
duldigen Tempo nach dem sehr ge- 
messenen, wie aus Urnebein erwa- 
chenden Vorspiel Daß seine Schnel- 
: ligkeit nicht immer von gleich hoher 
Intensität begleitet wird, steht auf ei- 




Konkuirenzlos: Ute Vinzlng ab 
Isolde in der Pariser Aufführung 

FOTO: 1 MOATT1 

nem anderen Blatt Wie auch die gera- 
dezu groteske Orchesterbesetzung, 
die sich Paris für eine solche Partitur 
leistet zwar drei Harfen, aber nur sie- 
ben Celli, sieben Bratschen. Die Mit- 
tp] stimm en der Streicher klingen ent- 
sprechend mager. 

Rete Kollo als Tristan und Kurt 
Moll als König Marke, die beiden re- 
nommierten Recken, sangen so ma- 
kellos und eindringlich, wie man es 
von ihnen zwar erwartet wie es aber 
dennoch jedesmal aufs neue in höch- 
stem Maße außerordentlich ist 

Die eigentliche Überraschung war 
daneben Ute Vinzing, die sich seit 
Jahren ganz langsam und stetig aus 
der deutschen Provinz hochgesungen 
hat an die ersten Adressen und heute 
tatsächlich im raren Fach des schwe- 
ren, hochdramatischen Soprans 
kaum Konkurrenz hat Neben den ju- 
gendlich-dramatischen Sopranen wie 
Behrens, Meyer und Ligendza, die 
heute als Isolden herumreisen, 
nimmt sich die Vinzing aus wie ein 
Erbstück aus den Zeiten großen Wag- 
ner-Gesangs, an den man sich von 
Nadine Denize (Brangäne) und Sieg- 
mund Nimsgem (Kurwenal) sicher 
r nicht erinnert fühlt . 

REINHARD BEUTH 


A us purer Bewunderung und 
Hochachtung für den Dirigenten 


i* Hochachtung für den Dirigenten 
Reginald Goodall habe er sieh dazu 
entschlossen, seiner - bis heute in 
England nachwirkenden - „Ring“- In- 
szenierung von 1974 in Covent Gar- 
den jetzt „Tristan und Isolde“ an der 
EngÜsh National Opera folgen zu las- 
sen, versicherte der Intendant der 
Deutschen Oper Berlin, Gotz Fried- 
rich. Johanna Meier, die jüngste Bay- 
reuther Isolde, sprang kurzfristig für 
die indisponierte Linda Esther Gray 
ein und lernte eigens Andrew Porters 
englische Tesctfassung, nur um mit 
Goodall Zusammenarbeiten zu kön- 
nen. Als der 83jährige, der seit Jahres- 
anfang Sir Reginald ist in der Pause 
zum Pult getragen wurde, gab es be- 
reits Ovationen. 

Goodall nahm der „Tristan“-Chro- 
mntik alles Lastend -Schwüle. Er ziel- 
te entschieden auf Dimdisichtigkeit 
und Klarheit- Zwar gab es gelegent- 
lich etwas gedehnte Tempi, und der 
erste Aufzug wirkte fast kühl Doch 
beim Duett „0 sink hernieder, Nacht 
der Liebe“ erreichte die Farbpalette 
eine unerhörte Strahlkraft Mit geziel- 
ter Steigerung von Aufzug zu Aufeug 
sicherte Goodall die dramatische Li- 
nie, ohne darüber den liebevollen 
Blick für’s Detail zu vernachlässigen. 
Eine im besten Sinne romantische In- 
terpretation. 

Zumal (auch dem heimischen) Pu- 
blikum die en glische Fassung weitge- 
hend unverständlich blieb (da hätte 
die deutsche unbestreitbar Vorzüge 
gehabt), mußte die Musik alles sagen. 
Das Orchester, mit dem Goodall rigo- 
ros geprobt hatte, schien darauf ver- 
sessen, seinem Dirigenten gerecht zu 
werden, dem GÖtz Friedrich die Ener- 
gie und J ugendlichk eit Karl Böhms 
in seinen späten Jahren zusprach. 

Die Tnwtpnfcrung und das Bühnen- 
bild von Heinrich Wendel waren zwar 
aus der Dose, erstmals aufgetischt vor 
elf Jahren an der niederländischen 
Oper. Doch über den Inhalt dieser 
Dose wird man in London noch lange 
sprechen. Immerhin gelang Friedrich 
damals eine der kühnsten „Tristan“- 
Inszenierungen seit Wieland Wagner. 

Friedrich und Wendel nahmen die 
Selbstdeutung Tristans und seiner 
Geliebten als „NachtGeweihte“ zum 
An g el punkt ihrer Umsetzung in Büd 
und Aktion. Die Welt wird ganz aus 
der Perspektive von Tristan und 
Isolde geboten, die dann am klarsten 
sehen, warn die Nacht um sie am 
schwärzesten ist Diese auf Schwarz 


und Grau abgestellte Nachtwelt hat 
ihre eigene Logik, die diese Inszenie- 
rung folgerichtig herausarbeitete. Es 
ist die Schwärze des Weltalls. 

Die Inszenierung tilgte bis zu den 
Kostümen Jan Skalickys und den 
sparsamen Requisiten jede Assozia- 
tion mit historischen Epochen. Die 
Handlung ist in einer abstrakten Zeit- 
losigkeit angesiedelt, in einem utopi- 
schen Niemandsland, in dem die Pro- 
tagonisten überlebensgroße Gestal- 
ten der Science-fiction-Legende sind. 

Während das Vorspiel erklingt, 
taucht aus dem Schwarz der Bühne 
allmählich eine in starrer Pose auf 
man Podest hockende Gestalt: ein 
Raumfahrer auf einer exterrestri- 
schen Station? Weitabgewandt, nach 
innen gekehrt, wie eine Figur aus 
dem Theater Becketts. 

Schon im ersten Akt wölbt sich ein 
von neun Lichtstrahlen übernatürlich 
aufgefächerter Nachthimmel über 
dem Geschehen. Die Liebesseligkeit 
des Paares im zweiten Akt deckt ein 
Nachthimmel voll sübriger Sternbil- 
der und Spiralnebel. Als es auch von 
unten zu leuchten und glitzern be- 
ginnt, wirken die Liebenden wie ein 
an den Himme l projiziertes (noch un- 
benanntes) Sternbild. Die Entrückten 
werden gleichsam an ihren Platz am 
Firmament gerückt 

Eine elliptische, quer über die Büh- 
ne ansteigende Rampe, die im 
Schlußakt die Form einer Spirale an- 
nimmt bildet den Boden einer buch- 
stäblich verrückten Welt auf der die 
Figuren nicht im Lot sind, aus der sie 
ständig zu fallen drohen. Einen uner- 
hört wirksamen Schockeffekt erzielt 
Friedrich, wenn er den Sternenhim- 
mel bei der Entdeckung der Lieben- 
den brutal wegreißt und zwei neun- 
fach gebündelte Scheinwerfer wie bei 
einer ins Irreale gesteigerten Verhörs- 
zene auf sie richtet 

Johanna Meier ließ anfangs mittei- 
len, soeben eine schwere Erkältung 
hinter sich gebracht zu haben. Viel- 
leicht klang ihr Schlußgesang des- 
halb, in den tiefen Lagen, außeror- 
dentlich verhalten. Dennoch konnte 
sie den bewährten Haustenor Alberto 
Remedios als Tristan an dramatischer 
Ausdruckskraft und Melos um Län- 
gen abhangen, wenn auch die Feinab- 
s timraung im Duett des zweiten Auf- 
zugs mustergültig war. Frenetischer 
Beifall nicht zuletzt für eine wunder- 
volle Lina Finnie als Brangäne. 

SIEGFRIED HELM 


ZEITSCHRIFTENKRITIK: „L’Express’ 


Arbeiten von Stefan Wewerka im Kölner Kunstverein | Jürgen Bosse inszeniert in Mannheim Peer Gynt 


Literaturgötzen im Visier Ästhetik des Alltäglichen Ein unsteter Träumer 


D er Rezensent ist gefragt worden, 
weshalb er in seinem Bericht 
über Jean-Paul Arons Pamphlet ge- 
igen den Pariser Kultuitietrieb, „Die 
^Modernen“, nicht eines der morderi- 
~ sehen Porträts der Kulturpäpste zi- 
- tierte. Das hat seinen guten Grund: 
Es handelt sich um raffiniert kompo- 
•jp nierte Gemälde, mehrere Buchseiten 
~~ lang, aus denen kein Detail herausge- 
- brachen werden kann. 

Wie radikal solche Kritik in Paris 
M sein kann, zeigt er darum am besten 
f^an einem anderen Beispiel: an der 
|}f Reaktion auf die eben erschienenen 
Erinnerungen „Le miroir qui revient" 
(„Der wiederkehrende Spiegel“) des 
; heute 62jährigen Alain Bobbe-Grükt, 
des Papstes des „Neuen Romans“ der 
jüf 50er -und 60er Jahre. Man erinnert 
sich dieser literarischen Schule, wel- 
che die uralte Erkenntnis der Roman- 
ciers, daß man auch indirekt erzählen 
kann (etwa über die Beschreibung ei- 
. .nes Interieurs oder einer Landschaft), 
-zu einem System ausarbeitete.' 

Einer der Pariser Starkritiker, An- 
gelo Rinaldi, selber Romancier, hat 
diese „Schute des Büches“ im „Ex- 
press“ so definiert: „Keine Psycholo- 
gie mehr, keine Stöiy, keine Perso- 
nen, kein Stil - nur unpersönliche 
Beschreibungen, das war das Pro- 
gramm dieser Schule.“ Aber nicht je- 
der hat das Genie von Adalbert Stif- 
ter, der im „Nachsommer“ durch ei- 
nen Blit*k in eine Landschaft den Le- 
ser die Tragödie erraten läßt die hin- 
-• tergründig die erstarrten Schilderun- 
gen seines Romans belebt 

Den -Robbe-Grillet, Butor, Pinget 
Claude Simon, die diese Schule aus- 
machen (die viel lebendigere Nathalie 
Sarraute ist längst über sie hinausge- 
wachsen), ging dieser Zauber ab. Dar- 
um produzierten sie eine Literatur 
bloß für Kritiker. Selbst die Leibpo- 


stille der Pariser Intellektuellen, der 
„Observateur“ (der den Mythos des 
„Neuen Romans“ damals im wesent- 
lichen geschaffen hatte), sagt heute 
über diese Bewegung, die rund um 
den Erdball Berge von Dissertationen 
provozierte: „Eine Literatur, die zwar 
nicht gelesen, aber kommentiert 
wird.“ •' 

Eine solche Literatur haben wir in 
der Bundesrepublik seit drei Jahr- 
zehnten. Aber keines der „tonange- 
benden“ Blatter wagt das auszuspre- 
chen. In Paris jedoch stehen die Lite- 
raturgötzen nicht unter Naturschutz. 
In seiner bereits zitierten Kritik im 
„Express“ sagt R i n a ldi: „Wir sollten 
nicht diejenigen Künstler für modern 
halten, die durch em System zu ver- 
blüffen suchen.“ Ein Proust, ein 
Cäline gewännen uns durch ihr Kön- 
nen. 

Der „Neue Roman“ ist für Rinaldi 
„eine pedantische Aufreihung von 
Kratzern (couacs), welche Erschütte- 
rung simulieren sollen. Er verlieh sei- 
nen Vertretern automatisch den Sta- 
tus eines Schriftstellers verbunden 
mit dem Dispens von schöpferischer 
Tätigkeit - ein Kapitel mehr in der 
endlose n Geschichte jener Mondänli- 
teratur, in der Pedanten, Faulpelze 
und Stümper bei der Befolgung von 
Rezepten sich Illusionen über ihr 
Künstlertum machen.“ 

Nachdem der „Neue Roman“ in 
Langeweile untergegangen sei habe 
Robbe-Grillet die Chance gehabt, in 
sein« Autobiographie zu zeigen, daß 
hinter dem „verunglückten Theoreti- 
ker mehr als ein Beamter der Publizi- 
stik: ein Mensch" stecke. „Aber auch 
das hat er verpatzt“ Für die Litera- 
turpäpste der Bundesrepublik wäre 
es ein böses Erwachen, wenn sie ähn- 
lich respektlos behandelt würden. 

ANTON MÄDLER 


KULTURNOTIZEN 


Katharina Schmidt, bisher Leite- 
rin der Staatlichen Kunsthalle Ba- 
den-Baden, soll ab März an die Spitze 
des Städtischen Kunstmuseums 
Bonn treten. Der bisherige Direktor 
Dierk Stemmtet geht demnächst an 
das Museum Abteiberg in Mönehen- 
gladbaeh. 

Zwei Autorinnen, Robin McKinley 
und Trina Schart Hymen, erhielten 
die begehrtesten amerikanischen 
Auszeichnungen für Kiraierbücber, 
die Newbery Medal und die CaWecott 
Medal 


Schmuck aus der ersteh Hälfte des ; 
19. Jahrhunderts zeigt das Düsseldor- 
fer Stadtmuseum unter dem Motto 
„Eisen, Gold und bunte Steine“. 

Tosbio Hosokawas Konzert für 
Akkordeon und Orchester wurde in i 
Kamen von Mie Sfiki und dem West | 
• Sinfonieorchester unter 
Karl ' Anton Rickenbacher uraufge- 
fühit ; ; 

Das Moskauer BolschovBallett 
zmgt Schostaköwitschs „Das goldene 
Zeitalter? erstmals im Ausland; und 
zwar vom 3. bis 7. März in Duisburg. 


B ekannt sind vor altem seine Stüh- 
le. Schiel zerschnitten, verzerrt, 
zuweilen auch elastisch, sind sie in 
ihrer hilflosen Funktionslosigkeit 
und quichottesken Standhaftigkeit 
rätselhafte Objekte, Skulpturen viel- 
leicht Doch Stefan Wewerka ist kein 
Bildhauer, er ist gelernter Architekt 
und vieles mehr. Er scheint eine Art 
Trotzkopf zu sein, der alles selber ma- 
chen möchte, alles kann: Er malt Bil- 
der, zimmert Skulpturen, entwirft 
Möbel und Kleidungsstücke, zeichnet 
Architekturen, macht Bücher. Die 
Spannweite dieses Multitalents hat 
etwas Maßloses, ja Anmaßendes, je- 
denfalls solange man nicht erkennt, 
wie sich bei ihm eine Tätigkeit aus 
der anderen ergibt Im kreativen 
Prinzip liegt seine Größe und nicht in 
der trainierten Handschrift, nicht in 
der Meisterschaft auf einem bestimm- 
ten Gebiet der Kunst Eine beinahe 
zärtliche Liebe zu den Dingen des 
Alltags hat ihn stets bewegt zugleich 
aber ist er ein imsentimentaler und 
scharfer Beobachter. 

Die Ausstellung im Kölner Kunst- 
verein konzentriert sich auf Wewer- 
kas Schaffen der letzten Jahre sowie 
auf seine Wirkung als Lehrer an der 
Kölner Fachhochschule für Kunst 
und Design, die mit Arbeiten von 
zehn seiner Schüler belegt wird. Eine 
Mini-Retrospektive mit Leihgaben 
aus einer Privatsammlung ergänzt 
die Ausstellung in sehr geschickter 
Weise. Die Ironie, die List an der 
Verfremdung und -Verzerrung, am 
Schrägen und Schiefen sind We- 
werka - zur Zeit jedenfalls - vergan- 
gen. Die Kunstobjekte von einst sind 
nun funktionale Gebrauchsgegen- 
stände geworden, wobei der Über- 
gang zwischen „freier“ und ange- 
wandter Kunst hier fließend ist 
Entscheidend für die Gewichtsver- 
lagerung wurde die intensive Zusam- 
menarbeit mit der Möbelfirma Tecta 
in Lauenförde, für die er nun keine 
bizarren Stuhlobjekte entwarf; son- 
dern genial einfache, multüunktiona- 
le Serienstühle, Sessel Sofas, 
Schreibtische, Lampen. Diese Möbel 
sind Klassiker im Sinne modernen 
- Designs und dennoch neu erfunden, 
was vor allem daran liegt daß We- 
werka in der Asymmetrie eine völlig 
neue, plausible Funktionalität ent- 
deckt Ambitionierter ist das Projekt 
„Cella“. Es ist eine komplette Wohn- 
einheit, bei der das traditionelle Auf- 
teüungsprinzip einer Wohnung in 
verschiedene Raume aufgegeben und 
umgekehrt wird. Wewerka denkt sich 
eine Art Großmöbel aus, das aus allen 
verschiedenen Einzelmöbeln zusam- 


mengestellt ist eine „Wohmnaschi- 
ne" mit Sitz-, Schlaf-, Eß- und Ar- 
beitsgelegenheiten, die in ein unge- 
gliedertes Gehäuse, ein Einraum- 
appartement, zu stellen ist Das 
Schönste an ihr dürfte der sogenann- 
te Küchenbaum sein, an dessen 
Stahlstamm Ablagen, Spülbecken, 
Arbeitsfläche und Herd auf unter- 
schiedlichen Höhen angebracht sind. 

Wewerkas Möbel gehören zweifel- 
los zum Besten, was es im zeitge- 
nössischen Design gibt weü sie äs- 
thetisch wie funktional gleicherma- 
ßen geglückt sind. Dennoch, die jüng- 
sten Entwürfe avisieren wieder die 
„freie“ Kunst - so eine „baumhohe“ 
Baumskupltur aus Stahl und Farbe, 
zu der eine ganze Wand voller Baum- 
studien gezeigt wird, und Entwürfe 
zu monumentalen Wandbildern. Das 
alleijüngste Großprojekt wiederum 
ist mehr ein Wunderwerk der Tech- 
nik und Statik: eine zerlegbare, 
transportable Halle aus Stahl und 
Glas, deren Fundamente nicht unter-, 
sondern überirdisch liegen. Sie wird 
im kommenden Jahr in Paris aufge- 
stellt (Bis 10. Februar, Katalog 25 
Mark) MARIANAHANSTEIN 





Standfest wie Don Quichotte: Ste- 
fan Wewevfcas „Objekt ohne Titer 
(Sammlung M autsch, Köln) 


rieh, Köln) 

FOTO; LOTHAR SCHNEPf 


H enrik Ibsens große Ballade über 
Leben und Sterben des norwegi- 
schen Bauernsohnes Peer Gynt ist 
ein einziger Geister- und Schama- 
nenspuk, aber einer, der nicht nur aus 
alten Mythen und Volksmärchen 
schöpft, sondern das Unbegreifliche 
und Flüchtige auch in der modernen 
Welt der Wissenschaft und des Ge- 
schäfts entdeckt Nichts in Peers Um- 
gebung hat Bestand: Das Reich der 
Trolle nicht, in das er vor den Anfein- 
dungen seines Heimatdorfes flieht 
das Afrika der Beduinenfrauen und 
Ägyptologen nicht in dem er auf der 
Flucht vor seiner Vergangenheit 
strandet und auch die Dorfgemein- 
schaft nicht in deren kaum erkenn- 
bare Überreste er als alter Mann zu- 
rückkehrt. Am Ende war Peers gan- 
zes Leben nichts als Hucht und Wan- 
kelmut - es ist unter äußerlichem 
Flitter dahingegangen. Nur eines hat 
sich hinter all dem Dahineilen und 
Auseinanderstieben als unver- 
wüstlich erwiesen: die Liebe seiner 
Jugendfreundin Solveig. Sie hat auf 
ihren Gebebten gewartet ein ganzes 
Leben lang, und als der Greis zu der 
Greisin nach Hause kommt haben 
sich ihr alte Wünsche mit einem 
Schlag erfüllt „Durch dich“, sagt die 
Alte zu Peer, „war mein Leben ein 
selig Lied.“ So ist aus dem Traum ein 
Leben geworden. Und mit der so selig 
Träumenden kann schließlich auch 
der unstete Träumer Peer erlöst wer- 
den. 

In „Peer Gynt“ steckt ein geradezu 
provozierender Gegenentwurf zu all 
dem. lässigen Getändel und den soge- 
nannten „ BAW phun gglrifitpn 11 , mit, de- 
nen man sich heute so gern die Zeit 
vertreibt Doch wie bringt man das 
auf die Bühne - das Pathos und die 
Sentimentalität die der Ibsenschen 
Schlußidyile anhaften? Wie über- 
haupt spielt man das: Mummen- 
schanz mit Erdgeistern und 
unsichtbaren Kämpfern, wie läßt 
man ein ganzes Schiff vor den Augen 
des Publikums im Meer versinken, 
und wie setzt man ein temperament- 
volles Techtelmechtel auf dem Rük- 
ken eines Pferdes mit den doch be- 
grenzten Mitteln des Theaters in Sze- 
ne? Das Stuck, von Ibsen als Lesedra- 
ma konzipiert, stellt jeden Regisseur 
vor immense Aufgaben. 

In Jürgen Bosses Mannheimer 
„Peer Gynt“-Inszenierung jedoch 
kann man fast vergessen, daß es je 
Probleme mit dem Werk gegeben hat 
so selbstverständlich erwächst da ein 
Einfall aus dem anderen. Dabei ver- 
gißt Bosse nie, zwischen den drei gro- 
ßen Blöcken, in die das Stück stili- 


stisch und handlungsmäßig zerfällt 
Beziehungen herzustellen, sie enger 
zusammenzubinden. Wenn sich im 
ersten Teil der Peers Jugend be- 
schreibt die Trolle mit ihren 
Schweinsmasken und grünrosanen 
Leibern zu einer bedrohlichen Pyra- 
mide um Peer aufbauen, dann findet 
sie in Mannheim im zweiten Teil der 
sich um den Geschäftsmann und Wel- 
tenbummter Peer dreht eine Ent- 
sprechung in der Meute der weiß ban- 
dagierten Irren, die mit fanatischem 
Gekhrei aus einer Grube emporfah- 
ren, um Peer zu ihrem König auszuru- 
fen. Peers Wanderung durch die ver- 
schiedenen Lebensalter und Konti- 
nente, so zeigt Bosse in wunderschö- 
nen- Bildern, führt immer wieder in 
die gleichen Abgründe. Der Teufel 
steckt in ihm selber, er schleppt ihn 
überall mit hin. 

Doch er wird kein Raub des Teu- 
fels bleiben: Wenn Bosse ganz am 
Ende die hinfällige Solveig mit ihrem 
heimgekehlten Peer auf dem Schoß 
zur Schmerzensmutter, zur Pieta, 
erstarren läßt dann ist das keine auf- 
gesetzte Schlußapotheose, sondern 
ein wie beiläufig gegen die rastlosen 
Tagträume des Protagonisten gesetz- 
tes Sinnbild der Stille und Erfüllung. 
Das Gezappel der Namenlosen ist für 
immer gebannt - der Rest ist Ruhe. 

Rudolf Kowalski als Peer Gynt: das 
ist ein Wolkengucker und Springins- 
feld, schmal und agü, mit strubbeli- 
gen Haaren und Hosenträgern. Ein 
Höhepunkt ist die Szene, in der er, 
seiner todkranken Mutter zur Seite 
eilend, die Pfosten ihres Sterbebettes 
mit einem Tau umspannt und sie mit 
Hilfe einer ausladenden Phantasie- 
geschichte wie auf einem Wolken- 
schlitten in den Himmel kutschiert. 
Im Afrika-Teil dann bekommt dieser 
Peer etwas Gigolohaftes, und bei der 
Rückkehr nach Norwegen als ge- 
beugter Greis hat er die Härte und 
Kälte eines vom Leben Enttäuschten. 
Ganz am Schluß aber fällt all das wie 
von selbst wieder von ihm ab, er ist 
fast wieder der Jugendliche des Be- 
ginns, und so klettert er zu Solveig 
auf den Schoß: sie ist die Mutter und 
Geliebte in einem. 

Doch auch zahllose kleinere Rollen 
bleiben in der Erinnerung haften: Ka- 
rin Schroeder etwa als ruppige, 
stimmgewaltige Mutter Aase, Bettine 
Franke als unschuldsblonder Engel 
Solveig und Viktoria Trauttmanns- 
dorff als dralles Beduinenmädchen 
Anitra. In Mannheim ist ein herrli- 
cher Vierstundenspuk zu sehen. Ein 
Theatertraum. 

JENS FREDERIKSEN 


JOURNAL 


Polnischer Autor lehnt 
Staatspreis ab 

JGG. Warschau 
Mit Hinweis auf den Mord am 
Kaplan Popieluszko hat der pol- 
nische Lyriker Jan Twardowski die 
Annahme des Lyrikerpreises des 
Warschauer Kititurministeriums 
und des neuen polnischen Litera- 
tenverbandes abgelehnt. Tvrar- I 
dowski ist selbst katholischer Geist- ! 
lieber. Heftige Kritik übte in diesem ! 
Zusammenhang die Warschauer ! 
Polityka an der katholischen Kra- i 
kauer Wochenzeitung „Tygodnik ; 
Powszechny“. Der Grund: die Kra- 
kauer Zeitung veröffentlicht seit ge- 
raumer Zeit ständig Briefe von 
Schriftsteilem, in denen diese ge- 
gen Veröffentlichungen, Ausstrah- 
len und Spielen ihrer Werke durch 
die staatlichen Medien protestieren. 
Sie hatten dies mit Hinweis auf den 
Priestennord strikt abgetehnt, heißt 
ihre Begründung. Der bekannte 
Schriftsteller Zbigniew Herbert 
muß sich von ihr sagen lassen, daß 
der Papst ja auch nichts dagegen 
habe, wenn seine Werke in Polen 
gedruckt oder gespielt würden. Die- 
se Briefe seien im Grunde ge- 
nommen „politische Idiotien“ , 
heißt es. 

Neues Kulturzentrum 
in Paris eröffnet 

M.S. Paris 

Der französische Staatspräsident 
Mitterrand hat das erste der kultu- 
rellen Großprojekte seiner Amtszeit 
eingeweiht Mitten im Gelände der 
ehemaligen Schlachthöfe im tristen 
nordöstlichen Viertel La Villette be- 
sitzt Paris nun einen neuen Musen- 
terapel aus Glas und Eisen. Die rie- 
sige, 241 Meter lange Grande Halte 
soll Musik, Tanz, Theater, Kino, 
Ausstellungen, Messen und vieles 
mehr aufhehmen. 1867 von dem 
Baltard-Schüler Jules de Merindol 
erbaut war die Halte über 100 Jahre 
lang der Rindergroßmarkt von Pa- 
ris. Seit 1&83 ist sie für gut 80 Millio- 
nen Mark nach Plänen der Archi- 
tekten Bemard Reichen und Philip 
Robert zum Kernstück des zukünf- 
ten Park de La Villette umgebaut 
worden. Zur Eröffnung von vielfar- 
bigen Laserstrahlen und sphäri- 
scher Musik durchflutet soll die 
Grande Halle von Marz bis Mai als 
erste Großveranstaltung die neue 
Pariser Biennale behageben. 

Graphik von Corinth, 
Liebermann und Slevogt 
DW. Kaiserhurten» 
Graphik des deutschen Impres- 
sionismus zeigt die Pfalzgalerie in 
Kaiserslautern noch bis zum 24. Fe- 
bruar. Sie stützt sich auf den be- 
achtlichen Besitz von Arbeiten von 
Lovis Corinth, Max Liebermann 
und Max Slevogt Zu der Aus- 
stellung erschien der erste der Be- 
standskataloge, der den Besitz der 
Galerie an graphischen Arbeiten 
vorstelltDer Katalog kostet 15 
Mark. 

Regiepreis für 
„Paris, Texas“ 

AFP, Brüssel 
Wim Wenders ist am Dienstag für 
seinen Film „Paris, Texas“ bei den. 
Kimfestspielen in Brüssel mit dem 
Preis für die beste Regieleistung 
des Jahres 1984 ausgezeichnet wor- 
den. Der Preis des besten Films 
ging an „Kaos“, das jüngste Werk 
der italienischen Regisseure Paolo 
und Vittorio Tavianl Albert Finney 
und Nastassja Kinski erhielten die | 
Preise für die besten Darsteller. j 

AUSSTELLUNGS- 

KALENDER 

Augsburg: Im Glanz des Schwäbi- 
schen K un st h a nd werks - Zeughaus 
(bis 3. März) 

Baden-Baden: Im Schatten hoher 
Bäume - Malerei der Ming- und 
Qing-Dynastlen (1368-1911)- Kunst- 
halle (bis 10. März) 

Berlin: Meisterwerke japanischer 
Buchillustration - Museum für Ost- 
asiatische Kunst (bis 17. März) 
Bielefeld: Palermo - Werke 1963- 1 
1977 - Kunsthalle (bis 17. März) 

Bonn: Felix Droese - Städt Kunst- 
museum (März) 

Bremen: Das Aquarell - Kunsthalle 
(bis 24. Februar) 

Brannschweig: Worte in Bewegung - 
Moderne japanische Schreibkunst - 
Städt Museum (15. Febr. bis 15. 
März) 

Daten: Jifi KoLär - Leopold- 
Hoesch-Museum (bis 8. April) 
Anthony Caro Skulpturen 1969-84 - 
Kunst palasl (bis 3. März) 

Elsen, Gold und bunte Steine - 
Stadtmuseum (bis 3. März) 

Ettlingen: Gabriele Grosse - Schloß 
(bis 24. Februar) 

Hamburg; Christo - Surrounded Is- 
lands - Kunsthaüe (8. Februar bis 7. 
April) 

Hannover: Marc Chagall - Kestner- 
Gesellschaft (t. Februar bis 8. April) 
Georg Baselitz - Zeichnungen 1958- 

1983 - Kunstverein (2. Februar bis 17. 
März) 

Hüdösheim: Anatoi - Bilder 1979- 

1984 - Roemer-und-Pelizaeus-Muse- 
um (bis 17. März) 

Krefeld: Johannes Uten - Kaiser- 
WUhelm-Museum (bis 3. März) 
Richard Serra -Museum Haus Lange 
(bis 24. März) 

Auguste Rodln - Museum Villa Stuck 
(7. Februar bis 7, April) 

Stuttgart: Russische und sowjetische 
Kunst - Tradition und Gegenwart - 
Staatsgalerie (9. Februar bis 24. 
März) 

Wilhelmshaven: Manolo Valdös Bil- 
der und Skulpturen 1983-1384 - 
Kunsthaüe (bis 34. Februar) 




15 AUS ALLER S WELT DIS WELT - Nr. 26 > Sonnentag, 31. Jahmr läfe 


Selbst der Ankläger ließ Milde walten 

Diese Forderung enthält zusammen- 
gefaßt eine Verurteilung wegen fahr- 


Staatsanwalt ist 

PETER SCHMALZ, Mönchen chea Vernehmungen wohl schwer 
„In dem Angeklagten schlummert belastet und mit zur Anklage wegen 
ein erhebliches kriminelles Paten- Hehlerei, Betrug und Raub beigetra- 



F.DIEDERICHS, Berlin 

Der Tod der Helga Scholz, die in 
der Nacht zum 23. Juli vergangenen 
Jahres- durch einen Gewehrschuß 
aus der Hand ihres Mannes starb, soll 
nach Hem einmü tigen Willen von 
Staatsanwaltschaft und Verteidi- 
gung als „ fahrlässige Tötung“ geahn- 
det werden. Bei den gestern vorge- 
tragenen Plädoyers nahm der Staats: 
anwalt den Totschlagsvorwurf zu- 
rück und äußerte die Überzeugung, 
daß der frühere ' Box-Europameister 
den tödlichen Schuß bei einem „ag- 
gressiven Durchbruch" abgefeuert 
habe, der von Alkohol und Tabletten 
begünstigt worden sei Aus diesem 
Grund habe Gustav Scholz im Mo- 
ment der Tat das Bewußtsein gefehlt, 
daß er seine Frau hatte töten können. 

Die vom Angeklagten selbst im- 
mer wieder vorgetragene Version ei- 
nes U nfalls beim Gewehrreinigen 
fand bei Staatsanwalt Willi Wieden- 
berg keinen Glauben. Auch die bei- 
den Verteidiger Karlheinz Knauthe 
und Manfred Studier gaben in ihren 
Plädoyers zu bedenken, die So- 
lidarität mit ihrem Mandanten erfor- 
dere es zwar, die Version eines Un- 
falls gründlich zu prüfen. „Wir nei- 
gen jedoch mehr der Version des 
Staatsanwaltes zu“, sagte Verteidiger 
Studier, der zuvor in einem überra- 
schenden Eröffnungswoit dem An- 
kläger für dessen „objektives und 
mit großem Emst vorgetragenen Plä- 
doyer" gedankt hatte. Studier gab 
damit in seinem Verteidigungskon- 
zept die Unfall-Version auf, die oh- 
nehin bei allen in Betracht kommen- 
den Geschehensablaufen der fragli- 
chen Nacht als unwahrscheinlichste 
in Erwägung gezogen worden war. 

Als Strafmaß forderte Staatsan- 
walt Willi Wiedenberg eine Haftstrafe 
von drei Jahren und acht Monaten. 


lässiger Tötung, für die Wiedenberg 
drei Jahre gefordert hatte; und eine 
Verurteilung des ebenfalls zur Ver- 
handlung stehenden Vorwurfe des 
unerlaubten Waffenbesitzes, den die 
Staatsanwaltschaft mit einer Frei- 
heitsstrafe von einem Jahr gesühnt 



Kein TStongsvonotz? 

Gustav Schob 


sehen wilL Der Staatsanwalt wies 
darauf hin, dieser Antrag berück- 
sichtige auch die verminderte 
Schuidfahigkeit des Angeklagten. 
„Ich gehe davon aus, daß Herr 
Scholz ohne den Vorsatz geschossen 
hat, seine Frau zu töten." 

Großes Gewicht erlangte bei der 
Rekonstruktion der Tat die Äuße- 
rung des Angeklagten „Ich wollte sie 
doch nur da rausholen“ (aus der Toi- 
lette, d. Red.). Dies hatte Scholz am 
Morgen nach dem Todesschuß ei- 
nem Kriminalbeamten gesagt Die 
Staatsanwaltschaft sieht hier den 
„Schlüsselsatz" zu einer Handlung, 
die „so hoch angesiedelt werden 
muß, daß sie schon fast an einen 


bedingten Tötungsvorsatz grenzt". 
Dies könne aber nicht nachgewiesen 
werden, betonte Wiedenberg und 
verwies auch hier auf die während 
der Verhandlung offen zu Tage getre- 
tenen Erinnerungslücken des ehe- 
maligen Boxers. Wiedenberg: „Es ist 
das Recht jedes Täters, nichts zu sa- 
gen, zu verschleiern oder zu lügen. Je 
fnehr er dies tut, de^to ipher kann er 
an den Grundsatz geraten: im Zwei- 
fel für den Angeklagten." 

Beide Verteidiger appellierten an 
das Gericht, Gustav Scholz mit dem 
Urteil „eine Chance zu geben". Ver- 
teidiger Studier äußerte die Anächt 
dfe Folgen der Tät, der Vertust seiner 
geliebten Frau, seien so schwer, „daß 
eine Bestrafung für den Angeklagten 
keine Strafe mehr ist". Das Urtel] 
müs se in dies em Fall ganz an 
dem SAaß an Schuld, nicht aber an 
einem möglichen Abschreckungsge- 
danken orientieren. „Daß Herr 
Scholz in Z ukunft ein straffreies Le- 
ben führen wird, ist uns allen hier 
klar", formulierte Studier. Seine For- 
derung: eine Gesamtstrafe von 
„nicht mehr als zwei Jahren“, die zur 
Bewährung ausgesetzt werden sollte. 

Die Verteidigung stellte hilfsweise 
den Antrag, bei einem höheren Urteil 
auch den Aspekt einer Haftverscho- 
nung zu prüfen. Schon den Gedan- 
ken, daß der Tod seiner Frau unab- 
änderlich sei, habe der Angeklagte 
nicht überleben wollen - Studier be- 
zog sich damit auf Scholz 1 Selbsttö- 
tungsversuch. 

Gustav Scholz selbst ergriff ge- 
stern die Möglichkeit zu einem kur- 
zen letzten Wort, bevor morgen das 
Urteil gesprochen wird: „Kein Urteil 
in der Welt kann mir diese Belastung, 
diese Selbstvorwürfe nehmen. Ich 
bereue, was da geschehen ist“ 


£Lal“, sagte gestern Staatsanwalt Die- 
ter Schlögel über den Münchner 
„DonisT -Kellner Rudi L. und forder- 
te für den 4Qjährigen vier Jahre Frei- 
heitsstrafe wegen Hehlerei, schwe- 
ren Diebstahls und Betrugs. Tags zu- 
vor batte das Gericht auf Antrag der 
Staatsanwaltschaft bereits acht der 
16 Anklagepunkte eingestellt, weil 
die dafür zu erwartenden Strafen im 
Verirätatiszu der zu erwartenden Ge- 
samtstrafe nicht mehr ins Gewicht 
fielen. Das Urteil wird morgen ver- 
kündet. 

Der Ankläger war nicht zu benei- 
den bei dem Versuch, Licht in das 
trübe D unkei rin» Bierschwemme 
zu bringen, die vom alten Traditions- 
lokal zur Räuberhöhle verkommen 
war. „Jeder bestahl jeden da drin, 
und jeder schlug auf jeden ein", erin- 
nerte sich der Stellvertreter des ehe- 
maligen „Donisl“-Geschaftsführers 
als einer der Zeugen. Die verrückte- 
sten Gesellen seien dort verkehrt, 
aber der Lokalboß sei sauer gewesen, 
wenn die Polizei gerufen wurde, weil 
die Uniformierten dem Ruf der Gast- 
stätte hätten schaden können. „Da 
war", sagte der Zeuge mit Nachsicht 
für den Angeklagten, „schwer zu ar- 
beiten." 

Der grinste und nickte. Der fixe 
Rudi L. präsentierte sich den Ge- 
richt als der einsame Kämpfer für 
Recht und Ordnung in einer verkom- 
menen Gesellschaft, die ihm zwar ei- 
nen stattlichen Monatsverdienst (mal 
sprach er von 6000, mal von 4000 
Mark netto) gesichert hatte, für das er 
aber nur das abfällige Wort 
„Gschweri“ wußte. 

Ein harter Ausdruck für Leute, die 
^pn Kellner während ihrer polizeili- 


gen hatten, die aber im Zeugenstand 
fest ausschließlich nichts mehr gese- 
hen haben wollten. Vom Hörensagen 
wußten sie etwas, ab» konkrete Ta- 
ten, nein, damit wollten sie nicht die- 
nen. Genervt fragte der Staatsanwalt 



Eriiebßdws IdMnDh Po- 
tential? KttUMrRucfiL 


her auf der Parkbank schlief, wenn 
er nicht im „Donisl“ saß, wurde das 
Gedächtnis auf wundersame Weise 
wiedergegeben. Hatte er vor der Poli- 
zei berichtet, Rudi L. sei es gewesen, 
der einem jugoslawischen Gast meh- 
rere tausend Mark aus der Tasche 
gezogen und ihm, dem Sepp, als Mit- 
wisser 50 Mark Schweigegeld Ange- 


klagten belastende Version. Im 
Kreuzverhör sagte er driea Satz, dem 
mancher Prozeßbeobachter zustim- 
men konnte, angesichts der eigenar- 
tigen Zeugst: „Man wird ja ganz 
UM falte* 

Ab» Rudi, der sich zwecks besse- 
rer Optik vom Verteidig» eine Kra- 
watte ambinden ließ, mußte auch 
schwarze Stunden durchstehen. 
Wenn etwa eine 3Qjährige, die als Ta- 
schendiebin m der Schwemme gear- 
beitet hatte, aussagte, der Kellner ha- 
be stete einen Anteil der Beute gefor- 
dert 

- Ähnlich hatte Rudis Kollege Peter 
T. ausgesagt, der durch sein Ge- 
ständnis den Skandal ins RoBen ge- 
bracht und sich danach in seiner Zel- 
le erhängt hatte. Seine Aussagen, die 
vom G^cht. veriesen wurden, wie- 
gen schwer. „Wenn ein Gast", war da 
zu hören, „ausgenommen wurde, hat 
1* immer seinen Anteil verfangt und 
bekommen. Sonst war er sau»." 
Auch von einer gestohlenen Rolex 
für 18000 Mark war die Bede, die 
Rudi dem Kollegen für 3000 Mark 
abkaufen wollte und- als dies» zö- 
gerte - mit Prügel gedroht haben 
soll Der Angeklagte; der jede bela- 


auch in diesem Fall als Wohltäter 
auf Er habe dem Kollegen nur gera- 
ten, die Uhr wieder zurückzuge- 
ben-.. 

Von Unrechten Dingen wollte auch 
Ex-Geschäftsfuhrer Engelbert M. 
mal „was gehört", ab» nie etwas ge- 
sehen haben. Er muß ein besonders 
vorsichtiger Mensch sein; wie sonst 


boten hatte, so wollte » davon vor 

Gericht nichts mehr wissen. Doch im hatte er rieh von allen J3onisl“-Be- 
Saal verhaftet wegen , des Verdachts diensteten eine Erklärung unter- 
d» Falschaussage gedieh hinter Git- schreiben lassen, ihr Tun könne Kon- 
tern die Erinnerung wieder und so Sequenzen haben, die sie selbst tra- 
präsentierte er wieder die den Ange- gen müßten? 


einen von ihnen: „Haben Sie Ge- 
dächtnisschwund?“ 

Dom „einarmigen Sepp", der frü- stende Aussage als „erstunken und 

erlogen“ abqualifizierte, spielte sich 


Ufo über der UdSSR? 

Sowjetischer Pilot sah helle ^lugzeugformige“ Wolke 


Eine ehrwürdige Institution muckt auf 

Die Universität Oxford verweigerte Margaret Thatcher die Ehrendoktorwürde 


REINER GATERMANN, London 


pers und fest 5006 Studenten dies» 


dpa, Moskau 

Die vierköpfige Cockpit-Besatzung 
eines sowjetischen Passagierflug- 
zeugs glaubte morgens um 4.10 Uhr 
ihren Augen nicht zu trauen. Wie die 
Moskauer Gewerkschaftszeitung 
„Trud“ gestern berichtete, tauchte 
vor Urnen am nächtlichen Himmel ein 
großer, strahlender Stern auf von 
dem plötzlich ein dünn» Lichtstrahl 
zur Erde fiel. Er habe sich auf dem 
Boden zu einem Lichtkegel entfettet 

Die beiden Piloten, d» Navigator 
und der Bordingenieur des „Aero- 
flor -Fluges 8352 Tiflis-Rostow- 
TaÜin hätten den Eindruck gehabt 
daß das unbekannte Flugobjekt (Ufo) 
etwa 40 bis 50 Kilometer hoch über 
der Erde schwebte. Das auf die Erde 
geworfene Licht soll so hell gewesen 
sein, daß die Mannschaft des Flug- 
zeugs vom Typ „TU-134 A" unter sich 
aus zehntausend Meter Flughöhe 
Häuser und Straßen sehen konnte. 

Nach einer Schüderung von Flug- 


kapitän Igor Tscherkaschin wurde 
d» auf die Erde geworfene Strahl jäh 
auf die Maschine umgeleitet Ein glei- 
ßend», von farbigen Ringen um- , 
gebener weißer Punkt habe die Man- 1 
ner in d» Kanzel vorübergehend ge- 
blendet Dies» habe sich dann plötz- 
lich in eine „grüne Wolke“ verwan- 
delt Tscherkaschin, einem mit 7000 
Flugstunden äußerst erfahrenen Pilo-' 
ten, sei es dann so vorgekoramen, daß 
das unbekannte Objekt blitzschnell j 
auf die „TU-134 A“ zugeschossen sei 
und ihre Flugbahn kreuzte, hieß es in 
dem „Trud“-Bericht Diese „flug - 1 
zeugförmige“ Wolke habe die Maschi- 1 
ne nach Aussagen eines d» Piloten 
wie eine „Ehreneskorte“ bis nachTai- 
lin in Estland begleitet 

In dem Artikel hieß es auch, daß 
auch die Bodenkontrolle auf ihren 
Radarschirmen „Kleckse" beobach- 
tet habe. Die „Wolke" sei auch den 
Piloten eines entgegenkommenden 
Flugzeuges ausgefallen. 


Großbritanniens Premierministe- 
rin Margaret Thatcher erlitt eine her- 
be Abstünmungsniederiage. Sie wur- 
de ihr nicht im politischen Bereich 
zuteil, sondern im akademischen. Das 
Parlament der Universität Oxford 
verweigerte ihr die Verleihung d» 
Ehrendoktorwürde der juristischen 
Fakultät mit d» Begründung, die 
von ihr geführte Regierung verur- 
sache mit ihren Sparprogrammen die 
Demontage von Wissenschaft und 
Forschung. 

Damit bricht die Universität mit 
einer Tradition. Alle bisher in d» 
Nachkriegszeit aus ihr hervorgegan- 
genen Ministerpräsidenten - gleich- 
gültig welcher Partei sie angehörten - 
erhielten diese Ausz eichn ung. Und 
was die Oxford-Chemiestudentin d» 
Jahre 1943 bis 1947 besonders stark 
berühren muß, ist die Tatsache, daß 
außer ihr in den vergangenen 40 Jah- 
ren nur dem Präsidenten Pakistans, 


Ali Bhutto, wegen sein» Verstöße ge- 
gen die Menschenrechte diese Aus- 
zeichnung versagt wurde. 

Die Thatcher-Gegner in Oxford se- 
hen ihren mit 738 zu 319 üb» Erwar- 
ten hoch ausgefallenen Sieg als eine 
Mahnung an die R egierung, daß man 
„als akademische Institution die letz- 
te Möglichkeit genutzt“ habe, um 
„die Katastrophe aufzuhalten, d» wir 
als Wissenschafts- und Bildungsna- 
tion entgegengehen". Die Befürwor- 
ter der Verleihung hingegen betrach- 
ten diesen Beschluß als „Degradie- 
rung ein» akademischen Würde zu 
einem politischen Preis“. 

Frau Thatch» war von der höch- 
sten behördlichen Institution d» 
Lehranstalt für die Auszeichnung 
vorgeschlagen worden. Im Normal- 
fall ist die Zustimmung durch das 
Uni-Parlament eine Routinesache. Im 
Fälle Thatch» erhob rieh allerdings 
sofort eine Welle des Unwillens. 
Knapp 300 Mitglied» des Lehrfcör- 


hnmer noch als konservativ gri- 
tenden Universität setzten ihren Na- 
men unter einen Protestbrief, 

„Wir sollten stolz darauf sein, daß 
der erste weibliche Regierungschef 
Großbritanniens aus unserem Colle- 
ge hervorgegangen ist*, versuchte 
College-Direktorin Daphne Park, das 
Universitäts-Parlament zu überzeu- 
gen Dieses ab» zeigte mit dem Dau- 
men nach unten, während es gegen 
die Verleihung der Ehrendoktorwür- 
de an den sozialistischen Präsidenten 
Italiens, Sandro -Pertini, keine Eän- 
wände hatte. 

Aus Downing Street 10, dem Amts- 
sitz d» abgeblitzten Regierungsche- 
fin, kam folgende Stellungnahme: 
Frau Thatcher habe es als „sehr wohl- 
wollend“ empfunden, vom Council 
nominiert worden zu sein, „wenn die 
Universität ihr jedoch die Ehre nicht 
zuteil werden läßt, ist sie die letzte, 
die sie zu erhalten wünscht". 



Oxford vavwatgaite ihr dan Hot 
•1 ms Ehraadoktora: Eaglaods Pia- 
■iaabbtarialkaidnt 


FOTO: ABRAMSOWSlUOfOX 


WETTER: Unbeständig und mild 

Wetterlage: Mit den Ausläufern eines 
Nordmeertiefs wird mikle Meeresluft 


Krümmel verhinderte die „Eiszeit“ 

Erwärmtes Kühlwasser des Kernkraftwerkes rettete in der Elbe Taosende von Fischen 

»reicht haben. In dem gesamten Bo- überfließt Hatten hi» in den ersten 


nach Mitteleuropa geführt. 



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Vorhersage für Donnerstag: 

In den Morgenstunden Durchzug eines 
Niederschlagsfeldes, im Tagesverlauf 
bewölkt mit zeitweisen Auflockerun- 
gen. Tageshöchsttemperaturen 6 bis 10 
Grad, nächtliche Tiefstwerte um 3 
Grad. Schwacher bis mäßiger Wind um 
West. 

Weitere Aussichten: 

Unter Zwischenhocheinfluß am Freitag 
niederschlagsfrei, am Samstag wieder 
regnerisch. - Weiterhin mild. 


Temperaturen am Mittwoch , 13 Uhr: 


Berlin 

6° 

Kairo 

18* 

Bonn 

9° 

Kopenh. 

3“ 

Dresden 

4* 

r ji<! Palmas 

19° 

Essen 

7* 

London 

8“ 

Frankfurt 

9® 

Madrid 

8“ 

Hamburg 

6° 

Mailand 

-2" 

Ust/Sylt 

4° 

Mallorca 

15“ 

München 

5° 

Moskau 

-5* 

Stuttgart 

6* 

Nizza 

12“ 

Algier 

14° 

Oslo 

-2® 

Amsterdam 


Paris 

10“ 

Athen 

8“ 

Prag 

2" 

Barcelona 

14“ 

Rom 

8* 

Brüssel 

r 

Stockholm 

-3° 

Budapest 

2“ 

Tel Aviv 

18° 

Bukarest 

-4* 

Tunis 

12“ 

Helsinki 

-5“ 

Wien 

0“ 

Istanbul 

5“ 

Zürich 

3" 


Sonnenaufgang* am Freitag : 8.00 Uhr. 
Untergang: 17.12 Uhr 1 : Mondan f gang; 
12.28 Uhr. Untergang: 4.54 Uhr 
•In MEZ, zentraler Ort Kassel 


LEUTE HEUTE 

Blauer Dunst 

50 Jahre lang hat er geraucht 
Jetzt hat „Ol’ Blue Eyes“ Frank Si- . 
natra (69) dem blauen Dunst ab- 
geschworen. Statt dessen lebt er 
nun gesund: Schwimmen, Seil- 
springen und Punchinghaii-Boxen 
seien seine bevorzugten Freizeitak- 
tivitäten, verriet Frankie-Bcy, der 
sich „zehn Jahre jünger“ fühlt 

Neue Pläne 

Mit einem Schlag berühmt wurde 
er 1938 durch die Rundftinionsze- 
nierung von H. G. Wells „Krieg d» 
Wehen“, ein Dokumentarstück, das 
Hunderttausende von Hörem für 
bare Münze hielten: Orson Well», 
amerikanisch» Fflmschauspider, 
Regisseur und Produzent zahlrei- 
ch» Filme, unter anderen „Citizen 
Kane“, hat neue Plane. Er will 
Shakespeares Tragödie „King 
Lear" für das französische Fernse- 
hen verfilmen. Er führt Regie und 
wird auch die Hauptrolle spielen. 
Mit dem französischen Kulturmini- 
ster Jack lang, der das Projekt för- 
dern möchte, beriet sich Welles am 
Wochenende in Paris. 


gur. Geesthacht 

Das Kernkraftwerk Krümmel, das 
jüngst durch einen Sprengstofian- 
schlag auf einen Hochspannungs- 
mast in die Schlagzeilen gekommen 
war, hat in d» Januarfrostperiode 
vermutlich einigen tausend Fischen 
das Leben gerettet Erwärmtes Kühl- 
wasser aus dem Kraftw»k sorgte 
nach den Worten von Gerd Flügge, 
dem Leiter d» Wassergütestelle Elbe 
in Hamburg, nämlich dafür, daß im 
Bereich d» Staustufe Geesthacht ei- 
ne vier bis fünf Kilometer lange und 
300 Meter breite Strecke im Elbstrom 
eisfrei blieb. In diesem Abschnitt 
konnte das Wass» den für die Fische 
lebenswichtigen Sauerstoff „auftan- 
ken“. 

Schlimm sieht es freilich nach den 
Worten von Flügge für die Bische in 
dem 250 Kilometer langen Elbab- 
schnitt stromaufwärts bis nach Mag- 
deburg aus. In diesem Bereich hatte 
die Elbe zwischen dem 8. und 10. 
Januar von Lauenburg aus zuzufrie- 
ren begonnen. Nach Schätzungen 
Flügges durfte der langsam stromauf 
wachsende Eisstau zwischen dem 15. 
und 18. Januar den Raum Magdeburg 


reich müsse es nach den Worten Flüg- 
ges wegen Sauerstoffmangels zu ei- 
nem „großräumigen Fischsterben“ 
gekommen sein. 

Zum Vergleich riehen die Wissen- 
schaftler den Eis winter 1953/54 heran. 
Damals waren mehr als 90 Prozent 
des Fischbestandes d» Elbe d» Sau- 
erstoffe ot zum Opfer gefallen. Für die 
jetzt zu Ende gehende Vereisungspe- 
riode rechneten die Wissenschaft!» 
zunächst sogar mit einem hundert- 
prozentigen Fischsterben in dem ge- 
nannten Streckenabschnitt Da je- 
doch um den 21. Januar Tauwetter 
einsetzte, hoffen sie, daß d» traurige 
Rekord nicht gebrochen wird. In- 
zwischen haben wenigstens im west- 
deutschen Abschnitt Eisbrech» eine 
Fahrrinne gebrochen, so daß der Fluß 
in diesem Bereich wieder Sauerstoff 
aufnehmen kann. 

Die dramatische Abnahme des 
Sauerstoffgehalts während d» har- 
ten Frosttage hat die Wassergütestelle 
durch Messungen in Schnackenburg 
ermittelt wo die Elbe 140 Kilometer 
unterhalb von Magdeburg die Grenze 
zur Bundesrepublik Deutschland 


Januartagen vor der Eisbedeckung 
die Sauerstoff werte noch 8 bis 10 Mil- 
ligramm 02 pro Liter betragen, so 
sanken sie am 12. Januar auf 3, am 14. 
auf 2, am 17. auf 1 und am 18. auf 0,5 
Milligramm. Der t i efs te Wert (0,2) 
wurde weitere 110 Kilometer flußab- 
wärts am gleichen Tag in Lauenburg 
gemessen. Selbst in ihrem winterli- 
chen „Ruhezustand" benötigen die 
Bische jedoch einen Mindestsau»- 
Stofl gehalt von 1 Milligramm für Ha< 
Überleben. 

„Wie viele Bische wirklich gestor- 
ben sind, werden wir erst in einigen 
Wochen wissen", sagt Gerd Flügge. 
Für eine Abschätzung sei die Elbe 
noch zu stark vereist Da viele tote 
Bische jedoch in die seitlichen Buh- 
nenfeld» getrieben würden, lasse 
sich die Zahl auch rüdewirkend noch 
zuverlässig schätzen. 

Für die Naturfreunde hat der Wis- 
senschaftl» einen Trost parat: Nach 
dem Eiswinter 1953/54 habe sich die 
„typische Elbfischfauna“ in nur ein 
bis drei Jahren durch Einwanderung 
und Vermehrung wieder regeneriert 


Autobahnnetz 
wächst *85 um 1 
179 Kilometer 

dpa. Mündet 

Das Autobahnnetz in der Bunde». 
nepubZBc Deutschland wird in diesem 
Jahr um 179 Kilometer und damit b* ' 
60 Ftozent mehr als 1984 wachset 4 : 
Bis zum Jahresende wird es daot-» 
nach Berechnungöi des ADAC insg®. 
samt 8267 Kilometer Autobahn 
Bundesgebiet geben. Als wichtigste? 
Streckenabschnitte nannte der Au J r «. 
mobü-Club gestern: r 1 

• Auf der A 30 Rheine-Bad 'Oeyn^ 
hausen 15,8 Kilometer zwischen 
Bentheim nahe d» niederländischen 
Grenze und Schüttdorf. 

• Auf d» A 60 die ernten 36 KUonto-.' 
ter ein» einspurigen Autobahn zwi. 
sehen der deutsch- b elgi s chen Grenze 
und Bitburg. 

• Auf der A 66 Frankfürt-Fulda 11,4 
Kilometer zwischen Hoechst imd Sri- 
müsst». 

• Auf der A7 Würzburg-Ulm 42,4 
Kilometer zwischen Uffenheim/Lan- 
genstemach und Haundorf. 


Ausgerechnet 

AP,Ma»ttt 

Das Klingeln eines vom Ladentisch 
entwendeten Weckers im unpassen- 
den Augenblick ist ein» 55 Jahre al- 
ten Ladendiebin aus Munster zum 
Verhängnis geworden. Aus den Man- 
tel der Kundin ertönte ein verräteri- 
sches Schälen, als sie gerade die Kap, -* 
se des Geschäfts passieren wollte. 

Gute Partie 

ripgAris 

Tina Onassis hat mit ihrem Baby, 
das auf den Namen Alexandaigefauft 
werden soQ, gestern düs Ifeerika- 
nische Hospital in NeuiUy-Äfr-Seine 
verlassen. Beide wurden in dasPari- 
ser Krankenhaus Neck» gebracht, 
wo da s 2ß Kilogramm schwere Mäd- 
chen, das gestern drei Wochen zu früh 
auf die Welt kam, gründlich unter- 
sucht werden soIL Auf rund 800 MD- .. 
lionen Dollar wird das Erbe d» Oms- 
sis-Tochter geschätzt 

Chinesen auf Ratteitfagd 

AFP.Wdnfc,,; 

526 Millionen Ratten sind im ver- u" 
gangmen Jahr von chinesischen Bau- 
ern im Rahmen rin» „Entrattangs“- 
Kampagne getötet worden. Dadurch 
-»rechneten Statistik»- wurden8£ 

Mfflinne n Hektar Land und fünf 

honen Tonnen Getreide vor d» Ver- 
nichtung geschützt. 

: •: Ui i 

Wenn- — — 

iHkliillrtiv 

für Sie 

ein Thema ist: 

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New age: Management im Umbruch 


Stellen Hippies die Chefs von morgen? 


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Entwickelt sich ein Zukunttsmartt So sieht die Weltwirtschaft 
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